Einhandmesser, braucht man das wirklich?

  • Hallo zusammen,


    Angeregt durch die Empörung wegen Führungseinschränkungen bei Multitools mit Einhandklingen frage ich mich, wozu man eigentlich ein Einhandmesser braucht.
    Ich besitze schon Einhandmesser und finde sie praktisch, aber ohne sie komme ich trotzdem mit allem gut zurecht.
    Das Argument "einhändige Bedienung" kann ich mit einem Messer mit feststehender Klinge erschlagen.
    Sind Zweihänder wirklich so schlimm?
    Gibt es konkrete Fälle, wo man ein Einhandmesser wirklich benötigt?
    Zum Kartons und Verpackungen aufschneiden kann man genau so gut mit einem Cutter oder Teppichmesser einhändig arbeiten.
    Wie sieht ihr das? Muss es unbedingt sein, oder kann man darauf verzichten?


    Cheers

  • Das ist einfach. Bei allen Arbeiten, wo man nur einen Arm frei hat, sind Sie praktisch. Wenn man generell nur einen Arm hat, natürlich auch.
    Ich nutze nur "Zweihandmesser", aber auf der Arbeit wären sie manchmal schon praktischer gewesen (z.B. auf der Leiter).

    "Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der unbegabten und Faulen."
    – Charles Baudelaire –

  • Ich kann zu allermeist drauf verzichten, obwohl sie halt schon auch Spass machen ;)


    Je nach dem, wie die Arbeit aussieht kommen Einhänder halt schon mal geschickt, klar. Ich denke jetzt nur an das Beispiel: Ich steh auf ner Leiter und will nen Werbebanner losschneiden. Nach dem Schnitt wieder fix einklappen und alles ist sicher. Aber so oft kommt das nicht vor, das ist (bei mir) berechenbar. Also bei weitem kein Grund 24/7 nen Flipper zu tragen. In meinem Alltag also weitestgehend unnötiges Glump mit Spasspotential.


    Draussen in Wald und Flur? Nö...da hab ich fixed

  • Als Bestatter wurde ich mal von einem Polizisten gebeten, mitzuhelfen eine erhängte Frau mit abzunehmen. Griff in die Tasche und Klack.....das Gesicht des Kripobeamten werde ich nicht vergessen. ;)
    Zum Glück kam das nicht nochmal vor.


    Allgemein kann ich drauf verzichten, allerdings ist es nett bei gleichzeitigen Halte- und Schneid arbeiten. Z.B. angebundene / mit Kabelbindern gesicherte Bauteile lösen.


    Gruß MM

  • Ich habe immer ein Multitool mit Einhandklinge an meiner Arbeitshose. Zusätzlich noch ein einfaches Victorinox.
    Das Einhandmesser kommt sehr oft zum Einsatz.


    Ich bin Elektriker und schneide oft Kunststoffrohre die auf zug wesentlich einfacher zu schneiden sind mit dem Einhandmesser. Der Vorteil dabei ist, dass ich nicht immer das Rohr loslassen-, die Handschuhe ausziehen muss um dann das Messer öffnen zu können. Auch beim abisolieren der Kabel ist es sehr störend, immer die Handschuhe auszuziehen um die Kerbe im messer zu greifen.
    Eine feststehende Klinge kommt wegen den Kunden bei denen ich Zuhause bin nicht in frage. Da hätte ich meinen Job nicht mehr lange :D .


    Nach der Arbeit führe ich nur Zweihandmesser oder ein fixed.

  • Von brauchen kann kaum die Rede sein. Es ist schon nützlich. Aber wie so viele Dinge im Leben ist das nicht überlebenswichtig.
    Schön sind die Teile schon.

    Manche sagen, ich sei bekloppt ich find mich verhaltensoriginell.


    BCG Wildkatzen.

  • Ich kann mir gut denken, dass der ein oder andere Einhandmesser aus den genannten Gründen braucht.


    Ich hatte mal eins, das ich nach kurzer Zeit wieder verschenkt habe. Nach so vielen Jahren Gewohnheit an "normalen" Klappmessern kam ich nicht so recht an Einhandmesser ran ;)

  • Ich hatte in der jugendlichen Drangphase (35Jahre oder länger her ) nen Butterfly, das ich einhändig bedienen konnte.
    Danach nie mehr mit Schnappern rumgerannt.
    Gruß"Seemann"

    Wer vom Weg abkommt, lernt die Gegend kennen!

  • Ich habe immer ein Multitool mit Einhandklinge an meiner Arbeitshose. Zusätzlich noch ein einfaches Victorinox.
    Das Einhandmesser kommt sehr oft zum Einsatz.


    Ich bin Elektriker und schneide oft Kunststoffrohre die auf zug wesentlich einfacher zu schneiden sind mit dem Einhandmesser. Der Vorteil dabei ist, dass ich nicht immer das Rohr loslassen-, die Handschuhe ausziehen muss um dann das Messer öffnen zu können. Auch beim abisolieren der Kabel ist es sehr störend, immer die Handschuhe auszuziehen um die Kerbe im messer zu greifen.
    Eine feststehende Klinge kommt wegen den Kunden bei denen ich Zuhause bin nicht in frage. Da hätte ich meinen Job nicht mehr lange :D .


    Nach der Arbeit führe ich nur Zweihandmesser oder ein fixed.

    Bei Dir ist das eine berechtigte Interesse, also kann ich gut nachvollziehen.
    Wäre aber in deinem Fall denkbar, ein Hultafors Elektrikermesser in die Beintasche der Arbeitshose einzustecken?
    Gibt's auch im Kombi mit einem Stemmeisenmesser. Beides sehen gerade nicht gefährlich aus, Beide Messer können problemlos mit einer Hand bedient werden und sind Handwerker-Tools.
    Würde mich nur deine Meinung interessieren :thumbup:


    Cheers Mike

    • Offizieller Beitrag

    Alle vergessen den Hauptgrund: Coolness!


    Wie geil klackt das denn? Man greift schmatzend in die rechte Hosentasche, die Finger finden schon automatisch ihre Position auf dem Ding (man hat ja auf dem Sofa lange geübt), man zieht es raus. Der Puls steigt, ein kleines Blitzen ist im Auge wahrnehmbar. Der Armapparat nimmt die klassische Haltung an und der Daumen wartet nur noch darauf loszuflippen. "Schnack!!!" Wie ein sexuelles Bildnis, schon ejakuliert die Klinge aus dem Gerät, begleitet von einem satten Klicken. Einmal ein König, das ist es, der "kleine Tod" des noch kleineren Mannes. Ja, es ist einfach geil! Es macht Spaß, es beruhigt, wo irgendwelche Vollspakken Fidgetspinner oder autogenes Training brauchen, haben wir unsere Einhandmesser!


    Dafür und gerade deswegen: Einhandmesser sind einfach porno, endlaser, geil und ultra!



    Ich habe übrigens nur nen Ficktorinox... 8o



    :thumbsup:

    "Stuta yuna-parchee. Jee buttmalia huhah a lo panksta du makacheesa."

  • Ich arbeite im Rettungsdienst und dürfte dort ein einhändig zu bedienendes (Rettungsdienst-) Messer tragen. Mach ich aber nicht, weil es unnötig ist. An meinem Multitool ist die Klinge auch mit einer großen Kerbe einhändig zu öffnen. Brauchen tu ich es aber nicht. Da ich in der Regel Arbeitsgänge/Prozesse vor der Ausführung durchdenke (muss ich zumindest beruflich) lege ich mir alles schon so zurecht. Nen Messer zwischen den Zähnen spart auch das einhändige öffnen. ;)

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Also keine Frage, Einhandmesser sind einfach cool 8) . Wenn ich an mein Kershaw Tanto mit Wave-opener denke, ist das fast so "cool" wie ein Balisong. Einfach Messer am Taschenrand beim rausziehen aus der Jeanshose einhaken und mit einem mega lauten KLACK, wie ein Zaubertrick, ist die Klinge da. 8o


    Aber ganz ehrlich, tagsüber brauche ich es nicht und wenn ich in den Wald gehe und Bushcraft mache, habe ich ein Fixed und sogar ein Beil immer in greifbarer Nähe und beides können einhändig bedient werden.

  • Einen zwingenden funktionellen Grund sehe ich zumindest bei meinen Einhandfoldern auch nicht - der Funfaktor überwiegt hier klar, was sonst! Ich muß aber gestehen dass ich mich bei ein paar schon durchaus dran gewöhnt hab sie lediglich einhändig mit dem Daumen zu öffnen. Hier bevorzuge ich die großzügigen Löcher in der Klinge als Öffnungshilfe und abstehende Pins, Plättchen, usw. stören mich eher. Andererseits hab ichs auch durchaus nicht eilig beim Aufklappen und wenn das bei einem Folder ohne Öffnungshilfe 1-2 Sekunden länger beansprucht ist das völlig wumpe ...


    Verwundert bin ich allerdings manchmal über div. konstruktive Maßnahmen mancher Hersteller um z.B. Reibung an der Lagerung des Klingengelenks zu vermindern. Da findet man neben div. Scheiben aus Alu, Teflon od. Bronze schon mal ein (ungedichtetes) Kugellager. So manche Lösung geht hier zu Lasten der eigentlichen Funktionalität und z.B. mal richtig in Verbindung mit Lebensmittel gekommen sifft das leicht zu, fängt zu korrodieren an, etc. und wird somit schwergängiger. Hier sind mir die simplen klassischen Lösungen am liebsten.

    --------------------------------------------
    Frischluftdeppert
    .

  • Vieles braucht man nicht wirklich - aber zum Beispiel gerade beim Angeln hat man eh immer Hände zu wenig.
    Ich habe halt nun mal das Leatherman Wave - mir gefällt zwar das Vic besser von der Verarbeitung her
    - aber die Klinge ist ja kleiner als bei meinem Rangerwood.


    Oder mein Vic Rettungsmesser - im Ernstfall gee ich mal davon aus, dass die Einhandklinge besser ist.

  • Mmh,


    ich klettere durch div. Anlagen, das fixed (Mora) ist in engen Räumen manchmal blöd. Auch das zurückführen in die Steckscheide ist im Halbdunkel mit div. Überziehkitteln tricky, da wäre mir ein billiger Folder lieber.
    Ich pule damit in Ecken herum, entferne hier und da Aufkleber oder angeklebte Teile.
    Um da ran zu kommen ist ein Einhänder schon gut/praktikabel.
    Cuttermesser mit Abbruchklinge - no go beim Kunden.
    Fixed - naja, wie oben beschrieben
    Sicherheitsmesser - Klinge nicht lang genug für meine Zwecke.
    Ein günstiger Folder, der nicht taktisch daher kommt, wäre toll.
    Mein Hunter Pro ist schlichtweg zu schade für derlei Sachen, die Leatherman sind mir etwas schwer....


    Ja, ja - life ist hart.


    Gruss,
    Silas

  • Brauchen nein...aber praktisch finde ich es fast immer. Meistens habe ich das Werkstück, Lebensmittel usw. in der einen Hand und öffne und schließe das Messer mit der anderen. Erleichtert auch das Wegstecken zwischen zwei Arbeitsgängen.


    Man kommt natürlich auch mit einem Zweihandmesser klar, aber es nervt mich jedesmal wenn ich die zweite Hand nehmen muss. Einfach Gewohnheitssache.


    Genauso nervt es mich übrigens bei einem Fixed, wenn man eine Scheide hat, bei der z.B. eine Schnalle so blöd angeordnet is, dass man immer zwei Hände brauch um das Messer zurückzustecken. Das behindert einfach meinen Workflow. ;)

  • Brauchen, nö. Allerdings such ich mir - im Gegensatz zu den Fixed Messern - meine Taschenmesser nicht nach 42a Gesichtspunkten aus. Da nehm ich was mir gefällt und grad ins Budget passt. Meistens sind das dann Einhandmesser. Ich verzichte doch nicht auf ein schönes Messer (bzw. lass es zuhause) blos weil da ein schnöder Daumenpin dran ist.


    Hab grad mal nachgesehn, außer nem Buck 110 und ein paar opinels hab ich nur Einhandmesser, teils schon lange vor 42a besessen.

  • Moin,
    wenn ich mal mit einem Einhandmesser unterwegs bin, oder es für einen bestimmten Zweck praktischer ist damit zu arbeiten, dann halt nur eines ohne Verriegelung, somit 42a konform.
    Ist bei mir aber eher selten, sonst benutze ich eigentlich nur Zweihänder Taschenmesser oder Multitools z.B. das Leatherman REV.
    Je nach dem was für ein Taschenmesser, kann man es auch mal mit den Zähnen öffnen wenn nur eine Hand frei ist. :D