Urin trinken im Notfall ist kontraproduktiv

  • Das wissenschaftliche Zeugs ist interessant, kann aber im wirklichen Notfall niemand was mit anfangen.

    Ich nehm mich mal aus dem "niemand" raus ;)


    Immerhin hast wenigsten gelernt, was der Unterschied zwischen hell und dunkel ist :whistling: Ich wette, in einem Notfall, wird dir genau DAS wieder einfallen und dann Dank der Wissenschaft und deinem Gehirn, dass doch was mit anfangen konntest 8o

  • @Joe hat da ganz gut dazu geschrieben und das auch fachlich gut erklärt.
    Auch Medizinisch / Wissenschaftlich gibt es da keine eindeutige Aussage und kein Schwarz/Weis.




    Einfacher gesagt - real und nicht theoretisch wissenschaftlich:


    Es gibt XXXX reale Geschichten von Menschen die in Notsituationen egal wo auf dem Globus (mit) durch trinken von Eigenurin überlebt haben.
    Das ist Fakt.
    Einige davon haben nur DURCH das trinken von Eigenurin überlebt.


    Die wenigsten haben sich wohl hochwissenschaftliche Gedanken darüber gemacht, wenn sie fast am Verdursten oder direkt am Verdursten waren, ob das jetzt noch hypoosmoloar oder sonst was war.


    Die Realität bei einem Überlebenskämpfer sieht so aus:
    Er wird im Zweifelsfall ALLES tun um zu überleben. Und wenn da ein wenig Flüssigkeit unten rauskommt wird die getrunken. Ohne zu überlegen. Und wenn da was kräucht und fleucht wird es gefressen.


    Ein Theoretiker wird sich sicher viele Gedanken machen ob das jetzt gut ist oder nicht...ob da Viren und Bakterien sind bei dem toten Fleisch....usw....und alles durchrechnen... Und vielleicht bei der Berechnung einfach einschlafen und nicht mehr aufwachen. Oder sich dagegen entscheiden und aufgeben und sterben.


    Beim Überleben - und zwar dann wenn es um nichts anderes mehr geht - da geht es meistens darum, die nächsten Minuten und Stunden zu überleben... Einfach kleine Stücke nach vorne kämpfen.
    Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht - und zwar richtig bis zum Hals. Dann plant man nicht die nächsten Tage und Wochen.
    Jede Minute ist ein eigener Kampf bis zur nächsten Minute.




    Das soll jetzt nicht wieder persönlich genommen werden. Ist hier ja leider eher die Regel als die Ausnahme.


    Aber ich sage dazu folgendes weil ich das mit anderen Augen betrachte:


    Die Realität - z.B. wenn einem die Schei**e bis 1mm unter die Nasenlöcher steht - sieht anders aus wie wenn man sich ausm Fernsehsessel feine Gedanken machen kann und stundenlang überlegen und erklären kann ob man Urin trinkt oder nicht und aus welchen Gründen....
    Mit solchen und vergleichbaren Entscheidungen - nicht nur auf "Urin" bezogen - hat sich schon oft entschieden wer überlebt und wer stirbt.

  • Dürfte schwer sein zu belegen, dass sie es ohne Eigenurinkonsum nicht geschafft hätten.

    Umkehrschluss:


    Viele die es nicht getan haben sind gestorben...


    Es gibt sogar Berichte dazu von ehemaligen KZ-Häftlingen oder Deutschen die in russischer Gefangenschaft waren.
    Manche haben auch erzählt dass die Wärme des Urins bei -50 Grad sogar göttlich gut getan hat und nichts verschwendet wurde.

  • Das ist trotzdem kein Beleg. Die überlebenden können z.B. auch einfach in besserer körperlicher Verfassung gewesen sein. :)


    Mein Opa war in Russland.
    Ich sag nur soviel: Kaka macht auch warm <X


    Ich denke auch, in Notsituationen würde jeder von uns Sachen machen, die er sich vor dem PC schreibend niemals vorstellen könnte...
    Zeiten ändern dich :)

  • Wenn wir schon bei Anekdoten sind:


    Fritsche auf outdoorseiten. net


    "Ich bin mal in Kenia auf einer mehrtägigen Wanderung in eine recht unangenehme Wasserunterversorgungssituation gekommen. Was ich da gepinkelt habe waren 3 Tage ein paar dunkelgelbe Tröpfchen in der Konsistenz von flüssigem Honig. Absolut nichts mit nennenswerter Flüssigkeitsmenge."


    Wenn dann noch ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf durch Hitze, Anstrengung oder was auch immer dazukommt.....Nierenversagen, Hyperkaliämie, fertig.


    Jene, welche extremen Wassermangel überlebten, taten dies meiner Meinung nach nicht wegen sondern eher TROTZ des Urintrinkens. Oder der Wassermangel war doch nicht so krass.


    Anekdotisch überlebten Menschen auch durch Lichtnahrung ;) . Lasst euch das von einem Schreibtischbushcrafter sagen.

  • Das ist das Problem mit den Anekdoten. Man weiß es nicht, ob diejenigen, die überlebt hätten ggf. "besser überlebt hätten" wenn sie nicht konzentrierten Harn getrunken hätten.
    Deshalb ist das einzige, das ziemlich eindeutig ist: medizinische Werte, Osmolarität und so komisches Zeug. Das lässt sich nämlich messen und reproduzieren.
    Wenn man weiß: Meerwasser hat soundsoviel mosmol und der Harn kann maximal sounsoviel mosmol erzeugen, bleiben dreundrölftsich osmotisch aktive Teilchen im Körper, was zu diesen und jenen Krankheitszeichen führt, weil mein ziemlich genau weiß, dass dreiunddrölftzich Teilchen von PiPiharnin im Blut zu Schrumpfhoden und Wackelniere führt.
    Und wenn Mediziner bei einer Messung dreiunddrölfzich Teilchen PiPiharnin im Blut feststellen muss der Kerle ganz schnell zu einem Detox-Fußbad, weil sonst die Nieren die Grätsche machen.
    So in etwa ;)

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    leicht sarkastisch im Unterton, dabei völlig spaßbefreit
    Ich liebe Fachfragen, Smalltalk nur f2f ;)