• Die Juja ist ein Schlupfhemd, das von Pfadfindern, Wandervögeln, der Waldjugend, den Jungenschaften und anderen Jugendgruppen getragen wird. Bei manchen Bünden gehört sie offiziell zur Kluft, bei den meisten ist es optional, sie zu tragen.
    Die Juja besteht grundsätzlich aus dem gleichen imprägnierten Baumwollstoff wie unsere Schwarzzelte (Kohte und Jurte). Es gibt aber auch Wollstoff- und Lodenjujas und inzwischen schon eine aus Kunstfasern. Die Juja ist traditionell schwarz, die Wollstoffjuja blau. Eine Zeit lang gab es auch Jujas in weinrot und grün.
    Jujas haben eine Art Matrosenkragen (sind den Bordblusen der Schwarzmeermatrosen nachempfunden), der entweder umgestülpt oder mit einem Reißverschluss zu einer Kapuze wird.
    Durch den imprägnierten Baumwollstoff ist die Juja eine Zeit lang wasserabweisend, wenn neu gekauft sogar eine Zeitlang wasserdicht. Die Zeltstoffe und ihre Imprägnierung sind allerdings eher darauf abgestimmt, dass der Stoff in der Regel straff gespannt ist, eine gewisse Neigung hat und nicht von innen berührt wird. Aspekte, die beim Tragen einer Juja eher nicht gegeben sind (evtl. kommen sogar noch Rucksackriemen erschwerend hinzu). Da viele Pfadfinder noch den BW-Poncho nutzen (z.B. auch als Unterlage in der Kohte, die ja keinen Boden hat) ist das mit der Wasserdichtheit hinzunehmen. Da die Juja-Träger aber sowieso eher in der "Romantik-Liga" spielen, sind Überlegungen, dass es doch inzwischen viel bessere Lösungen für jeden gedachten Zweck gibt, überflüssig.


    Welche Vorzüge hat also die Juja?

    • Sie ist winddicht!
    • Es passt ein Troyer (wird bei den Pfadfindern auch viel getragen) oder ähnlich dünner Pullover drunter --> hält dann auch warm. Mit einem Shemag als Halstuch ist es darin dann wirklich muckelig.
    • Sie ist unempfindlich! Dornen und Funken machen ihr erstmal nichts aus. Fürs Lagerleben also ideal.
    • Sie hat nur ein oder zwei (Brust-)Taschen. Das bewirkt, dass man sie nicht so voll packt. Ist bei einer Schlupfjacke sowieso nicht so angenehm.
    • Sie sieht "zünftig" aus.


    Gibt es Nachteile?

    • Trotz Baumwollstoff ist eine Juja nicht atmungsaktiv*. Ich zumindest schwitze schneller, als die Juja meinen Schweiß wegatmen kann.
    • Sie wiegt unter Umständen mehr als eine moderne Jacke.
    • Sie sieht altmodisch aus.
    • Woll- und vorallem die Lodenjuja sind schon recht teuer. Ist für Pfadfinder im Wachstum schon ein Aspekt. Für Bushcrafter/Waldläufer sind sie aber erschwinglich, würde ich mal annehmen.


    Viele ältere Pfadfinder haben eine Kohtenstoffjuja und eine Wolljuja und nutzen die eine im Sommer und die andere im Winter. Dass jemand beide auf Fahrt oder ins Lager mitnimmt, habe ich noch nicht gesehen. Ich bevorzuge die Kohtenstoffjuja und kombiniere sie mit einem dünnen oder mitteldicken Wollpullover. Hält auch warm, ist günstiger (da man ja sicher schon einen Pullover besitzt) und schützt den Pullover, der also gar nichts besonderes können muss außer warmhalten.


    AuslöseThread: Welchen Pullover nutzt Ihr?
    Bezugsquellen: Anbieter für Schwarzzelte, Gruppenmaterial, Pfadfinderbedarf
    weitere Infos: Juja in der Wikipedia


    ____________________________
    * Ich stell mir darunter immer röchelnde Kleidungsstücke vor, so Darth-Vader-mäßig.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Gibbet auch in Schwarz....sieht cool aus. Für den Individualisten ein must have ;) Behalt ick ma im Auge. Danke für den Tipp.

  • @schwarzzelter Danke für die Vorstellung dieses genialen Kleidungsstückes.
    Zum Glück in einem neuen Thread.


    Ich für mich finde es eine gute Hilfe.
    Aber leider ist die Juja keine Alternative für den Pulloversucher in dem von Dir erwähnten Thread.
    Hier muß Jeder für sich selbst entscheiden ob es für ihn gut ist oder nicht.

  • Ich wollte im anderen Faden vor allem darauf hinaus, dass das "Windfanggewebe" des Pullover- oder in diesem Fall Strickjackenherstellers bei mir seine Aufgabe nicht erfüllt hat. Ich halte es auch grundsätzlich für sinnvoller, den Windschutz nach außenzu legen. So hält er den Wind davon ab, die isolierende Luftschicht aus den Wollmaschen auszutauschen.

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