Ausrüstung mit der Ihr wirklich schlechte Erfahrungen gemacht habt?

  • Wenn man nachts über Zeltschnüre stolpert und mit dem Gesicht auf einem Hering hängen bleibt, entsteht so etwas Schönes wier du hier gut auf meiner Wange sehen kannst.


    Hätte schlimmer sein können. Man kann bei so was nämlich auch seines Grünkohls und der Wurst verlustig gehen.


    :D

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

  • Ich habe mir eine Lodenjacke vom deutschen Hersteller Hedlund gekauft, genauer gesagt das Model Grenland Mid.
    Die Jacke wird in 8 verschiedenen Farben angeboten, wobei mir das Grün am besten gefiel.
    Sie hat einen tollen, sportlichen Schnitt und eine abnehmbare Kapuze und trägt sich wirklich toll.


    Das Teil wird jedoch leider zurück gehen, weil vom angeworbenen "wasserabweisend" leider, auch ansatzweise, nichts zu spüren ist.
    Ich habe die Jacke kurz (< 1sec.) unter den Wasserhahn gehalten und sie saugte sich voll wie ein Schwamm. Dann habe ich einzelne Wassertropfen auf die Oberfläche der Jacke träufeln lassen: das selbe Ergebnis.
    Ich finde es wirklich sehr schade, da mir die Jacke sonst wirklich sehr gut gefällt und ich etwas "Natürliches" und Atmungsaktives tragen wollte. Aber unter diesen Bedingungen kann ích mir auch eine Jacke aus Baumwolle für weniger Geld kaufen.
    Vielleicht sehe ich das auch etwas penibel aber von der Witterungstauglichkeit habe ich mir etwas mehr erhofft.


    Link: https://hedlund-clothing.de/ou…njacke-grenland-mid-green
    Hier noch ein Produktvideo eines Youtubers inkl. Wasserdichtigkeitstest (Min: 12:28)

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    Lieben Gruß,


    Olli :)




    Quelle: hedlund-clothing.de

  • Von MERU hatte ich mal einen Daunenvierjahreszeitenschlafsack, dessen Namen mir gerade nicht einfallen will. Nach 10 Tagen nass-kalten Bedingungen in Lappland waren die Daunen nur noch Klumpen und die Wärmeleistung mäßig. Mit einer Pertexhülle wäre das hoffentlich nicht passiert.

  • Nudelgott du weißt aber schon, dass Pertex nichts ändert?
    Es ist in der Regel dein eigener Saft der die Daunen kollabieren läßt.
    ein VBL schafft oh Wunder eine trockene Daune.
    Für 2 Tage kann man ohne VBL ne Tour machen. Wenn es länger dauert,
    ist ein VBL Pflicht, außer man kann jeden Tag seinen Sack trocknen.


    Gruss
    Konrad der 2von 3 Nächten am letzten WE mit VBL geschlafen hat.

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Pertex ist erstmal nur ein Markenname für verschiedenste Gewebe. Einige sind mit atmungsaktiver Beschichtung, einige nicht. Zu den vermeintlich atmungsaktiven/wasserdichten wie Pertex endurance & Co (800-1000mm WS und 7.000g/m2/24h) sei gesagt, dass die weniger wasserdicht & atmungsaktiv sind als ne Tchibo Regenjacke. Es gibt sehr wenige Szenarien in denen das als feste Hülle wirklich eine gute Lösung ist.


    Und zum Kollaps: Sowohl sehr günstige, als auch sehr teure Daune neigt zum Kollaps. Bei günstigen Daunensäcken wird meist Entendaune verwendet und/oder Daune aus dem Sommer und die ist deutlich anfälliger. Bei den teuren ist das Problem wie folgt: je höher der Cuin-Wert, desto höher ist die Kollapsgefahr. Eine Daune kollabiert bei einer gewissen Wasseraufnahme unabhängig vom Bauschwert (aber abhängig vom "Spendertier", S.o.), erfahrungsgemäß beginnt die Wärmeleistung ab einem Wert von 20% Gewichtsaufnahme massiv zu sinken. Je höher der Bauschwert, desto geringer das Daunengewicht und damit die absolute Wasseraufnahmekapazität des Sackes vor dem Kollaps. Dazu kommt, dass hohe Bauschwerte meist mit geringerem Anteil an Federn einhergeht. Diese Federn sind zwar für die Isolation nicht besonders relevant, wohl aber für die Rückstellkraft der Füllung!


    Da Nudelgott nix zu den genaueren Umständen der Tour geschrieben hat braucht man auch nicht direkt über vbls zu schwadronieren als sei das ein Allheilmittel. Es gibt sicherlich diverse Handhabungsfehler die zu einer Wasseraufnahme von außen führen. Es gibt aber auch genug Momente auf Tour bei denen es auch ohne VBL Probleme gibt. Letzten Herbst hatte ich z.b. auf Tour im Saltfjellet 12 Tage Dauerregen, häufig Starkregen. Nach 5 Tagen ist auch in einem Zelt mit verhältnismäßig guter Belüftung alles klamm bis nass (an so'n olles ul Mid möchte ich da garnicht denken). Das fand selbst Marmots Hydrodaune schon nicht mehr witzig... Anwendungsfelder bei der Daune ist dann wohl in ein Schlechtwettergebiet auf Tour zu gehen oder gar schon die Mitnahme eines Daunenschlafsacks? Oder was hätte es da gebracht sich in einen Bratenschlauch zu legen der die obere Temperaturgrenze der Tüte auch 10° nach oben schiebt?


    Und ansonsten zum VBL: Solange man nicht vollkommen abstrus hohe Bauschwerte verwendet, kommt es nicht sofort zu Problemen. Im 3 Season Bereich erst recht nicht. Meiner Erfahrung nach bekomme ich frühestens ab einer Woche auf Wintertour Feuchtigkeitsprobleme ohne vbl (bei 700cuin 90/10). Meine Freundin hat nen Nahanny extrem (1500g 650cuin 80/20), der funktionierte auch ohne vbl zwei Wochen am Stück bei konstant -20 bis -30 ohne Kollaps (bei Sonne 15 Min auslüften und abends am Feuer pennen). Zumal man sich den VBL im Winter auch durch die Verwendung eines Kufa-overbags klemmen kann. Das Eis bleibt dann außen in der Plasteschicht wo es nur nervt aber erstmal keine Probleme macht (wird schwerer und die Füllung geht theoretisch schneller kaputt), nervig wird das dann ab 3 Wochen ohne trocknen. Selbstverständlich gibt es viele Tourszenarien (und Menschen) bei denen ein VBL Sinn macht, aber man muss nicht immer wie der hinterletzte Expeditionsmatador mit Kanonen auf Spatzen schießen. Wers mag, klar, aber ich finde den hype in den letzten paar Jahren um die Dinger als Pflichtutensil etwas unangemessen...

    Skal hilse fra fjellet – det evige land,
    hvor moskus og jerven har bolig.
    Min lengsel dit inn er blitt som en brann.
    Kun der får jeg fred og blir rolig...


    Jon Ø. Hov

    Einmal editiert, zuletzt von karlson ()

  • Die Bedingungen waren tagsüber ca. 3-5 Grad und leichter Niesel bei 3-4 Windstärken. Habe keinen VBL verwendet und täglich an den Hütten am Ofen getrocknet, bis es ins Zelt ging. Definitiv hat der Schlafsack auch von außen Wasser gezogen (Kondenswasser), mag jetzt nicht der einzige Grund sein.

  • Was ist VBL?

    Eine Dampfsperre, auf englisch Vapour Barrier Liner, kurz VBL.
    Benutzt man im Schlafsack, oder am Körper um die Isolationsschicht vor Schweißfeuchte zu schützen.


    LG

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

  • Das Thema VBL wäre einen eigenen Faden wert @Muemmelmann. Wir wollen den Faden hier ja nicht mit OT vollmüllen, nech!? ;)


    Kurz gesagt "jein", es stellt sich bei richtiger Anwendung recht schnell ein Klima ein bei dem man nicht übermäßig schwitzt. Die Feuchte die in der langen Unterwäsche steckt verflüchtigt sich schnell wieder wenn man in seine Klamotten schlüpft.


    Ich glaube wir haben noch keinen Faden zu VBL´s. Wäre also mal eine Idee. Kannst ja einen aufmachen.


    LG

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

    Einmal editiert, zuletzt von Tipple ()