Sehen wir uns bewusst als Tierschützer?

  • Als Verantwortlicher dieser Diskussion:


    Ich habe meine eigene Sichtweise gegenüber dem nun in den Fokus geratenen Tierschutz noch gar nicht vertreten.


    Wenn ich an die Frischetheke bei Karl August trete, um mir ein schönes Stück Lachs, Nacken, Schulter oder wie auch immer geben zu lassen, habe ich mir bis jetzt noch nie Gedanken darum gemacht, wie und unter welchen Umständen das Tier (Schwein, Rind, Huhn, Pute, ...) gehalten wurde. Nein. Vor meinem inneren Auge hacke ich schon die Zwiebeln klein, überlege, ob ich die Paprika in Streifen oder Würfel schneide und prophezeie mir selber, dass ich das Fleisch nach einem punktgenauen Bräunungsvorgang aus dem Ofen befreien werde.


    Tierschutz interessiert mich weder beim Einkauf noch bei der Zubereitung.


    Gehe ich angeln, dann ist dies für mich ein Akt der Ruhe, der Entschleunigung, der Gesellschaft und des ein oder auch anderen Bierchens. Als Selbstversorger würden mir eigentlich zwei gelandete Forellen zu diesem Zeitpunkt vollkommen ausreichen. Höre ich aber nach der 2. Forelle auf, da mein individueller Bedarf gedeckt ist? Nein, natürlich nicht. Sollte ich dermaßen Glück haben und innerhalb einer halben Stunden bereits mein Kontingent an Fisch erreicht haben, wäre der Spaß an der Sache ja schon gegessen. Abgesehen davon hat mein Kumpel Ulf ja schon den 3. an der Strippe, was ich mir so ja nicht gefallen lassen kann. Also rein mit dem Würmchen.


    Tierschutz?


    Sicherlich wird der Fisch unmittelbar betäubt, ausgenommen und wandert postwendend in den Kühlschrank. Das Maß der Dinge erscheint aber erst erreicht, wenn die Lust vergangen ist, sämtliche Ambitionen scheitern oder aber der Alkoholpegel so langsam kritische Werte anzunehmen beginnt. Egal ob man sich dann an einer einzigen Trophäe ergötzen kann oder bereits erpicht darauf ist, sämtliche anderen Angler mit Fisch zu versorgen, weil sie nicht so viel Glück hatten wie man selbst.


    Ausrede: Sie werden ja reingeschmissen, damit man sie wieder rausholt.


    Ich bin schon Wildwechseln gefolgt, weil sie leichter und bequemer begehbar waren, als der reguläre Wanderweg (Abkürzung?).
    Ich habe in einer Deckung Rehe aufgescheucht, weil die Gier nach einem Foto eines gesprengten Bunkers größer war als die Vor(aus)sicht.
    Ich habe Salzlecksteine mit bloßen Händen angefasst, weil ich neugierig war, ohne mir Gedanken darum zu machen, ob mein Geruch die Tiere abschreckt.
    ...


    Ich habe sicherlich viele Fehler gemacht, über die ich mir erst im Nachhinein Gedanken machte. Änderte sich aber etwas dadurch? Teils "Ja", teils "Nein".


    Ich sehe mich nicht als aktiver Tierschützer. Mitunter aus diesem Grund startete ich diesen Thread, um einerseits mein eigenes Gewissen zu entlasten, andererseits, um zu schauen, ob ich alleine so denke und handle.


    Zeit meines Lebens habe ich Haustiere, denen es nicht selten besser geht, als dem Rest der Familie. Vielleicht ein kleiner Beitrag zum Tierschutz, wobei man eine artgerechte Haltung (z.B. Katze als reiner Stubentiger) sicherlich in Frage stellen könnte.


    Derzeit werden ehrenamtliche Helfer, Unterstützer und Sponsoren für das hiesige kleine Naturschutzgebiet vor der Haustüre gesucht. Man kann Mitglied werden, man kann seinen kleinen Beitrag aber auch auf andere Art und Weise beisteuern; auch wenn es gedankenlose Euronen in die Spendenkasse sind. Unterstütze ich dadurch aber wirklich den postulierten Tierschutz oder ermögliche es dem gemeinen Wanderer, Jogger, MTBler lediglich, etwas mehr Freiheit in einem Lebensraum zu genießen, in welchem er m.E. bedingt nicht wirklich etwas verloren hat?


    Wo fängt Tierschutz an, wo hört Tierschutz auf?


    Man kann viele Ansichten vertreten, man darf seine eigene Meinung haben, aber man sollte m.E. nicht vergessen, dass alles stets zwei Seiten hat. Es wird immer wieder eine Gegenpartei geben, die einen vollkommen anderen Standpunkt vertritt. Legitim, da man die jeweiligen Absichten nicht immer abschätzen kann. Vielleicht sollte man mitunter hinterfragen, warum Person A gerade jene Meinung vertritt oder warum sich Person B insbesondere entgegen der eigenen Perspektive entwickelt hat. Pauschalisieren kann und sollte man nicht, denn dazu fehlt uns das Recht. Akzeptanz, auch wenn die Auffassung des Gegenüber vollkommen abwegig oder falsch erscheint, sollte neben Sachlichkeit dennoch vorherrschen, denn erst ein ruhiges klärendes Gespräch könnte aufdecken, weswegen die eigene Sichtweise doch eine ganz andere ist.

  • @Wurzelgnom


    ich habe hier infolge der Diskussion wieder viel gelernt und schließe mich deiner Bitte nach einem Stilleben an. Habe auch fertig :)



    Im Sinngrund an der geographischen Grenze zwischen Spessart und Rhön




    Was ist der Mensch ohne die Tiere? Wären alle Tiere fort, so stürbe der
    Mensch an großer Einsamkeit des Geistes. Was immer den Tieren geschieht,
    geschieht bald auch den Menschen. Alle Dinge sind miteinander
    verbunden. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde.


    Häuptling Seattle (1855)



  • Zuerst müssen wir uns entscheiden, ob wir über Tierschutz oder Naturschutz sprechen.


    Tierschutz betrifft per Definition immer ein spezifisches Individuum, Naturschutz hingegen konzentriert sich auf Arten oder Biotope.


    Ich bin ein bissle Tierschützer und ein bissle Naturschützer, vermutlich beides aber sehr inkonsequent. Sozusagen ein Softie, so wie als "Bushcrafter".


    Vielleicht nicht so sehr in dem Sinne, wie ich die Naturschützer kennengelernt habe. Damals in der Kreisgruppe, als der NaBu noch DBV hiess, flog beispielsweise der eine nach Spanien, um einen einzigen Vogel zu operieren. Der andere (aus meiner Familie) war Naturschutzwart. Dies aber mehr, um die Fahrerlaubnis für gesperrte Feld- und Waldwege in gleich zwei Landkreisen zu bekommen und auch reichlich zu nutzen. Der dritte hatte es vor allem auf spektakuläre Tier-, vor allem Vogelaufnahmen abgesehen. Usw. usw. Irgendwann bin ich aus diesem Verein wieder ausgetreten.


    Auch nicht so wie beispielsweise die Mitglieder der IG Wanderfalkenschutz, welche durch ihre langjährige und wirklich bemerkenswerte Arbeit erreicht haben, dass die Population von rund 50 in den 1970er-Jahren auf aktuell "nicht mehr gefährdet" angestiegen ist.


    Insgesamt glaube ich, dass hier im Forum etliche Personen vertreten sind, welche sich zwar nicht so bezeichnen, aber doch mehr oder weniger Tier- und Naturschützer sind - dies aber aus welchen Gründen auch immer negieren.


    Mir liegt im übrigen fern, irgendwelche Verbände, Vereinigungen und deren Vertreter pauschal zu verunglimpfen, obschon ich (berechtige) Kritik an der Jagd, dem NaBu, der einen oder anderen Tierschutzorganisation habe. Ich denke, durch die Reibung aller, im Zusammenspiel mit der Politik, werden Kompromisse geschlossen und Politik ist schliesslich die Kunst der Kompromisse.


    Ich kann mir gut vorstellen, von den Tierliebhabern des örtlichen Tierschutzvereins keinen Hund zu bekommen, obschon es Zuckerschnute vermutlich mehr als gut bei uns hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Schnake ()

  • Sorry @waldtroll
    Aber zugegeben war Dein Start hier sehr Provokant.
    Dein Fehler war das Du gleich mit einer Festgefahrenen Meinung auf einen Thema ( YoYo-fishig ) aufgetaucht bist.
    Ohne sich Sicher zu sein hast Du das Fischereigesetz in den Thema eingebracht.
    Ja die Benutzung von YoYo-Angeln ist schwammig hier bei uns in Deutschland.
    Es wird in den Gesetzen nicht erwähnt.
    Aber lassen wir das mal.


    Ich war schon ein bisschen Frohe als das Thema Jäger aufkam.
    Du als Ex-Teichwirtschafter hast schon Dein Wissen was ich nicht abstreiten möchte, aber hier gibt es sehr viele die mit ihren Wissen und Berufen nicht hausieren gehen oder es möchten.


    Thema Mobbing
    Mobbing sehe ich hier nicht.
    Aufruf zum Ignorieren ja, ist kein Mobbing.


    Zum BCG
    Wir kennen uns hier schon, einige Jahrelang, einige auch Persönlich und einige sind auch kurz dabei.


    Ich sag es mal so:
    Kommt einer mit Getöse auf unsere Party, sollte Er runterfahren und sich anpassen.
    Kann Er das nicht, muß er die Party verlassen.
    Kritik muß man wenn sie verteilt wird auch einstecken können.


    Das hier ist Unser Aller Spielplatz den uns 3 Gute Menschen gestellt haben.
    Also bitte sauber halten.


    Lass uns Neu Starten und auf ein neues friedliches Miteinander.
    Ok manchmal geht es nicht, aber man Rauft sich wieder zusammen.
    @waldtroll
    Mach doch bitte mal hier ein Bericht über den Stein den Du entdeckt hast.
    Das wäre doch mal ein guter neuer Anfang.


    EDIT
    vor 1,5 Std gesendet und jetzt erst angekommen. ;)
    Sorry Internet ist langsam hier in Polens Wälder ;)

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

    4 Mal editiert, zuletzt von trapperandy ()

  • Lass uns Neu Starten und auf ein neues friedliches Miteinander.
    Ok manchmal geht es nicht, aber man Rauft sich wieder zusammen.

    Danke für das Angebot Andy, das ich hiermit gerne annehme :)


    Normalerweise gehe ich nicht hausieren, mit dem, was ich beruflich gemacht habe. Wollte damit nur hervorheben, dass das, was ich zu demThema Tierschutz/'Fischereiausübung von mir gebe, durchaus Hand und Fuß hat, also in rechtlicher Hinsicht. Weißt Du, ich habe über viele Jahre Fischereiaufseher ausgebildet und anschließend geprüft und wir mussten uns bis zum "Erbrechen" mit tierschutzrelevanten Fragen auseinandersetzen ... da sind die Gemüter teilweise hochgekocht und ich musste da die Jungs auch wieder runterholen. Das sind Themen, über die man sich wirklich gut und sehr lange streiten kann .... sieht jeder auch ein bisserl anders, aber letztendlich gibt es halt Dinge, die sind so, wie sie sind.


    Aber ich kann Dir versichern, dass ich mich auch nicht immer gesetzeskonform verhalte und auch mal die 5 gerade sein lasse, wenn es die Situation und der gesunde Menschenverstand erfordern.


    Hab schon vor, noch etliche weitere Beiträge zu Sachthemen einzustellen. Diskussion reicht mir erst mal. :whistling:

  • Sorry @trapperandy , da hast Du mich etwas falsch verstanden.
    Richtig ist zwar, daß Du gemeint warst, allerdings ging ich mit Trotz NUR auf @waldtroll ein. Von ihm kam die Anmerkung, daß nur aus Trotz bestellt wurde.


    Ich persönlich sehe es Anderst. Du @trapperandy hast erklärt, daß Du auf dieses Teil neugierig bist und es nach besten Wissen und Gewissen tierschutzgerecht testen möchtest. (spricht von meiner laienhaften Seite nichts dagegen)


    Ich selber hatte mir im Ausland auch schon überlegt, legal (obwohl kein Angelschein vorhanden) zu Angeln. Wäre mit Angelschnur, Blei und Hacken (ok und Köter) vom Steg gewesen. Und wenn ich mir nun Eure (gerade auch Deine @trapperandy) Erklärungen zu diesem Gerät ansehe kann ich mir als Laie vorstellen, daß es dann mit diesem Gerät (natürlich bei 100% Beaufsichtigung) tierschutzgerechter ist als Ohne. (Da auch ohne Rute und ohne Rolle).




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    Nun noch @waldtroll habe jetzt nur schnell über die Texte gelesen.
    Kann jetzt aber nicht sagen, Forist x oder y hätte andere Foristen aufgefordert, Dich zu ignorieren.
    Ok, ein Forist meinte Du bist ein Troll, man soll Dich nicht weiter füttern - ABER keine direkte Aufforderung, Dich zu ignorieren!
    Ein weiterer Forist schrieb, daß er Dich ignoriert - ist seine Sache ABER auch keine Aufforderung, Dich zu ignorieren.
    Abgesehen davon ist es egal ob mit oder ohne Aufforderung, jeden seine eigene Sache dies dann auch wirklich zu tun oder nicht.


    Ich wurde die Tage auch erst aufgefordert, einen Mitforisten (hauptsächlich von ihm selbst) zu ignorieren, als wir andauernd aneinander vorbeigeschrieben hatten.
    Machte ich aber trotzdem nicht - WARUM? Weil ich an anderen Stellen viele gute Beiträge von ihm lese.


    ALSO, nur weil jemand fordert, daß Jemand ignoriert werden soll, muß man dies noch lange nicht machen.





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    Nun zurück zum Thema.


    Wer bestimmt, was Tierschutz ist?

  • ich schütze auch Tiere, in dem so gut wie keine tierischen Erzeugnisse mehr esse.

    "Haha irgentwie bin ich der "will haben, jetzt!" Strategie lange genug gefolgt, die ja im Grunde genommen äußerst konträr zum Bushcraft Grundgedanken ist. Deshalb versuche ich erstmal alles mit vorhandenen Mitteln zulösen, da freut sich der Geldbeutel."
    -Pat Rainerson