Wie realistisch ist das, was man auf den Youtube-Kanälen als Bushcraft zu sehen bekommt (vor allem Feuer)?

  • Wenn sich jemand 6 Jahre mehr oder weniger intenisiv mit einem Thema oder Hobby auseinandersetzt dann kann man durchaus annehmen dass sich da Wissen aufbauen lässt welches über den Durchschnitt hinaus geht und entsprechend fundiert sein kann mein lieber Dachs.

    Das ,,Intensiv auseinandersetzten,, ist leider genau das was man teilweise sehr schnell anzweifelt auch ohne selbst Experte sein zu müssen. Leider ist es nun einmal Recht einfach sich ein Thema für ein Video anzulesen, ne geeignete möglichst Naturartige Location zu finden, und sich vor der Kamera glaubhaft als über Outdoorer zu Präsentieren, das geht, hab ich selbst mal getestet mit einem Video und einen Bericht vor Jahren ;) Persönlich finde ich aber den Trend bedenklicher das man seid neuesten den Wald umgräbt für Clicks.

  • Ist ja schon eine Menge geschrieben worden und deshalb will ich gar nicht über Für und Wider reden, sondern nur meine persönliche Meinung hier wiedergeben:


    Ich meine, das viele YT-Videos das Thema verharmlosen, so einfach darstellen, man schnappt sich mal schnell den Rucksack, wirft da ein paar Sachen rein, allem voran und pflichtbewusst das obligatorische Erste-Hilfe-Set, gleich gefolgt von Messer (oder 2 oder 3), Axt, Säge, ... und kaum ist der Platz der Plätze gefunden, wird auch schon gleich ein Feuerchen gemacht. Interessant dabei ist es zu verfolgen, dass in mancher Leute ersten oder früheren Videos da so extremst drauf hingewiesen wird, wie gefährlich das doch ist, verboten zumeist sowieso, eine Menge an Sicherungsmaßnahmen zu treffen sind, ... um dann einige Wochen später zu sehen, dass das alles Schnee von gestern war und das Feuerchen dieses und auch die folgenden Male einfach so direkt (und das in diesem Sommer!) neben ein paar Baumwurzeln lodert, die in unmittelbarer Nähe gerade noch eben im Erdreich verschwinden können, ...).


    Anfangs fand ich das alles spannend, so richtige „Appetizer“, Animierfilmchen - und das ist alles, was sie heute für mich darstellen, weil die Realität doch etwas anders aussieht.
    Sicher ist so etwas auch abhängig von der Umgebung und den Möglichkeiten, die man so in der Nähe hat. Ich wohne im bevölkerungsreichsten Bundesland, und da ist das schon so eine Sache, überhaupt unentdeckt zu bleiben, nicht nur vom Menschen, sondern vielen derer besten Freunde, die so unangeleint ebenfalls die Weite der kleinen Wälder erleben wollen, um anschließend gerufen, gesucht und gefunden zu werden, ...


    Wie gesagt, um da Bock drauf zu kriegen, okay, aber dann nimmt man sich besser nicht allzuviel davon zum Vorbild, sondern sieht selbst verantwortungsbewusst zu, sich eine schöne Zeit zu machen. Und das funktioniert anfangs erstmal besonders gut, wenn man jemanden dazu kriegt, der schon mal etwas oder eben richtig Ahnung davon hat und einen mitnimmt.


    Falls hier YTr sind, ich möchte hier niemanden zu Nahe treten - Peace!


    PS:
    Die YT-Kanäle, die ich anfangs eher „verpönt“ hatte, weil da nix erklärt wurde, oder so, die schaue ich mir wenn, dann heutzutage am liebsten an, unspektakulär und eher was zum genießen!


    PPS:
    Wenn ich das heute mal so recht bedenke, war das/die erste/n Video im Internet, was oder die ich mir überhaupt dazu mal angesehen hatte, für mich mit am lehrreichstem! Jawohl! Da ging es darum, wie eine Schulklasse sich darauf vorbereitet hat, eine Alpenüberquerung zu machen. Und da erkennt man schnell, das eine längere Tour viel mehr braucht, als nur mal eben ein paar Sachen in den Rucksack zu werfen, Schühchen anzuziehen und in der nächsten Szene schon neben dem Feuerchen zu sitzen!

    Wenn du vor etwas Angst hast, tue es nicht.
    Wenn du etwas tust, hab’ keine Angst davor.
    ~ Mongolei ~