Spezialräder haben auch spezielle Probleme

  • Zum Beispiel das Parkproblem.
    Zuhause wäre bei Velomobilen eine Garage interessant. Je nach Wohnlage könnte es sonst zu Vandalismus-Schäden kommen. Ein Velomobil trägt man halt nicht mal eben so in den Keller. Aber das weiß man ja vor dem Kauf des Velomobils und kann sich darauf einstellen.
    Transporträder scheinen mir da nicht so gefährdet zu sein. Gründe dafür kenne ich nicht, aber vielleicht gibt es da mehr Respekt vor der Leistung der armen Irren, die sich so etwas antun. Oder es liegt am abgerockten Zustand unserer Transporträder.


    Problematischer finde ich aber das Parken unterwegs. Ich darf mein Transportrad ja erstmal überall parken (wo auch Normalräder erlaubt sind). Das Transportrad steht aber eher mal im Weg. Ich bemühe mich, andere Leute so wenig wie möglich zu behindern, das bedeutet also, dass ich mir immer einen Parkplatz suche, wo mein Rad nicht im Weg steht. Und dann nutze ich im Zweifel lieber einen Autostellplatz.


    Vorgestern beim Einkaufen:

    So ähnlich wie Baumkind auf diesem Bild. Aber ich parke so, dass das Transportrad mit der robusteren Seite (der Ladefläche) zur Einfahrt steht und ich parke direkt vorne an der Sichtkante, damit der suchende Autofahrer sofort sieht, dass diese Parklücke belegt ist. Schlimmer als ein blockierter Parkplatz ist ein zerschrammtes Auto (und ein kaputtes Transportrad).


    Wenn da nicht ihr Velomobil stände, stände dort ihr Auto. Der Platz wäre also auf jeden Fall belegt.@Baumkind


    Nicht böse gemeint, aber ich würde Dich ja schon ziemlich hassen, wenn Du damit einen Parkplatz blockieren würdest. Obwohl ich Verständnis dafür habe. ;) :whistling:

    Supermarktparkplätze werden auch von Radfahrern und Fußgängern mitfinanziert. Dann macht das doch nichts, wenn wir sie auch benutzen.



    Dies ist kein Autofahrer-Blaming-Faden. Ja, ich weiß, dass Supermärkte mit LKW beliefert werden und ich bin froh, dass es Autos gibt.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • @schwarzzelter & @Baumkind


    Wie gesagt, war nicht böse gemeint. Sollte auch nicht sonderlich diskutiert werden. Aber ich gestehe, dass ich als Autofahrer fluchen würde, hingegen als Radfahrer Verständnis dafür habe. Ist bei uns auf der Arbeit leider auch nichts anderes. Fahre jetzt gut 1 Jahr mit dem Esel dorthin, da kann man nicht selten gucken, wo man selbigen abstellt. Einerseits wird postuliert, dass man doch auf's Rad umsteigen soll, andererseits wird zu wenig dafür getan.


    Dennoch ... Termindruck, kein Parkplatz und dann sowas ... :evil: ;)

  • :danke: @schwarzzelter , für den Hinweis auf Sichtbarkeit! Als Nicht-Autofahrer hab ich gar nicht dran gedacht, den Parkplatz deutlich sichtbar zu belegen :rotwerd: . Das nächste Mal also rückwärts einparken und vorne an der Kante stehen bleiben.


    Am Velomobil sind leider alle Seiten gleich robust (oder auch nicht :shock: ) - wegen der besseren Sichtbarkeit kann also die Nase nach vorne.


    Das Baumkind

  • Bei uns fährt auch schon seid ein paar Jahren so ein (Aber komplett) gelb umhülltes Liegerad rum.
    Habe wg der Sichtbarkeit die selbe Erfahrung wie @Stefan-OL.
    Durch die Fläche Bauweise sieht man sie recht schlecht/spät, noch dazu ist es für ein Fahrrad recht flott unterwegs - behindert dadurch allerdings (innerorts) den Verkehr nicht mehr wie ein PKW. Positiv zu werten ist die knallgelbe Farbe.
    Nachdem ich dieses Fahrzeug bis jetzt nur fahrend gesehen habe, hat es zu mindestens mir noch keinen Parkplatz "weggenommen"


    Aber stimmt, von unseren 5Supermärkten ist mir auf die Schnelle NUR Einer mit extra Fahrradständern bewußt.

  • Ich finde diese Art von Fahrrad gefählich, sie sind sehr Flach und können im Strassenverkehr leicht übersehen werden. So ein langer Wimpel wie ihn Kinder oft am Fahrrad haben könnte abhilfe schaffen. Auch die Kunstoff Verkleidung könnte bei einem Unfall splittern und den Fahrer verletzen.

    Wer solch ein quietschgelbes Ding übersieht, sollte gar keinen Führerschein haben :shock: .


    Klar sollte man wegen der relativ geringen Größe eines VMs recht defensiv fahren. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man als Velomobil deutlich mehr als Verkehrsteilnehmer respektiert wird als mit dem Fahrrad. Insofern ist das VM schon mal das sicherere Verkehrsmittel.


    Wimpel werden kontrovers diskutiert: Räder mit Wimpeln werden schon mal für Kinderfahrräder gehalten, was wohl schon häufiger zu schweren Unfällen geführt hat, weil sowohl Fahrspur (Strasse statt Bürgersteig) als auch Geschwindigkeit durch den Autofahrer völlig falsch eingeschätzt wurden.


    Was Radständer angeht, gibt es bei uns sogar Supermärkte ganz ohne Fahrradständer. :shock: .


    Ich finde es erstaunlich, dass das Thema Fahrrad/Velomobil so stark polarisiert und gerne mit Kampfradlertum in Verbindung gebracht wird. Der Radfahrer als Feind des Autofahrers oder was? Ich kenne den Radverkehr woanders nicht, aber hier in Bonn/Rhein-Sieg ist es nicht so, dass die vermeintlichen Kampfradler den Autoverkehr auf der Strasse stören, sondern tatsächlich fahren die meisten vermeintlichen Kampfradler auf der Strasse, weil die wenigen vorhandenen Radwege mal wieder als kostenfreier Premium-Parkplatz dienen :evil: (klickst Du hier) oder von Fußgängern genutzt werden. Auf den wunderschönen Freizeit-Radtouren kommt man leider nicht zur Arbeit.


    Meine momentanen Haupt-Kritikpunkte sind:
    (1) Das Rad ist ein Verkehrsmittel und nicht per se Sport- und Freizeitgerät. Im Straßenverkehr sind Radfahrer gezwungen, entweder dem Auto (halbherziger Radweg auf der Strasse) oder dem Fußgänger (kombinierter Fuß-Rad-Weg) Platz wegnehmen, sind also immer auf der falschen Spur.
    (2) Das Rad ist kein Arbeitslosen-Vehikel, sondern man kann damit auch zur Arbeit fahren (sollte man jedenfalls können). Es gibt auch Radfahrer, die entweder ein schönes Auto haben oder sich kaufen können, es aber vorziehen, mit dem Rad zu fahren.



    rechtlich

    ... ist ein VM ein Fahrrad. Es sei denn, es hat einen Hilfsmotor über 25 km/h. Dann darf's nicht mehr auf Radwegen fahren.



    Das Baumkind

  • @Baumkind zu mindestens ich für meinen Teil habe keine Wertung mit reingebracht.


    Jetzt nimm so ein quitschgelbes flaches schmales Teil und dahinter einen Transporter - lange gerade Straße ohne Gegenverkehr innerorts.
    Geschwindigkeit ist 50km/h erlaubt - gefahren wird nur 30.
    Auto kommt von hinten
    Entfernt kommt nun Gegenverkehr.
    Auto meint, ist nur der Transporter - kann ich überholen.
    Nun ist das Fahrrad plötzlich noch im Weg.


    P.S. war jetzt NUR ein Gedankengang auf die Schnelle.


    Meine persönliche Erfahrung - wie schon oben steht - diese Fahrräder schwimmen sehr gut im innerstädtischen Verkehr mit.

  • Irgendwie wird aus Autofahrersicht immer die Situation verdreht. Als Autofahrer darf ich nur so schnell fahren, wie ich im Sichtbereich anhalten kann. Ich darf nur dann abbiegen, wenn ich mir sicher bin, niemanden zu gefährden.
    Klar, der Radfahrer oder auch Fussgänger, Kinder etc sind immer die dummen, weil keine Knautschzone. Aber es sind alles vollwertige VerkehrsTEILNEHMER, d.h. auch sie nehmen am Verkehr teil, der sich ja nicht nur durch Autos definiert.
    Ich finde die Banane cool und ein sinnvolles Konzept für den Verkehr in der City.
    Jeder, aber auch jeder regt sich doch über den Innenstadtverkehr auf?
    Trotzdem sind die wenigsten bereit, etwas daran zu ändern.
    Würde mehr Velomobile oder HumanPoweredVehicels durch die Gegend fahren, würde mehr Autofahrer darauf achten, weil der Blick geschult würde.

  • @Stefan-OL Was ist, wenn ich auf meinem ausgewiesenen Radweg fahre, parallel zur Vorfahrtsstrasse?


    An jeder(!) noch so kleinen fuzzeligen Aus- bzw. Einfahrt, jeder noch so schmalen Zufahrtsstrasse muss ich (auf dem Rad) immmer(!) bremsen, weil kaum einem Autofahrer bewusst ist, dass er da gerade eine Vorfahrtsstrasse kreuzt. An Ampeln muss ich auch immer anhalten und erst mal drücken...


    @musher Als Radfahrer werde ich, selbst wenn ich konstant 30 km/h in einer 30er-Zone fahre, bei Gegenverkehr in Sichtweite überholt. Iszpt ein Scheixxxgefühl, wenn einem auf dem Liegerad fast die Pedale abgefahren werden. Das passiert ziemlich regelmäßig, und zwar nicht, weil ich zu langsam bin, sondern weil die Überholer meinen, sie dürften scheller als zugelassen fahren und könnten deshalb schnell noch mal überholen. Dumm ist nur, dass ich 30 Sachen da lang fahre, während auf der Gegenfahrbahn schon der Gegenverkehr ist... Ich hab in der Fahrschule gelernt, dass man nur dann überholen darf, wenn der Gegenverkehr weit genug entfernt ist... Und schneller als erlaubt darf man auch nicht sein.


    In Zeiten, wo die Autos immer dicker werden, wird selbst ein normal großes Auto oft übersehen - was soll man da noch machen? ?(
    Klar könnte ich, wie etliche Leute hier in der Gegend es bereits gemacht haben, sagen, dass die Straßen nur noch für die Autos da sind und Radfahrer nix im Straßenverkehr zu suchen haben. Und dann gibt es eines Tages nur noch Autoverkehr. Radfahren tut man dann nur noch auf ausgewiesenen Freizeitrouten, aber um dahin zu kommen, braucht man ein großes Auto.


    Es ist nur die Frage, ob das dann noch die Welt ist, in der ich leben möchte...


    Das Baumkind

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    4 Mal editiert, zuletzt von Baumkind ()

  • ist bei einem "normalen Rad auch nicht besser, dieses siehst Du auch nicht, wenn ein Transporter dahinter fährt. ;)
    Da gibt es dann immer wieder Situationen, da wird man als Radfahrer einfach so geschnitten... das man nur noch in den Graben kann... oder wird bei größeren schnellen Fahrzeugen (SUV) vom Luftdruck in den Graben gedrückt.

  • Ja, das stimmt ja alles.


    Fangen wir mal mit dem Verlassen des Grundstücks an. Der Porschefahrer sieht da auch nicht, was auf der Straße vor sich geht und muss sich vorsichtig in den Straßenverkehr hineintasten.


    Zum Überholen: blöde Situation. Hoffentlich ist das Velomobil so weit links gefahren, dass vom Überholenden schon wahrgenommen werden konnte, bevor er zum Überholen angesetzt hat.



    Ich selbst wurde auf dem (sehr gut sichtbaren) Transportrad in den letzten Jahren zweieinhalb mal angefahren. Anderthalb mal von Radfahrern (!), einmal von einem Autofahrer (Rechtsabbieger an Ampel, gemeinsamer Start bei Grün, "Ich habe sie gar nicht gesehen"). Bekloppte gibt's in allen Gruppen, bei uns haben wir den Vorteil, dass der Münsteraner meist sowohl Auto- als auch Radfahrer und Fußgänger ist.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Autofahrer und Radfahrer werden nie zueinander finden.
    Bei uns sind die Velomobilfahrer der Meinung das sie alles dürfen.
    Und jetzt mach ich mir wohl Feinde.
    Ich bin ein Beführworter von einer Fahradpflichtversicherung so Ähnlich wie bei den Mopedschilder.
    Fahnen, Blinker und Bremslicht müßte für Velomobile Pflicht sein.
    TÜV wäre auch vom Vorteil.
    Für Fahradfahrer mußte es auch Gesetzlich Geregelt sein das sie ein Fahradweg nutzen müssen, wenn einer Vorhanden ist.
    Und das man diese Kisten übersehen kann ist wohl klar, das liegt fest auf der Hand.


    Aber mal eine Andere Frage.
    Was hat Fahradfahren mit Bushcraft zu tun?
    Manchmal komme ich mir wie in einem Radfahrerforum vor.

    Gruß
    Andy
    :hut:
    Alles was Du über mich hörst, kann genau so falsch sein, wie die Person,
    die es Dir erzählt hat. ;)
    Und Jage nicht was du nicht töten kannst! :hut:
    Member of the Hateful fifteen :Knife

  • Mit meinem Kollegen, welcher seit mehreren Jahren täglich mit einem vollverkleideten Rad fährt, unterhalte ich mich immer mal wieder. Sein Vehikel musste schon mehrmals repariert werden. Jedes mal von einem Autofahrer verschuldete Schäden, üblicherweise wurde er übersehen. Beispielsweise hält er sich immer etwas links versetzt zum Auto, um zumindest im Aussenspiegel gesehen zu werden. Hat ihm letzte Woche nix genutzt, der rückwärts fahrende Autofahrer hat ihn dennoch erwischt. Glücklicherweise nur GFK-Schaden.


    Zum parken am Spital hat er eine Nische gefunden. Ansonsten wäre es, da sehr viele Velos dicht an dicht stehen, sehr schwierig. Und runtertragen in den (abschliessbaren) Fahrradkeller is nich.


    Ich hätte Bedenken, mich in diese Flunder reinzusetzen.


    Insgesamt gesehen denke ich, wie an anderer Stelle schon mal geäussert, dass die strikte Trennung der Räume für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer ein Muss ist.

  • @schwarrzzelter Wie kann man "anderthalb Mal" angefahren werden? ?( Ich dachte immer, man kann nur angefahren werden oder nicht...


    "Schön" im Sinne von "unterschätzt" sind übrigens auch Falträder. Selbst Radfahrer auf Rostmühlen meinen, sie müßten sich an der Ampel vordrängeln.


    Das Baumkind

  • @trapperandy nagel mich jetzt nicht fest, aber soweit ich weiß, haftet die persönliche Haftpflichtversicherung bei Radfahrern.
    Ich gehe mal davon aus, die hat fast jeder.
    Radfahrer müssen den Radweg benutzen, sofern er als solcher ausgeschildert ist. Ist schon Gesetz. Davon abweichen kannst dunur, falls der Radweg unbenutzbar ist. Verschmutzung, zu schmal zugeparkt...