Wie wasserdicht sind denn die Waterbloc Schlafsäcke von der Fa. Exped?

  • Hallo Leute,


    hat jemand von euch Erfahrung mit der wasserdichte von den Waterbloc Schlafsäcken?


    Laut der Fa. Exped handelt es sich um den Pertex Endurance Aussenstoff mit einer Wassersäule von 1200 mm.
    Auf der Seite von Exped gibt es ein Video, wo dieser Schlafsack auf einem Teich schwimmt.


    Lag von euch schonmal jemand mit diesem Schlafsack im Regen?


    Bin sehr gespannt auf eure Erfahrungen.


    Gut Pfad, Micha

  • Ich hatte dir ja schonmal was dazu geschrieben - Das Problem ist nicht unbedingt die Dichtheit vom Waterbloc,sondern das nasse Verpacken in den Packsack und Rucksack.
    Der Waterbloc ersetzt weder Zelt noch Biwaksack,perlt aber bei einem kleinen Schauer oder Nieselregen schön ab.

  • Mein Fußteil lag mal frei unterm Tarp im Regen. Habe es nicht gemerkt und es ist alles trocken geblieben.
    Auch bei meiner Überlänge bin ich mit dem Fußteil oft an die Zeltwand gerutscht wo sich bei feuchtem Wetter oft Kondenswasser niederschlägt außen war er Nass/Feucht innen trocken. Ich mag meine beiden.


    Gruß Signalschwarz

  • Exped sagt auch nicht immer die Wahrheit und ist auch nicht mehr "the yellow of the egg",
    Angeblich hat die Exped Synmat 7 -16°mit ihrem R-wert.
    Wieso friere ich bei +1,5°C?
    Wenn du dich auf solche Aussagen verläßt ist das m.M.
    nach sehr fahrlässig.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Der Hersteller verdient natürlich ordentlich am Zubehör ;) !
    Für eine Nacht mag das auch mal funktionieren.
    Beachte aber bitte die angegebene Wassersäule und vergleiche das dann mal mit dem Druckpunkt deines Körpergewichtes (ca.80 kg?)auf den Schlafsack und einer 5000er Wassersäule bei einer Regenjacke wo nur 15-20 kg auf auf die Schultern drücken.So eine "Billigjacke" ist da schonmal schnell durchgesickt ;) .
    Bei mehrtägigen Touren müsstest du den Sack nass verstauen,daß wird nichts!
    Ich habe das erst neulich bewusst im Sauerland als ich bei den Wisenten war getestet,weil ich wissen wollte was der 1400er im Extremfall abkann.
    Im Endeffekt musst du selbst wissen was du tust,aber meine Meinung und Einschätzung deckt sich nicht mit der vom Hersteller.
    Ein guter Schlafsack ist es auf jeden Fall,aber definitiv für mich keine Alternative zum Bivy.

  • Die Hülle der Waterbloc Schlafsäcke ist aus Pertex Endurance. Ich hab zwar keine Erfahrung mit Exped Schlafsäcken, wohl aber mit Pertex Endurance Bivis (Rab Ultra Bivi & Rab Survival Zone light). Um herauszubekommen was das Zeug kann habe ich mich mal in einer regnerischen Nacht damit auf ne Wiese gelegt. Die erste Zeit kam nix durch, der erste Wassereinbruch kam dann witzigerweise nach ner halben Stunde von unten, da sich bereits ordentlich Wasser auf der Isomatte gesammelt hatte. Wie @Rockdog schon sagte, der Druck durch das eigene Körpergewicht übersteigt die Wassersäule des Materials.


    Es ist nicht so, dass Pertex Endurance kein sinnvolles Material ist, ganz im Gegenteil ich nehm das bei Bivis und gefütterten Jacken gerne. Aber im Grunde ist es ne Frechheit bis Lüge von Exped die Dinger als komplett dicht zu bezeichnen.


    @Konradsky Ich hab mit der Synmat 7 mit 5mm Evazote drunter bei -25 keine Probleme.

    Skal hilse fra fjellet – det evige land,
    hvor moskus og jerven har bolig.
    Min lengsel dit inn er blitt som en brann.
    Kun der får jeg fred og blir rolig...


    Jon Ø. Hov

  • Wenn Du tatsächlich bei einem R Wert von 4,7 schon bei +1,5 Grad frierst, dann läuft da was grundsätzlich falsch.

    Wer glaubt gut zu sein, hat aufgehört besser zu werden!

  • Rager, Konrad, die haben wohl die Isolierung weggelassen. Ich mein, Exped... xD Meine UL 7.5 wurde bei -1°C auch sehr kalt, aber erst nachdem die Luft raus war, vorher gings ;) Ich kaufe jedenfalls nur noch Exped, wenn ich mit Hochsommer rechne. Nicht, wenn es drauf ankommt, dass es klappt.

    Historiker J. Talmon, Israel, hat 2 Demokratiearten unterschieden: pluralistisch-liberale-dogmenfreie u. totalitäre mit herrschender Doktrin und Denkverboten. In der 2. Variation gibt es eine Wahrheit a priori. Debatten sind Störfälle. Die einzig selig machende Wahrheit wird mit Mitteln d. Wissenschaft alternativlos gemacht, auf säkulare Weise für sakrosankt erklärt. Wer Differenzierung fordert oder zweifelt, wird mit dem Etikett «Leugner» in die Ecke der Flacherdler gestellt.

  • Wenn Du tatsächlich bei einem R Wert von 4,7 schon bei +1,5 Grad frierst, dann läuft da was grundsätzlich falsch.

    Der R-Wert von 4,7 ist wie realistisch? Bei Exed stimmt so einiges mittlerweile nicht mehr.
    Aber egal, ich nehme sie jetzt für den Sommer im Lager. Kühlt gut.
    Wenn ich mir dagegen auf der Therm a Rest Xtherm liege, bekomme ich Hitzewallungen
    bei -15°C.


    Aber ich bin auch ne Pussy.


    Gruss
    Konrad

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  • Ist zwar OT :rotwerd: ,
    da es sich nicht um einen Exped Waterbloc handelt, aber so schaute einer meiner Schlafsäcke mit Membran nach 7 Stunden im Schnee aus @Michas Pfadfinderei. Da hier eh schon über Exped Isomatten sinniert wird, kann mein OT Beitrag ja nicht sooo schlimm sein. :whistling: :D


    Meine Membran hat allerdings eine 8000er Wassersäule, dafür sind die Nähte nicht getaped wie es beim Waterbloc der Fall ist.


    Nach der Nacht war zwar noch Loft vorhanden, doch am Po wurde es langsam feucht, jedoch noch nicht akut kalt.
    Die eine Nacht ging das, aber in der zweiten hätte ich gefroren wie ein Schneider, da der Schlafsack soviel an Leistung verloren hatte!
    @Rockdog hat es ja schon angemerkt. Nass einpacken gibt dem Loft ordentlich einen mit! Du ziehst dann teilweise nur noch einen nassen Lappen aus deinem Rucksack. :)


    Das Loft brauchte fast 2 Tage auf dem Wäscheständer bei Zimmertemperatur (fleißig schütteln nicht vergessen) um wieder fit zu werden. ||


    Fazit meines Tests:
    So eine Membranhülle ist nett gegen Spray, Kondensfeuchte und Reif, aber sie ersetzt nie und nimmer einen Biwaksack! ;)


    LG

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

  • @Tipple: Könntest du vielleicht noch verraten, was für ein Säckchen das ist?

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



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  • Ich glaube, ich muß euch hier erstmal wieder ne virtuelle ZNS Aktivierung verpassen... :D :D :D


    Die Firma Yeti(Polen) hat unter verschiedenen Namen Schlafsäcke produziert. Was ihr da seht war mal mein Schlafsack und was ich drüben bei BCDoof mit der Tüte gezeigt habe war kein Bericht, sondern ganz normale Tourenvorbereitung. Da ich noch einen dicken Valandre zum Test liegen hatte und Tipple mir den Schlafsack abkaufen wollte, habe ich ihm den Sack vorher verkauft, bevor ich mit dem testen durch war. Ihn dann gebeten nochmal was mit starkem Schneefall fertig zu machen, einfach weil es mich noch interessiert hat und weil man das Forum mit Inhalt füllen wollte, neben den ganzen Pimmelleien!


    Die Warmth Unlimited wurden früher bei Fliegfix verkauft, heute haben die nur noch Restbestände. Oft genug habe ich das drüben wie auch hier verlinkt. Ne englische Firma lässt die weiter bei Yeti produzieren:


    https://www.tundrasleepingbags.com/sleeping-bags


    @smeagolvomloh, Schlüppis entspricht dem aktuellen hier: https://www.tundrasleepingbags…-dry/pure-and-dry-minus-5


    Weil es die Schlafsäcke eh nicht mehr gab und ich wußte wie die Leute wieder reagieren, hatte ich die Schilder immer geschwärzt. Wir hatten in Lappland dann auch die Yeti dabei und die waren top, konnten aber nicht sagen wie die aktuellen Schlafsäcke sind, weil die ständig die Produktion umstellen und auch die Namen verändern, so auch aktuell:


    https://www.yeti.com.pl/en/


    Zur Zeit haben die die Auftragsbücher voll und da bleibt wohl der Kundenservice auf der Strecke... Hier haben wir mal den Tundra unterm Ponchotarp mit starkem Seitenwind und Sprühregen in der Nacht:



    Auf zugigen Anhöhen ist der Schlafsack morgens immer trocken, wenn der Regen nachts aufhört und der Wind über den Schlafsack fegen kann...Dazu immer eine Bodenplane verwenden, sonst legt sich die Bodenfeuchtigkeit bei leichtem Wind wieder auf die Außenhülle...




    Hier mit dem schon von Karlson beschriebenen RAB Bivy mit Endurance Hülle. Die komplette Körperfeuchtigkeit sammelt sich zwischen Außenhülle und Biwaksack. Auf dem Baum beim trocknen ist mir das eingefroren. Der Schlafsack hat dazu dann noch gestunken wie Käsefuß. So schafft man sich auf Tour von Tag zu Tag nur zusätzliche Probleme... ;)


    In einer Situation ohne Stellfläche für ein Zelt oder Möglichkeit ein Tarp abzuspannen kann einem das aber den Arsch retten...Die Situationen kann ich aber an einer Hand abzählen.




    Hier in der Hängematte als Decke genutzt. Komplett außen nass vom Regen. Ich habe dann ausgeschüttelt und so in den Rucksack gesteckt. Nachhauseweg waren 15-20 Min und das Ding habe ich zu Hause trocken rausgeholt...




    Hier sehen wir wieder nen Aufbau zum testen und nicht weil man es so machen muß, wie öfter unterstellt wird. Auf der Pulka liegt ein Zelt! Abends sitzen wir beim Essen und es beginnt zu regnen. In der Nacht zieht Sturm auf von dem ich leider nix mitbekomme durch die wasserfeste Außenhülle. Ich glaube von -4 auf Plusgrade gewechselt...Ich nutze hier nen VBL, ist die zweite Nacht ohne trocknen. Morgens ist mir so bullig warm und ich öffne den VBL. Dadurch zieht die ganze Dunstglocke hoch ins Kopftei. Bei machen Schlaumeiern sieht man auf ihren Tourenfotos schön, wie immer das Kopfteil zusammengefallen ist. Der Schlafsack muß so oder so trocknen auch mit VBL...


    Ich habe das hier nur gemacht, weil einen Tagesmarsch weiter ein Windschutz kommt, wo man alles durchtrocknen kann. War halb zusammengefallen und ich habe dann tagsüber das Ding auf links gedreht und wir haben die Bude mit Kocher auf +6 Grad geheizt...Wie kalt genau es dann draußen war weiß ich nicht mehr, uns hat der Sturm das Thermometer zerlegt. Gemessen hatte ich einmal -15. Schlafsack ist der weinrote Mammut Altitude, den ihr neulig beim Vergleich gesehen habt. Dort wurde eine Wassersäule von 10000 mm angegeben, soweit ich mich erinnern kann. Das Kondensat kam dann immer durch die Nähte...



    Polenyeti mit 700er Daune im Vergleich mit einem Lamina -30...Es wurde nur eine Nacht ein VBL genutzt, danach nicht mehr. Das Ding trocknete genau so schnell wie der Lamina und machte nie Probleme! Durch die Hängemattennutzung in der ersten Tourenwoche und weil ich auch bei Sturm draußen geschlafen habe, sammelte sich immer Kondenswasser auf den Isomatten(3 verschiedene getestet), zusätzlich schmolz noch der Schnee der durch den Sturm reingeblasen wurde.(Bilder zeige ich nochmal im Tarpfaden)


    Schlafsack war dann immer sehr nass weil man sich nicht drehen konnte und das Ganze wie ne Wanne ist. Ohne Hüttentrocknung wäre man da aufgeschmissen und hätte sich auch wieder nur Probleme selbst geschaffen.


    Zweite Woche auf dem Boden gepennt in den Bergen und selbst in nem Windschutz hat der Lamina immer nen Tag gebraucht zum durchtrocknen. Bei Sturm draußen, ne viertel Stunde festhalten war es gut... 8o 8o 8o Habe viele Fotos gemacht, passen leider nicht mehr rein... :P :P :P





    Bei dieser GWS Hülle habe ich nie mehr als 150g Kondens gemessen. Das auch nur wenn die Hülle komplett nassgeregnet/geschneit ist...So 20% vom Daunengewicht macht dem Schlafsack nix...Jetzt kommt der Knüller. In dem Zelt hatte ich nachts 6 von 8 Lüftern auf und unter der Bodenplane noch meine Universalplane...Die Temperaturunterschiede sehen wir auch noch...Morgens alles voller Reif im Inneren, den man aber ausbürsten kann und durch die Schneeklappe fegt. Dazu hinten das Zelt anheben und los...Hier habe ich die gleiche Kondensmenge gemessen als hätte ich im Schneeregen gelegen!







    Auf der letzten Tour habe ich dann nicht einmal das Zelt aufgebaut, sondern immer unter freiem Himmel gepennt oder in diesen halboffenen Sheltern...Dazu abends gleich den Schlafsack rausgehängt und morgens auch als erstes umgedreht trocknen lassen:






    Ihr seht, daß abends wie morgens der identische Loft ist und nur im Brustbereich bischen Reif. Das habe ich dann mit der Mütze abgeswischt und gut isses...Laut Wetterstation in der Nähe sollen es -29 gewesen sein, gemessen hatte ich morgens -25. Bei diesen Temps zeigt das Thermometer immer Error an und geht dann beim drücken erst immer aus...


    Isomatte eine Xtherm und drunter ne Z-Lite +Poncho zum umklappen. Die Nächte vorher habe ich mit Z-Lite+Ridgerest geschlafen und da wa für mich so zwischen -15 und -20 Schluß. Dürfte an der Stelle auch @Rockdog interessieren, der ja auch diese Kombi hat...


    Detlef, Du gehst ja gut an die Sache ran und lässt Dich auch nicht bequatschen! Das sind die besten Voraussetzungen um was auszuprobieren und echte Erfehrungswerte zu sammeln! Wenn ihr da oben seid, dann nutzt die Gelegenheit um möglichst viel auszuprobieren und zu vergleichen. Das kommt so schnell nicht wieder. Manchmal ist einem langweilig, z.B. beim Sturm abwettern, da kann man viele Sachen mal dokumentieren und abknipsen...Sowas interessiert mich immer und die anderen auch denke ich mal. ;) ;) ;)

  • Da war Eisi schneller @smeagolvomloh.
    Ich musste erstmal die neusten Ergüsse von Erbswurst im UL Forum lesen. ;)
    Im kleinen Reisebericht zum "Einschneitest" hatte ich Ross und Reiter genannt, aber hier hab ich das verpeilt, sorry.
    Es geht ja auch eigentlich um den Waterbloc . :saint:


    Ich weiß das sich @Emil_Strauss vor einiger Zeit einen bei Yeti.pl hat machen lassen, also ihn könnte man nochmal zur Qualität befragen, falls Bedarf besteht.
    Wäre dann aber wieder OT... :racoon:


    LG

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  • So eine Membranhülle ist nett gegen Spray, Kondensfeuchte und Reif, aber sie ersetzt nie und nimmer einen Biwaksack!

    Sehe ich auch so..... ausserdem nimmt man sich die Möglichkeit, den Biwaksack mit anderen (dünneren) Schlafsäcken zu nutzen. Ich habe auch schon mehrfach mit Bivy und Sommerschlafsack bei knapp unter 10°C gepennt - und zwar einfach weil ich es konnte, und es dem Wetter entsprechend angemessen war. Aber abgesehen davon sollte man sowieso -auch mit Bivy- immer zusätzlich ein Tarp nutzen, wenn es feucht von oben kommt. Man nimmt sich halt die Multi-use-Option, wenn man gewisse Systeme nicht trennen kann. Kleines Beispiel: ich mag auch keine Kochtöpfe, die nur für die Nutzung mit bestimmten Kochern gedacht sind, denn die kann (sollte) man nicht über offenem Feuer verwenden, u.s.w.


    Abgesehen davon habe ich jedoch noch keine Nacht in einem Exped Waterbloc verbracht, aber wie bereits geschrieben halte ich in gewissen Bereichen einzelne Ausrüstungsteile für generell nützlicher und auch leistungsstärker - gerade dann, wenn die eigene Fitness oder das Klima auf Tour nicht so sind, wie im Bushcraft-Bilderbuch beschrieben ;)

    I am here by the will of the great spirit

    and by his will I am chief

  • OT on ***


    Schöne Bilder @Eiswanderer, bist Du nur mehr am Materialtesten oder machst Du auch mal Touren so zum Spaß, hehehe?
    Fürchte dass in der Zwischenzeit viele Hersteller mit Daten & Features werben welche mit Standardtestverfahren unter Laborbedingungen zwar bestätigt werden können, aber im Praxistest unter realen Nutzungsbedingungen manchmal nicht beobachtbar sind bzw. schlicht nicht relevant sind. Dass sich Produkte gehypt durch div. Hyperdypermaterialien besser verkaufen leuchtet ein, dass der geneigte Käufer später groß enttäuscht ist wenn ein Teil dass einer als 'wasserdicht' verkauft hat und dann das nicht bringen kann leider auch. Was nützt einem ein DWR-Material wenn ca. alle 10cm eine Naht verläuft die nicht abgedichtet wird und so mit jedem Nadeleinstich ein Löchlein hat wo Feuchtigkeit eindringen kann?


    @Tipple, Gratulation zum bestandenen Hardcoretest ;) Dass ein Schlafsack bei diesen Rahmenbedingungen mit nassem Neuschnee eher bescheiden abschneidet verwundert zumindest mich wenig. Ich finde solche Materialtests und Erprobungen zugegeben interessant und damit wird auch meine Einschätzung meist bestätigt wo sich die Grenzen vom Gear tatsächlich befinden. Mal ehrlich, dass jemand mit diesem Set-Up planmäßig auf Tour geht gerade wenn solche Witterung zu erwarten ist wird wohl eher die Ausnahme sein und für alle anderen sollte Dein Beispiel lieber @Tipple durchaus eine Warnung sein dass man sich damit kalte Zehchen und Popöchen holen wird ;)


    Ich hab tollpatschigerweise mal meinen Schlafsack im Rucki bewässert - gleich vorab: Da sprießen keine Tomaten raus, auch wenn 1L (vielleicht sogar mehr) Wasser aufgrund eines schlecht verschraubten Wassersackes reinläuft, also Verwendung als Gemüseplantage erübrigt sich. Und ja, auch ein KuFa Schlafsack hat eine sehr bescheidene Wärmeleistung wenn er stellenweise patschnass ist! Ich würde entgegen aller wohlwollend gemeinter Bestätigungen aus div. Marketingabteilungen der Hersteller sagen man friert sich damit genau so den Axxxch ab wie mit einem richtig nassen Daunenteil. Da ich damals keine Erkältung riskieren wollte hab ich meine Aktion abgebrochen und zu Hause war das KuFa-Teil auch ein paar Tage am trocknen. Einziger Vorteil bei KuFa: Man muß den nicht ständig aufschütteln oder bewegen während er trocknet, das KuFa-Vlies hat die geniale Eigenschaft eher am angedachten Platz zu bleiben und da schrumpelt auch nix zu einem Knäuel, egal ob es nass oder trocken ist.


    Ich hab ein paar Schlafsäcke die mit wasserabweisenden Bezugsstoffen ausgestattet sind (meist nur d. Außenhaut). Ich sehe dass als sinnvolles bzw. ergänzendes Feature um Feuchtigkeit wie z.B. tropfendes Kondensat vom Zelt/Tarp, allfälliger Kondens im Bivy, ins Tarp verwehte leichte Schneeflocken oder Tröpfchen vom Nebel, etc. von der Füllung fern zu halten oder das gute Teil zu schützen z.B. bei Berührung mit feuchtem Untergrund wenn man den Schlafsack ein- oder auspackt. Wenn Niederschläge zu erwarten sind (ausgenommen bei tatsächlichem Notfall) würde ich es tunlichst vermeiden den Schlafsack alleine zu verwenden selbst wenn die Außenhaut wasserabweisend od. -dicht ausgerüstet ist - dafür gibts Tarps, Biwaksäcke u. Zelte welche bedeutend besseren Nässeschutz gewährleisten! Ich bilde mir erst gar nicht ein dass mich ein Schlafsack vor einem Wassereinbruch bei Starkregen schützt oder dass weder Füllung noch Innenbezug nass wird wenn ich in einer Wasserlache liege ...


    *** OT off

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    Frischluftdeppert
    .

  • Ich würde vorschlagen, das @Eiswanderers Riefvjuhs ab jetzt von den Herstellern den Produktbeschreibungen hinzugefügt werden müssen, damit kein Kunde mehr verschaukelt wird, oder wie mein Vorredner @bugikraxn schrieb: labortestmäßige Werte einem nicht mehr das Blaue vom Himmel vorgaukeln!!!
    Nach dem Motto: "Testet bei Eisi" wird das neue frühere "Made in Germany" :thumbup:
    Gruß"Seemann"

  • Vielen Dank für all eure Beteiligungen, damit ich eine Einschätzung des Waterbloc bekomme.
    Ich vertraute den Werbeaussagen von Exped wohl etwas zu viel.


    Es ist sicher kein schlechter Schlafsack, trotzdem bin ich ein wenig enttäuscht.


    Bin nun gespannt wie er sich bei mir in der Praxis bewährt.


    Danke, Leute


    Gut Pfad, Micha

  • Bilde ich mir eigentlich nur ein, oder ist es wirklich so, das das Gewicht/Wärme Verhältnis bei den Waterbloc´s nicht so toll ist? ?(
    Ich hab mir gerade mal den 800er in Gr. M angeschaut und war überrascht das der bei Komf. -3 soviel wiegt wie mein -20 (also ich selber sag ja eher -15) WU Pure Dry 800. 8|


    Ich hätte mir ja den Banshee von @karlson ausm Marktplatz gekauft und wäre vom gesparten Geld nach Schweden in den Urlaub gefahren. :D :D :D
    Leider ist der schon weg, da war wer schlau! ;)



    LG

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