Wandern mit Kamelen

  • Ich war diesen November gewissermaßen als Reiseleiter tätig und habe mitmeinem nomadischen Freund Mustapha ein paar abenteuerlustige Reisendedurch die Wüste geführt. (Wäre eigentlich auch mal einen Bericht wert.)
    Die Wanderungen wurden komplett mit Kamelen als Lasttiere durchgeführt.Dabei bot sich für mich natürlich an, möglichst viel über Kamele zu
    lernen, damit ich für kommende Solowanderungen alles wichtige gelernthabe.


    Was kann ich nun darüber berichten?



    Nun es ist keine Zauberei mit Kamelen (sofern sie gut trainiert sind) umzugehen.Es gibt Handgriffe, die man können muss und Wissen über bestimmte Dinge,wie etwa ihr Fress und Paarungsverhalten, so wie über eine gleichmäßigeBelastung.
    Aber das ist alles machbar.



    Wichtig ist, dass das Tier männlich und trainiert, also an Menschen gewöhnt ist.Dann sind diese Tiere, obwohl sie so riesig sind, erstaunlich friedlichund genügsam. Überhaupt kein Vergleich mit so manchen Hengsten oder garEseln.


    Handwerklich muss man wissen wie der Sattel zu befestigen ist und die Reihenfolge der Beladung einhalten.Auch ist es wichtig dass das Kamel auf allen beiden Seiten etwa gleichviel trägt, denn das größte Problem bei Kamelen ist, dass sie sich nicht beklagen oder bemerkbar machen dass etwas nicht passt, sondern sie laufen einfach weiter und das dann unter Umständen mit ungleichgewicht,
    was zu Schäden und Verletzungen führne kann, die man zu spät bemerkt.



    Da muss man also immer ein Auge drauf haben.



    Die Tiere tragen bis über 150 Kilo, doch damit bauen sie über lange Strecken schon stark ab und wenn man sie schonen will lässt man sie besser bis ca. 80 kg tragen.



    Wichtig ist das der Sattel zum jeweiligen Kamel angepasst ist. In diesem Teil der Sahara ist, dies der gebräuchliche Sattel, aber es gibt viele verschiedene Formen, die alle aber ähnlich funktionieren.




    Der Trick ist das Beine binden. Je nachdem was man möchte, muss man dem Tier die Beine verschieden binden.
    Auf diese Art und Weise, kann es sich noch bewegen und nach Futter suchen, kommt aber nicht sehr weit, bleibt also in der Nähe.
    Noch weniger weit geht es wenn man ein Bein angewinkelt abbindet.
    Gar nicht mehr bewegt es sich, wenn man das auf den Knien ruhende Kamel, die Bein bindet, so dass es nicht aufstehen kann.



    In den Zahnlosne Raum zwischen Schneide und Backenzähnen kommt die Schlaufe mit dme Zügel. Ganz einfach und effektiv.
    In anderne Teilen der Sahara verwendet man Nasenringe. Das macht die Tiere dann noch gefügiger.



    Ist alles aufgesattelt, kann jeder so ein Kamel führen und es folgt einem auf Schritt und Tritt dahin wo man es führt.
    Bei bergigen Etappen muss man aber aufpassen wo es hintritt.
    So hatten wir etwa einen Bergpass den wir nicht mit den Tieren gehen
    konnten, da es einfach zu steil und blockig für die Tiere war. Es sind
    halt keine Esel oder Maultiere.
    Dafür kommen sie im Sand viel schneller voran. Allerdings sollte man
    vermeiden sie die Dünen gerade im rechtne Winkel erklimmen zu lassen.




    Das wirklich schwierige ist das wiederfinden, wenn man sie grasen lässt. Denn sie machen dann gerne mal ein paar km, während einer Mittagspause,vor allem wenns sehr wenig zu holen gibt in der Umgebung.
    Man muss also immer dran bleiben und sehen wo sie sich aufhalten. Undauch ist wichtig dass man im Auge behält ob andere KAmele in der Nähesind, denn die Männchen geraten dann oft schnell in Paarungsstmmung und
    Balzkämpfe, was schwere Verletzungen nach sich ziehen kann.



    Gibt natürlich noch tausend und einen Kniff zu lernen und alleineunterwegs zu sein wird wieder eine andere Hausnummer sein, doch an sichkann ich mir das jetzt auf jeden Fall zutrauen.



    Eine andere Geschichte, wird das kaufen und verkaufen sein, aber im feilschen war ich schon immer gut. :D

  • Sehr schön erklärt @Desertstorm :danke: dafür!
    Aber sag mal, seh ich das richtig, das da auf dem ersten Bild einer ne Gitarre durch die Wüste schlört???
    Hatte der bereits nen Sonnenstich???
    Gut ich bin unmusikalisch, aber mir fallen auf Anhieb wichtigere Sachen für die Wüste ein ( und ich mag keine Hitze) , als ne Klampfe.
    Gruß"Seemann"

    Wer vom Weg abkommt, lernt die Gegend kennen!

  • Sehr schön erklärt @Desertstorm :danke: dafür!
    Aber sag mal, seh ich das richtig, das da auf dem ersten Bild einer ne Gitarre durch die Wüste schlört???
    Hatte der bereits nen Sonnenstich???
    Gut ich bin unmusikalisch, aber mir fallen auf Anhieb wichtigere Sachen für die Wüste ein ( und ich mag keine Hitze) , als ne Klampfe.
    Gruß"Seemann"


    Die gehörte meinem Freund Mustapha und wir brauchten sie um Abends zu musizieren.
    Die Viecher hätten auch noch mehr tragen können, da fiel das kaum ins Gewicht.