Winterstiefel - was tragt ihr im Winter auf Touren&Co.

  • Es wintert ja schon langsam...als ich die Bilder von den Jungs gesehen habe auf ihrer damaligen winterlichen Tour (Herr Eisi und Co.) hab ich mich gefragt, mit was für Boots die Jungs unterwegs waren, da bei richtig Schnee einige Anforderungen dazu kommen.


    Ich hatte mir damals für Norwegen ein paar Baffins geleistet (ist eine kanadische Firma die Heizöfen für die Füße herstellen). Die haben einen 7-lagigen Innenschuh mit Thermaplush Fütterung, die garantiert einen sehr guten Wärmerückhalt bei Temperaturen bis zu - 40°. Für Norwegen waren die super. Hier in Deutschland hat ich sie im Schwarzwald auf einer Wintertour an mit viel Schnee. Halten verdammt warm, stellenweise waren sie mir zu warm.


    Was habt ihr an den Füßen im Schnee?

  • Der deutsche Winter erfordert ja selten extrawarmes Schuhwerk, in der Regel trag ich hier nix anderes als im Herbst. Eventuell wird die Einlegesohle gegen Filz getauscht und es kommen bessere Socken zum Einsatz. Wenn ich viel bei Eis und Schnee draußen arbeite nehm in n Muck Boot Arctic Sport und für ganz bitter kalt & Tour nehm ich nen Lundhags Polar Quest. Hat sich beides bewährt, für Schneeschuhtouren suche ich aber momentan etwas leichtes und schiele in Richtung Mammut Runbold oder Salomon Toundra.

    Skal hilse fra fjellet – det evige land,
    hvor moskus og jerven har bolig.
    Min lengsel dit inn er blitt som en brann.
    Kun der får jeg fred og blir rolig...


    Jon Ø. Hov

  • Ich trage ganz normale Turnschuhe, heißen auch Quest! :D :D :D



    Ich bin der Meinung, daß man nix verkomplizieren und man sich an dem orientieren sollte, was sich bewährt hat! Auf den ersten Blick sieht es nach neumodernem Quatsch aus, der Kenner und Praktiker wird merken, daß die Konzepte für richtig kalt immer gleich sind, seit Jahrtausenden. Das heißt:


    -leicht
    -flexibel in der Sohle
    -weite Zehenbox für die Durchblutung der Füße
    -es darf sich auf der Oberfläche kein Schnee und Eis sammeln


    In den letzten Jahren habe ich beobachtet, daß die Schuhwahl einiger immer mehr groteske Ausmaße annimmt! Da wird mit schweren Bergstiefeln für 4-8000er die Wintertour gemacht, bekloppter geht es nicht mehr...


    Nachtrag, da der heutige Tag eh zeitlich vom GLS Boten versaut wurde: ich habe selbst und mehrfach miterlebt, daß wegen solchen Stiefeln im Winter abgebrochen werden mußte. Warum? Weil diese Stiefel bei wirklich kalten Temps einfach zu steif und unflexibel sind. Dazu kommt, daß bei den meisten Bergstiefeln der "großen drei" das Stützmaterial aus Presspappe ist. Der Stiefel wird so lange durch den eigenen Schweiß vollgejaucht, bis er komplett gefriert(am Berg läuft man nie so viel). Wenn draußen die Umgebungstemperatur so kalt ist, daß kein Wasserdampf mehr entweichen kann. Das Ganze geht dann noch schneller, wenn sich auf den Flächen Schnee und Eis sammelt. Hat man dann wieder Tauwetter, weicht der Schuh wieder auf und das Stützmaterial gibt nach oder zerfällt komplett. Hat man dann schwierige Passagen drin, schwillt der Knöchel an.


    Bei Stiefeln mit Lederfutter wird das bretthart und sorgt dann für Blasen. Dazu kommt noch, daß die Stiefel dann noch genagelt sind und unter der Sohle dann die Nägel rausstehen. Bergstiefel die für kälter als -20 ausgelegt sind, haben nicht umsonst Plastik verbaut und besitzen einen herausnehmbaren Innenschuh und Überschuh. Die Dinger sind dann so schwer, daß damit keiner mehr als 5 Km machen möchte, denn die sind auch nicht für weit, sondern für Höhe ausgelegt. Zusätzlich haben die meisten dann an den kältesten Bergen der Welt noch für den Stand ihre Wärmepats oder elektronische Wärmesohlen drin...
    Ich habe früher auch nicht alles richtig gemacht, darum erzähle ich das hier! Schuhe kaputtgefroren, aufgequollen bis die Nähte gerissen sind, dann Tourabbruch bei -22 Grad, weil der Kollege auch Blasen hatte. Gelaufene Strecke keine 20Km...Das nächste Mal drauf ankommen lassen weil ich alleine war und habe das mit Unterkühlung und doppelt so dicken Knöcheln zu Ende gebracht...


    Bis -20 tagsüber reichen ganz normale Wanderschuhe die wie gesagt leicht sind, guten Sohlenflex haben, eine hohe und weite Zehenbox, so daß ein Linersocken, ne Plastiktüte und ein Isolationssocken ausreichend Platz haben, die Oberfläche keinen Schnee annimmt. Ist das Gelände schwierig oder man ist mit Schneeschuhen unterwegs, dann muß dieser Schuh auch noch nen guten Seitenhalt haben. Die Quest oben erfüllen das alles und der Fuß sitzt hierbei in einer Kunststoffschale. Der aufmerksame Beobachter sieht, daß der Schuh aber noch Stellen hat, an denen sich Schnee sammeln kann. Ich schmiere meine vor der Tour immer mit Lundhagswichse ein, auch diese Zwischenräume aus Stoff...


    Edit 2:


    Wenn ihr mehr stationär macht Z.B. Weihnachtsmarkt :schwein: Forentreffen usw. dann könnt ihr die Schuhe mit folgenden, einfachen Mitteln erstmal pimpen:


    -eine echte Wollfilzsohle mindestens 5mm dick
    -ein Stück Karton zuschneiden mit der Sohle
    -eine Zeitung zuschneiden
    -eine Vereisungsfolie vom Auto zuschneiden und dann eine von den drei Sachen unter die Sohle legen...


    Für echte Wintertouren empfehle ich immer Biwakstiefel für Abends. Gute Dinger haben dann schon eine dicke Evazote als Sohle, bei manchen müßt ihr mindestens eine 9mm Eva reinschneiden. Ich habe 2 Paar in Verwendung, einmal die hohen Western Mountaineerring oder die Carinthia Windstopper Booties(könnt ihr bei mir ordern, sind meistens ausverkauft und schwer zu bekommen...)


    Wenn ihr die Stiefel gegen einfrieren schützen wollt helfen nur VBL Socken oder Gefrierbeutel, die man wie geagt zwischen den Sockenpaaren trägt. Man kann am Abend aber auch erstmal seinen beiden Nalgene Flaschen mit heißem Wasser dort reinstellen, das trocknet dann schon mal den größten Teil. Dann die Stiefel möglichst weit öffnen, sonst kommt man morgens schlecht rein wenn die steifgefroren sind. Manche nehmen sie im Packsack mit in den Schlafsack, das ist aber nicht so der Bringer...


    Alternative: http://www.salomon.com/de/prod…cs-wp.html?article=372827


    Hat noch ne extra Isolierung und ne Sohle für Schnee und Eis. Frauen suchen den in ihrer Kategorie...Wenn es tagsüber unter -20 hat und ordentlich Wind auf dem Botten steht:


    http://www.salomon.com/de/prod…-cswp.html?article=381318


    Der ist für Leute gemacht, die auch was sehen und Spaß haben wollen und die abends noch lustig nach 40 Km mit 50Kilo ihre Tourenkollegen bekochen...


    :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Als der Lanz bei den Eskimos war, haben se dem erstmal nen ganz normalen Anorak, ne Eisbärenhose und paar ordentliche Kamiken verpasst! Viel mir ein, wo der Joe neulig bei ihm 5 Minuten lang von seinen krassen Sachen erzählt hat...


    :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Euer Eisi! ;)

  • ...
    In den letzten Jahren habe ich beobachtet, daß die Schuhwahl einiger immer mehr groteske Ausmaße annimmt! Da wird mit schweren Bergstiefeln für 4-8000er die Wintertour gemacht, bekloppter geht es nicht mehr...
    ...

    Herrlich + 100 % Zustimmung (z.B. steigeisenfeste Schuhe für `ne reine Lauftour *facepalm*).


    Ich mache das auch nur über die Socken und Einlegesohlen (Temperatur) sowie mit Gamaschen (Schneehöhe)...
    ...aber dort wo ich mich herumtreibe, liegt auch selten mehr als 20 cm Schnee :)


    VG
    Bolt

    Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Die angesprochenen Toundras sind krass, ich hab sie bei -5°C als Hundeführer auf Drückjagd angehabt und sie bei der ersten Gelegenheit gegen Gummistiefel getauscht... Zu warm! Herrlich leicht und schön weiche Sohle, aber zu warm! Also genau richtig für extrem kalt und Schneeschuh! :thumbsup:


    #alientechnologie

  • Herrlich + 100 % Zustimmung (z.B. steigeisenfeste Schuhe für `ne reine Lauftour *facepalm*).

    Ohh ich bin als Bekloppter enttarnt,ich trage zur Zeit auch im Mittelgebirge steigeisenfeste Schuhe :rotwerd: :rotwerd: :rotwerd: .
    Sind neu und müssen für die eigentliche Tour eingetragen werden.
    Ich nutze da den Hanwag Sirion ll,eine Nummer größer als normal mit Woolpower Einlagen,mittlere Merinosocken und dicke Alpacastrümpfe.
    Der Schuh alleine erfüllt die DIN bis -15°Celsius(in Bewegung)
    Das gleiche Prinzip wende ich mit dem Hanwag Tatra an.

  • Normalerweise trage ich meine stinknormalen Tamarisstiefel, Fettleder, Mebran, dick gefüttert. Reicht für lange Winterspaziergänge im hiesigen Schnee vollkommen, auch bei 10 Grad minus noch. Bei Wanderungen meine Goretextrekkingboots mit Liner- und Nordicskisocken aus Merino plus Gamaschen. In Lappland bei -35 Grad hatte ich Sealand Snowqueen Thermoboots mit Innenstiefeln an. Mit der oben erwähnten Sockenkombi hatte ich durchgängig muckelig heiße Füße. Wandern war damit auch kein Problem.

    "Wenn du etwas tust, was du noch nie getan hast, dann ist das doch schon ein Abenteuer."
    Johan Skullman


    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Moin,
    für den Fall das ich Wanderungen im Schnee mache, habe ich ganz einfache Made by Aldi Winterboots mit einer Tex-Membrane. ;)
    Damit komme ich ganz gut zurecht, und die waren bis jetzt auch ausreichend für das was ich mache.
    Oder auch den Salomon Ultra 2 GTX Wanderstiefel mit warmer Einlegesohle, da habe ich jetzt kein Bild von.


    Für alles andere bei Frostigen Temperaturen wo kein tiefer Schnee oder Matsch ist, habe ich ganz normale Winterstiefel aus Leder mit warmen Innenfutter, wie diese z.B.


  • Je nach Temperatur und Einsatzzweck:


    Links - Meine normalen Hanwag Tatra top GTX wide = moderate Temperaturen bis minus 5 Grad wenig Feuchtigkeit/Schnee zum Strecke machen ggf. mit Gamaschen
    Mitte -.Kamik Jaypeak = kalte Temperaturen moderaten Schneebedingungen und Bewegung
    Rechts - Seeland Treestand PAC 12 II = kalte Temperaturen und viel Schnee bei geringen Tätigkeiten (Angeln) oder zum Schneeschuhwandern


    Alle drei taugen auch für Strecken um 30km am Tag. Mehr habe ich bei echten Winterbdingungen noch nicht gemacht. Da bin ich eher sehr langsam unterwegs.


    Edit:
    Ich liebe es das man bei PAC Boots die Innenschuhe herausnehmen kann. Als Hüttenschuh, als Zusatz im Schlafsack an den Füßen, oder einfach mit rein in die Penntüte dann steigt man morgens in warme Schuhe. Sie trocknen schneller und last but not least kann man die Innenschuhe nachordern, sollten sie mal durchgelatscht sein.


    Im Hintergrund Aigle Parcour aber ohne Neoprene Futter, wenn es sehr nass sein sollte und kalt, kommen da Füßlinge und dicke Socken rein. Weite Strecken laufen mag ich damit aber nicht, generell in Gummistiefeln nicht.


    Ich bin ja eingefleichter PAC Boots Fan sozusagen. Eventuell erfülle ich mir mal meinen Traum von den Härkila Mukluks, einfach nur weil ich sie geil finde ... :)
    http://www.wildnissport.de/hae…Lrkgqv959ACFQwo0wodZzkCVQ

    5 Mal editiert, zuletzt von ope ()

  • Trage im Winter eigentlich das gleiche Schuhwerk wie im Sommer auch, nähmlich normale Trekking- od. Bergschuhe mit Leder od. Goreinnenfutter. Kombiniert mit Socken mit erhöhtem Wollanteil frieren die Zehen bei Minustemperaturen üblicherweise nicht. Da ich selbst im Sommer keine keine Turnschuhe mag, natürlich auch im Winter Sneakerfrei ;)


    Manchmal ziehe ich auch Kamik Canuck an, vor allem bei kürzeren Spaziergängen auf Schnee und Eis. Diese Winterstiefel haben ein Unterteil aus sehr weichem Plastik, das zugleich die Sohle bildet. Die Haftung im Schnee und auf Eis ist gar nicht mal so schlecht, auf normalen Wegen oder gar Asphaltstraßen rubbelt sie sich die Sohle leider schnell ab da einfach zu 'soft'. Der Schaft besteht aus robustem Cordura und innen ist ein herausnehmbare Filzfüssling (Wärmeinnenschuh) drin. Als Campschuh z.B. eignen sich diese Boots super, für längere Wanderungen sind mir die Dinger allerdings viel zu weich und unstabil. In punkto Wärmeleistung können die Kamicks bei weitem nicht mit meinen alten Tourenskischuhen mithalten, die ebenfalls mit herausnehmbaren (deutlich dickeren u. solideren) Innenschuhen ausgestattet sind.

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    Frischluftdeppert
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  • Hab mir gerade mal die Kamik Canuck angeschaut. Gefallen mir und sind günstig.


    Mich stört bei den festen Stiefeln mit Innenschuh, dass die so steif sind und das macht für mich das laufen nicht angenehm. Ich hab noch ein paar Stiefel, da ist der Schaft weich und mit denen lauf ich am liebsten.

  • Hab mir gerade mal die Kamik Canuck angeschaut. Gefallen mir und sind günstig.


    Mich stört bei den festen Stiefeln mit Innenschuh, dass die so steif sind und das macht für mich das laufen nicht angenehm. Ich hab noch ein paar Stiefel, da ist der Schaft weich und mit denen lauf ich am liebsten.

    Die latschen sich ein, schau dir mal meine altgedienten Kamik Jaypeak gegen die neuen Treestand an.
    Die sind schön geschmeidig, geben aber ordentlich halt.
    Die Kamik Canuck hat meine Frau auch, die sind nix zum Laufen da sie zu wenig Halt geben. Lieber sind ihr ihre Sorel Caribou, die sind auch schön geschmeidig geworden.

    • Offizieller Beitrag

    Ich benutze eigentlich nur 3 Paar Schuhe in der Freizeit:


    Sommer wie Winter den besten Trailrunner der Welt: Salomon XA Pro 3D GTX - nicht zu leicht, nicht zu schwer. Die geräumige Kappe vorne sorgt für genügend Raum bei den Zehen und durch die Oberfläche bleibt auch nicht zu viel Schnee liegen. Ohne Flachs, im Sommer husche ich damit genau so durch den Wald bei 30° wie im Winter.


    Ist der Schnee höher, nehme ich die Lowa Renegade GTX. Was soll ich zu diesem Klassiker sagen? Durch den hohen Schaft gibt er mir bei tieferem Schnee und uneinschätzbaren Untergrund mehr Sicherheit. Ist dennoch angenehm leicht.


    Meindl (ich habe den Namen vergessen, weil:) - ich die schon seit Ewigkeiten nicht mehr trage, also einmal alle 5 Jahre. Das sind so Lederbrecher. Sind mir persönlich zu schwer, allerdings war ich froh sie zu tragen, das war im Spätherbst im Gebirge, wo es sehr unwegsam war. Außerdem fuhr icb da noch nicht so auf die beiden vorher genannten Alternativen ab.



    Meiner Meinung nach reichen in unseren Gefilden Trailrunner oder eben etwas höhrere Haix, Salomon oder Lowa aus. Ich habe durch Fußball und anderen Sport bereits seit der Jugend Wehwehchen mit dem linken Knie und reaagiere sehr feinfühlig und sensibel auf Schuhgewicht und Sohle. Daher habe ich im Renegade und XA den für mich passenden Schuh gefunden, in dem ich super laufen, campen, chillen, wandern, etc. kann. Sogar im sitzen sind die spitze.


    Allerdings ist zu beachten dass gerade bei Nächten weit unter Null die Dinger nachts geschützt werden müssen, da sie sonst komplett durchfrieren und Du am nächsten Morgen Probleme bekommen kannst. Es ist mir 2 Mal passiert und es hat beide Male wirklich Stunden gedauert bis ich normal temperierte Füße hatte.



    Howdie! 8o

  • Ganz ehrlich? Wenn ich Trainiere die neuen BW Botten, wenn nicht Chucks :D Mit beiden, hüpfe ich auch mit Rucksack über Bäume, Steine und andere Hindernisse...nur aus dem nassen in einen Laden zum Beispiel ist mit Chucks etwas kompliziert , die rutschen dann :D

  • Sommer wie Winter den besten Trailrunner der Welt: Salomon XA Pro 3D GTX

    ... was mir bei den Salomon nur immer wieder aufstößt...kommen Sie mit festen Straßen in Berührung... ist die Sohle schnell durch :(


    So richtig groß finde ich nun auch die Zehenbox nicht..... habe mir am Anfang sogar die Zehen damit wund gelaufen.....


    Wenn Sie dann einmal passen, sind die Salomon sau bequem :thumbsup: