Unglück im Schwarzwald, 15 Jähriger stirbt im Zeltlager durch umgestürzten Baum

  • @musher


    Das kann ich Dir so pauschal nicht beantworten. Alleine oder mit gleichaltrihen Freunden würde ich mir wohl ein Lager bauen. Mit meinem 4 jährigen Sohn oder anderen Kindern würde ich wieder ganz anders reagieren. Auf jeden Fall raus aus dem Wald und weg von Bäumen!

    Wer glaubt gut zu sein, hat aufgehört besser zu werden!

  • Nico (edit), ich hatte das vor ein paar Jahren mit meiner Frau.
    Es sollte ein fettes Gewitter kommen. Wir sind gefühlte 4 Std. länger
    gelaufen als geplant um ein sicheres Örtchen zu finden.
    Sind am Schluß bei einem Bauern untergekommen.


    Das Gewitter fand nicht statt. Es blitze nur entfernt.
    So kann es auch gehen.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

    Einmal editiert, zuletzt von Konradsky ()

  • @musher
    Gute und wichtige Frage!
    Bin ich alleine unterwegs bin ich gerne mal "unvernünftig" und tue Dinge die ich meinen Kindern verbieten würde!
    Ich war mal bei extrem Regen mit meiner mittleren Tochter unterwegs und habe aus der Vernunft heraus abgebrochen und ein Zimmer gemietet.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn Schutzbefohlene dabei sind wie eigene oder andere Kinder breche ich lieber ab. Man gewöhnt sich durch die vielen Meldungen der letzten Jahre und auch eigene Erfahrungen ein gewisses Gefahrenradar an. Hinzu kommt: man trägt nun einmal die Verantwortung für andere, in letzter Konsequenz sogar für ihr Leben. Das wiegt schwer! Man muss auch kein Hubschrauber sein, der den anderen stets pedantisch Vorschriften macht, aber einfach nur wachen Auges durchs Leben gehen und Mut zur Einhalt haben. Da gibt es etliche Beispiele! Lose aufgezählt:
    - beim Aussteigen aus dem Zug nicht vorne drängeln (schnellschnell)
    - trotz grüner Ampel dennoch rechts und links schauen...
    - Kinder wenn sie nicht gesehen werden können lieber einmal mehr beobachten, auch wenn es nervt aufzustehen
    - In großen Gebäudekomplexen darauf achten wo Flucht- und Rettungswege sind
    - Das Wetter im Auge haben
    - Die Kinderwagen und andere Brandlasten im Treppenhaus aus dem Weg räumen
    - Sicherung raus beim Leuchtmittelwechsel
    [...]
    (Viele werden hier noch weiteres finden...)


    Es gibt etliches. Keiner redet davon paranoid zu sein, aber dadurch gibt man die Achtsamkeit auch weiter, denn Kinder lernen am besten, wenn man es vor macht.


    Liebe Grüße vom Sicherheitsbeauftragten! 8o

  • Ich denke das kommt immer auf die Situation drauf an.
    Und jetzt im Schwarzwald waren wir alle nicht dabei!!! Deswegen haben wir auch nicht das recht uns ein Urteil zu erlauben.
    Klar ist es sehr tragisch und Mein Beilied gilt auch allen beteiligten.
    Aber ich denke man kann das nicht pauschalisieren.
    Wie gesagt wir waren nicht dabei. Vielleicht wusste keiner was von der Unwetterwarnung? oder vielleicht sah es auch nicht so schlimm aus.
    Und nur weil evtl ein Unwetter entstehen könnte da wo ich bin weiß ich nicht ob ich abbrechen würde oder nicht, ich denke das kann man nur in der Situation endscheiden und nicht pauschal. Denke wenn ich schutzbefohlene also Minderrjährige dabei habe würde ich auf Nummer sicher gehen, wenn alle volljährig sind würde ich jedem die endscheidung überlassen
    Sonst kann man genauso gut sagen im Wasser kann man ertrinken, ALSO NICHT SCHWIMMEN GEHEN!!! und beim Klettern kann man Stürzen ALSO NICHT KLETTERN GEHEN!!!
    Gut die beispiele sind bischen übertrieben. aber wenn man jede Gefahr vermeiden will kann man am ende nur noch im Bett liegen obwohl da kann garantiert auch irgendwas passieren.
    Wie Friese schon sagte es ist irgendwo auch schade das viel Freiheit verloren geht durch die Angst das was passieren könnte und immer mehr alles Sicher sein muss !!!
    Klar muss man auch an die Sicherheit denken aber meiner Meinung nach kann man es auch übertreiben.
    Das im Schwarzwald war sehr tragisch und traurig, nur ich denke man sollte den Gruppenleitern nicht die Schuld geben, die werden sich schon genung Vorwürfe machen.

  • Hallo in die Runde.


    mein Beileid für die Angehörigen, gute Genesung den Verletzten an Leib und Seele.


    zu den Verantwortlichkeiten möchte ich mich nicht äußern, dies werden andere - hoffentlich weise Richter und nicht ein Mob - tun.


    Ich möchte nur erwähnen, dass man sich als Verantwortlicher für eine Gruppe nicht auf eine Informationsquelle verlassen sollte. Sei es nun Nina, Katwarn oder die eigene Wetterbeobachtung. Alles sollte man als Leiter mit einbeziehen. Nur weis ich nicht, ob dies bei manchen Jugendlichen Betreuern schon angekommen ist. Aber: waren wir nicht auch einmal in der Situaiton? ich schon. Jung, unerfahren und dann plötzlich nass. bzw. in einer Situation, die man so nicht haben möchte. Als Beispiel:
    vor einem halven Leben stand ich plötzlich mitten im schwedischen Niemandsland mit einem Erschöpften und damit Verunfallten auf einem See. Leider im Vorhandy-Zeitalter und ohne ausreichend Vorräte um eine Genesung abzuwarten. Die Entscheidungen von damals würde ich heute so nicht mehr treffen. Aber ich würde immer wieder meine Lehren daraus ziehen. (alles ist damals gut ausgegangen!)
    Und dass sollten wir hier jeder für uns auch machen.


    Und für mich bedeutet dies:
    - alle verfügbaren Infos zur Wetter-, besser Gefahrensituation heranziehen.
    - dazu gehören die schlauen Hilfen auf dem Telefon, die eigenen Augen am Himmel und der Blick in die Umgebung.
    - bei Veranwortung für andere vom schlechtesten Fall ausgehen, nicht vom "Es-wird-schon-gut-gehen-Fall".
    - auch unangenehme Entscheidungen vertreten lernen: das Nein kann unschmeichelhaft oder unangenehm sein, ein Unfall ist schmerzhafter...
    - Bäume, Zelte, Stark-Wind und Gewitter vertragen sich nicht.


    Gruß
    Steuermann


    p.s.
    vor Zeiten lag ich mit der Familie am Strand im gleichnamigen Korb, Rücken zu Wind, Blick zur See. Plötzlich bließ mir ein kalter Wind ins Gesicht. Der Blick ging vom Buch hoch, nach Süden und in den Himmel.
    Dann wurde sofort der Kram gepackt und die Schritte über den Deich in die FeWo gelenkt. Dort konnten wir dann trockenen Leibes die Massenflucht anderer, eher nasser Strandbesucher bestaunen. Allerdings war an ein Unterhaltung aufgrund der Geräuchkulisse (Blitz, Donner, Regen) nicht mehr zu denken. Mir haben die Kinder der anderen bei der "Flucht" leid getan. Nass und den Blitzen ausgesetzt. Gut, es ist nichts passiert. Doch würde ich mich nicht darauf verlassen wollen.


    Will damit sagen: Sinne schärfen kann Gefahren vermeiden.


    Wie wäre es mit einem entsprechenden Faden? Lernen kann man ja von einander?

  • Uffff...eigentlich ging es mir nicht darum, ob man Verantwortung übernehmen soll und welche Folgen eine Touren-Absage haben könnte. Jeder, der schon mal in der Situation gewesen ist, für Schutzbefohlenen verantwortlich zu sein, wird das ewige hin und her kennen.
    Man darf aber nicht den privaten Tripp mit Erwachsenen mit z.B. einem Kinderzeltlager vergleichen.
    Wenn man mit gesundem Menschenverstand zwischen 1. entstandenen Kosten und 2. drohender Gefahr für Leib und Gesundheit entscheiden muss, darf Geld doch keine Rolle spielen. :huh:


    Nochmals, es geht eigentlich nicht um Schuld oder Verantwortung! Es geht um die Möglichkeit, mit Hilfe von moderner Technik Gefahren aus dem Weg zu gehen. Auch wenn man z.B. die drohende Gefahr nicht selbst bemerkt.
    Beispielsweise kann es während des Schlafs oder in einem dichten Wald sein.

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Wetter Wetter Wetter!
    Wegen seiner Paranoia hat Doomi ein eigenes Warnsystem.
    Es gibt zwei Apps die ich mehrfach täglich konsultiere. Erstens die Tagesschau - ich bin gerne zeitnah über weltbewegende Ereignisse informiert. Auslöser waren die Geschehnisse am 11.09.01, wo ich erst abends so richtig mitbekommen habe, was passiert ist.
    Die zweite App ist Wetteronline - nur wenn man öfter am Tag auf die Vorhersage guckt, und dabei in den Himmel schaut, lernt man das Wetter so richtig kennen, und sieht die Tendenzen die der Verlauf nimmt. Mein eigentliches Ziel ist das Erlangen von grosser Weisheit und allumfassenden Wetterkenntnissen, damit ich mir irgendwann die Wetterapp sparen kann 8o

    I am here by the will of the great spirit

    and by his will I am chief