Die perfekte Reise-Rute (Skandinavien Edition)

  • Guten Tag liebe Freunde ,


    wer schon mal von euch in Skandinavien war, der kennt die wunderbaren Seen und deren Seitenarme. Diese Laden immer herzlichst zum Angeln ein und da man dort lediglich ein Permit braucht das man auch als Ausländer leicht erwerben kann, steht den ganzen nicht viel im Wege, im Trekking oder Paddelurlaub seine Reiseküche mit feinstem Fisch zu suplementieren.


    In diesem Faden würde ich gern das wir gemeinsam sammeln und zusammen tragen, was für Schweden oder auch Norwegen das Optimum darstellt sowohl Rute mit Wurfgewicht, Rolle, Schnur, Köder und All dem Zeug was man halt so braucht.


    Ich habe bis jetzt in Schweden am häufigsten Hechte und Barsche geangelt. Die Reise Rute die ich hatte ist beim letzen Mal zu Bruch gegangen in hat ihr Ende in Schweden im Mülleimer auf dem Campingplatz gefunden. Ich meine es war eine shimano mit 2,40 m Länge. Mehr kann ich leider dazu nicht sagen.


    Mich würden sowohl eure Erfahrungen als auch eure Ausrüstung(svorschläge) interessieren.
    Als Ergebnis bekommen wir vll ein nahe zu perfektes Setup zusammen an dem man sich beim zusammen stellen orientieren kann.


    Beste Grüße


    Max

  • Ich mach mal den Anfang:


    Meine beiden Raubfisch Ruten fürs aktive Fischen sind zum einen:


    Eine Ryobi Yuicy Orange Spinnrute mit 2,10 Metern Länge und 5-10g Wurfgewicht. Diese Rute nehme ich für Barsch und Forelle. Ich habe damit auch problemlos einen 90er Hecht angelandet. Die Action der Rute ist sagenhaft und mit der richtigen Rolle und vernünftiger geflochtenen Schnur ist auch größeres kein Problem. Die Rolle ist eine SPRO Addiction Micro Cast 2000. Diese ist aber anscheinend nicht mehr erhältlich
    https://www.angel-domaene.de/r…e-5-12g-2-10m--18324.html
    https://www.angel-domaene.de/s…cro-cast-1000--20103.html





    Die kräftige Hechtrute ist eine Jenzi Experanza (Outdoor-Adventure) in 2,40 Meter mit einem Wurfgewicht von 25-45g. Viele nehmen hier Wurfgewichte bis 90 Gramm. Aber meine Köder sind nie so schwer, dass ich es gebraucht hätte. Die Rolle ist eine DAM Quick Camaro 630 FD. Diese hat einen sauberen Lauf und macht in der Kombination Spaß.


    https://smile.amazon.de/XPERAN…zi%2Bexperanza&th=1&psc=1
    https://smile.amazon.de/DAM-QU…fRID=B76GDSSRSM7GA1WNTCH4






    Ich habe mir die Ruten und die Rollen in einem Fachgeschäft gekauft. Das Zusammenspiel der beiden ist meiner Meinung nach ziemlich wichtig. Ich habe motorisch manchmal das Problem, das manche Rollen hackelig laufen. Was aber an dem Anwender (also meinen Griffeln) liegt und nicht zwingend an der Rolle.


    Als Köder bin ich am erfolgreichsten mit den Bluefox Kupferspinnern gewesen. Diesen Tipp habe ich mal von einem sächsischen Forellenangler im Urlaub bekommen.


    https://smile.amazon.de/gp/pro…age_o01_s00?ie=UTF8&psc=1



    Ich angel ausschließlich mit Geflochtener. Meines Erachtens ist der Biss sauberer zu kontrollieren und zu spüren.
    Für Reisen nehme ich meine langen Ruten (Feeder, Karpfen,...) nie mit. Selbst mit einer kurzen Spinnrute kann man mal feedern oder eine Sbirolinomontage auswerfen. Macht nur weniger Spaß. Mein Kumpel hat vor zwei Jahren -in Schweden- mit einem Stock und einer einfachen Posenmontage mehrere Hechte angelandet. Geht also auch.

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Ich benutze vorwiegend Steckruten mit Stationärrollen und Baitcastrollen mit geflochtener Schnur. Die eignen sich aber von der Länge her nicht wirklich zum Backpacking.









    Als Rucksackrute benutze ich eine Quantum Hypercast Mini Pack mit einer Länge von 2.10m und einem Wurfgewicht von 35g. Die Stationärrolle ist eine von Shakespeare die Match 2 XT mit einer 0.25mm Monofile mit 6.9kg Tragkraft. Die Angel mit Rolle wiegt 429g. Das Zubehör 52g. Die Transportlänge ist bummeli 50cm.






    Meist fische ich mit dieser Rute auf Weissfische und Barsche. Aber auch die ein oder andere zornige Forelle konnte ich damit überlisten ;)


    Für mich hat die Teleskoprute den Vorteil,dass ich die Rute mit der Montage im Rucksack verstauen kann.
    Bei einer Steckrute mit vier oder sechs Teilen vertüdert sich die Montage beim einpacken leicht. Es ist dann besser die Montage jedesmal an und abzubauen. Auch das Transportvolumen schreckt mich ab.


    Es ist echt schwierig nur eine Angel auszusuchen, die die Barsch (kleine leichte Spinner und Gummifische etc.) und Hechtangelei (grosse, schwere Blinker, Wobbler und Gummifische etc.) vereint.


    Ich würde mir eine 2.70m lange Telekoprute mit einem Wurfgewicht von 60 - 110g und einer Transportläne von nicht mehr als 60cm aussuchen. Dazu eine Stationärrolle mit einer dünnen 0.24 mm geflochtene Schnur mit einer Tragkraft von 24kg.


    Bin gespannt, was es am Ende für ein Setup wird :thumbsup:


    LG und einen schönen Abend

  • In Norwegen ist z.B. Backpacken und Angeln sehr beliebt und man begnet des öfteren Wanderern mit 'langen Antennen' hinten am Rucksack. Die Leute gehen da oft mit 2-teiligen Spinnruten und da hat ein Steckteil schnell mal 1,5m was man so nicht im Rucksack unterbringt ... Im offenen Gelände ist das problemlos, im Wald bleibt man da aber schnell wo hängen. Mir waren solche Steckteile immer etwas zu unhantlich und ich achte auf kurze Transportabmessungen. Wegen der vielen Seen hat man als Angler ein echtes Dilemma - mit Boot gibts meist gute Fänge, ohne Boot ist man gezwungen vom Ufer aus zu angeln und mit kurzer Rute fehlt halt dann die Wurfweite um gute Fänge zu haben. Für Forellen reichen leichte Ruten mit 3-10g Wurfgewicht, dünnen Schnüren und feinen Haken völlig aus. Meine Fangerfolge waren eher (sehr) bescheiden und ich ging oft als Schneider nach Hause, deshalb würd ich mein Tackle nicht unbedingt als Idealabstimmung für Skandinavien bezeichnen ;)



    Als filigrane Rute für unterwegs hatte ich ein 1,65m 'kurzes' Miniteil, um selbst an kleineren Bächen auf Forellen oder Barsche mein Glück versuchen zu können wo sich die 1,65m noch nicht nachteilig auswirken. Das Modell heißt Stradic S55UL von Shimano mit 2-10g Wurfgewicht, ist 2-teilig bei ca. 86cm Transportlänge und wiegt inkl. Futteral 143g. Als Rolle hatte ich eine kleine 1000er Stationärrolle mit Frontbremse, nämlich die Shimano Exage FD mit dünner Monoschnur (manchmal auch eine geflochtene) für sehr leichtes Tackle wie Blinker, etc. Für Bäche und schmale Flüsse reicht dieses Set-Up völlig aus und mit dem leichten Zeug macht es wirklich Spaß zu angeln ;)





    Mit 1,65m Rutenlänge stößt man rasch an die Grenzen und ich wollte was langes für leichte Wurfgewichte bei akzeptabler Transportlänge zum Forellenangeln. Als Kompromiss griff ich dann zu einer Shimano Diaflash XT-A 270 ML mit 7-21g Wurfgewicht (eine 3-10g wäre besser für Forellen gewesen). Mit den 270cm ist man auch an kleineren und größeren Seen halbwegs gerüstet um entsprechend längere Würfe vom Ufer aus zu platzieren - je länger die Rute, desto weiter geht der Köder raus und ein 3m Teil wäre noch vorteilhafter. Die Transportlänge dieser 3-tlg. Rute ist mit ca. 98cm inkl. Transportrohr noch ok (Rohrdurchmesser ca. 6,5cm), sie steht aber auch bei einem großen Trekkingrucki bereits deutlich über. Mit ca. 725g Packgewicht (mittlere Trimgewichte dran) inkl. Futterarl und Rohr ist das schon etwas Gewicht zumal man ja zusätzlich noch Köder und Rolle braucht. Ich hatte hier die selbe kleine Exage 1000er Rolle mit monofiler Schnur in 0,2mm dran und wenn da ein kapitaler Hecht beißt, bricht die Schnur noch bevor die Rute schaden nimmt. Manchmal kam aber auch eine 2500er Rolle zum Einsatz und mit entsprechend kräftiger Schnur und Stahlvorfach bändigt man dann auch mal kleinere Hechte, muß aber darauf achten das leichte Zeug nicht zu überfordern.





    Als 'schweres' Gerät hatte ich eine Shimano STC Yasei Monster 315 mit Wurfgewicht von 28-110g dabei, welche sich nicht nur für Hechte vom Ufer aus sondern z.B. auch mal an der Küste fürs Brandungsangeln eignet, obwohl hierfür bereits etwas kurz. STC steht für Shimano Travelling Concept und die Segmentlänge dieser 5-teiligen Steckrute ist mit ca. 70cm ideal um sie im Rucksack mitzunehmen. Ein Transportrohr ist mit dabei (Länge, ca. 74cm, Durchmesser ca. 9,2cm), damit auch im Fluggepäck nix schaden nimmt, das Gewicht inkl. Rohr u. Futteral beträgt ca. 925g. Wie sichs für einen solchen Prügel gehört war da mit der Shimano Aernos 4000 eine ordentliche Rolle dran, meist mit geflochtener Dynemaschnur welche locker einem Hechtdrill standhält. Fürs Angeln an der Küste reicht eine stabile monofile auch.





    Die Angelausrüstung von oberhalb ist halt in jeder Hinsicht ein Kompromiss in Bezug auf Anschaffungskosten, Transportabmessung, Rutenlänge & Wurfgewicht, etc. und da fällt es oft schwer das für einem passende Gear auszuwählen. Noch dazu sind die Rahmenbedingungen unterschiedlich - ist man z.B. auf Mehrtagestour wo man Strecke macht wird man auf kleine Abmessungen und niedriges Gewicht achten. Auf einem reinen Angelausflug zu einem guten Fischwasser mit kurzem Anmarschweg spielen diese Faktoren event. keine Rolle, da kann man getrost auch mal 2 Ruten mit umfangreicherem Zubehör mitnehmen. Mietest Du event. ein Boot fürs Ofshore-Angeln vom Kutter aus, dann ist das Zeug oberhalb denkbar schlecht geeignet ... Fürs Flugzeug empfiehlt sich ein großes teleskopierbares Transportrohr damit alles geschützt ist und ich konnte mein Angelzeug z.B. immer als Sportgepäck einchecken.



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    Frischluftdeppert
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  • @bugikraxn
    vielen lieben Dank! :danke:
    Es ist wohltuend zu hören, das du selbst sagst, deine hightech Angel sichert dir nicht automatisch den (Fang)erfolg!
    Ich habe in der Vergangenheit mein Versagen gern auf meine billige Lidl-Teleskopangel geschoben ( Komplettset 19,99€)
    Und ja, wenn jemand der so ne teure Angel hat zugibt, da auch manchmal nix mit zu fangen, dann beruhigt mich das und schont meine Finanzen, denn dann kauf ich mir auch keine teuere Angel.
    by the way : ich finde den Faden super! Das ist ein weites Feld, wo Gear und Überzeugung eine große Rolle spielen, aber eben auch profunde Kenntnisse einzelner Schreiber hier, eine Menge Wissen vermitteln können.
    Petri Heil "Seemann"

  • Ich liebe ja weiße Ruten! Hatte mal eine weiße Abu Garcia gehabt. Die wurde mir damals aus dem Zelt geklaut. :cursing: :thumbdown:


    Für Wanderungen sind vielleicht auch Fliegenruten geeignet. Ich kann leider nicht Fliegenfischen, aber es ist unheimlich stylisch und erfolgreich.
    Die Steckruten sind 70-80cm geteilt und wiegen nur ca. 200 Gramm.
    Hier ein Komplettangebot http://www.abugarcia-fishing.d…07/diplomat-fly,5584.html

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • In Skandinavien sichert das Vorhandensein eines Bootes am ehesten einen Fang. Bin in der Zwischenzeit zur festen Überzeugung gelangt dass Angelerfolg nicht vom Preisschild des Equipments abhängt @Seemann. In Norwegen fischte einer meiner besten Freunde mit einer uralten Teleskoprute die beinahe schon hinüber war. Die Rollenhalterung war beschädigt (zum Glück gibts Duct Tape!) und von einem Ring fehlte bereits die Keramikeinlage - seine Blinker waren vom Discounter - guter alter 'Chinese Export' eben. Er fing genau so viel/wenig wie ich und an blöden Tagen ebenfalls mal gar nix! So wie beim anderen Gear auch, bekommt man gute Angelausrüstung z.B. wenn man auf Winterrabatte achtet oder mal ein Auslaufmodell schießt ;)


    Eine Fliegenangel wäre meines Erachtens das perfekte Set-Up für Streckentouren in Skandinavien! Die sind sehr leichtgewichtig und klein vom Packmaß, selbst die Kunstköder wiegen vergleichsweise wenig. Die Rollen sind so simpel dass da einfach nix kaputt gehen kann. Mir gehts da wie @Wurzelgnom, es hapert an der Angeltechnik und die kann man leider nicht kaufen ...

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    Frischluftdeppert
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