Pfadfinder-Idee für Erwachsene

  • Hallo,


    das Thema Religion - himmlische Barträger oder andere Ausrichtungen sollte aus meiner Sicht ebenso wie Klaus Kinski und politisches Gedankengut damit durch sein, einverstanden?


    Nach dem Studium fand ich die Idee von Burschenschaften eigentlich ganz cool - Politik aussen vor - da ich Networking mag. Ich sollte aber mal als "Alter" sprich Sponsor geworben werden...sinnfrei...da man (ich) im Studium aus der Sache nichts hatte.


    Mit den Pfadis wird das ähnlich - aber nicht gleich sein. Man geht ja aktiv raus, trifft sich, präsentiert sich teilweise in der Öffentlichkeit (alkoholfreies Zelt auf dem Stoppelmarkt, Weihnachtsbaum-Sammelaktionen, Ferienspass für Kinder des Landkreises,...).
    Das ist nichts, was man nicht auch ohne DPSG o.ä. könnte...
    Pfadfinder ist wie ich finde Einstellungssache - mit Namen eben.


    Gruss,
    Silas

  • 80% Aller Kommunikation geht fehl. So ist das nun mal.
    Da ich eine Woche unterwegs war, melde ich mich erst jetzt.
    @schwarzzelter wenn du meinen Beitrag als Polemik ansiehst, dann tut es mir leid und ich entschuldige mich dafür bei dir. Polemisch sollte der Text nämlich nicht sein.


    Kurze Erläuterung:
    Ich habe überlegt, dieser Pfadfindergruppe beizutreten, mich im Vorfeld belesen und fand die Idee sehr gut. Bei einem Kennenlernwochenende (kleines Camp an einem See) waren die beiden "Betreuer" sehr schnell sehr betrunken. Jeden Abend haben sie das Bier in sich reingeschüttet, vor den Kindern, und sich unangemessen unterhalten. Ich hab den Teilnahmeantrag dann nicht ausgefüllt und ein halbes Jahr später war dann auch schluss mit dieser Gruppe. Und weil sich unsere Feuerwehr irgendwann zu einem ähnlichen "Haufen" mit viel Bier und ideologisch ausgerichteten Tendenzen entwickelte, bin ich dort ausgetreten. Du siehst hoffentlich, dass es mir nicht um die Form sondern die Art der Durchführung geht.


    Darüber hinaus bin ich sehr streng christlich erzogen und lebe nach dem Verständnis vieler Gleichaltriger noch immer "streng religiös".


    Ich komme nochmal zurück zu meiner Frage: Warum muss es eine Altpfadfindergruppe sein?
    Wenn ich das hier und in anderen Beiträgen zu den Pfadfindern richtig gelesen und verstanden habe, dann schließt eine Altpfadfindergruppe den Rest der Forenmitglieder aus, weil die eben nicht mitmachen können/dürfen.



    Die Schirmherrenfrage ist ernst gemeint, warum benötigt man einen Schirmherrn/einen Dachverband? Ich möchte es einfach wissen.
    Kann man denn nicht eine dem Forum angenäherte/angelehnte Organisationsform finden, in der alle mitmachen können?


    Warum zwanglose Treffen zum scheitern verurteilt sind? Aus meiner Erfahrung heraus gibt es irgendwann immer Probleme unterschiedlichster Art: Finanzen, freiwillige Arbeit, Teilnahme an Arbeitsevents vs Teilnahme an Parties etc. Daran zerbrechen die allermeisten zwanglosen Gruppen ohne Struktur.


    Und zuletzt: Ich bin ebenfalls in einigen "Gruppierungen/Vereinen" die von aussen argwöhnisch und voruteilsbehaftet betrachtet werden.
    Auch ich rate den Menschen, sich mit den Dingen zu beschäftigen. Ich werfe den Leuten nicht vor, dass sie sich lustig machen würden oder sich nicht informiert hätten. Ich frage sie, auf welche Informationsbasis sie Ihr Gebäude errichten.


    So und nun Schluss damit, ich finde das Pfadfinderwesen nämlich eine sehr gute Sache.



    "He´s one of them rangers, dangerous folks they are, wandering the wild"
    "Not all who wander, are lost"
    Was ihr den Geist der Zeiten heisst, das ist im Grunde nur der Herren eigner Geist, in dem die Zeiten sich bespiegeln (Faust)

  • So kommen wir weiter!


    Ich kenne reichlich Gruppen, in denen es so oder ähnlich läuft wie von Dir beschrieben. Und hätte es genau so gemacht.
    Zum Glück bin ich durch Zufall (tatsächlich durch Zufall, über einen neuen, sitzengebliebenen Mitschüler) in eine Pfadfindergruppe gekommen, in drr es genau so ablief, wie ich es aus der Literatur (Pfadfinderromane sus der Pfarrbücherei) kannte.


    Ich hatte Deinen Biertrinkvorwurf und Deinen KlausKinski als Polemik verstanden, hoffe aber, dass ich die Fragen beantwortet habe.


    Niemand braucht eine BC-Altpfadfindergilde! Es war nur so eine Idee, ob und wie man sein eigenes Pfadfindersein in einer unserem Alter und unseren Interessen an gemessenen Form weitertragen kann. Dazu kommt, dass jeder der möchte darüber auch Pfadfinder werden könnte.


    Niemand wird ausgeschlossen. Niemand darf nicht zu irgendwelchen Spezialtreffen fahren. Es kann halt nur passieren, dass sich bei einem Forentreffen zwei mit der linken Hand begrüßen und geheime Worte sprechen.
    Vielleicht würden sich ein paar Leute zu speziellen Pfadfinder-Events verabreden, das würde sich aber nicht negativ auf das Forenleben auswirken.
    Spezielle Treffen, zu denen sich Forenfreunde treffen und zu denen nicht direkt im Forum aufgerufen wird, gibt es doch jetzt auch schon (Vatertag in der Rhön, Süntelgang, RLP-Stammtisch, RedCollar Wildcats, u.w.w.i.d.n.).


    Die Treffen, zu denen ich eingeladen war, waren immer zwanglose Treffen. Ich finde, die haben gut funktioniert.


    Mir kommt aber grade der Gedanke, dass Du nach einer verbindlichen Organisationsform für uns hier versammelten Bushcrafter suchst. Ist das richtig? Das war bei den Überlegungen zur BC-APG nicht das Ziel.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Und was ist mit Falken?

    Sind mir zu politisch.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
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    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Wenn ich das hier und in anderen Beiträgen zu den Pfadfindern richtig gelesen und verstanden habe, dann schließt eine Altpfadfindergruppe den Rest der Forenmitglieder aus, weil die eben nicht mitmachen können/dürfen.


    Welche, die sich wie auch immer zusammenschließen, weil sie gleiche Interessen, oder sonst irgendwelche Gemeinsamkeiten haben, schließen immer, ganz automatisch und in der Natur der Sache liegend solche aus, die andere Interessen, oder eben diese Gemeinsamkeiten nicht haben.


    Was würde es denn für einen Sinn ergeben, wenn jeder überall dazugehören müßte?


    Außer, es gibt nur noch einen Zusammenschluß, zu dem dann alle gehören. Vielleicht sollten wir das anstreben? Dann braucht wenigstens keiner das Gefühl haben, draußen zu stehen. Allerdings *darf* dann auch keiner mehr draußen stehen.


    Einfacher und ordentlicher wär's ja.


    Es kann halt nur passieren, dass sich bei einem Forentreffen zwei mit der linken Hand begrüßen und geheime Worte sprechen.


    Schon verdächtig. Mach' das mal lieber heimlich ... :D

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

  • Naja, sozialistische Jugend Deutschlands ist sozialistische Jugend Deutschlands. Ich bin da sehr wertneutral.

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    • Offizieller Beitrag

    Das ist mMn etwas monokausal und sehr reduzierend. Ja, die Falken können in ihrer Historie leider nicht ihre Herkunft auf Uniformierung und paramilitärische Ausbildung begründen. Auch das Rangsystem ähnelt dort nicht kleinen Soldatentruppen. In ihrer Selbstdefinition sehe sie sich auch nicht als Kämpfer für eine sozialistische Welt oder das überzeugen politisch anders denkender. Sie bieten den Kindern und Jugendlichen Raum zur Selbstorganisation und lehnen - im Gegensatz zu vielen Pfadfinderbünden - religiöse Doktrinen ab.
    Aber das kann man ja sehr weltoffen auch als zu politisch sehen. Ob das ein Nachteil ist, ist jedoch die andere Frage. Ich finde den Gedanken der Selbstorganisation junger Menschen und den gesamten Ansatz als Pendant einer Jugendorganisation die sich analog zu Pfadfindern oder Jungenschaften sieht jedenfalls gut.


    Je nachdem bleibt das gesamte Geschäft der Juschas und Pfadies als auch Falken ein Personengeschäft, meist stinkt der Fisch am Kopf zuerst. Aber das ändert sich vielerorts laut meinem Empfinden endlich.



    Der Bogen schließt sich, so finde ich, dass eine Gilde, die sich dem Gedanken der Pfadfinder verschreiben will um Ideen auszutauschen will schon im Ansatz scheitert, wenn man sich nur auf die Tradition einer dieser Richtungen berufen möchte, für mich alter Muff in neuen Tüten.



    Beste Grüße

  • Und zack ist der nächste angesickt.


    Lieber Stefan!
    Ich habe nichts gegen die Falken. Wäre ich Sozialist, würde ich mein Kind vielleicht hinschicken. Ist ja sinnvoll, dass man seinen Kindern mitgibt, was man selbst für wertvoll hält.


    Ich habe mir sehr viel Mühe damit gegeben, zu erklären, was ich mir unter einer BC-Altpfadfindergilde vorstelle. Die Idee so etwas zu gründen kam von Monoxilus, der sich inzwischen nicht mehr dazu äußert. Einige hier anwesende haben Interesse an so einer Form. Einige hatten Fragen dazu. Deine kurze Frage "Und was ist mit Falken?" habe ich wahrheitsgemäß beantwortet. Ich habe jetzt den Eindruck, dass Du Dich unnötig aufregst. Ich weiß nicht, wozu ich mich als Pfadfinder damit auseinandersetzen muss, ob die Falken Einfluss auf das Leben alternder Pfadfinder haben.


    Niemand hat die Absicht, eine BC-Organisation mit Alleinvertretungsabsicht zu gründen.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

    • Offizieller Beitrag

    Hey schwarzi, ich bin nicht angesickt.


    Ich hatte das Glück tatsächlich viele unterschiedliche "Bewegungen" zu begleiten, mitzumachen, zu treffen oder zu beobachten. Kirchliche Jungenschaften, christliche Pfadfinder und seit einigen Jahren die Falken. Die Jungenschaften nur™ auf das Christentum und ihr Gesangheft zu reduzieren oder aber die Pfadies auf Powell oder ihre militärisch, preußisch anmutenden Hierarchien... Ist genau so oberflächlich wie die Falken als rein sozialistische Organisation zu sehen. Ich verurteile keine dieser 'Organisationen' als Klischee ihrer selbst, aber ich lehne für mich (so wie es ja schließlich ein jeder tut) gewisse Dinge ab. Dieses und jenes finde ich gut, jenes und dieses schlecht, normal.


    So kann ich nur wiederholen, was ich schon schrub, dass mMn JEDE Gruppe, egal welchen Namen sie hat und auf welche Tradition sie sich beruft, so läuft und bei den Teilnehmer die Prägung hinterläßt die die leitende Person jeweils vermittelt - ein Personengeschäft. Mein damaliger Jungenschaftsleiter saß während der Fahrten damals 3 Wochen lang im Zelt und trank Bier und rauchte jeden Tag 2 Schachteln Stuyvesand. Yo, in der Liederfiebel waren christliche Lieder drin, aber gesungen hat die keiner. OK, ich lernte eine Pfadfindergruppe aus Schweden für 3 Wochen kennen, dort wurde jeder Satz mit "God bless you" beendet und deren Chefin nahm mich beiseite und erklärte mir mein unchristliches Verhalten (Bier und Kippen und pubertierenden Sexismus), ja, die waren Fundamentalisten. Aber sind nun deswegen alle Pfadies bekloppte möchtegern-Geländespielspieler? Sind deswegen die Juschas wahnsinnige Fundamentalisten? Wahrscheinlich genau so sehr wie alle Falkengruppen auf den weltweiten Sozialismus hinarbeiten.


    Ich wehre mich somit nur™ gegen Überschriften wie "die sind zu politisch", "zu militärisch" oder "zu religiös fundamentalistisch". Denn meine aktuellen Erfahrungen beweisen mir, dass bei allen diesen Gruppen kaum noch Ansichten mit der Endung -istisch oder -isch auftreten.


    Ich hielte also durchaus ein Überdenken für angemessen, wie zeitgemäß die einzelnen Organisationen in ihrer Traditionserhaltung und Weitergabe noch sind. Und das ist mMn besonders eine Pflicht derer, die das alles mit ein wenig Alter/Abstand/Erfahrung betrachten können. In diesem Sinne kann ich mir so etwas sicherlich vorstellen, aber nicht im Ductus einer Veteranenvereinigung reiner Pfadfinder.



    Hauste! 8o

  • Mal so nach einem guten Jahr gefragt:
    Ist da eigentlich was draus geworden? Irgendwie ist der Fortgang, so es denn einen gab, an mir vorbeigerauscht... ?(
    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Interessiert mich auch. Ich wäre sehr an Aktionen interessiert, die quasi Spaß und Ausbildung beinhalten. Aber - für mich - streng ohne Religion und Politik. Eine Uniform brauche ich ebenfalls nicht.
    Auch, wenn ich selbst mal Pfadfinder war (PBN, im Herzen immernoch) glaube ich nicht, dass man das blind fortführen muss, sondern man auch etwas neues machen kann.