Bitte um Beratung zum Thema Steigeisen/Schneeschuhe Alpin!

Hey Rockdog,

Ich bin bei alpinem Gelände immer für MSR, die haben nach meiner Erfahrung den besten Grip wenn es steiler wird, sind im Verleih bewährt und günstig.
Die seitlichen Führungs-Finnen sind genauso wichtig wie die Steigkralle, da merkt man ganz schnell die Unterschiede bei den Schneeschuhen wenn man Hänge quert. Ich würde dort auf keinen Fall bespannte Schneeschuhe nehmen. Nachteile haben die Plastikschneeschuhe, wie Karlson schon schrieb, im Tiefschnee. Einen Schuh der beides gleich gut kann gibt es meines Wissens nicht.

Steigeisen sind für Blankeis und sehr verharschten Schnee, ob Körbchen oder Kipphebel oder beides, ist Geschmacksache. Für den der nicht im Blankeis oder dauernd Mixed klettern will reichen Körbchen/Riemen auch.
Natürlich sucht man sich erstmal den passenden Schuh und schaut dann welche da drauf passen. Bei vielen harten Schuhen passen ja die Bügel vorne/Kipphebel hinten Steigeisen drauf, das ist dann weniger Gefummel als mit den Körbchen.

Zitat von Rockdog

Du hast ja die Hanwag Alaska Winter noch ganz neu - Kannst die schon einschätzen ob die für Schneeschuhe und Steigeisen tauglich sind?
Für Schneeschuhe bestimmt,aber Steigeisen ???

So sieht es aus. Lt. der Homepage von Hanwag sollte ein steigeisenfähiger Schuh mind. der Kategorie C/D entsprechen. Der Alaska (Winter) entspricht B/C.

Du solltest Dir auf jeden Fall Gedanken bzgl. der Bindung machen. Da ich ausrüstungsmäßig ursprünglich von Skitourengehen komme, kam für mich nur die Bügelbindung in Frage. Die sitzt auch bombenfest, allerdings müssen Schuhsohle und Bindung optimal zusammenpassen. Bei einer Körbchenbindung kann man bei Bedarf die Riemen ordentlich strammziehen. Jedoch kann es dabei durch die Riemen u. U. zu Wärmebrücken kommen oder man schnürt sich sogar die Füsse etwas ab.

Bei der Positionierung der Schuhe sollte man darauf achten, das der Schuh mittig auf dem Schneeschuh steht. Es wird sonst unangenehm, wenn man auf unebenem Terrains unterwegs ist.

Solltest Du "befürchten" häufig bei Puderschnee unterwegs zu sein, würde ich trotz Deines "geringen" Gewichts trotzdem einen Schneeschuh bis 140 kg wählen. Für den Fall, das Du in einer Gruppe unterwegs bist, sollten sich die Schneeschuhgeher regelmäßig mit dem Spuren abwechseln. Die reinen Fußgänger laufen am besten zum Schluß. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie unangenehm es ist, in deren Löchern zu laufen.

Gruß

Das Bushbaby

Steigeisen sind kein Problem, Wenn die Grösse passt passts.
Etwas heikler ist es mit Schneeschuhen. Die klassischen aus Holz und Rohhautgeflecht gehen gar nicht, die sind nur für flachen Tiefschnee.
Die Schneeschuhe sollten schon das gesamte Gewicht tragen können sonst wird es sehr mühsam und schweisstreibend. (also nichts mit Gre Tex Jacke )
Wichtig ist auch, dass sie eine Steighilfe haben. Man kann sie am Fersen höher stellen.
Frontkrallen haben eigentlich alle.
Der Seitenhalt sollte sehr gut sein. Wenn man bei jedem Schritt seitlich etwas wegrutscht verabschiedet sich der Spassfaktor bereits am Anfang.

Ich kenne ein paar Leute die sind viel unterwegs und die mieten die immer die ganze Saison. Jedes Jahr das Topmodell.
Wenn ich bei Google "schneeschuhe leihen" eingebe kommen viele Ergebnisse, auch aus D.
Vielleicht lohnt sich das mieten vor Ort doch weil die dir keinen Ramsch geben, die leben von dem. Die werden dich sicher auch richtig beraten.
Wenn man sich nicht auskennt kauft man unter Umständen einen Schneeschuh der den Namen nicht verdient. Dann hast alle Zeit vor Ort weil du die Tour mit dem Schrott nicht machen kannst. Suche doch auch mal nach "Schneeschuh test" Das gibt dir vielleicht einen kleinen überblick und eine Ahnung auf was man alles schauen muss.

Zitat von Rockdog

Kann mir jemand den Begriff "Tails" erklären?

Tails sind aufsteckbare Verlängerungen für die Schneeschuhe. Damit vergrößerst die Auflagefläche.

Den Rest muß ich mir mal genauer ansehen. Mich wundert z. Zt. nur die Ausrichtung der hinteren Riemen bei der Schneeschuhbindung.

Die Flotation Tails sind optionale Verlängerungen für die MSR Modell, die kann man einfach drsnstecken. Ich finde es wie bereits geschrieben nicht optimal da sich der Schwerpunkt der Schneeschuhe verschiebt. Von den beiden verlinkten MSRs hat der Lightning Ascent die festere Bindung, die 10€ mehr wäre es mir wert. Der Lightning Ascent ist meiner Meinung nach aktuell der beste Schneeschuh auf dem Markt.

Alternativ, der oben verlinkte Uk Shop hat die Tubbs flex alp XL nach wie vor für 100€ weniger als bei funktionelles.

die Idee dahinter ist einfach, dass man, wenn man ohne Rucksack unterwegs ist und das Gesamtgewicht für die Auflagefläche des Schneeschuhs perfekt ist, man mit vollgepacktem Rucksack aber zu weit einsinkt, die Tails draufmacht und dann wieder obenauf schwimmt... sozusagen.
Ich habe eigentlich ziemlich gute Erfahrungen mit den Tails gemacht.

Also, ich hab nen MSR Revo Ascent. Ist die Variante mit Kunststoffdeck, halt ein wenig lauter.
Im alpinen Bereich sind eigentlich die MSR immer "die" Schneeschuhe. Liegt auch daran, dass ihr Rahmen in alle Richtungen gezagt ist und greift. Die MSR sind auch schön schmal.

Bei den Steigeisen, reichen evtl. nicht auch Grödel?
Ansonsten einfach welche mit Körbchen. Deine Schuhe geben ja schon Stabilität genug, so dass das Steigeisen nicht superfest sein muss. Wenn du ein Universal kaufst, kann es mit jedem Schuh getragen werden.
Geht es ins Steileis? Dann gibt es welche, mit Wechsel und austauschbaren Frontzacken.
Der Hersteller ist eigentlich egal. Black Diamond, Petzl, Salewa....nimm einfach das Günstigste Markensteigeisen. Wenn du noch nen Petzl Eispickel brauchst, kein Problem hier liegt einer

Gratuliere, mit den Dingern kannst Du sogar übers Wasser laufen.

Da Bilder bekanntlicher mehr sagen als Worte:

Bedingt steigeisengeeigneter Schuh (Meindl Perfekt) mit AustriAlpin Steigeisen incl. Zackenschutz und Antistollplatte

Steigeisengeeigneter Schuh (Hanwag irgendwas) mit AustriAlpin Steigeisen incl. Zackenschutz und Antistollplatte

Schuh mit "Schneeketten"

Schneeschuh TSL225 mit Körbchen-Bindung (bei aktivierter Steighilfe)

Schneeschuh TSL227 mit Bügelbindung incl. optionalem Harscheisen

Gewicht der einzelnen Ausrüstungsgegenstände (immer paarweise):

Steigeisen: 1.180 g (incl. Antistollplatten und Zackenschutz)
Schneeketten: 330 g
Schneeschuhe TSL225: 1.968 g
Schneeschuhe TSL227: 2.022 g
Optionale Harscheisen: 184 g

Zugegeben, Steigeisen gibt es leichtere, aber damals waren sie gerade gut genug für mich. Aufpassen würde ich allerdings bei den UL Dingern aus Aluminium. Bei einem Bruttogewicht von 120 kg + hätte ich dann doch bedenken, dass ich die Zacken bei Blankeis krumm trete.

Gruß

Das Bushbaby

Bei den Schneeschuhen, hab ich ja schon geschrieben, bin ich für MSR, würde dann auch den Ascent nehmen, die Bindung ist geil, redundant und unkompliziert. Wirklich wichtig sind die ausgeprägten Finnen und nicht nur solche Stifte, damit rutscht Du einfach schneller. Bei den Iglutouren die ich organisiert habe hatten wir auch schon die TSL aus dem Verleih, die fand ich ne Katastrophe im Vergleich. Das gilt wie schon vorher gesagt immer für steileres Gelände, für die Ebene gibt es viele gute Schneeschuhe.

Steigeisen- eigentlich egal, Hauptsache Stahl, ob das jetzt BD, Petzl, Grivel oder Salewa ist, für Gletscher und harten Harsch die Standard 12-Zacker mit Antistollenplatte in ner stabilen Tasche oder mit Zackenschutz. Da kannst Du ruhig auf Angebote oder frühere Modelle zurückgreifen.

Ne Körbchenbindung, da bin ich ganz bei @DasBushbaby, macht die Eisen flexibler einsetzbar auf verschiedenen, vielleicht auch mal auf bedingt Steigeisenfesten Schuhen. Wenn Du mit dem einen Paar planst ist die Bindung egal weil die Steif genug sind und auch alle Sorten aufnehmen können so wie ich das auf dem Bild sehe. Aber nochmal, lass Dir erstmal Zeit beim Schuhe anprobieren, lieber 2-3 Paare mehr testen!

Guten Morgen....

die Schneebrettli sind ja echt der Hammer.

Detlef, mir ist grad fast vor Lachen mein Frühstück im Hals stecken geblieben.