Klar geh ich zum Therapeuten, schließlich geh ich in den Wald

  • ist aber doch schon ein Unterschied ob man dort 1-2 mal im Jahr größere Mengen an Betrunkenen auf der Straße sieht oder halt jede Nacht

    Ach weißt du, solche Vergleiche sind doch an den Haaren herbeigezogen. Wenn ich mich in FFM auskennen würde, wüsste ich sicher auch Straßen, auf denen praktisch nie ein Betrunkener zu sehen ist.



    "Das beste Souvenir einer Reise ist eine breitere Perspektive."


    Rick Steves

  • Also, Vatertag im Selketal...da kommt FFM nicht mit! :D
    Da stolpert man auch nachts im Wald noch über Schnapsleichen.


    Ich denke aber, dass diese " in der Stadt ist es gräßlich" versus " auf dem Land ist alles schön" - Diskussion nix bringt, das sind weniger Wahrnehmungen als gefühlte Vorstellungen.
    Ich lebe in einer (offiziell so genannten) Großstadt im Norden...
    Wenn meine fast 90jährige Mutter mit dem Bus fährt, springen Punks aus dem Bus, um ihren Rollator reinzuheben, Mitbürger mit Migrationshintergrund scheuchen ihre Kinder noch, damit Muttern einen Sitzplatz kriegt, Maximalpigmentierte Flüchtlinge ohne Deutschkenntnisse machen gestikulierend den Busfahrer aufmerksam, dass Mutti länger zum Aussteigen braucht...
    Alles Beobachtungen, die sie/wir gemacht haben.
    Heißt aber nicht, dass das hier nun das Paradies wäre, Drogenszene und Beschaffungskriminalität gibt es hier genau so wie Überfälle nachts am WE in der Innenstadt.
    Im Wald wird's beides nicht geben - Überfälle genauso wenig wie Hilfsbereitschaft...schon mangels Menschen!
    Vielleicht ist das der Grund, warum man/ich im Wald ( stellvertretend für Natur allgemein) so relaxen und auftanken kann?
    Menschen sind schon anstrengend... ^^
    Nur mal so meine Gedanken
    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Ich hab mich gefragt, obs für jeden das gleiche ist...dass der größte Effekt in der Natur beim Menschen eintritt, wenn er sich dort allein aufhält?


    Zu zweit ist für mich persönlich noch ok, wenn derjenige mir nicht ununterbrochen das Ohr abkaut und auch die Kunst von gemeinsamen schweigen können, beherrscht, aber alles, was da drüber geht, da kann ich mich nicht mehr wirklich auf mich und die Natur konzentrieren. Defacto tritt für mich nur die positive Wirkung ein, allein, max. zu zweit.


    Mich würd schon interessieren, ob allein oder mit 30 anderen, die positive Wirkung die gleiche ist auf den Menschen in der Natur :whistling:

  • Heißt aber nicht, dass das hier nun das Paradies wäre, Drogenszene und Beschaffungskriminalität gibt es hier genau so wie Überfälle nachts am WE in der Innenstadt.

    Auch bei uns im Ruhrpott zur Genüge.
    Interessant (und gleichzeitig traurig) finde ich hier wiederum, wo jetzt die meisten Drogentoten gezählt werden. In FFM? Nee, im schönen Bayern, insbesondere in Oberfranken.



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    Rick Steves


  • genau so wie Überfälle nachts am WE in der Innenstadt.
    Im Wald wird's beides nicht geben - Überfälle genauso wenig wie Hilfsbereitschaft...schon mangels Menschen!

    Es ist aber schon möglich, dass man jemandem in der Natur begegnet, für den sich dadurch eine spontane Gelegenheit ergibt. Es kommt dabei bestimmt auch immer darauf an, wie weit man von der Zivilisation weg ist. Auf dem ehemaligen Kolonnenweg (Zwischen Lübeck, Eichholz, Herrenburg und Schlutup), der sich mitten in wunderschöner Natur befindet, auf dem ich schon mehrfach unterwegs war, wurde vor ein paar Jahren eine Joggerin ermordet. Laut Medien geschah die Tat aus der Gelegenheit heraus.
    Gerade vor ein paar Tagen war ich dort wieder unterwegs mit einem Hund von einer Bekannten und habe an einer Stelle, die schon nicht unerhelblich weit von Häusern entfernt ist eine Stelle entdeckt, wo viele Äste und Stämme verkohlt waren, viel Böllerpapier rumlag und einige verschossene Platzpatzronen.
    Es sind sicherlich Ausnahmen, aber gänzlich ausschließen sollte man derartige Begegnungen auch in der Natur/im Wald nicht. Also ich als Frau schließe es dort nicht gänzlich aus.
    Als Mann siehts bestimmt ganz anders aus und ihr fühlt euch bestimmt um einiges sicherer, wenn ihr komplett alleine unterwegs seid.

    Not all those who wander are lost. - J.R.R.T

  • Mich würd schon interessieren, ob allein oder mit 30 anderen, die positive Wirkung die gleiche ist auf den Menschen in der Natur

    Allein fühle ich mich oft zu einsam, wenn es über 48 h hinausgeht. Der Hauptgrund, weshalb ich hier im Forum bin: Gleichgesinnte treffen! Bei Touren aber nur 1 - 3 Mitstreiter :)



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    Rick Steves

  • Allein fühle ich mich oft zu einsam, wenn es über 48 h hinausgeht. Der Hauptgrund, weshalb ich hier im Forum bin: Gleichgesinnte treffen! Bei Touren aber nur 1 - 3 Mitstreiter :)

    Ok.
    Bei mir ist es eher umgedreht...wenn ich in der Natur bin, fühl ich mich nicht einsam. Wenn ich Zuhause bin in den 4 Wänden, dann kommt das öfters vor.
    Glaub, dass ist eine sehr individuelle Geschichte.


    Edit...ich weiß jetzt, warum das so bei mir ist...draußen in der Natur ist Leben. Da hörste Vögel, siehst Tiere, da ist man nicht allein. Wenn Zuhause in der Wohnung sitzt, kein Tv oder Radio läuft, hörst Du, siehst Du nichts.

  • @Mandelaugen


    Deine Frage könnte ich nicht pauschal beantworten. Sicher ist aber dass man davon ausgehen kann dass Menschen in natürlicher Wildniss eher dazu tendieren sich sozial zu verhalten und in Kooperation gehen. Hingegen kulturell geprägte Umwelten eher zu Konkurenzen untereinander führen. Sprich es kommt früher oder später zu Wettkämpfen unter den Beteiligten.


    Indigene Völker, die in und mit der Natur leben haben auch einen gänzlich anderen Familienbegriff als wir kulturelle Völker. Pauschall gesagt.

    "Of all the paths you take in life, make sure a few of them are dirt."
    John Muir

  • @Eichenblatt bei uns im Wald gibt es eine alte Kapelle - Ruine.
    Leider wird dieses christliche Gebäuderest für schwarze Messen mißbraucht, aber auch als Klo und Abfallhalde.
    Wiederum grusselt es vielen Menschen an diesem Ort.
    Ich war schon öfters dort. Aber direkt dort möchte ich nicht übernachten. Nicht weil ich Angst vor Spuk habe (laut Sage soll dort eine weiße Frau ihr Unwesen treiben). Sondern einfach weil ich Angst habe, mich in menschliche Ausscgeidungen zu legen oder auch Nachts beim Schlaf von Jugendlichen gestört zu werden.
    Ein paar Meter weiter versteckt im Wald kein Problem.