Zeitaufwand und Organisation, oder wie bekomme ich alles unter einen Hut?

  • Der Titel sagt ja schon fast alles.


    Wie oft seid ihr im schnitt unterwegs und wie lange?
    Wie schafft ihr es zeitlich zum Alltag dieses zeitintensive Hobby zu betreiben?


    Ich war dieses Jahr leider erst 2x unterwegs weil ich es kaum schaffe unter allen Verbindlichkeiten, Arbeit und Familie alles unter einen Hut zu bekommen. Dieses WE gehts endlich mal wieder für 3 Tage raus.


    Wie sieht es da bei euch aus und wie regelt ihr das organisatorisch?

  • Da ich ja ein Smartphone habe, lässt sich dieses zeitaufwendige Hobby sehr gut in den Alltag integrieren.



    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Normale 40 Stunden Wochen die stetig auf 50-55 Stunden anschwellen , 2 Häuser , familiärer Verpflichtungen ,Hunde etc , ich bin froh wenn ich 1-2 mal im Jahr ne größere Tour machen kann , ansonsten beschränkt es sich auf Ein-Tages-Touren, was die Qualität nicht mindert .



    Gruß Möhre

  • Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Berufliche Verpflichtungen, familäre Verpflichtungen (kann man aber auch anders sehen und es als ein Geschenk ansehen) und noch andere Dinge, die einen zeitlich davon abhalten, zum "spielen" nach draußen zu kommen.


    Und? Ist das ein Problem?


    Wohl kaum. Nur wenn man der Meinung ist, dass das eigene Bestreben sich da draußen selbst zu verwirklichen in einem inneren Mißverhältnis zu den sonstigen Verpflichtungen steht.


    Als Schichtdienstleistender mit 7-Tages-Schichten, sehr kurzen Wochenenden und nur einem "richtigen" Wochenende im Monat weiß ich ein Lied von diesen Konflikten zu singen!


    Mich prägt der von Alastair Humphreys geprägte Begriff der



    Microadventures.




    Hast du wenig Zeit, nutze sie zumindest für kleine Abenteuer und Ausflüge.


    Und schwupps - schon ist alles im Lot.


    Auch ich wünsche mir manchmal mehr Zeit zu haben, um da draußen meinen Seelenfrieden zu finden.


    Manchmal steht aber eben Anderes auf dem Programm. Und ein feiner Abend mit Familie oder Freunden bei gutem Essen und ein paar lustigen Getränken ist zum Teil auch interessanter als eine verschwitzte Wanderung mit Übernachtung.


    Heute Nachmittag hätte ich auch losziehen können, um ein kleines Projekt draußen zu verwirklichen. Dieses Projekt muss aber mal wieder hinten anstehen. Bin dann doch gleich auf einem kleinem Konzert in einer Großstadt und freue mich auf die feinen Leute aus dem Freundeskreis, die sich dort ihr Stelldichein geben.


    Gruß Guido

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



    • Offizieller Beitrag

    Ich bin ca. 80 Tage und Nächte/Jahr draußen. Meistens im Wald und irgendwo auf der Jagd. Obwohl ich (leider) keine 40h-Woche habe, bekomme ich mein Leben inkl. ausreichend Zeit für meine Familie sehr gut auf die Reihe. Das liegt einfach daran, dass ich mache, was ich will. Genauer gesagt das, was ich mir vorgenommen habe. Wenn ich arbeite, dann arbeite ich. 100%, nicht 95. Ergibt sich während der Arbeitszeit irgendein Freiraum, so wird er sofort mit der Vorbereitung anderer Arbeitsschritte gefüllt. Ergo spare ich Zeit. Kein Gelaber, kein Abhängen.
    In den Arbeitspausen mache ich Pause. Sonst nichts. Keine Ablenkung durch andere Anforderungen. Dann ist Erholung angesagt.
    Zum Teil kann ich meine Familie in meine Outdooraktivitäten einbinden. Wunderbar.
    Eine der wichtigsten Säulen meines gelungenen Zeitmanagements ist das Neinsagen. Wenn ich zu unpassender Zeit angerufen werde, sage ich das und mache einen anderen Gesprächstermin ab. Ich bin Herr über meine Zeit, sonst niemand. Meinen Verpflichtungen komme ich nach, darüber hinaus entscheide ich selbst. Mein Handy ist fast immer aus und nicht dabei.
    Mein Zeitmanagement ist völlig simpel nach dem Motto: Tu, was du dir vorgenommen hast. Aber das mache dann auch konsequent.

  • Eine der wichtigsten Säulen meines gelungenen Zeitmanagements ist das Neinsagen.

    Eine Sache, die ich für mich selbst noch lernen muss. Ich bin zwar nicht der typische Ja-Sager, aber mit einem konsequenten Nein, gerade was die eigene Freizeit bzw. Arbeitsleistung betrifft, habe ich persönlich noch arg zu kämpfen. Erziehungssache, die meinerseits allmählich abgelegt werden sollte, wollte ich das Rentenalter noch erreichen. Aber das ist ein anderes Kapitel.


    Ich (meinerseits) mache mir jetzt keinen Stress mehr, wenn ich - im Vergleich zu den Jahren zuvor - nicht derart häufig vor die Türe komme. Dank Wechselschicht mit teils unabsehbaren Schichtwechseleien - 50% meiner Kollegen haben kleine Kinder und sehr eigenwillige Weiber zu Hause - ist man freizeitlich oft sehr beschränkt. Es ist eben ein gravierender Unterschied, ob man einem Hobby nachgehen möchte oder anderen Verpflichtungen nachgeht, die sich günstiger Weise draußen abspielen. Hat man zudem keinen richtigen Wald zum Abschalten vor der Türe und muss jedes Mal einige Kilometer Fahrerei berücksichtigen, um in der Natur zu stehen, dann kann das Hobby auch mal dezent zu kurz kommen. Hat lange an mir genagt, aber mittlerweile kann ich das gut kompensieren. Wichtig ist mir, überhaupt etwas zu tun und nicht den Tag drinnen vorm PC zu vertrödeln, wie es oftmals der Fall war.


    Ich denke aber, dass man die eigentliche Frage dieses Threads nicht wirklich pauschal beantworten kann. Ich denke weiter, dass man sich zwangsläufig nicht verrückt machen sollte, wenn man sieht, wie andere mit ihrem Zeitmanagement umgehen. Diesen Fehler habe ich einige Jahre gemacht und mir dadurch mehr Stress bereitet, als gesund war.


    Als (überwiegend) Tagestourer finden sich immer mal Möglichkeiten, spontan loszuziehen. Das werde ich so auch beibehalten, zumal immer mal was dazwischen kommen kann. Ist das Jahr eben nicht so gelaufen, wie man es ursprünglich geplant hat, dann ist es eben so. Es kommen auch wieder andere Zeiten. Allerdings sollte ich an meiner persönlichen Konsequenz bis dahin noch ein wenig feilen. Man wird ja leider nicht jünger...


    ;)


    PS: Mein Vater hat mir eingetrichtert, stets 105% zu geben. Leider in Fleisch und Blut übergegangen. Und es ist alles andere als einfach, diese "Gewohnheit" nach über 40 Jahren abzulegen.


    Ich arbeite aber dran! 8)

  • Ich habe nach dem Tod meines Schwiegervaters seinen Rat befolgt. Er sagte zu mir: Arbeit ist nicht alles! Das Leben wird durchs Erleben lebenswert.
    Er hat auch den Fehler gemacht, immer zu arbeiten und den Rest des Lebens Verzicht zu üben. Damals hab ich in einer Führungsposition ~60-80h/Woche bei der Arbeit zugebracht und in der Freizeit am Telefon gehangen. Das sind (für mich) im Nachhinein verlorene Jahre. Ich war dann kurz nach Schwiegervaters Tod zu einem Rhetorikseminar angemeldet und im Nebensaal lief ein Seminar: "say no! Don't explain!" Ich hab mich da nur mal kurz reinsetzen wollen ... danach Kündigung und Neuanfang mit normaler Arbeitszeit und mehr Lebenszeit.


    Ich bin beinahe täglich im Wald. Gehe wie @Friese zur Jagd und nebenbei auf ein paar Treffen. Das mach ich ohne an die Arbeit zu denken. Denn dann ist für mich Qualitätszeit!
    Wie viel Zeit man "draußen" für sich benötigt, muss jeder selbst entscheiden. Ich brauch keine Übernachtung aber mindestens mehrere Stunden die Woche Freiheit in Wald und Flur.

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • so gesehen muß ich sagen, nicht die Leistung, sondern die Zeit auf Arbeit bringt das Geld.
    Am Mittwoch war ich so dumm und gab auf der Arbeit alles.
    Wollte aufgrund einer mur ausgetragenen Wette einen neuen Rekord machen.
    Sah alles ganz gut aus, bis ein Abnehmer Störung hatte.
    Doch was sind die Folgen?
    Bin jetzt noch richtig müde.
    Etwas hilfreich waren gestern und heute dann die Hunderunden.
    Ging gestern und heute extra große Hunderunde - und die brauchte ich auch.
    Ich bin meinem Hund dankbar. Somit komme ich raus und kann draußen Kraft tanken.

  • Hej hej.


    Ich bin ganz einfach in den Wald gezogen :D
    Vor mir ein kleiner Fluss, hinter mir der Wald.


    Aber seit dem komme ich auch kaum noch dazu, in den Wald zu gehen ;)


    *winks* Ted

    Det finns inga problem, det finns bara lösningar. ;) .


    "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Ludwig Wittgenstein)

  • Ich will ganz oft in den Wald...und dann fahr ich auch einfach mit dem Rad los!
    Leider komm ich dann meist irgendwie an einem Schrottcontainer, am Sperrmüll, an Resthaufen von einem Umzug oder sowas vorbei, und dann ist Zack! Mein Rad so vollgepackt, dass ich erst die Schätze nach Hause fahren und in den Keller bringen muss - und da bastel ich mir daraus dann was Tolles, das ich im Wald ausprobieren will, fahr wieder mit dem Rad los, komm wieder an einem Müllhaufen vorbei...
    Ein Teufelskreis! ;(

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Bei mir sind längere geplante Touren eher die Seltenheit. Das schaffe ich in der Regel nur einmal im Jahr (und das auch nur, weil ich mir diesen Freiraum ohne Familie konsequent einplane).


    Hauptsächlich ist es ein ganz spontanes "Ab in den Wald" für 1 bis 4 Stunden und das ca. 1 bis 2 mal die Woche, so ca. 10 mal im Jahr ist es eine Tagestour. Bei den kleineren Streifzügen kommt der kleine Sohnemann dann auch mal mit, wenn er Lust hat.


    Zur Organisation: Ich habe immer einen vollständig gepackten Rucksack (incl. Übernachtungsausrüstung und Kalorien für 2 Tage) hier stehen. Von der Idee "Jetzt geht es in den Wald" bis zum Losgehen (oder -fahren) vergehen nie mehr als 3 Minuten. Mein Vorteil wenn mal nur wenig Zeit da ist: Wohne direkt am Waldrand.


    Gruß
    Tom

  • Wie oft seid ihr im schnitt unterwegs und wie lange?


    Tjoah...das ist bei mir recht unterschiedlich. Da ich seit einigen Jahren gesundheitsbedingt die Notbremse gezogen habe und zu Hause bin / bleiben darf, habe ich ungleich mehr Zeit für meinen eigenen Kram und zieh den doch sehr regelmäßig durch, in dem ich sehr oft einfach nur eine Nacht draußen penne. Das ging zu Zeiten der Knechtschaft natürlich nicht weil viel zu lange Arbeitstage und Familie das sehr oft nicht zuließen.
    Das Nein! sagen ohne weitere Begründung musste ich mir in den letzten Jahren sehr mühsam erarbeiten. Was aber genauso wichtig ist, ist die Bereitschaft und das Verständnis des Lebenspartners und der Familie das auch zu zulassen. In diesem Fall bin ich mit sehr viel Verständnis von Seiten meiner mir Anvertrauten gesegnet :love: . Oft sagt Sie sogar: „wird Zeit das Du Dich mal wieder in den Wald verkrümmelst“ =O ...und Nein! nicht weil Sie mich nur los werden will 8o ...oder vielleicht doch??? :/


    Zur Zeit lässt der Ausbau des Hofes oft eine Flucht in den Wald nicht wirklich zu :Kleenex: ....oder gar eine längere Tour über mehrere Tage. Aber das ist ja zeitlich begrenzt...irgendwann wird es weniger, weil fertig (obwohl fertig wird man da nie mit). Zur Zeit nutze ich dann eben die Tage auf der Dauerbaustelle Hofausbau und bin da ja auch draußen, koche Tee...esse draußen...penn auch mal einfach auf dem Hof im Wäldchen am Feuer und alles ist gut. :campfire:


    Natürlich klappt das mal gar nicht und ich muss in letzter Minute eine geplante Kurztour ausfallen lassen :thumbdown: . Dabei geht natürlich die Familie vor ….wie auch dieses Wochenende wieder. Dafür lässt es meine Bande :dolldrueck: aber dann auch zu, das ich mich z.B. drei Wochen alleine in den Sarek im nächsten Jahr verdrücken darf :danke: . Das wird natürlich dann auch länger angedroht, geplant und durchgezogen.


    Ich bin dankbar und bin sehr glücklich soviel „Qualitätszeit“ draußen haben zu dürfen und mir bewusst wie viele das nicht können.


    @ 08/15:
    PS: Mein Vater hat mir eingetrichtert, stets 105% zu geben. Leider in Fleisch und Blut übergegangen. Und es ist alles andere als einfach, diese "Gewohnheit" nach über 40 Jahren abzulegen.


    Den Unsinn haben mir meine Altvorderen auch so eingetrichtert sowie viele ungesunde Irrglauben mehr und ich habe über 30 Jahre gebraucht das abzulegen. Wie bescheuert diese Lebenseinstellung ist und was einem das einbringt und wie viel Dinge man deshalb verpasst merkt man immer erst zu spät und bekommt es nie zurück.
    Aber es ist nie zu spät es zu ändern!


    Wie schafft ihr es zeitlich zum Alltag dieses zeitintensive Hobby zu betreiben? Wie sieht es da bei euch aus und wie regelt ihr das organisatorisch?


    Das frag ich mich auch sehr oft ;o) …. keine Ahnung ich mach es einfach (für mich). Dabei ist es wichtig zu anderen Leuten und Dingen Nein! zu sagen und das Handy auszuschalten damit ich abschalten kann. Auch mal nicht erreichbar zu sein ist einfach genial...und so einfach an sich :o)


    OK...zugegeben ohne das Verständnis meiner Liebsten die mich immer ziehen lässt ginge das auch nicht alles immer so....


    Grüße,


    Amarok :campfire:

  • Klar, im Wald ist es nett.


    Aber was ist da bloß los, daß Arbeitszeit nicht als Lebenszeit empfunden werden kann?


    Irgendwas stimmt doch da nicht ... (und da kann man ja mal drüber nachdenken, während man im Wald rumläuft) -

    Arbeitszeit muss nicht immer im Gegensatz zur Lebenszeit stehen....Glücklich ist wer das gut miteinander verbinden kann.


    Nur werden die Bedingungen immer härter und gemeiner. Wenn dann der Job immer mehr Zeit und Kraft abverlangt (lange Pendelzeiten, Schichtdienste, wenig Freizeit, doofes Umfeld etc.) dann wird eben eng und so mancher eben krank. Da bleibt dann wenig Zeit um im Wald darüber nachzudenken ;(


    Amarok

  • @MeisterGrimbart


    Es ist mitunter davon abhängig, in welcher Tretmühle man sich befindet. Stress, Mobbing, Niedriglöhne, egoistische/festgefahrene Kollegen und Firmenphilosophien, welche den eigenen Vorstellung gänzlich widersprechen, können schon mal dafür Sorge tragen, dass man nicht nur unglücklich ist, sondern auch, dass man im Laufe von Zeitraum X unbemerkt krank wird. Einer klagt über Rücken, ein anderer über Burnout, wiederum ein anderer geht an der Verantwortung bzw. dem Arbeitsaufkommen zugrunde. Ich gehe eigentlich gerne arbeiten, aber die Arbeitsverhältnisse haben sich in manchen Branchen innerhalb der letzten 20 Jahre gravierend verändert. Man kann sich heutzutage aussuchen, ob man dem amerikanischen (Zeitarbeit) oder dem chinesischen Prinzip (quasi: Versklavung) frönt. Ich habe beides durch, daher wage ich diese Behauptung einfach mal.


    Verdient man nicht genug, was man jederzeit relativ sehen kann und was von zahlreichen Faktoren abhängig ist, neigt man dazu, sich einen Nebenjob zu suchen, um etwas entspannter über die Runden zu kommen. Entspannt insofern, dass die quartalsmäßige Vorauszahlung an Vater Staat (Finanzamt) den Monat vorher sowie nachher nicht ganz so bescheiden angehen lässt, um die erforderliche Summe auf der hohen Kante liegen zu haben. Meine Frau ist EU-Rentnerin. Entsprechend kommt von ihrer Seite kein wirklich volles Gehalt als solches hinzu, jedoch werde ich auf Grund dieser Tatsache mit 100% besteuert, was derzeit einen Unkostenfaktor von etwa 1.500 EUR jährlich ausmacht. Fazit: Umso mehr man verdient, desto mehr darf man abdrücken!


    Mit aktuell 2.350 (brutto) liege ich deutlich unter dem Satz, den man selbst als 50:50 Quereinsteiger im Bereich QC/QS erwarten könnte. In einem mittelständischen Unternehmen (>500 MA) gehöre ich damit aber schon zu den Besserverdienenden. Mit Blick auf meinen letzten Rentenbescheid wird mir aber ganz anders. Grundlegend dachte ich mal, dass man mit einem 8-Stunden-Job gut über die Runden kommt, aber das war einmal. Wie gesagt: Ich gehe jetzt seit gut 25 Jahren arbeiten, aber in dieser Zeit hat sich verflucht viel geändert.


    Mit Spaß haben so manche Arbeitsverhältnisse heute nichts mehr zu tun und das hat m.E. auch Einfluss auf Familie und Freizeit. Natürlich ist jeder seines eigenen Glückes Schmied, aber eine adäquate Chance muss sich erst einmal ergeben. Aber auch da bleibt man derzeit dran. Entsprechend werte ich meine persönliche Arbeitszeit aber nicht als kostbare Lebenszeit. Sorry, aber die Zeiten sind vorbei. Keine Pauschalisierung, aber durchaus eine Beobachtung, die gleich einer Krake immer mehr Firmen und Branchen betrifft. Stichwort: Gewinnmaximierung unter jedweden Umständen! Aber ein Thema, welches man ellenlang fortführen kann, worüber es die unterschiedlichsten Meinungen gibt und welches letztendlich nicht unbedingt hierher gehört.

  • @Amarok , @08/15,


    ja, weiß ich doch.


    Ich wollte aber einen Denkanstoß geben. Scheint unnötig gewesen zu sein. :)


    Um die ursprüngliche Frage zu beantworten, und um doch noch etwas ansatzweise konstruktives zu diesem Faden beizutragen:


    Meine Zeit draußen sind ganz überwiegend mittlere und größere Hunderunden hier direkt um mein Zuhause herum. Ich bin sofort in der Feldmark, wenn ich aus der Tür falle, und in fünf Minuten im Wald.


    Gelegentlich geht es allein oder mit ganz wenigen Gefährten auch mal auf eine Übernachtungstour. Mir werden da von zuhause aus keinerlei Steine in den Weg gelegt - so gut hat es mancher vielleicht nicht.


    Nächstes Jahr will ich dann vielleicht mal wieder etwas Längeres machen. Wenn und soweit die Kräfte ausreichen - ein Zeitproblem wird das wohl eher nicht, wenn ich das mittelfristig plane.


    Ich glaube, ich hab's eigentich ziemlich gut.

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

  • @MeisterGrimbart
    Naja, ein Kollege von mir sagt immer, er ist im Urlaub. Er kommt eigentlich nur um in den Pausen mit uns Karten zu spielen.
    Wir sind in unserer Schicht und in unserer Gruppe 12 Leute und haben uns super zusammengerauft.
    So haben wir zumindest viel Spaß zusammen.
    Wir halten untereinander zusammen, so musste auch unser Chef schon eine Niederlage hinnehmen.
    Nachbargruppen haben uns über unseren Zusammenhalt auch schön beneidet.
    Trotzdem merken wir in unseren mittleren Alter auch schön die teilweise recht hohen Anforderungen. Dazu sind wir ja nochtäglich für 7 bis 8 Stunden in einer Halle, hier ist der gesetzliche Grenzwert für NOx vier mal so hoch wie er in den Städten sein soll.
    Dazu kommt noch täglich 3Stunden Arbeitsweg.
    Da nutze ich die Hunderunden im Wald zum Energie tanken.

    • Offizieller Beitrag

    ...
    Aber was ist da bloß los, daß Arbeitszeit nicht als Lebenszeit empfunden werden kann?


    Irgendwas stimmt doch da nicht ... (und da kann man ja mal drüber nachdenken, während man im Wald rumläuft) -

    Mir ist schon klar, was du vermutlich meinst.
    Zwei Gedanken dazu:
    1. Arbeit per se ist nicht immer schlecht, sie kann sogar sehr befriedigend sein. Ich genieße z.B. im Tonstudio das Feilen am Sound einer Eigenkomposition. Jedoch der fremdbestimmte Zwang zur Arbeit zwecks Geldbeschaffung ist belastend. Ich glaube nicht, dass der Mensch ursprünglich dazu bestimmt war, sich von Herren (Heute: Arbeitgeber) knechten zu lassen.
    2. Die heute vielfach beschworene "Work-Life-Balance" wird gerne als Aufhänger zur Ausbeutung benutzt. Viele Firmen fordern bereits ständige Erreichbarkeit, teilweise sogar im Urlaub. Ich muss meinem Arbeitgeber genau mitteilen, wo ich wann im Urlaub bin. Ich gebe grundsätzlich das Selketal an, weil dort kein Handy-Empfang ist. Ich genieße einen tatsächlichen Feierabend.

  • Wegen der Kinder kommt es bei mir relativ selten zu einer Übernachtung - egal ob solo oder auf Treffen. Aber ich gehe oft raus, wenn ich auch nur wenig Zeit habe. Bushcraft fängt für mich schon damit an die Natur (mit allem was dazu gehört) bewußt wahrzunehmen und dadurch besser kennen zu lernen. Das kann man auch auf einem kurzen Spaziergang machen.


    Ich bin in letzter Zeit gern an einem Platz im Wald, der eine besondere Ausstrahlung hat. Da fahre ich mit dem Rad ca. 'ne halbe Stunde hin. Auf dem Weg schaue ich schon nach diversen Tieren und Pflanzen, nach Veränderungen zur jeweiligen Jahres- und Tageszeit, beim Wetter u.s.w.. Und wenn ich dort bin, genieße ich jede Minute.
    Manchmal gehe ich auch einfach abends noch mal ganz kurz raus. In wenigen Minuten bin ich zu Fuß aus dem Ort und lausche z.B. den Stromschnellen am Fluß oder gehe zu einem Aussichtspunkt und laß die Abendstimmung auf mich wirken.

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    Mit jeder Sprache, die du erlernst, befreist du einen bis daher in dir gebundenen Geist. Friedrich Rückert