Neulich mal durch Zufall entdeckt, erst etwas voreingenommen, aber dann... aber dann.
Die von Wolfgang Jost liebevoll zusammengestellte Dokumentation hat den selbstgewählten Namen "Filmessay" mehr als verdient. Sie befasst sich mit dem Harz und seiner Erschließung. Aufgeteilt in insgesamt 5 Teile beginnt das ganze mit den Ottonen um 850 n. Chr. und zieht sich dann über die Teile bis hin in unsere Zeit.
Für mein Dafürhalten wirklich liebevoll zusammengestellt, werden viele örtliche Experten aus Geschichts- und Ingenieurwissenschaften, Heimatforschung und Hobbyhistorikern, bis hin zu Forstexperten interviewt, die mit interessantem Wissen aus Heimatmuseen, Universitäten, Gruben und Wald diese Dokumentation sehr spannend und informativ bereichern.
So war der Grund für die Erschließung des Harzes die Bodenschätze. Der Adel, der Klerus, berühmte Persönlichkeiten der Geschichte (Hans und Martin Luther, selbst Karl der Große, ja sogar James Bond) finden Erwähnung, und es werden teilweise nicht bekannte Details erwähnt, die einen staunen lassen. Alles in allem keine Effekthascherie wie bei Terra X und co, ruhig und teilweise auch mal ohne Kommentar fesseln einen die Bilder. Wie das Leben war, der ewige Kampf zwischen Reich und Arm und Glanz und Ausbeutung. Der 30 jährige Krieg und die einzelnen Gruben des Harzes werden behandelt. Nicht nur für Montanfreaks und Hobbyspelunkologen gibt die Reihe Anreize, mehr über die heute noch erhaltenen Orte zu erfahren. Auch die technischen Finessen und Ingenieursleistungen, um den Bergen das Erz zu entreißen, lassen einen staunen, zu was für Leistungen die Menschen damals bereits fähig waren. Die Wasserführung, die Fördertechnik, die Logistik und natürlich auch das aufwendig ausgedachte System der Finanzierung, Anteilseignung und Aufteilung.
Der 5. und letzte Teil widmet sich dann ausschließlich dem Wald.
Ich kann die Dinger sehr empfehlen!
Von Wolfgang Jost gibt es auch noch mehr, so zB den Heidekomplex 
Ich freue mich sehr, drüber gestolpert zu sein.