Alternativen als Regenbekleidug für Gore-Tex ?

  • Moin,
    was mich bei den Gore-Tex Regenjacken bis jetzt immer gestört hat, daß ich sobald die Temperaturen zweistellig sind, ich darin so sehr schwitze. Unabhängig von der schwere der Tour, man läuft förmlich im eigenen Saft,und fühlt sich unangenehm feucht an.


    Die Frage ist, was gibt es für Alternativen bei unterschiedlichen Witterungsbedigungen?
    Ich habe da schon ein paar Sachen ausprobiert, z.B. Softshelljacke, damit komme ich soweit gut zurecht. Sie leitet den Schweiß bessser nach außen ab, isoliert gut und hält bei leichten Regen für einige Zeit noch zufriedenstellend trocken. Zusätzlich noch eine Mütze oder Hut.
    Wenn es aber richtig saut, dann gehts schon los. Regenponcho hatte ich bis jetzt noch nicht, vieleicht hat da jemand erfahrung mit?
    Ich habe da mal den guten alten Regenschirm wieder entdeckt. Bei normalen Wanderungen im leichen Gelände gar nicht so schlecht, nebeneffekt, der Rucksack ist gleich mit geschützt.
    Bei Bergwanderungen, wo es auch mal was schwieriger wird, sprich Treckingstöcke oder Hände zum klettern gebraucht werden und man stark schwitzt, habe ich noch keine Alternative zu der Gore-Tex Jacke gefunden.
    Was habt Ihr da so bei starken Regen dabei?

  • Oh je, mein Dauerthema.


    Laminat funktioniert bei mir auch nicht, zumal ich drunter Baumwolle / Wolle trage.


    Poncho ist mir ebenfalls zu schwitzig, laut, flattert.


    Mein momentaner Versuch, einen Parker mit Imprägnierspray und den anderen mit selbstgemachter Silikonpampe zu behandeln, war ebenfalls ein Griff ins Klo.


    Wenn es richtig kübelt, nehme ich meinen Regenmantel. Darin bleibe ich von aussen trocken und gare dafür im eigenen Saft.


    Möglicherweise probiere ich, was allerdings eine Geldfrage ist, noch gute Lodenware odr nochmals einen anderen Poncho aus.

  • Richtig gute Treckingschirme gibt's hier :
    http://www.euroschirm.com/trek…ion=&sprache_land=deutsch
    kosten allerdings etwas mehr als € 2.-


    Softshells trage ich auch am liebsten. Hatte früher einige Jahre lang einen Poncho von Exped
    http://www.exped.com/switzerla…hos/bivy-poncho-mossgreen
    der dann bei Sauwetter drüber gezogen wurde. Prima Teil, vielseitig, kann ich empfehlen.


    Als der dann leider an Altersschwäche starb und ich im Outlett günstig an eine Arc`teryx Hardshell rankam habe ich die anfänglich benutzt, bis ich das gleiche Problem hatte wie der TO. Seither nutze ich die nur noch bei starkem Regen im Alltag oder bei Wintertouren.


    Kurz bevor ich mir einen neuen Exped Poncho holen wollte, sah ich bei einer Tour jemanden mit einem Helsport Fjellduk Pro,
    http://www.helsport.no/fjellduk-pro
    Seither ist der bei Touren mein Begleiter, absolut genial das Teil ! Hält sowohl mich als auch den Rucksack trocken, Belüftung ist für einige Stunden Marschieren soweit gewährleistet,


    Ganze Tage oder mehrere Tage am Stück bei strömendem Regen habe ich allerdings damit noch nicht gemacht. ( War in den letzten 5 Jahren nicht mehr in Schottland ;) )


    LG
    GrimmWolf

    On my honour I promise that I will do my best ..

  • Hallo,


    man muß wissen, daß übliche Membranen oberhalb von +15° nicht funktionieren.
    Erst recht bei strömenden Regen.


    Bei Jacken gibt es spezielle Membranen die gut sind, aber leider liegen
    diese Jacken bei über 600€ und das ist es mir nicht wert.
    Emil und Rover kennen sich da gut aus.


    Ein Rainkilt als Regenhosenersatz ist für mich nur genial.
    Da möchte ich nix anderes mehr.
    Enorme Beinfreiheit und leicht wärmend, da windgeschützt.


    gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • @Olli Klasse Aleitung für den Rainkilt!
    Wenn du mal low-budget einsteigen willst, ob das was für dich ist, guck mal hier:Myog-Regenrock, low budget
    Zusammen mit einem Poncho ist das ein prima Regenschutz, unter dem man nicht so schwitzt.
    Für Wanderungen hab ich noch eine UL-Windjacke, die leichten Niesel abhält - dann hat man nämlich keine Lust, den Poncho überzuwerfen. ;)
    Diese Kombi hat sich bei mir bewährt.
    LG schwyzi


    PS Regenrock in etwas aufwändigerer Form hab ich auch mal genäht, war auch beak für ein Tarp, hier gepostet:
    http://www.ultraleicht-trekkin…findComment&comment=22732
    Vielleicht auch interessant...

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

    Einmal editiert, zuletzt von schwyzi ()

  • Unter dem genannte Fjelltuch von Helsport gehe ich kaputt!


    Ich habe das Ding auch bei verschiedensten Temperaturen und Regenbedingungen ausprobiert. Für mich als reiner Regenponcho nicht tauglich. Viel zu warm.


    Als multifunktioneller Gegenstand (Nottarp, Biwaksack, Ansitzsack, Windsack und Poncho) mit all seinen Stärken im Hinsicht auf die verschiedenen Verwendungen und die Schwächen in den bestimmten Einzelanwendungen dennoch ein gutes Teil.

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



    Einmal editiert, zuletzt von smeagolvomloh ()

  • Verschiedene Sachen wurden ja schon erwähnt. Es gibt auch eine ganz simple Lösung, sie heisst Situationsgerechtes handeln. In diesem Fall nicht schwitzen, also sich langsamer bewegen. Natürlich muss man ein minimales Tempo haben und bergauf ist es nicht immer einfach nicht zu schwitzen. Meine Beobachtung ist, dass Leute sobald es beginnt zu regnen schneller gehen. Man kann dem Regen nur entkommen wenn es noch nicht regnet.


    Meine bevorzugte Variante Gore Tex Jacke, Schirm und alles ganz langsam. Der Schirm gibt mir die Möglichkeit die Jacke offen zu tragen somit ist auch die Lüftung gewährleistet.

  • Hallo,


    na ja, wenn man an einem Tag 990 Höhenmeter mit 16,5kg Rucksack macht,
    ist das mit Schwitzen bei mir so eine Sache. die bekommt man eben nicht in den Griff.


    Beim Gassigehen oder am Computer mag das anders sein.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Für mich ist die Alternative ein Poncho und zwar keine Schlechte!


    Als Grundausstattung trägt man am besten etwas sehr atmungsaktives wie ein Softshell oder Baumwollmischgewebe mit der man durchaus bereits etwas Nieselregen oder wechselhaftes Wetter in einem gewissen Rahmen gut überstehen kann - vorausgesetzt die Imprägnierung ist intakt.


    Und falls es richtig anfängt zu schütten wirft man den Poncho drüber und ist damit sehr gut rundum samt Rucksack geschützt.
    Wenn es ein Modell ist das seitlich Öffnungen aufweist hat man grundsätzlich auch eine gute Belüftung wobei man bei Bewegung und Regen das Schwitzen eh nicht vermeiden kann.


    Und je feuchter die Luft schließlich ist, desto weniger kann sie zusätzlich Feuchtigkeit in Form von Schweiss aufnehmen.
    Deshalb funktioniert übrigens atmungsaktive Regenbekleidung abgesehen vom bereits durch Konradsky erwähnten Temperaturbereich auch nicht im tropischen Klima.


    Unter Umständen trägt sich ein Poncho beim längeren Gehen im Regen sogar angenehmer als eine Kombination aus atmungsaktiver Jacke und Hose.
    Zudem gibt es ja auch Poncho-Modelle die aus atmungsaktiven Materialien gefertigt sind, so dass man vom beidem profitieren kann, sowohl von der Belüftung als auch von der Atmungsaktivität.


    Darüber hinaus reicht ein Poncho in der Regel bis zu den Knien runter so dass die Oberschenkel ebenfalls geschützt sind. Deckt also deutlich mehr ab als eine Regenjacke wodurch man in vielen Fällen auf eine zusätzliche Regenhose verzichten kann.


    Und nicht zuletzt ist ein Poncho in der Regel selbst in einer atmungsaktiven Ausführung deutlich günstiger als eine Atmungsaktive Jacke geschweige denn eine ganze Kombi mit Hose weil das Material nicht unterm Rucksack getragen wird und deswegen auch nicht rucksacktauglich gestaltet sein muss.


    Hinzu kommen die allseits bekannten Verwendungsmöglichkeiten eines Poncho der ihn so vielseitig macht.

    Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muß sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.
    - aus Sibirien -

  • Gore-Tex, Dermizax und Co., alles gute Materialien, brauchen ein gewisses Temperaturgefälle von innen nach außen um zu funktionieren. Das bedeutet das es innen seitig deutlich wärmer sein muss um Feuchtigkeit (Schweiß) transportieren zu können. Je mehr sich diese Temperaturen annähern umso schlechter ist der Transport gewährleistet. Dann helfen nur noch zusätzliche Öffnungen unter den Armen o.ä. Und natürlich die richtige Unterbekleidung. Diese darf dann nicht aus Baumwolle bestehen, da diese die Feuchtigkeit einspeichert und den Transport hemmt. Angebracht sind hier Materialien wie Wolle oder Synthetik von der Unterwäsche an bis zur Mittelschicht, je nach Außentemperatur halt. Ich bevorzuge Wolle, da diese nicht so stinkt nach ein paar Tagen wie die synthetische Wäsche. Wolle wärmt auch noch im feuchten Zustand. Solange es geht bin ich mit einer wasserabweisenden, winddichten leichten Softshell unterwegs, die steckt auch mal leichten Nieselregen weg, dafür brauche ich noch keine Regenjacke. Als Softshell benutze ich derzeit einen Mithrilsweater von Klättermusen. Muss ich durch starken Regen ziehe natürlich die Regenjacke/Hose an, muss mit geschlossenem System arbeiten und vermeide mich zu warm anzuziehen, laufe mich lieber warm. Wichtig ist es auch rechtzeitig Lüftungen zu öffnen um eine Überhitzung des Körpers zu vermeiden und somit noch mehr Schweißproduktions des Körpers. Trotzdem ist natürlich Schweiß vorhanden und nicht zu vermeiden weil es nie optimale Temperaturbedingungen gibt. Als Hardshell verwende ich am liebsten die Klättermusen Bifrost, die nutzt Cutan (ähnlich wie Dermizax) als Membran und funktioniert sehr gut seit Jahren.
    Ein Faktor der auch häufig als Fehlerquelle auftritt ist das viele Ihre Regenjacken nicht richtig pflegen und warten. Diese Jacken sollten regelmäßig mit den geeigneten Pflegeprodukten gewaschen werden um den Schweiß zu entfernen. Dieser kann sich im Material festsetzen und das Gewebe regelrecht verstopfen. Die Feuchtigkeit wird dann nicht mehr innen seitig aufgenommen. Dazu kommt noch das alle diese Jacken mit einer Imprägnierung auf der Außenseite behandelt sind, die ebenfalls abnutzt und nach dem Waschen nach-imprägniert gehört. Bei fehlender Imprägnierung saugt sich der Stoff mit Feuchtigkeit voll und das war es dann mit der Atmungsaktivität der Gore-Tex Jacke. Oft wird dann moniert die Jacke sei nicht mehr wasserdicht was nicht der Fall ist.
    Entsprechende Pflegeprodukte gibt es von Nikwax, Toko, Fibertec im Trekkingladen eures Vertrauens. Ich habe hier gute Erfahrungen mit Nikwax gemacht.


    Zu Poncho und Schirm...Poncho benutze ich im Sommer gerne, aber auf einer Tour über mehre Tage in der Wildnis nehme ich lieber richtiges Regenzeug mit....da flattert nix im Wind und bleibt nix im Busch hängen und Schirm, naja...Hand nicht frei....Windanfällig....nix für mich.


    Grüße,


    Amarok

  • Da ich grundsätzlich viel schwitze, habe ich mich damit abgefunden, dass ich bei Trekkingtours und Regen zwangsläufig feucht werde.
    Bei Touren im zweistelligen Temperaturbereich und Dauerregen ziehe ich mir einen leichten Anorak an und habe darunter nur einen T-Shirt aus Merinowolle und leichte Trekkinghosen an. So lange ich mich bewege ist das warm genug. Hauptsache der Wind kommt nicht durch. Bei Pausen ziehe ich mir ein trockenes T-Shirt und Pullover an und ziehe ich den Anorak wieder drüber. Die trockenen Sachen habe ich im Rucksack in einem Dry-Bag drin.
    Wenn ich weiterziehe, ziehe ich das verschwitzte T-Shirt wieder an, ziehe den Anorak wieder drüber und laufe weiter. Ist zwar nicht so bequem, aber es geht.


    Zwangsläufig braucht man dann abends unbedingt Feuer, um den ganzen Kram wieder halbwegs trocken zu bekommen.


    Was sich immer wieder als sehr hilfreich erwiesen hat, ist ein Filzhut mit breiter Krempe. Ein trockener und warmer Kopf ist die halbe Miete. Bei Sonnenschein bringt er Schatten und bei Regen läuft alles nicht ins Gesicht und vor allem nicht in den Nacken.


    Oilskin-Duster sind eine schöne Alternative als Regenschutz bei Sauwetter. Diese sind allerdings recht schwer. Gut für den Aufenthalt am Lager, aber schlecht beim Trekking.


    @realtree, Der Schweizer macht schon 1.500 Höhenmeter beim Gassigehen, gelle :thumbup:

  • @Lederstrumpf


    Diffusion kann nur funktionieren, wenn die Membran dicht an der Haut ist. Bis der Schweiss am Poncho angelangt ist, handelt es sich um Tröpfchen, welche das Laminat nicht mehr durchdringen. Insofern macht es von daher keinen Unterschied, ob man sich einen Goretex-Poncho oder einen Müllsack überwirft. Diese Aussage stammt von meinem örtlichen Dealer, welcher mir explizit vom Gortetex-Poncho abgeraten und einen billigen verkauft hat. Insofern glaube ich ihm.


    Was nun die Atmungsaktivität anbelangt: Viele von uns tragen als erste und evtl. zweite Schicht gerne was aus Naturfasern - Wolle o. ä. Mit so einem Unterbau kann schon mal gar keine Dampfdiffusion stattfinden.


    Leider!

  • Was nun die Atmungsaktivität anbelangt: Viele von uns tragen als erste und evtl. zweite Schicht gerne was aus Naturfasern - Wolle o. ä. Mit so einem Unterbau kann schon mal gar keine Dampfdiffusion stattfinden.

    Mit Wolle schon...mit Baumwolle nicht! und sicher ist, je enger die Jacke geschnitten ist umso weniger Luft dazwischen umso besser funtzt das