Scout (-Kurs/e)

  • Und da treffen eben unsere Verschiedenen Ansichten aufeinander. Wissen und Techniken müssen nach meinem Verständniss immer im entsprechenden Kontext vermittelt werden. Sonst geht doch der Sinn dahinter verloren.


    Hier z.B., in diesem Fall. Tarnen nur mit natürlichen Materialien. Das ist jetzt eben keine spezielle indianische Technik, warum wird das dann in diesen Kontext gebracht?


    Es gab aber typische Täuschungsmanöver bei z.B. den Great Plains Indianern die es ihnen erlaubte sich den grossen Bisonherden zu näheren ohne das diese in Panik gerieten.
    Möchte ich sowas lernen ist aber eben das Verständnis der Indianer über die Bison und deren kulturelle Bedeutung für sie wichtig, ansonsten macht dieses Wissen heute keinen Sinn mehr...


    Und auch hier wieder ein Beispiel. Nach dem das Pferd und die Schusswaffen bei den Indianern der Prärie ankamen verschwand ihre althergebrachte Methode fast vollends. NUR das diese Methode noch aus religiösen/kultischen Zwecken betrieben wurde hat uns dieses Wissen in dokumentierter Form erhalten. Anwendung findet es heute wohl garnicht mehr.


    Lernen ist immer wichtig, aber es sollte nach meiner Meinung differenziert und umfassend passieren...

  • @Bob, es gibt Leute die beglücken ihr Umfeld mit ihrem umfänglichen (theoretisch-historischen) Wissen, egal ob jetzt durch einschlägiges Studium erworben oder einfach nur durch einen schnellen Finger bei Bedienung der Suchmaschinentastatur erfahren ... Es gibt aber auch Leute die einen anderen Zugang zum Thema suchen und das ganze erstmal praktisch ausprobieren. Muß gestehen dass mir die 2te Methode in diesem Fall weitaus besser zusagt!

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    Frischluftdeppert
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  • Ich möchte @Bob widersprechen und dies an einem Beispiel festmachen:


    Ungefähr 20 Jahre lang betrieb ich Bo-Jutsu und Jiu Jitsu - als Schüler, als Sportler, als Trainer. Weitere asiatischen Kampfkünste übte ich nebenbei aus. Zusätzlich eignete ich mir Fähigkeiten in Kuatsu an.


    Dies alles, OHNE in irgend einer asiatischen/japanischen Tradition zu stehen. Sowohl meine Lehrer als auch die ihrigen waren Europäer. Allesamt keinerlei Bezug zu Shintoismus, Buddhismus oder sonstigen Religionen bzw. Philosophien.


    Wohl habe ich mich mit den Traditionen beschäftigt. Vieles davon habe ich für mich aus verschiedenen Gründen definitiv abgelehnt. Beispielsweise handelte ich mir durchaus Ärger ein weil ich mich der Verbeugung vor der japanischen Flagge konsequent widersetzte.


    Dennoch behaupte ich, ein technisch und didaktisch guter Trainer gewesen zu sein. Dies nicht zuletzt, da ich mich völlig undogmatisch geöffnet habe. Geöffnet gegenüber verschiedenen Schulen/Stilen und patchworkartig das für mich passende
    heraus gepickt habe.


    Keine Minute unterrichtete mich -mit Ausnahme von meine TKD-Lektionen- ein asiatischer Lehrer. Und der traditionelle TKD-Unterricht durch einen hochgraduierten Koreaner war schlichtweg unterirdisch. Für mich zumindest eignet sich eine moderne, europäische Unterrichtsform definitiv besser als die traditionell asiatische.


    Zusammenfassend möchte ich behaupten, dass es durchaus möglich -vielleicht sogar sinnvoll- ist, fremdländische Techniken mit der eigenen Philosophie zu verknüpfen. Schnurzegal, ob es sich um Medizin, Kampfkunst, Waldläufertum oder sonstwas handelt. Einzige Voraussetzung ist, dass man selber denkt.

    • Offizieller Beitrag

    @Albbaer
    Jenseits aller Diskussionen freue ich mich für dich, dass du eine gute Erfahrung gemacht und darüber berichtet hast. So gibst du anderen Foristen die Chance, selbst sich eine Meinung zu bilden. Dass Scouting polarisiert, ist ja irgendwie klar.
    Vielleicht möchte ja jemand mit derlei Techniken vertraut werden, ohne gleich Geld ausgeben zu wollen. Da bietet es sich an, mal beim nächsten Hochwildjäger anzufragen, der pirscht. Absolutes Highlight ist jedoch die Arbeit des Nachsuchenführers. Der sieht Pirschzeichen, die unser ungeübtes Auge gar nicht wahrnimmt. Falls ihr die seltene Gelegenheit habt, solch einen Nachsuchenführer bei der Arbeit zu begleiten, dann nutzt sie! Faszinierend!

  • @Friese , das ist für mich der nächste Schritt, die Spurensucherei/Fährtenlesen zu vertiefen. Alles auf einmal geht halt nicht. Naja und falls ich mich jemals zum Jagdschein durchringe.....

    Domm darfsch sei...bloss ed dabbig....

    Einmal editiert, zuletzt von Albbaer ()