Fragen zu Winterstiefel, warmen Füßen und nassen Socken

  • Ich habe mir "Sorel 1964 PAC" gekauft (ohne groß abzuwägen ob die jetzt die geilsten sind) -ich stand im Geschäft, und sie waren billig.
    Am Wochenende habe ich sie zum ersten mal richtig getestet.
    Ganzer Tag im Schnee: zwei Jurten aufgebaut, Lagervorbereitung für die Kids das ganze bei -10° bis -13° im Schnee, geil warme Füße - alles Topp! Bin begeistert.


    Doch als ich Abends die Schuhe auszog eine große Überraschung. Meine Socken (Baumwolle) waren im Fußbereich patschnass.
    Die Schuhe sind dicht, ich denke es war Kondens.


    Ist das normal? (Ich würd erstmal mal sagen ja, weil die Schuhe eben ein Gummischuh mit Lederschaft sind.)
    Habt ihr das Problem auch?
    Wie geht ihr damit um, welche (dünnen) Socken empfehlt ihr?

    "...ich will´s ein Bisschen schöner machen, reines Überleben turnt mich ab!"
    Cody Lundin, Survival Duo 1. Staffel

  • Versuch es mal mit dünnen Seidenunterziehsocken.


    Wenn das nicht hilft versuch mal Neoprensocken alls erste Schicht oder wenn Du es schaffst als zweite über den Seidensocken. Dann bleiben die Woll- oder Funktionssocken und der Schuh trocken. Der Fuß wird zwar etwas feuchter aber auch nicht wesentlich mehr als mit nassen Socken.


    Baumwolle würde ich gar nicht nehmen, die werden schnell nass. Nimm Merinowolle.

  • Ich trage bei kalten Temperaturen Kamik-Stiefel mit Innenschuh.
    Da ist der Innenschuh auch schon mal etwas feucht vom Kondens. Aber ich trage grundsätzlich nur Wollsocken darin. Baumwolle verliert jede Wärmeleistung bei Feuchtigkeit. Wolle transportiert Feuchtigkeit besser ab (natürlich nicht so gut wie Funktionsfaser) und wärmt auch im feuchten Zustand.
    Empfehlen kann ich die 200er von Woolpower. Das ist ein Materialmix.
    http://woolpower.se/en/produkt/socks-200-2/
    https://www.campz.de/woolpower-socks-200-black-384409.html

    Man sollte wenigstens solange Optimist sein, bis die Amis von jeder Tiergattung ein Paar nach Cape Canaveral treiben.

    Einmal editiert, zuletzt von Torrfisk ()

  • Hallo,


    wenn er warme Füße hat und die Socken vom Schweiß (Kondensat) nass sind
    ist es vollkommen egal was für Socken er anzieht.
    Je wärmer dem Fuß ist, desto mehr schwitzt dieser.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • @Konradsky so in der Art hab ich das auch gesehen, aber die Socken wurden nicht über Nacht trocken. (Ich hatte ein zweites Paar dabei daher kein Thema) Daher denke ich, dass muss auch besser gehen ^^


    Die Tipps bisher sind gut, da werde ich mir mal Gedanken machen.

    "...ich will´s ein Bisschen schöner machen, reines Überleben turnt mich ab!"
    Cody Lundin, Survival Duo 1. Staffel

  • Hallo zusammen und @Randriedi
    ich hab die von Meindl und kenne das geschilderte Problem auch.
    Zuletzt gerade an diesem Wochenende, halben Tag Schlittenfahren, halben Tag Wandern und am Ende im Ballenbereich etwas nasse Füße gehabt. Aber nicht durch reingefallenen Schnee, sondern Schweiß. Das Gute ist, man kann den Filzinnenschuh rausnehmen und der wird ruck-zuck trocken vor der Heizung und der Lederaußenschuh mit Papier ausgestoft nicht an der Heizung , war heut Morgen auch wieder trocken.
    Also alles gut ,oder?
    Gruß"Seemann"

  • Ich trage von O bis O überwiegend diese



    Nach zwei Stunden unterwegs sehen meine Socken (Mischgewebe vom Feinkostgeschäft) dann so aus



    Weshalb ich die Schuhe immer eine Nummer grösser hole. Nicht wegen der Wärmeleistung, sondern damit meine Wollsocken



    noch Platz haben.


    Dies verhindert das Schwitzen nicht, ist in Kunststoffstiefeln wohl auch nicht zu umgehen. Ich habe aber immer warme Füsse.


    Mittelfristig werde ich auf reine (Merino-) Wollsocken wechseln.

  • Mir wurde kürzlich -beim Schuhkauf- empfohlen, Woolpower400-Socken zu nehmen. Die Winterstiefel sind dadurch in ihrer Leistung unterstützt und die Füße bleiben eher trocken. Da ich in den Winterboots nicht viel laufe, kann ich keinen Unterschied zu Wollstrümpfen oder Baumwollsocken erkennen.

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Hallo Sven,


    das Merinosocken bis zu 70% an Wasser aufnehmen können
    ohne an Wärmeisolierung zu verlieren ist an sich gut.


    Da dein Schweiß ja aus salzigem Wasser besteht,
    trocknet der wegen des Salzes auch nicht so schnell.
    Probiere mal dicke Merinosocken und Berichte!!


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Ich hab ähnliche Winterstiefel mit herausnehmbarem Innenschuh von einem anderen Hersteller. Der Gummi- od. Plastikunterteil ist dicht und allfälliges Kondensat bleibt leider in den Socken/Innenschuh. Ich umgehe das Problem gerne mit ein paar starken Plastikbeuteln welche ich einfach über die Socken ziehe. Ist jetzt absolut nicht highly sophisticated und als kleines Kind hab ich diese Methode sogar absolut gehasst wenn mir meine Mutter damals 'Vapor Barrier Liner' für die Füße verpasst hat ... So bleibt aber die Schweißfeuchtigkeit zumindest nur in den Socken und kann die Kälteisolierung vom Innenschuh nicht beeinträchtigen. In Bewegung merkt man kaum was von den Plastiksäcken, sie fühlen sich auch nicht naß oder kalt an. Ein paar Wechselsocken (hoher Wollanteil hat sich auch bei mir bewährt) und gut ists.


    Im Camp oder zu Hause dann Innenschuh raus und alles getrennt getrockenet was auch über Nacht möglich ist - im eiskalten Camp dann halt mit Wärmequelle wie z.B. kleine Trinkflasche gefüllt mit warmem Wasser etc. bzw. die Socken zum wechseln am Tag unter der Wärmejacke getragen.

    --------------------------------------------
    Frischluftdeppert
    .

  • @Seemann das Problem von @Randriedi ist ja, daß er zum trocknen im Zelt ist und nicht daheim in der Stube.
    Er hat also nicht so gute Trockenmöglichkeiten wie Du.


    @Randriedi Danke für den Thread.
    Mir sind die Innenschuhe auch schon öfters leicht feucht vorgekommen.
    Dachte immer, ich bilde es mir nur ein.
    Aber nach Lesen dieses Threads ist es logisch erklärbar.

  • Hallo @musher
    sorry, das er im Zelt war hatte ich nicht mitgeschnitten.
    Da hast du natürlich Recht, da ist das Trocknen ne andere Nummer.
    Selbst am Feuer, oder Zeltofen ist das deutlich aufwendiger als zu Hause oder auf einer Hütte.
    Gruß"Seemann"

  • Winterstiefel wähle ich von der Größe so, dass 2 Socken passen: Plastemisch Liner (z.B. FalkeTK2 / TK2 Wool) und darüber viel Wolle (meist Smartwool Mountaineering heavy oder wenn es ganz schlimm kommt Taiga Kodiak). So hat man schonmal weniger Saft unmittebar im Schuhfutter. Die einfachen Sorel haben afaik nur einen geringen Wollanteil im Liner, daher merkt man die Feuchte da sehr schnell. Aber jeder Schuh ohne herausnehmbares Futter ist ungleich problematischer. Bei konstant unter 0 und mit Trocknungsmöglichkeit kommen die Liner jeden Abend raus zum trocknen, es gibt Leute die daher grundsätzlich 2 Paar Liner haben. Feuer oder Hütte wäre ideal. In sehr eingeschränktem Maße können die Liner aber auch unter der Jacke, im Schlafsack oder am Fuß (Fotposer drüber funktioniert ganz gut) trockengetragen werden.


    Ohne Trocknungsmöglichkeit sind für mich auch in Stiefeln mit Liner VBL Socken das Mittel der Wahl. Muss man nicht, aber es macht das Leben im Frostsehr viel einfacher – mal abgesehen vom Moment wo man sich im engen Zelt abends die Socken auszieht. ;) Alleine 2-3h Bewegung sorgen für so viel Feuchtigkeit im Schuh, dass die Dinger steif frieren und das zehrt nach ein paar Tagen auf Tour doch sehr an den Nerven... Ich benutze die "elenden Plastiktüten" aka VBL Socken grundsätzlich ab 3 Tagen Tourlänge in beiden meinen Hauptwinterstiefeln (Lundhags Polaris, Pacboots mit Wollliner und Alfa Quest Advance, Backcountry Skistiefel mit Gorefutter).


    Im Grunde sind Packboots im tiefsten Winter (=konstant unter -15/20) auch nicht optimal, eben weil da der Saft nicht rauskommt. Traditionelles Schuhwerk für diesen Bereich ist nicht wasserdicht, dafür hoch atmungsaktiv und lässt viel Bewegung des Fußes zu (Bewegungswärme statt Isolation). Beispiel dafür sind Buckskin Mukluks oder die Sami Fellschuhe. Zusätzlich haben z.B. die Sami zum "Feuchtigkeitsmanagement" am Fuß Gräser statt Socken verwendet.

    Skal hilse fra fjellet – det evige land,
    hvor moskus og jerven har bolig.
    Min lengsel dit inn er blitt som en brann.
    Kun der får jeg fred og blir rolig...


    Jon Ø. Hov

    3 Mal editiert, zuletzt von karlson ()

  • Meine Winterstiefel haben zwar nicht so nen coolen Namen, 1964 PAK, sind von Kamik die Jaypeak,
    aber halten warm und trocken.
    Innenschuh, Aussenschuh. Untenrum gummiert für Schneematschepatsche.


    Ich ziehe da normale Falke Wandersocken an.
    Das ist irgendein Mischgewebe.
    Ich google mal.
    Falke TK2
    Material:
    38% Polypropylen 29% Polyacryl 23% Schurwolle 10% Polyamid


    Ich war ja am Wochenende auch wie Du draussen, nicht weit von Dir.
    Trocken und warm.

  • @Bernd Odenwald, kein Wunder, dass dir warm war, du hattest ja auch die warme Beleuchtung der Klinik in der Nähe :D :evil: :whistling:

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Ich hab ja auch so tolle, dichte Winterstiefel. Und ja...leider sind auch meine beidseitig dicht. Da hat man dann schon mal nasse Socken. Ist, so denke ich ganz normal. Darum zieh ich Wollsocken an, dann bleibts enigstens warm. In meinen Hanwag ist das wesentlich besser, als in den Kunststofftretern, aber die sind leider nicht so superwarm (Abends wenn man dann wenig Bewegung hat und es kanckig kalt ist kanns schomal kühl drin werden). Aber wenn man läuft friert man auch in denen nicht...