Dachzelt anstatt ordentliches Bodenzelt?

  • In dem Thread , Schlafen im Anhänger wurde immer mehr abgeschweift und in die Richtung Dachzelt tendiert. Um dort nicht weiter vom eigentlichen Thread abzuweichen hier ein neuer bezüglich der Vorliebe für Dachzelte . Warum wollen soviele ein Dachzelt ? Was für einen Vorteil soll so ein Dachzelt bieten? Im Urlaub sahen wir viele Fahrzeuge mit Dachzelt , meistens Mietfahrzeuge. Für mich persönlich bieten Dachzelte NUR Nachteile. Sie sind NICHT schneller aufzubauen , wie Bodenzelten. Dachzelte bieten weniger Platz wie Bodenzelte. Dachzelte vermindern die Flexibilität durch Bindung des Fahrzeuges. Dachzelte sind erstmal schwerer wie (selbst große und stabile) Bodenzelte. Man muß immer eine Leiter besteigen.

  • Hallo ,
    ich selber habe noch in keinem geschlafen.
    Auf jeder Caravan oder Outdoormesse bewundere ich die Fahrzeuge immer.
    Von der Optik her finde ich es immer fasziniert ( wie ein kleiner Junge der einen Bagger sieht )
    Ich denke @Emil_Strauss wird all Deine Fragen beantworten können.

    Manche sagen, ich sei bekloppt ich find mich verhaltensoriginell.


    BCG Wildkatzen.

  • In Afrika machen Dachzelte durchaus Sinn bieten sie doch einen gewissen Schutz vor Prädatoren, genau dafür wurden sie entwickelt. Weg vom Boden, einfach um weniger zugänglich für Raubtiere, Schlangen, Spinnen oder Insekten zu sein. Natürlich bringen sie auch Nachteile mit. Es kommt einfach auf den Verwendungszweck an.
    In Australien ist man froh wenn man in manchen Gegenden nicht auf dem Boden schlafen muss, Leistenkrokodile, funnel web spider sind gute Beispiele dafür wovor man sich mit Abstand zum Boden schützen kann. Im Prinzip ist es die moderne Version der Hängematte die weltweit bei Naturvölkern nicht ohne Grund Einsatz findet.
    Hier bei uns haben sie eigentlich nur den Vorteil das man auf dem Campingplatz weniger Stellplatz braucht (meistens .... denn mit viel Gepäck muss dann wiederum ein Anhänger mit).
    Nachteile sind: das Dach als Gepäckraum fehlt, man muss immer klettern, die Stoffe sind oft nicht für unsere Witterungsbedingungen gemacht, schwer zu isolieren bei tiefen Temperaturen (auch schlecht beheizbar). Dachzelte mit Kunststoff-Cover sind sogar besonders mies, verträgt der Kunstoff oft tiefere Temperaturen nicht und platzt leicht bei Verspannungen. Zudem sind sie bei starkem Regen extrem laut und meist recht eng in der Höhe.
    Hier und in nördlicheren Regionen Europas würde ich immer das Bodenzelt vorziehen. Ich selbst habe meine zusätzlichen Gepäckkisten auf dem Dach, dort sind dann Lavvu, Zeltofen, Schlafsachen, Hundezubehör etc. verstaut. In Kombination mit einem Markisenzelt (Markise ist fix am Auto montiert, Zelt wird darunter befestigt) eine feine Sache.

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  • Selbst der Großteil der Einheimischen in Afrika verwenden KEINE Dachzelte.


    Entsprechende Bodenzelte in Afrika sind aus dicker Baumwolle und halten Raubtiere draußen .
    Spinnen und Schlangen kommen bei sorgsamen Umgang auch nicht ins Zelt.

  • Selbst der Großteil der Einheimischen in Afrika verwenden KEINE Dachzelte.


    Entsprechende Bodenzelte in Afrika sind aus dicker Baumwolle und halten Raubtiere draußen .
    Spinnen und Schlangen kommen bei sorgsamen Umgang auch nicht ins Zelt.

    Weil sie teuer sind und die Einheimischen eher selten Urlaub machen und Autos weniger dem Zweck des Urlaubs dienen .... . Der weisse Südafrikaner zieht durchaus das Dachzelt vor oder mobile cabins wie die von Alucab zum Beispiel.
    Würden Bodenzelte Schutz vor Prädatoren bieten hätten wir keine bewaffneten Nachtwachen an unseren Camps gebraucht. Wer mag kann ja mal in Kenia oder Namibia einen Safariurlaub buchen und sein Zelt unbewacht abseits stellen. Ganz nebenbei ist der Platz unter Bodenzelten sehr beliebt bei Schlangen und Scorpionen (unter dem Zeltboden). Das ist zwar leichtsinnig aber für einen echten Bushcrafter kein Problem, er zückt dann eins seiner fünfundzwanzig Messer ;)
    Auch normal harmlose Tiere wie Kaffernbüffel oder Nashörner können für ein Bodenzelt zu einem durchaus gewichtigen Problem werden, ein stabiles großes Auto unten drunter bietet dann doch deutlich mehr Schutz.

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  • Weil sie teuer sind und die Einheimischen eher selten Urlaub machen und Autos weniger dem Zweck des Urlaubs dienen .... . Der weisse Südafrikaner zieht durchaus das Dachzelt vor oder mobile cabins wie die von Alucab zum Beispiel.Würden Bodenzelte Schutz vor Prädatoren bieten hätten wir keine bewaffneten Nachtwachen an unseren Camps gebraucht. Wer mag kann ja mal in Kenia oder Namibia einen Safariurlaub buchen und sein Zelt unbewacht abseits stellen. Das ist schlicht leichtsinnig ...

    Falsch
    Eine Minderheit der weißen Afrikaner (gibt noch genug andere Länder neben Südafrika) verwenden Dachzelte.
    Genau so selten verwenden sie Aufstelldächer.
    Sie verwenden Bodenzelte ODER auch Zeltanhänger und Wohnwägen .


    Gerade die Buren !!!

  • Weil sie teuer sind und die Einheimischen eher selten Urlaub machen und Autos weniger dem Zweck des Urlaubs dienen .... . Der weisse Südafrikaner zieht durchaus das Dachzelt vor oder mobile cabins wie die von Alucab zum Beispiel.Würden Bodenzelte Schutz vor Prädatoren bieten hätten wir keine bewaffneten Nachtwachen an unseren Camps gebraucht. Wer mag kann ja mal in Kenia oder Namibia einen Safariurlaub buchen und sein Zelt unbewacht abseits stellen. Das ist zwar leichtsinnig aber für einen echten Bushcrafter kein Problem, er zückt dann eins seiner fünfundzwanzig Messer ;)
    Auch normal harmlose Tiere wie Kaffernbüffel oder Nashörner können für ein Bodenzelt zu einem durchaus gewichtigen Problem werden, ein stabiles großes Auto unten drunter bietet dann doch deutlich mehr Schutz.


    Machte bis jetzt nicht nur eine Safari in Namibia. Sondern schon Einige - auch schon bis Sambia.
    Ließen die Bodenzelte bei Tagesausflügen immer unbewacht stehen.


    Ja , wir wurden beklaut.
    Auch Tiere klauen gerne.
    Einmal auch von Menschen. Lebensmittel aber nur - und nur eine kleine Menge. Ist uns erst nach der Tour aufgefallen , weil wir etwas beim Auspacken vermisst haben.
    Dies kann man aber sehr leicht verhindern , wenn man immer wieder alles ins Auto räumt (meine jetzt die Lebensmittel und nicht die Zelte)



    Achja , Platz ist dort auch KEIN Argument für Dachzelte , da es dort genug Platz gibt.

  • Joa, Lebensmittel sollte man schon gut versstauen. Speziell Affen sind Meisterdiebe ... . Wer mal einen Mandrill mit einer damals hundsteuren EOS 3 trifft, kann mal höflich um Rückgabe bitten (Meldung ans Honorarkonsulat von Kamerun in Hanau). Platz ist HIER auf Campingplätzen ein Argument schrieb ich. In der Savanne völlig piepsegal.
    Und ich schrieb ja nur welche Vorteile Dachzelte haben KÖNNEN. Man wird nicht zwangsläufig beklaut, zertrampelt oder gar angegriffen. Die Nachteile aus meiner Sicht habe ich ja auch gleich mit benannt.
    Im Prinzip muss jeder wissen was ihm lieber ist.
    Wer will kann es ja wie in den Survival Shows machen und sich nackt ohne irgendwas in Afrikas Savanne auf den Boden legen, ICH nicht. Naturnähe gerne, aber in manchen Ländern gerne mit Vorsichtsmaßnahmen.

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  • Das Thema Isolierung dürfte generell nicht so dramatisch sein.
    Wir haben doch alle Schlafsäcke die mit kälte gut können.
    Ich kann mir einen Windchill Effekt wie bei einer Hängematte vorstellen.
    Dem sollte aber einfacher entgegenzuwirken sein.


    Die Preise für die Dachzelte, zumindest was ich gestern auf die schnelle gefunden habe,
    ist ja Wahnsinn. Das Konzept für auf das Auto finde ich sehr interessant.


    Gibt es die auch in günstiger?

    Schöne Grüße Rosi



    "Es wohnt Genuss im dunklen Waldesgrüne,
    Entzücken weilt auf unbetretener Düne,
    Gesellschaft ist, wo alles menschenleer,
    Musik im Wellenschschlag am ewigen Meer,
    Die Menschen lieb ich, die Natur noch mehr.
    Lord Byron"

  • Tolles Thema, über das ich auch schon nachgedacht habe. Ich sehe durchaus in Dachzelten einen Sinn. Diesbezüglich dann auch weiterführende Gedanken, bei einem Dachzelt mit Fz. Vorzelt, einen Zeltofen einzusetzen. Hat damit schon jemand von Euch gewerkelt?
    Der Einsatz eines Zeltofens/Zeltheizung (Spiritus) könnte durchaus funktionieren, denn Wärme steigt ja nach oben.
    Bisher hat mein Helsport Lavvu allerdings gereicht. Wo es möglich ist, steht das Lavvu auch in ca. 5-10 Minuten...

  • Die Preise für die Dachzelte, zumindest was ich gestern auf die schnelle gefunden habe,
    ist ja Wahnsinn. Das Konzept für auf das Auto finde ich sehr interessant.


    Gibt es die auch in günstiger?

    Sah im Sommer im Urlaub einen Jeep Wrangler mit einem Decatlon Zelt auf dem Dachständer . Also auf das Auto ein Dachständer mit Platte und ein kleines Bodenzelte drauf.



    @Emil_Strauss Du sollst nichts verteidigen , sondern nachvollziehbare Vorteile aufzeigen.
    Vor allem auch dann , wenn man mehrere Tage auf einem Platz bleiben möchte und von dort aus mit dem Auto mobil sein will.


    P.S. Unsere Bodenzelte sind einplanige (Baumwolle) Kuppelzelte mit Stahlgestänge. Grundfläche 3x3 m und bequemer Stehhöhe.
    Gewicht: 30kilo.
    Genug Platz um theoretisch auch Feldbett en oder derartiges reinzustellen.
    Sicher ist insgesamt gesehen dann auch kein großer Unterschied von Gewicht und Packmass.
    Auf und Abbau jeweils unter 5min bei zwei Personen. (Jeweils pro Lagerplatz nur einmal)
    Bis jetzt hatten wir auch noch NIE Probleme einen geeigneten Stellplatz zu finden.


    Und die Leiter sprach ich weniger wegen Höhenangst an. Doch gerade die Buren (und auch genug Andere) lieben am Camp abends am Feuer den Alkohol .

  • Jedem das seine....


    Ich kenne die heutigen moderneren Dachzelte nicht...., aber bei älteren habe ich ein paar mal gesehen das der Stoff bei tiefen Temperaturen sehr brüchig wurde. Die pvc-Fenster waren besonders anfällig. Das gilt auch für Vorzelte, besonders dann wenn es zuerst nur nasskalt war und anschliessend richtig kalt wurde. Falten ist dann Gift für das Material.


    Wer sich ein Dachzelt oder ein Vorzelt anschaffen möchte sollte darauf achten.


    Gruss

  • Was hat den eine Volksgruppenzugehörigkeit mit dem Thema zu tun? Bitte mal aussen vor lassen, nicht das daraus wieder ein Streitthema wird.
    @supi Das trifft auch auf normale Zelte zu, vor allem Baumwollzelte.

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  • @musher: Du sprichst vermutlich die Howling Moon und ähnliche/baugleiche Zelte an, wenn Du von Bodenzelten sprichst. Unser Dachzelt entspricht denen vom Grundschnitt her schon recht stark. Es ist ein GordiGear in 220x165cm - da ist für uns vier gerade noch genug Platz drin (allerdings wachsen die Kinder ja auch noch ein Stück...). Dieses Zelt ist die Grundlage meiner folgenden Beurteilung.


    Ich habe in Namibia bisher auch immer in Bodenzelten campiert, aber stets die Dachzeltfahrer (und ich kenne auch Namibier, die eines haben) beneidet. Klar macht ein Dachzelt nicht für jeden Sinn - hätten wir einen Bus, wären wir nie auf die Idee gekommen, ein Dachzelt zu kaufen. Aber so ist es ein sehr flexibles Gesamtsystem, anpassbar an viele Situationen. Gepäck bekomme ich trotzdem noch auf's Dach (PickUp mit Hardtop) und andererseits benötigen die Howling Moons ja auch ein wenig Platz. Aufbau geht ratz-fatz. Der wesentliche Nachteil in meinen Augen: Man ist an Lagerplätze gebunden, die mit dem Auto zu erreichen sind 8o


    Vorteile in meinen Augen:
    - schneller Aufbau (ja.)
    - rel. Diebstahlsicher (hihi)
    - Raumangebot zumindest gleichwertig, Klima ebenfalls, wenn nicht besser (in BW-Zelten ist sowieso besseres Klima, aber das beschränkt sich ja nicht nur auf Dachzelte), v.a. bei Regen
    - Dank Vorzelt ein trockener und witterungsfester Einstieg, in dem auch Kleidung zum Trocknen aufgehängt werden kann
    - kein Ungeziefer im Zelt
    - bei schöner Platzierung kann man tolle Ausblicke haben, auf dem Boden oft schwieriger
    - saubequeme Matratze (8cm)
    - Wetterschutz für eine Autoseite oder den Kofferraum
    - Immer trockenen Boden (trotz Kabeldurchführung)


    Nachteile:
    - groß und schwer
    - teuer
    - Lagerraum notwendig (bei uns: Unter der Decke, per Winde, daher auch einfacher Auf- und Abbau auf das Dach)


    Es spricht natürlich nix dagegen, beide Systeme parallel laufen zu lassen oder gar zu kombinieren. Und wie gesagt: Es passt nicht in jede Lebenssituation. Ich hätte auch kein Hartschalenzelt gekauft. Mit unserem haben wir zudem auch die Möglichkeit, eine Verlängerung an das Vorzelt anzuzippen (sowas: http://www.gordigear.com/roof_tents/std_skirt.php?l=de), dann hätte man noch mehr Schlafplätze (und ggfs. auch die Möglichkeit des Zeltofeneinsatzes, gemäß des Vorschlages von @waldhueter). Andererseits ist auch ein Zeltanhänger (Chuckbox, Reperaturmaterial, Sprit in einer festen niedrigen Kiste, darauf das Rooftent) möglich. Je nachdem was man benötigt. Ich bereue die Anschaffung keinen Tag. Und die Kinder schlafen nirgendwo so gut wie im Dachzelt... ^^

  • Ein Dachzelt passend für einen Mittelklassewagen wäre mein absoluter Traum. Leider scheitert es letztendlich immer am Geld ;(
    (Sorry, das musste ich jetz einfach loswerden)

    "Vielleicht ist in der kleinen Wurzel des Heiligen Baumes noch Leben. Wenn dem so ist, dann pflege sie gut, auf das aus ihr wieder ein Baum wird, der Früchte trägt und in dessen Zweigen die Vögel singen..."


    Black Elk