Pyrrolizidinalkaloide (PA) in Heilkräutern

  • ist das ein ernst gemeinter Beitrag? @MacGyver

    Nee, es war nur ein Versuch das Thema etwas aufzulockern. Ich bin aber mit Pyrrolizidinalkaloide durch und werde weiterhin mein bewährter Hustentee für mich machen wie bisher auch.

    Das selbe wie z.B. waldmeister, der enthält ja kopfschnerzlindernde Substanzen nur wieviel davon ist förderlich?


    Waldmeister enthält Cumarin, was eher zu Kopfschmerzen führt.
    Ironie-ein
    Es kann aber sein, dass der nicht bestimmungsfester Bushcrafter (me) sich aber irrt.


    Wahrscheinlich pflückt der "Wasserdost-Horst" (me) eher Wald-Labkraut und merkt's nicht einmal.
    Ironie-aus


    Cheers Mike :thumbsup:

  • Der Waldmeister enthält Cumarin, das leicht beschwingt und in geringer Dosierung bei Kopfschmerze und Migräne hilft. In höherer Dosierung kann Waldmeister auch Kopfschmerzen verusachen.


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  • Ich frag mal ganz ketzerisch, wenn ich die Anwendungsgebiete vom Waldmeister als Beispiel nehme:


    Hilft es gegen ALLE Formen von Kopfschmerzen oder nur gegen welche?


    Gegen welche Verdauungsbeschwerden soll es genommen werden? Verstopfung oder das Gegenteil? Sodbrennen?


    Was ist zu reinigendes in meinem Blut, welches Niere und Leber nicht eliminiert bekommen?


    Wenn meine Gefässe gestärkt werden, sind sie wohl????


    Welche Nervenschmerzen sind gemeint?
    (ohne Nerven kein Schmerz)


    usw. usw.


    Ich krieg einfach die Krätze, wenn so mit pauschalen Allgemeinplätzen herumhantiert wird. Das macht man üblicherweise, wenn nicht konkret argumentiert werden kann.


    Nicht böse sein, aber wenn ein Mittelchen angepriesen wird, mit dem ein Viertel aller existierenden Krankheiten behandelt werden kann, bin ich höchst skeptisch.


    Und nicht falsch verstehen, ich nehme erfolgreich verschiedene Mittel pflanzlichen Ursprungs als Dauermedikation. Allerdings in definierten und kontrollierten Dosierungen gegen je eine konkrete Störung.


    Die Beschreibung auf der verlinkten Seite ist mir einfach zu heftig, was auf viele andere Publikationen ebenfalls zutrifft.

  • Die Pharma kann doch selber nicht konkret argumentieren :)


    heute ist ja auch bekannt das Ibu und declofenac höchst schädlich ist...
    aber keiner nimmt es vom Markt, warum nicht?


    Deine "Krätze" lass ich somit auch nicht gelten - Nichts ist ein Allheilmittel.
    Wir werden alle sterben irgendwann ob mit oder ohne Kräuter,


    aber wenn es meiner Psyche und meinem Wohlbefinden gut tut und mir keine Schmerzen bereitet - ja Herr Gott Sack dann nehm ichs halt.


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  • Doch. Die Pharma beschreibt dir, wie Ibu die Cyclooxygenase 1 und 2 unselektiv hemmt, ergo wie es wirkt, wogegen konkret es eingesetzt werden kann und mit welchen Nebenwirkungen gerechnet werden muss.


    Es spricht ja auch gar nix dagegen, ein Mittel, welches Dir gut tut, einzunehmen. Und wenn es nur eine Plazebowirkung hat - wie viele schulmedizinischen Mittel auch - ok.


    Dennoch bin ich äusserst skeptisch, wenn mit einer Pflanze quasi der Pschyrembel von A bis Z durchtherapiert werden kann.


    Nebenbei bemerkt wundere ich mich gelegentlich, wie unbedarft pharmakritische Menschen zuweilen der Phytomedizin gegenüber sind.


    Und nicht vergessen: Sokrates wurde nicht mit Ibu oder Diclo um die Ecke gebracht, sondern mit........? Na, wer weiss es?

    Einmal editiert, zuletzt von Schnake ()

  • Also halten wie fest: die pharma bringt medikamente aufn markt die erst helfen und dann aber irgendwie doch nebenwirkungen haben, genauso wie gewisse pflanzen. Müssen zusätzlich umsatz machen weil es meist börsennotierte unternehmen sind und dementsprechend bringen sie auch viel schund auf den markt.

    Egal in welche ecke wir jetzt schauen, überall wird gelogen, geschönt usw...


    Nichts ist besser oder schlechter, soll jeder meinen wie er will.


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  • Ich will mir meine Sarmale aber nicht in irgendwelche gesunden Blätter einwickeln.
    Nur Huflattich Haut voll rein.


    Das, meine Freunde ist Leben auf der Überholspur.
    Wer dem Tod noch nicht Angesicht zu Angesicht gegenüber stand indem er ein verbranntes Toast aß, hat nie gelebt!!!

  • Ich denk das rein wissenschaftliche haben wir hier ja durch. Irgendwie gehts nurmehr um den Umgang damit.


    Ich denke es steht jedem frei sich der PA-0-Toleranz Gruppe anzuschliessen oder eben nicht.


    Ich denke so für mich: Das Problem liegt nicht bei den PAs im Huflatich. Wäre nur das für uns schädlich wärs in der Tat ein Luxusproblem. Aber schädliches lauert ja so gesehen überall. Wenn ich das alles meide, machts irgendwann auch kein Spass mehr ;) . Auch wenns fies klingt: Jeder hat das Recht sich seine Gifte auszusuchen, und einen Tod wird jeder sterben. Irgendeinen. Ganz bestimmt.


    Ich nehm dann auch lieber ab und an Huflatich anstatt das coole Zeug ausm Labor. Aber tendenziell dann doch lieber Spitzwegerich (da ist aber bestimmt auch was total fieses drin)
    Und: Was passiert mit PA in der Glut? Huflatich und Spitzwegerich kann man auch rauchen.....(nein gesünder wird das wohl ned sein)

  • Na ja, Ihr könnt ja einfach gelegentlich eure Leberwerte checken lassen.
    Wenn ihr keine Alkis seid und trotzdem schlechte Werte habt sollte man sich Gedanken machen.
    Beispiel: Eine Frau hat regelmäßig Smoothis (Mixgetränk) mit PA haltigen Pflanzen und hatte dann schlechte Leberwerte. Sie ließ diese weg und die Werte wurden besser...
    Wem natürlich seine Leberwerte egal sind kann ja auf den Glauben an Heilkräfte der Natur bauen ;)
    Und wie gesagt: Rauch konserviert :D

  • Die Leber ist glücklicherweise ein Organ, die in der Lage ist, sich zu regenerieren.
    Bei einer Leberzirrhose sieht es jedoch anders aus, aber soweit soll es ja auch nicht kommen.


    Die Leber ist unter anderem auch für den Abbau und Ausscheidung von Giftstoffen vom Körper zuständig.
    Die Giftbelastung unserer Leber steigt kontinuierlich an.
    Umweltfaktoren wie Schwermetalle in der Wasserversorgung, der Einsatz von Pestiziden und Medikamente spielen neben Alkoholkonsum und Nikotin hier eine Rolle.
    Nicht zu unterschätzen ist auch die Belastung durch Pilzsporen von Schimmelpilzen in der Nahrungskette und bei einem schlechten Raumklima bei z.B. verschimmelten Wandflächen.


    All diese Faktoren tragen zu bei, die Leber zu belasten. Es ist daher richtig, dass jede zusätzliche unnötige Belastung vermieden werden sollte.
    Viele Menschen haben auf Grund ihrer Ernährungsgewohnheiten, Genussmittelkonsum und generelle körperliche Fassung eine Überlastete Leber (in vielen Fällen z.B. eine Fettleber).


    Da kann man aber wirklich viel positives für die Leber tun.
    Sich sportlich betätigen, auf raffinierten Kohlenhydraten verzichten, Alkohol- und Fleischkonsum reduzieren, unterstützen die Leber erheblich.


    Dann gibt es noch Pflanzen, die Wirkstoffe enthalten, die die Regeneration der Leber und die Anregung der Gallenproduktion unterstützen.


    Hierzu zählen in erste Linie Mariandistelsamen, dann noch Artischocken und Löwenzahn.
    Klettenwurzel ist generell ein Reinigungsmittel für den Körper und Rettichsaft insbesondere treibt die Gallenproduktion an.


    Vor einigen Jahren wurde bei mir eine Verfettung der Leber bei Ultraschaluntersuchungen festgestellt.


    Seitdem ich meine Ernährung umgestellt habe und viel mehr Sport treibe, ist die Leber wieder gesund und die Leberwerte sind in Ordnung. Diese lasse ich weiterhin einmal im Jahr überprüfen.


    Es sei jedem selbst überlassen sich mit dem Thema PA in Heilkräuter zu informieren. Ich habe auf Grund der hiesigen Diskussion und Recherche meine eigene Meinung konkret gebildet.


    Ich bleibe dabei mir einmal im Jahr Blütenstängel von Huflattichpflanzen in Butter mit Gierschblätter und Löwenzahnblütenknospen in einer Pfanne über dem Feuer zu schwenken und dies genüsslich mit etwas Quark und Vollkornbrot zu verzehren.
    Das ist auf jeden Fall gesünder als lauwarmer Fleischkäse mit Pommes und ein Maß Bier (Wobei das manchmal auch nicht schlecht ist)


    Auf die Leber! Cheers Mike :thumbup:

  • Bis vor ein paar Jahrhunderten wurde der Großteil von Homo Sapiens auch nur so um die 30 Jahre alt - die Wirkung akkumulierender Effekte kamen da oft garnicht erst zum Vorschein; fortgepflanzt hatte er sich vorher schon

    Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube, bitte nimm es mir nicht krumm Boltwoodit.
    Diese Zahlen entstehen nur durch die hohe Säuglingssterberate der damaligen Zeit. Wer es über sein 2. Lebensjahr hinaus geschafft hat, wurde locker 70.


    Gruß


    Alex

  • Diese Zahlen entstehen nur durch die hohe Säuglingssterberate der damaligen Zeit. Wer es über sein 2. Lebensjahr hinaus geschafft hat, wurde locker 70

    "Locker" würde ich nicht pauschal sagen - es war durchaus möglich, kommt ja auch darauf an, an welchen Teil der Welt wir denken und an welche Epoche... Und es gab tlw. ein krasses Gefälle zwischen Ober- und Unterschicht, diese Spreizung ist heute Gott sei Dank gering. Bei harter Arbeit auf dem Lande und dann ständigen Verheerungen durch ewige Kriegstreiberei war man mit 50 Jahren oft schon ziemlich aufgeschlissen. Andersherum gab es in der Antike ja bereits über 80jährige (das medizinische Niveau der Römer wurde erst viele Jahrhunderte später wieder erreicht).
    Wenn ich in meinen Stammbaum schaue sind dort auch im frühen 17. Jahrhundert schon 70jährige dabei, grundsätzlich möglich war es also trotz unzureichender Kenntnisse in Bezug auf gesunden Lebenswandel und ohne Krankenversicherung... Aber dieses hohe Alter war eben viele Jahrhunderte nicht wirklich die Regel, ob nun durch Kindersterblichkeit, Mangelernährung, Seuchenzüge (Pest), Kriege oder Räuberbanden in den Wäldern...


    Ich denke, Bolt wollte damit nicht sagen, dass es biologisch nicht möglich wäre, so alt zu werden - sondern eher technisch... ;)

  • Zitat von Kruemel

    Diese Zahlen entstehen nur durch die hohe Säuglingssterberate der damaligen Zeit. Wer es über sein 2. Lebensjahr hinaus geschafft hat, wurde locker 70

    Quelle?


    Das halte ich aber für ein heftiges Gerücht.
    Richtig ist, dass es alte Menschen gab. Die meisten Artefakte zeigen aber ein Bild von in den Vierzigern völlig verbrauchten Menschen mit übelsten Krankheiten, die das Leben erheblich und auch chronisch erschwerten.
    Bei den angegebenen Durschnittsaltern wird die Kinder- und Säuglingssterblichkeit rausgerechnet.
    Je nach Berechnung wurde die Lebenserwartung mit dem Erreichen eines Mindestalters festgesetzt:
    https://en.wikipedia.org/wiki/…tancy#Variation_over_time


    Kindersterblichkeitsbereinigt:
    Wer im Paleolithikum die 15 erreichte, wurde maximal rund 50 Jahre alt.
    Altkieselzeit: Based on the data from recent hunter-gatherer populations, it is estimated that at 15, life expectancy was an additional 39 years (total 54), with a 0.60 probability of reaching 15
    Je dichter die Besiedelung wurde, desto mehr wurde die LE durch KRankheiten beeinflusst.
    Antikes Rom: If a child survived to age 10, life expectancy was an additional 37.5 years, (total age 47.5 years)


    Würde die Kindersterblichkeit mit eingerechnet, ist das Durchschnittsalter im PL erheblich geringer (bei 30-40).
    (erste Spalte der Tabelle)


    Da unsere Säuglingssterblichkeit gering ist, können wir also unser Durchschnittsalter ziemlich gut mit dem geschichtlichen errechneten juenilsterblichkeitsbereinigtem Maximalalter vergleichen.


    Damit hat sich ziemlich genau seit Beginn der Industrialisierung und Verbesserung der Forschung und Medizin unser Durchschnittsalter verdoppelt.


    P.S. Im antiken Griechenland ist die Lebenserwartung übrigens eingebrochen.

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  • Je dichter die Besiedelung wurde, desto mehr wurde die LE durch Krankheiten beeinflusst.

    Beim Schreiben dieses Satzes musste der Populationsökologe in Dir aber sicherlich ein bisschen grinsen... 8o


    Vielen Dank dür den Wiki-Link, sehr informativ!


    P.S. Im antiken Griechenland ist die Lebenserwartung übrigens eingebrochen.

    So steht es in dem Wiki-Artikel, allerdings erfährt man, wenn man weiter recherchiert, dass es durchaus möglich war, 75 Jahre alt zu werden. Nur gab es eben zu viele Antagonisten, ebenso in Rom, wo sich die Menschen mit ihren Zinnbechern allmählich vergifteten. Die Lebenserwartung in der Tabelle entspricht ja der Lebenserwartung ab Geburt.


    Edit: Bedenkt bitte auch die geringe Produktivität, ein Großteil der Landnutzung entsprach besserer Subsistenzlandwirtschaft... Entsprechend hart waren die Arbeits- und Lebensbedingungen für den allergrößten Teil der Bevölkerung. Oder insbes. in der Antike tlw. auch Gutswirtschaft, nebst Sklavenhaltung oder abhängigen Bauern...

  • wenn man weiter recherchiert, dass es durchaus möglich war, 75 Jahre alt zu werden

    Das weiß ich, ist aber ein mega-mega verzerrtes Bild.


    ad1: Noah Methusalem wurde knapp 1000 Jahre alt. So steht es geschrieben.


    ad2: Leider entziehen sich seine Knochen einer Radiokarbonuntersuchung.


    ad3: Alter wurde früher nicht zuverlässig gezählt, da unerheblich: Weißer Rauschebart, Dick, Runzeln und gelehrt: 100 Jahre alt.


    ad4: Gemäß 1-3 kennen wir das Alter von Sokrates und Konsorten.


    ad5: Wenn ich mein Leben lang ohne Arbeit in der Antike in einem Fass Zeus einen guten Mann sein lassen habe, hatte ich Geld und/oder Protegisten, wurde ich älter als Bauern, Fischer, Mineure und dergleichen.


    ad6: Den singulär kolportierten Mächtigen, Reichen und Alten (anekdotisch), die sich von Ambrosia und Wein ernährten und zu den sättigenden Disputen zu Hofe eingeladen wurden, stehen entgegen die Millionen, die von Arbeit, Mangel und Hunger erdreist haben völlig namenlos zu verrecken und hinter dem Haus verscharrt worden sind.


    Ich kenne einen gut bestätigten Fallbericht von einem norddeutschen Kettenraucher, der deutlich über 100 Jahre alt geworden ist.


    Kettenraucher können häufig über 100 Jahre alt werden!


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