neue Zeitschrift Januar 2017: Waldzeit - Men's Grand Forest

  • Hallo,


    ich habe heute eine Entdeckung am Zeitschriftenregal gemacht: Die Erstausgabe von 'Waldzeit'. Ein großformatiges Magazin mit ansprechender Aufmachung. Naja, fast jedenfalls. Der vollbärtige Typ auf dem Cover, der mit Holzfällerhemd und Axt in der Hand vor einer Hütte o.ä. steht, guckt etwas grimmig und hat für meinen Geschmack zu viele Tätowierungen. Aber das ist ja nicht so wichtig. Und obwohl sein Anblick kaum Zweifel läßt, dass es sich hier um ein Blatt für echte Kerle handelt, habe ich auch mal einen Blick reingeworfen. :D


    Noch vor dem Editorial empfängt den Leser eine Reihe ganzseitiger Waldansichten. Inhaltlich geht es in dieser ersten Ausgabe von so seichten Themen wie 'Baum des Jahres' über den Reisebericht von drei Freunden im finnischen Lappland bis hin zu Holzschmuggel in Kaschmir. Auch die Gear-Freaks kommen nicht zu kurz. Insgesamt also eine breite Palette an Artikeln rund um ein recht spezielles Thema - fast wie hier im Forum. ^^ Die Werbeanzeigen zu einschlägigen Produkten (von Fiskars bis Lowa) empfand ich beim Durchblättern der gut 150 Seiten auch nicht als störend.


    Der Preis ist mit 8,50 Euro nicht billig. Die Zeitschrift soll aber nur einmal pro Jahreszeit erscheinen. Da ist das schon mal eine Überlegung wert.


    Schaut euch das mal an. Es wundert mich fast, dass die hier noch keiner erwähnt hat. Gefällt bestimmt dem einen oder anderen.


    Gruß Eule


    Edit: Hier noch ein Link dazu. http://www.mensgrandforest.de/

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    Mit jeder Sprache, die du erlernst, befreist du einen bis daher in dir gebundenen Geist. Friedrich Rückert

  • Muss ich gleich mal zusehen, dass ich zur Bahnhofsbuchhandlung komme!

    Es wundert mich fast, dass die hier noch keiner erwähnt hat. Gefällt bestimmt dem einen oder anderen.

    Nee, das ist Mainstream-Hipster-Scheiß! Wir lassen uns nicht vorschreiben, was wir interessant finden. Und wenn jetzt durch solche Zeitschriften bald jeder Zahnarzt meint, er müsse in den Wald zum Bushcraften, müssen wir uns ein neues Hobby suchen!

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Survival, Walden...jetzt Mensgrandforest....da könnte man echt Angst kriegen. ;)


    Ich hab gehört manchmal haben solche Zeitschriften sogar ganz passable Co-Autoren. Werd ich mir so nen Schmöker holen....eher nicht (siehe meinen Rang :D )

  • Es wundert mich fast, dass die hier noch keiner erwähnt hat.

    Ähhh...


    Mich hatte schon irritiert, dass es schon wieder eine neue Bushcraft/Outdoor-Zeitschrift gibt mit Axttest drin und so (hat mich aber nicht angepowert), aber man muss der (Konsum-)Wahrheit wohl ins bittere Auge blicken: wir sind jetzt wohl der langweilige Standard, nicht mehr die krass-wilde Ausnahme.

    smiley_nochschlafen.gif


    :D

  • Das der Trend wieder in die Natur rauszugehen aufblüht merkt man schon am Absatzmarkt für Outdoorbekleidung ( obwohl da auch nicht jeder der es kauft auch raus geht. Gassi gehen mit dem Hund ).
    Auch die Touristenverbände geben positive Zahlen raus.
    Da wundert es einen nicht das die Medien auch einen Teil vom Kuchen abhaben wollen.
    Ich befürchte nur das @schwarzzelter da nicht ganz unrecht hat. Nicht das jeder jetzt mit einer Axt ( gibt ja einen Testbericht ) durch den Wald tigert und Bäume umhaut.
    Wenn man schon eine Zeitschrift ins Leben ruft dann sollten da ( ist nur meine Meinung ) auch Verhaltensregeln drin stehen. Oder Gesetzesgrundlagen. Was darf ich ( Gesetzlich ) und was nicht.
    Aber auf der anderen Art ist es auch schön zusehen das man sich wieder mit dem Natur auseinander setzt.
    Hat halt wie alles im Leben etwas positives und negatives.
    Ich werde mal drin rum Blättern wenn ich am Bahnhof bin.

    Manche sagen, ich sei bekloppt ich find mich verhaltensoriginell.


    BCG Wildkatzen.

  • Sorry aber
    Kommt so eine Zeitschrift raus, wird sich aufgeregt.
    Gibt es keine Zeitschriften zu unserem Hobby, Leben, Passion, Themen usw. ist es auch Shitt.
    Man kann es halt nicht jeden Recht machen.
    Walden, Survivalmagazin und wie sie alle heißen, aber deswegen hab ich noch nicht mehr Bekloppten im Wald getroffen.
    Ich werde sie mir mal holen und wenn die Zeitschrift mich anspricht auch Abonnieren.


    @Eule
    Danke für den Tipp

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

  • Ich kauf die nur, wenn da auch Modetipps drinstehen -
    Was trägt Mann im Wald?
    Hemden - geht diese Saison auch blau- statt rotkariert?
    Schnittfeste Unterhosen - wie sie schützen und wovor!
    Pelzmütze - nur aus artgerechter Tierhaltung!
    ...


    ...sonst verstoße ich nachher noch gegen den Dresscode - der ist mir unheimlich wichtig !!


    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Abonnieren...sicher nicht. Wenn ich im Zeitschriftenladen bin, und mich sprechen die Themen an, dann kauf ich evtl. ein Exemplar. Wie halt bei allen Zeitschriften.
    Und wenn mich ein Thema halt wirklich interessiert, kauf ich dann doch eher ein Buch. Weil das tiefer ins Thema einsteigen kann als ein kleiner Artikel. Andererseits kann ein gut gemachter Artikel sehrwohl auf einen Autoren aufmerksam machen, dessen Bücher dann ins Visier kommen.

  • Ojeee - ein weiteres "Zeitgeist"-Magazin im weitesten Sinne!


    Bei der Beurteilung von neuen Zeitschriften sollte man immer bedenken, dass es den Verlagen IMMER nur darum geht Kohle zu machen!


    Auch wenn sich in Magazinen dieser Art mit Sicherheit immer wieder interessante Artikel finden lassen (und zum Teil auch gute Autoren gehaltvolle Beiträge liefern werden), wird es doch in der Summe ein Ansammlung von bunt gemischten Artikeln sein, die in der jeweiligen Sparte einen möglichst großen Interessentenbereich ansprechen sollen. Durch die weit gefächerten Werbepartner füllt sich das Säcklein des Verlages dann zunehmend.


    Konsum, Konsum und nochmals Konsum.


    Wenn ich mir einige Themen aus der Erstausgabe herauspicke (
    - Offroadfahrzeuge
    - bestimmte Äxte
    - "Wald-Investment"
    - die besten Outdoor-Boots (gibt es eigentlich "Indoor-Boots"?))
    fühle ich mich in meiner These bestätigt.


    Diese Entwicklung ist natürlich nicht nur in Magazinen zu diesem Thema feststellbar. Ein Grund warum ich Zeitschriften zu meinen jeweiligen Hobbys (Outdoor, Wandern, Fahrrad, Moped, Fotografie) gar nicht mehr kaufe: Es geht nur noch darum, neue Kaufanreize zu schaffen: 5 oder 10 Jahre altes Material ist fürn Allerwertesten - du brauchst was Neues, wandern (biken oder mit dem Moped schraddeln) in den heimischen Regionen ist was für Opas - du must mit dem Flieger ans andere Ende der Welt - nur da kannst du cool sein, die entsprechenden Werbungen der Hersteller und Anbieter sind natürlich (welch ein Glück) direkt mit in die Zeitschriften integriert!


    Und mal ganz ehrlich: Zeitschriften sind doch schon vom Prinzip her Wegwerfartikel.


    Mit einem Schmunzeln möchte ich schließen und feststellen, dass diverse Verlage an mir schon genug Geld verdient haben. ;)


    Gruß Guido

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



    • Offizieller Beitrag

    Wald-Investment würde ich sicherlich nicht als Konsum bezeichnen. Danke für den Hinweis, da werde ich mir die Zeitschrift tatsächlich selbst gönnen.
    Wald ist mit Abstand das Coolste, was man für Geld (noch) kaufen kann. Lieber die letzte Autokrücke fahren ohne Rücksicht aufs eigene Ansehen als Verzicht auf ein Stück Erde, welches ich demütig nutzen, pflegen, bestaunen und lieben darf. Und welches noch meinen Erben Heimat bietet.

  • Toll, jetzt werden mir in den Studentenkneipen in Köln n Haufen wohlgepflegter Bartträger darüber referieren, welche Äxte es gibt und wie man damit umgeht. (theoretisch versteht sich) :huh:

  • tztz @Desertstorm , sooooo einfach bist du nicht gestrickt ;)


    Damals...in Franken, war das Bier überall billig....und schöne Mädle gabs auch in den Dorfkneipen :D


    Und nun noch was zum Thema:
    Man kann die Matten auch als Schienen in der Ersten Hilfe hernehmen.

  • Hallo Allerseits, ich denke, mann darf die Kirche im Dorf bzw. den Baum ruhig im Wald lassen.


    Das Verlagswesen ist wahnsinnig kompliziert - Verlage arbeiten mit einer Mischkalkulation, die es ihnen erlauben, hin und wieder mal ein neues Spartenmagazin rauszugeben.
    Der Outdoor- sowie der Printmarkt stagnieren bzw. schrumpfen, statt zu wachsen. Wenn ein neues Messer rausgebracht wird, ein neues Allzwecktarp oder der X-undzwanzigste Tasmanian-Tiger-Rucksack, jubeln alle.


    "Was hast Du dir heute gekauft", "Das neue A-Z.-Messer", "Welche Kamera brauch ich", "Zeigt her eure Bushmobile", "Wer ist auch Kopflampensüchtig"? usw.


    Bei der Beurteilung von neuen Zeitschriften sollte man immer bedenken, dass es den Verlagen IMMER nur darum geht Kohle zu machen!

    - so wie dem Zahnarzt
    - so wie dem Polizist
    - so wie dem Messerschmied
    - so wie dem Bushcraftcamper
    - so wie dem Youtuber
    - so wie dem Reiseführer


    Alle brauchen dafür aber Enthusiasmus, weil so ein Magazin hohe Investitionen und extrem viel Arbeit bedeuten. Und wenn der Magazinmarkt sich pluralisiert ist das doch nicht schlecht.


    Dafür stellen sie Autoren, Redakteure, Fotografen, Grafiker, Wirtschafter und so weiter und so weiter in Lohn und Brot. Ich weiß nicht, warum das so schlimm ist. Freier Markt, freies Angebot, mündige Kunden.


    Ich persönlich finde das eine tolle Entwicklung! Lesen bildet - lesen kann Werte und Einstellungen vermitteln.


    Vielleicht ist das Problem, dass sich der ein oder andere nicht mehr elitär findet, weil jetzt plötzlich mehr das gleiche machen. Aber genau das ist Hipster!


    (Wilkommen im Club - das bedeutet viel Arbeit, die "Nachkömmlinge" mit entsprechenden Werten auszustatten) Siehe Diskussion über Nachhaltigkeit.. Wer mit dem Survival und Bushcraften angefangen hat, bevor Bear-Grylls seinen ersten Wurm erlegt hat, weiß was ich meine...


    Einerseits jammert man "heute kennen sich die Leute nicht mehr mit der Natur aus!" "Alles Stubenhocker heute". Aber wenn dann mehr sich dafür interessieren ist es auch nicht recht.


    Ich weiß, dass hier der ein oder andere im Forum aktiv ist, der gemeinsam mit auch mir an einem Projekt arbeitet, das nächsten Frühling im Print auf den Markt kommt - und ich weiß auch, dass so manchem davon die Ohren schlackern, weil printfähiges Schreiben, Fotografieren und Anleiten nämlich gar nicht so einfach sind, wie es sich anfühlt.



    Deshalb fände ich toll, dass wir hier nicht das selbe "Medienbashing" anfangen, wie es in anderen Foren beliebt ist - während gleichzeitig das "Preppermobil" und "was wirst Du dir heute aus China importieren" diskutiert wird.



    LG Joe


    P.S. Über die Qualität der Inhalte darf man sich gerne hier überzeugen: http://vivalranger.com/home/wissen/survival-magazin

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    leicht sarkastisch im Unterton, dabei völlig spaßbefreit
    Ich liebe Fachfragen, Smalltalk nur f2f ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Joe ()

  • weil printfähiges Schreiben, Fotografieren und Anleiten nämlich gar nicht so einfach sind, wie es sich anfühlt.

    Das drollige daran: Das gilt im übertragenen Sinne für fast alle Lebensbereiche - das Reden darüber fällt aber unendlich viel leichter (was so Manchen zum gefühlten Experten mutieren lässt)... 8o


    Von daher: Leben und leben lassen. :racoon:

  • Moin.
    Ich denke auch: Leben und leben lassen.
    Ich arbeite auch in der Printbranche.
    Im Vertrieb.
    Wir wollen ja alle mündig erscheinen.
    Nix muss - alles kann.
    Wenn das Magazin nicht ankommt ?
    Pech. Kommt neues.


    Aber: das ist doch überall so.
    Automodelle, Kameras usw...
    Leben wollen wir alle.
    Auch die Magazin - Macher.


    Aber über ein Nischen Magazin zu lästern ist natürlich einfacher.


    Wenn nur 10% der Leser ihre Denke in die richtige Richtung kriegen, ists doch toll.
    Ich bin froh, das ich heute die Möglichkeit habe, mir für mein Hobby die Informationen zu holen, wenn ich will. Muss ich aber nicht.

  • Ich seh es so, wer naturverbunden aufgewachsen ist, schon immer draussen gespielt hat, in der Schulzeit und im Studium mit dem Rucksack gereist ist, vielleicht noch etwas in die Richtung studiert hat etc. dem bringen die meisten Magazine dieses Segmentes nicht viel Neues. Ich denke aber auch nicht, dass auf Grund dieser Magazine, sich jetzt die Wälder noch mehr überfüllen werden, viel gefährlicher halte ich es wenn auf YT wildes Campen und wilde Feuerstellen von Hinz und Kunz propagiert werden. Hier halten sich die Magazine ja an den rechtlichen Rahmen.


    Ich für meinen Teil bin eher oft enttäuscht, wenn ich mir so ein Magazin einpacke gerade weil im Bushcraft-/Survivalbereich, oft die primitiv Skills zu kurz kommen. Mich intressiert nicht der 100 Dosenhobo oder wie ich in Zivilisationsschrott kochen kann. Hab ich alles schon 100fach durch. Mich intressiert z.B. wie brenn ich meine Schüsseln richtig aus ohne dass sie mir reißen. Wie bekomme ich Angelhaken aus Bein so filigran das sie dafür auch taugen ohne zu brechen etc. Nur mal so als Beispiel.


    MfG Bushdoc