Kukri schleifen lassen - wo?

  • Hallo zusammen,


    vor einiger Zeit habe ich mir ein Condor Heavy Duty Kukri gekauft. Leider bin ich nicht mehr so ganz zufrieden mit der Schärfe. Könnt Ihr mir jemanden empfehlen, wo man eine so komplexe Klinge (Klinge gekrümmt, ballig, direkt am Griff aber mit sehr flachem Winkel für feines Schnitzen geschliffen) schärfen lassen kann, idealerweise im Rhein-Main-Gebiet?


    Vielen Dank vorab,


    Andi

  • Hallo,


    ...also ich habe mehrere Kukris ( alt und neu )


    Sie sind alle rasiermesserscharf. Habe meine eigene Methode entwickelt, welche nicht mehr kostet als ca. 5 € ( Baumarkt ) Gilt für jedes Messer.


    Alle teuren Apparate stehen mittlerweile unbenutzt in einer Ecke und verstauben.


    Grundsätzlich mal...kein noch so teures Gerät ( der Markt ist voll ) ersetzt zwei " linke Hände "


    Kein elektrisches Gerät kann so feinfühlig sein, wie die menschliche ( funktionierende ) Hand . Das Resultat ist unbefriedigend und das Messer nur noch halb so breit.


    Bei Interesse mehr davon.


    Gruß.

  • Ich hatte so ein Messer noch nie in der Hand. Kann man sowas nicht einfach mit einem runden Schleifstein bearbeiten?

    "Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der unbegabten und Faulen."
    – Charles Baudelaire –

  • Hallo,


    vorab, das Licht war für gute Fotos zu schlecht.


    Hoffentlich bin ich jetzt nicht dafür verantwortlich, dass die Industrie ihre teuren Schleifgeräte nicht mehr verkaufen kann.


    Habe mehrere solcher Schleifgeräte in meiner Werkstatt. Das Resultat war nicht schlecht, für mich aber nicht gut genug.
    Grundsätzlich mal... für sehr geschwungene Klingen ( auch Kukris ) sind gerade, eckige Steine nicht geeignet. Sie versauen das ganze Messer.
    Da ist ein wenig Handarbeit gefragt.
    Dann hat ein teures Gerät nicht mehr richtig funktioniert und ich habe es aufgeschraubt und gesehen, dass Plastikzahnräder UND Metallzahnräder
    verbaut waren.....kaputtgehen vorprogrammiert.....und das für viel Geld.


    Eigentlich ist es der Klinge völlig egal, ob sie über einen teuren , wunderschönen und dicken ( der Markt ist voll ) Schleifstein gezogen wird, oder über eine Latte ,
    bezogen mit Schleifpapier mit der gleichen Körnung.


    Klar, Japaner und Chinesen sind sehr traditionsbewusst ....der Ur-Uropa hat den Stein schon gehabt und hat seine Stäbchen damit geschliffen , dann weitergegeben und jetzt
    schleift der Ur-Urenkel sein Messer immer noch damit. Wunderschön ...wir machen es alle nach. Ist für mich auch ok.


    Wichtig ist das Endergebnis. ......und das Freunde, erreiche ich mit meinem "Gerät" für ca. 5,- €


    Grundsätzlich schleife ich, weil gerne schnitze, meine Messer immer einseitig an. Auf die richtige Seite achten. Je nach Bedarf grob, mittel , fein, sehr fein, bis sich ein kleiner Grat bildet.
    Dieser Grat wird mit Schleifpapier, Körnung 1000 oder mehr, wegpolier.Dann wird das Messer ein paar mal, auf meiner beidseitig mit festem Leder beklebten und mit zwei Arten Polierpaste bestrichenen Latte
    hin und her gezogen.....und das Beine rasieren kann losgehen.


    Schleifwinkel...die Hand mit dem Schleifpapier bewegt sich immer horizontal. Das Messer liegt auf meinem Knie auf einem Holzklötzchen mit dem gewünschten Winkel. ( Eigenbau. )


    Ich wage zu behaupten, dass jeder, mit ein wenig Übung und ungefähr 5 bis 10 € jedes Messer rasiermesserscharf schleifen kann. Also was ich kann......kann jeder.


    Das war die Theorie in Kurzversion. Viel Spaß.

  • :thumbup: Schleifset - simpel und Effektiv. Klasse.


    zu Deiner Opinelsammlung kann ich nur voller Erfurcht sagen: Ganz großes Kino! Aber mal so richtig ... 8o
    Super!


    lieben Gruß
    kahel


    PS: so ein Schleifset, in ähnlicher Art, benutze ich auch. ^^ Mehr braucht's nicht.

  • Oder einfach eine 10mm Holzlatte an einer Kante abrunden
    und mit dem entsprechenden Schleifpapier umwickeln.
    So hat man ein universelles Schleifgerät.


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • @Nepomuk: Das mach ich ähnlich. :thumbup:
    Meist benutze ich Dreieckprofilleisten mit aufgeklebtem Schleifleinen ( K400,600,1000,1200 ) für die Löffelmesser oder zur zum Polieren eines Skandi-Schliffs. Wenn allerdings wirkliche Macken und Scharten in der Schneide sind, wird's damit nix.


    VG
    MM

  • Vielen Dank Jungs.


    Früher haben sie doch ihre Messer und Stechbeitel auch geschliffen.
    Ohne elektrische Geräte und ohne aus Japan teuer importierten Wassersteinen.


    Ein Rundholz bzw. ein konisches Holz mit entsprechendem Schleifpapier verwende ich für meine Hohlbeitel.


    Ich wage nochmals zu behaupten, dass fast jedes Messer innerhalb einer viertel Stunde vernünftig geschliffen ist, wenn`s nicht gerade das Schwert von Prinz Eisenherz nach der Schlacht von Regensburg ist.


    Ist wirklich kein Kunststück.


    Konrad ..deine Werkstall ist so schön aufgeräumt.....so sieht meine aus. :whistling:


    Frage an kahel : kann das sein, dass du einem Opinel Messer einen Hirschhorngriff verpasst hast ?
    Würde ich auch gerne machen. Habe genug Gehörn im Keller.


    Gruß

  • @Nepomuk, das ist nicht meine Werkstatt, sondern die von Ben Orford.
    In meiner Werkstatt sieht es ganz anders aus.
    Da ist der Pumuckel irgendwo versteckt und der bringt alles durcheinander.
    Ich komme mit dem Aufräumen nicht hinterher.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Frage an kahel : kann das sein, dass du einem Opinel Messer einen Hirschhorngriff verpasst hast ?
    Würde ich auch gerne machen. Habe genug Gehörn im Keller.


    Ja hab ich ... X/ sind dann am Ende eher "Griffschalen" geworden ... :rolleyes:


    .




    Beim ersten Versuch machte mir meine Unwissenheit und Ungeduld einen Strich durch die Rechnung ... :whistling:


    . .



    sah zwar Nett aus ... hat aber nicht gehalten. :cursing:


    .



    lieben Gruß
    kahel

  • Konrad kein Grund sich Sorgen zu machen, wenn meine Werkstatt aufgeräumt ist, finde ich gar nichts mehr.


    " ...wer aufräumt ist nur zu faul zum suchen."


    Kahel.. erst eine Frage, dann ein Tipp .


    Wie hast du die Rundung hinbekommen, welche ins Metall kommt ? ( mit Geduld und Spucke ?)


    Tipp: falsches Gehörn. Hirsche werfen das Geweih jedes Jahr ab. Darum ist es zwar außen hart, aber innen porös und weich.


    Habe mir mal aus Lappland ein paar Stangen ( gibt es auch zu kaufen) von einem Rentier mitgebracht. Damit kann man arbeiten, weil sie innen fest und stabil sind. Sieht man auch bei den meisten nordischen Messern.


    Gruß

  • Mit Geduld und Spucke. ^^
    Da ich keinen Maschinenpark habe mache ich all meine Sachen zum größten Teil mit der Hand. :thumbsup: Handmade in GERMANY
    Sägen, Raspeln, Feilen, Schleifen, Polieren - dauert zwar, aber geht. 8)


    Und Zu Deinem Tipp. Versuch macht Kluch, nech?! :D und kaufen würde ich mir so eine Läppische Rentierstange nicht.
    Ich versuche immer das zu nehmen, was in greifbarer Nähe ist und das ist dann oft Einheimisches ... was dann im zweiten oder gar erst im dritten Anlauf auch klappt. Muss dann nur ein kleiner Umweg gegangen werden, in dem Fall wäre der erste Schritt "Stabilisieren" gewesen, und dann erst Weiterverarbeiten.


    lieben Gruß
    kahel


    PS: hast Du mal einen BW Transport Überfallen? wegen den ganzen Klauen-Beilen meine ich ... :whistling:
    Schööööön sehen die ja allemal aus ... sind zum mit Arbeiten aber nicht so der Brüller. Oder?! Ich denke nach einer Stunde bist durch. Und Deine Handinnenflächen auch gleich mit.

  • Ok..ok.. ist ja schon gut.


    Das Rentier war auch nicht begeistert.. :reh:


    Alle meine Bekannten, welche wenn sie in meiner Werkstatt nach ca. einer halben Stunde den Mund wieder schließen, bringen das niederschmetternde Argument, dass die geschnitzten Griffe beim Bäume fällen nicht gerade optimal sind. Dabei ist das Einzige, was sie jemals geschnitzt haben, vielleicht mal zwei Buchstaben in eine Baumrinde.


    Na ja....cool bleiben. 8)


    Hat einfach mal damit angefangen, dass die Saarländer bei jedem Wetter und zu jeder Gelegenheit schwenken...das ist die Steigerung von grillen....aber keiner eine vernünftige Grillgabel hatte.. also habe ich vernünftige Grillgabeln geschnitzt und sie verschenkt. Dann kam zu jeder Grillgabel noch eine geschnitzte Axt dazu und ich wurde noch öfter eingeladen...und so ging es immer weiter.


    Natürlich..wenn ich einen Baum fällen will, komm ich nicht mit einem verschnörkelten Klauenbeil angerannt..ist doch logisch. Es gibt bei mir auch noch ganz normale Dinge, keine Angst.


    Und jetzt ehrlich..bei wie vielen Lagerfeuern, mussten wir erstmals ganze Bäume fällen, um uns ein kleines Würstchen zu grillen ? Geschnitzt oder nicht..die Klauenbeile sind alle voll einsatzfähig und stabiler als vorher. Und ich habe noch eine ganze Menge davon. Erst wird das Saarland befriedigt und dann ...China vielleicht .. mal sehen. :D


    Es gibt hier einen Mittelaltermarkt.....die stehen auf so Zeug.


    Dann habe ich Bilder gezeichnet...dann habe ich Masken gemacht..


    Ich bin Wassermann...alles ist ok,bis man sieht, dass man es kann. Jetzt bastel ich an Opinel Messern herum.


    Gruß :saint: