Wie realistisch ist das, was man auf den Youtube-Kanälen als Bushcraft zu sehen bekommt (vor allem Feuer)?

  • Meine Frage bezieht sich auf das Anschauen verschiedener Kanäle, wie "EinMannimWald", "Fritz Meinecke" oder auch die "Naturensöhne". Dort werden verschiedene Techniken zum Bushcraften erklärt und auch immer mal wieder eine Tour beschrieben, gefilmt...
    Dabei kam mir die Frage: Wenn es verboten ist, im Wald Feuer zu machen, warum zeigt dann zum Beispiel ein Fritz Meinecke hauptsächlich Bushcrafttechniken (vor allem beim Essen), die was mit Feuer zu tun haben? Ist das dann nicht zumindest unrealistisch? Wie haltet ihr das?
    In den Alpen mag das dann ja vllt etwas anderes sein, aber wir mitteldeutschen Crafter schlagen uns ja normalerweise eher im Wald rum, als auf den Bergen.


    Und wie ist das rechtlich mit dem Übernachten, bzw. welche Erfahrungen habt ihr da gemacht? Fragt ihr vorher immer den Förster oder den Besitzer oder lasst ihr es drauf ankommen? (das sächsische Waldgesetz habe ich schon gelesen und auch die Feinheit zwischen lagern und zelten ist mir bekannt). In der Sächsischen Schweiz ist das Übernachten in ausgewiesenen Boofen ja erlaubt, weshalb sich meine Outdoorausflüge bisher auf dieses Gebiet beschränkt haben (Wenn ich dazu ein Unterforum übersehen habe, dann bitte ein kurzer Hinweis - habe ne soviel Ahnung von Foren... || )

    • Offizieller Beitrag

    Warum manche Leute Feuer im Wald machen (und sich dabei filmen) können wir natürlich schlecht beantworten. Man müsste sie schon selbst fragen. Aber natürlich gibt es auch offizielle Grillplätze, die, kombiniert mit einer geschickten Kameraperspektive, durchaus Wildnisfeeling vermitteln. Da gibt es einen recht bekannten Youtuber, der dreht so manches Video beim Familienurlaub auf einem Campingplatz in MeckPom...
    Zum Übernachten im Wald: Eigener Wald wäre sinnvoll und würde jedes rechtliche Schlafproblem (edit RS) lösen. Aber auch in Fremdwäldern hatte ich nie Probleme, da ich meist unauffällig, umweltschonend und ohne Feuer übernachtete. Sollte doch jemand vorbeischauen, dann war und bin ich freundlich. Falls man angemacht wird: Nur Grundbesitzer und (echte) Förster sowie Polizisten können dir ernsthaft Probleme machen. Jäger haben genauso wenig Befugnisse wie jeder andere Privatmensch auch. Bei den hier im Forum veranstalteten Treffen schläft man in der Regel völlig legal. Die Treffen lohnen sich.

  • Wenn es verboten ist, im Wald Feuer zu machen, warum zeigt dann zum Beispiel ein...

    Ich zB mache immer ein Feuer bei mir im Garten und füge die Bilder der Romantik und Gemütlichkeit wegen in meine Tourenberichte mit ein.So bin ich rechtlich auf der sicheren Seite und der Leser der Berichte bekommt echte Bushcrafteratmosphäre vermittelt ;) .

  • Warum manche Leute Feuer im Wald machen (und sich dabei filmen) können wir natürlich schlecht beantworten. Man müsste sie schon selbst fragen. Aber natürlich gibt es auch offizielle Grillplätze, die, kombiniert mit einer geschickten Kameraperspektive, durchaus Wildnisfeeling vermitteln. Da gibt es einen recht bekannten Youtuber, der dreht so manches Video beim Familienurlaub auf einem Campingplatz in MeckPom...
    Zum Übernachten im Wald: Eigener Wald wäre sinnvoll und würde jedes rechtliche Schafproblem lösen. Aber auch in Fremdwäldern hatte ich nie Probleme, da ich meist unauffällig, umweltschonend und ohne Feuer übernachtete. Sollte doch jemand vorbeischauen, dann war und bin ich freundlich. Falls man angemacht wird: Nur Grundbesitzer und (echte) Förster sowie Polizisten können dir ernsthaft Probleme machen. Jäger haben genauso wenig Befugnisse wie jeder andere Privatmensch auch. Bei den hier im Forum veranstalteten Treffen schläft man in der Regel völlig legal. Die Treffen lohnen sich.

    Was ist ein rechtliches Schafproblem?

  • Also ich mache auch ab und an ein Feuer im Wald, filme den Zinober und lade das Video in die Juhtjub hoch. Ist ein reales Feuer, das raucht, stinkt und gute Hitze abgibt. Denke auch nicht dass andere Youtuber da faken und ein Display in den Wald zerren und dort dass letzte Grillfeuer vom Garten als Endlosschleife abspulen @mate.fitzgerald ;) Falls Du wissen möchtest was die einzelnen Youtuber bewegt schlage ich vor Du meldest Dich dort selbst an stellst die Frage in Form eines Komentares unter betreffende Vids. Mit ganz viel Glück antworten Dir die 'großen' Kanäle auch ...


    Ich finde die Frage aber absolut berechtigt und speziell dieses Thema wird teils viel zu wenig hinterfragt bzw. kritisch betrachtet. In unserer Szene gehört z.B. ein Lagerfeuer im Wald und wildes Campen schon fast zum Normalbild und selbst ich stelle mir bei so manchen Posts, Bildern und Videos die Frage inwieweit da Eigentumsrechte, div. Verbote und Beschränkungen etc. noch respektiert und eingehalten werden. Dürfen wir uns über all das hinwegsetzen nur weil wir uns als Bushcrafter bezeichnen? Dieser lockere Umgang beschränkt sich nicht nur auf dieses Forum hier sondern gilt auch für YT oder die div. sozialen Netzwerke und selbstverständlich auch für Blogs. Ich denke dass sich die Bushcraftszene bereits die eine oder andere Rechtfertigung zurecht gelegt hat, besonders fürs übernachten im Wald. Ich wäre echt mal gespannt wie man einen erbosten Grundbesitzer allen ernstes den Unterschied zwischen lagern, zelten oder tarpen erklärt welcher einem nur von seinem Acker haben möchte - sowas kann nur schief gehen. An einschlägigigen Videos wär ich aber trotzdem sehr interessiert, also her mit den Links ;)


    Ich habe das Privileg dass ich einige Waldgrundstücke für mein Hobby nutzen darf. Diese gehören z.B. einem guten Freund und Familienmitgliedern. Ich darf dort übernachten, Feuer machen nach eigenem Ermessen (d.h. wenn es das Waldbrandrisiko zulässt) und hierfür auch Totholz verwenden dass ungenutzt herumliegt, allerdings z.B. keine Bäume fällen oder sonstige gröbere Veränderungen vornehmen. Mir käme z.B. dort nicht in den Sinn ein fixes Lager zu errichten. Hier in A ist Feuer machen im Wald verboten und ja, dass missachte ich eigentlich. Ich bewege mich da nichtmal in einer Grauzone sondern das ist eindeutig geregelt, also schuldig! Zu meiner Ehrenrettung muss ich aber sagen dass ich z.B. 1-2 Sandgruben als Feuerstelle nutze, wos rundherum keine Vegetation hat, in der Nähe von Gewässern Feuer mache wo auch Löschwasser verfügbar wäre und selbst das eine oder ander Mal bewußt Holzkohle mitschleppe welche so gut wie keinen Funkenflug hat - also die Gefahr dass der Wald zu brennen beginnt ist so schon mal verringert. Meine Pappenheimer wissen dass ich hier keinesfalls leichtsinnig mit Feuer umgehe und die Erlaubnis wäre auch gleich weg sollte dem nicht so sein ... Öffentliche Grillstellen hat es in Österreich sehr wenige, weshalb ich ausserhalb der Zonen wo ich eine (mündliche) Erlaubnis habe meist auf Holzfeuer verzichte und auf die div. handelsüblichen Campingkocher zurückgreife.

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    Frischluftdeppert
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  • selbst ich stelle mir bei so manchen Posts, Bildern und Videos die Frage inwieweit da Eigentumsrechte, div. Verbote und Beschränkungen etc. noch respektiert und eingehalten werden. Dürfen wir uns über all das hinwegsetzen nur weil wir uns als Bushcrafter bezeichnen?

    Beschränkungen zum Schutz der Natur sehe ich da etwas anders aber insbesondere was 'Eigentumsrechte' bei Wald (zb Übernachtung ohne etwas zu entnehmen bzw. sicheres Feuer z.B. im Kocher) angeht sehe ich moralisch nicht den Bushcrafter im Unrecht. Die Natur gehört allen Menschen und es ist meiner Meinung nach ein Grundrecht, sich in ihr aufzuhalten. Bushcrafter oder peng. Es ist ein Unding, dies durch 'Besitzrechte' einzuschränken. Damit meine ich keine Gärten, sondern z.B. Wald.

  • @mate.fitzgerald, der "MannImWald" ist ja selbst Förster und weiß daher sehr gut die rechtliche Lage, hat aber auch als Förster in seinem Revier Sonderrechte. Desweiteren macht er ja nicht so oft Feuer?


    @bugikraxn, hier in Deutschland zählt rein rechtlich auch ein Campingkocher als offenes Feuer, wird trotzdem noch mit zugedeckten Augen toleriert.


    Bei einem Treffen klärt der Veranstalter daß Rechtliche. Auch da erlebte ich schon mal, daß Feuer nicht erlaubt war, Kocher und Kerzen waren aber vom Eigentümer erlaubt.

  • aber insbesondere was 'Eigentumsrechte' bei Wald (zb Übernachtung ohne etwas zu entnehmen bzw. sicheres Feuer z.B. im Kocher) angeht sehe ich moralisch nicht den Bushcrafter im Unrecht

    Wenn in meinem Wald jemand schläft und keine Spuren hinterlässt, ist mir das als Eigentümer auch ziemlich egal. "Stören" würdest Du vermutlich auch eher den Jagdpächter als den Eigentümer. Sofern mir aber jemand den Wald umgestaltet oder eine "Luxusunterkunft" an die Bäume nagelt, wäre ich aber auch als ansonsten toleranter Eigentümer nicht mehr nett.

    @mate.fitzgerald, der "MannImWald" ist ja selbst Förster und weiß daher sehr gut die rechtliche Lage, hat aber auch als Förster in seinem Revier Sonderrechte. Desweiteren macht er ja nicht so oft Feuer?


    Der Ben ("EinMannimWald") hat Forstwissenschaften studiert. Arbeitet m.W. aber nicht als Förster mit eigenem Revier. Seine Videos gefallen mir persönlich sehr gut. Ohne jeden Schnickschnack und aufwändige Schnitte, aber mit qualitativ gutem Inhalt. Um auf die ursprüngliche Frage des TO zurückzukommen: Das was Du in seinen Videos zu sehen bekommst, ist realistisch.


    Gruß
    Tom

  • @Baumkind da gibt es Hilfe, der grosse SBP Stove kommt dem Trangia nah und ist recht sicher, was das Auslaufen angeht.


    Kost auch nich die Welt. https://speedsterstoves.co.uk/alcohol/meths-burners.html

    Historiker J. Talmon, Israel, hat 2 Demokratiearten unterschieden: pluralistisch-liberale-dogmenfreie u. totalitäre mit herrschender Doktrin und Denkverboten. In der 2. Variation gibt es eine Wahrheit a priori. Debatten sind Störfälle. Die einzig selig machende Wahrheit wird mit Mitteln d. Wissenschaft alternativlos gemacht, auf säkulare Weise für sakrosankt erklärt. Wer Differenzierung fordert oder zweifelt, wird mit dem Etikett «Leugner» in die Ecke der Flacherdler gestellt.

  • Genau, im Sommer kommt der Speedsterstove mit und im Winter kommt
    der KHS mit. Im Winter hat man ja nicht so stark die Feuerproblematik.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • MMn ist Spiritus die unsicherste Kochmethode für den Outdoorbereich in jeglicher Hinsicht. Bzgl. Zeit, Temperaturen und Betriebssicherheit.
    Ich frag mich auch jedes mal wenn ich so was lese wie von @Baumkind warum? Warum muss man bei Waldbrandgefahr unbedingt kochen? Kann man das nicht einkalkulieren und einfach Brot, Käse ,Wurst und Gemüse einpacken? Ein Vesper ist auch ne vollwertige Mahlzeit. Es gibt Wochen in denen esse ich nicht einmal warm, ich seh da kein Problem.

  • Siehste mal Doc. Für dich ist kaltes Essen kein Problem.
    Für mich schon. So unterschiedlich sind die Menschen.


    Und mit einem Speedsterstove kann eben auch nichts beim Umfallen passieren.


    Gruss
    Konrad

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  • Kein Feuer ist sicher...
    Ich habe in letzter Zeit zwei mal Glück gehabt, als ich meinen Spirituskocher beim Anzünden umgestoßen hatte.

    ?( nun, dann solltest Du die Art und Weise Deiner Handhabung mit dem Spirituskocher auf "Sicherheit" hin überprüfen. Oder?!



    :campfire:
    lieben Gruß
    kahel

    Einmal editiert, zuletzt von kahel ()

  • Siehste mal Doc. Für dich ist kaltes Essen kein Problem.
    Für mich schon. So unterschiedlich sind die Menschen.


    Und mit einem Speedsterstove kann eben auch nichts beim Umfallen passieren.


    Gruss
    Konrad


    Wie kann kaltes Essen ein Problem sein? Was passiert wenn du kalt isst ?

  • Ich will nicht kalt essen Aj. Einmal am Tag
    möchte ich warmes Essen zu mir nehmen.
    So ist eben jeder ein klein wenig anders.


    Gruss
    Konrad

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