Bitte um Beitrag: "Wie baut man einen Holzvergaser"

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Forist/inn/en,
    hier könnte eine bebilderte und ausführliche Bauanleitung für einen Holzvergaser stehen. Tut es aber nicht. Da ich gerade an zwei größeren BC-Projekten sitze, die viel Zeit verschlingen, kann ich das nicht selbst übernehmen. Wer macht's?
    Einfach als Folgebeitrag hier posten, dann editiere ich Titel und meinen Beitrag, so dass es passt.
    Danke!

  • Sooooo, fangen wir mal an, und zwar mit der Materialauswahl.
    Der Brennraum des Holzvergasers soll ja möglichst gross sein. Wenn wir jetzt aber eine grosse Konservenbüchse nehmen (z.B. in diesem Fall von Sauerkraut), brauchen wir für das "Aussenrum etwas noch grösseres, und da hab zumindest ich Konservenmässig nix. Aber ich hab noch einen alten Honigeimer 8) . Den werd ich nehmen.
    Generell braucht ihr nur zwei unterschiedlich grosse Dosen, wobei wie gesagt die innere Dose, also der Brennraum möglichst gross sein sollte. Also Jungs und Mädels: Suchen!

  • Und weiter gehts:
    Jetzt habe ich die Konservendose auf dem Deckel des Honigeimers angezeichnet, und mittels Messer und Keule rausgefressen. Wenn du jetzt keine Dose mir Deckel hast, ist das nicht schlimm, dann musst du eben das Loch in den Boden der grösseren Dose machen. Wichtig: Das Loch etwas kleiner als die Markierung machen..


    Achtung: Ich mach den Spass ja nur zum Zeigen, darum ist es mir in diesem Fall egal, dass der Eimer galvanisiert ist, und die Dose beschichtet. Solltet ihr das nachbauen, und benutzen wollen nehmt nix was verzinkt oder so ist. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Ist mir eben noch eingefallen.



    Ich hoff ich bin ned zu schnell ;)

    Domm darfsch sei...bloss ed dabbig....

    2 Mal editiert, zuletzt von Albbaer ()

  • Seit ihr soweit? ;)


    Jetzt heisst es Löcher bohren. Ich hab hier faulheitshalber mal die Bohrmaschine genommen, das geht aber auch mit ner ordentlichen Ahle, oder ner Messerspitze. Es kommen jeweils eine Reihe um den oberen und unteren Rand der Brennkammer (kleine Dose) 5mm und um den unteren Rand der Aussendose (Hier der Honigeimer) 8mm, und in den Boden der Brennkammer verteilt. Dann setzen wir den "Ring" ehemals Deckel in den Eimer und drücken die Dose rein. Fertig..


    Jetzt ist das Teil fertig zum Jungfernflug ;) . Sollte der Vergaser jetzt nicht gut genug ziehen, macht man erst mal die Löcher aussen grösser. Wenns dann immer noch ned wie gewünscht zündet, macht man die am unteren Ende und am Boden der Brennkammer grösser. Anfangs übertreibe ich nicht mit den Löchern, da zu gut ziehen auch nicht Sinn der Sache ist.


    Jungfernflug folgt morgen.

    Domm darfsch sei...bloss ed dabbig....

    Einmal editiert, zuletzt von Albbaer () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler

  • Vor ein paar Jahren hat mich mein Freund "Mogen" einmal gefilmt, wie ich im Wald einen Holzvergaser-Hobo aus zwei Blechdosen nur mit einem Messer als Werkzeug herstelle.
    (Der Ton ist schlecht, aber das Filmchen passabel)
    Ich zeige den Selbstbau in Echtzeit; der Film ist nicht geschnitten! Könnte daher ein bischen langatmig werden, aber dann weiß man wenigstens, wie lange (oder kurz) das dauert.


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    LG Parzival

  • So, jetzt nerv ich noch ein wenig mit Theorie ;) . Vielleicht möchte ja jemand wissen warum und wie so ein Dingens funktioniert.


    Ich könnte jetz anfangen mit: Watt iss eeen Holzverjaser? Nu stell ma uns mal janz dumm..... aber so krieg ich das nicht erklärt, haha


    Wie wir alle wissen steigt warme Luft nach oben. Wenn wir also den Holzvergaser anbrennen, erwärmt sich die Luft zwischen den Dosen und strömt durch die oberen Löcher aus. Wenn jetzt die Temperatur zwischen den Wänden hoch genug ist entsteht hier ein Zug, der auch den Qualm/das Holzgas nach unten durch die unteren Löcher zieht, von wo aus er nach oben durch die Löcher strömt und dort verbrennt. Natürrlich muss der Kocher auch noch Frischluft ziehen können (blau) damit genug Sauerstoff vorhanden ist. So funktioniert das vereinfacht gesagt.


    Durch Grösse und Menge der Löcher lässt sich der Kocher einstellen. Ich fang immer lieber mit weniger und kleiner an. Aufbohren kann man ja immer noch.


    Und morgen Kinder wirds was geben...Bilder vom ersten Lauf

  • Auf was ich bei @Parzivals Video eingehen möchte ist die Art wie man so einen Kocher betreibt: Komplett füllen und dann von oben abbrennen lassen. Da hast recht Parzival :thumbup: , erstaunlicherweise ist das noch nicht so verbreitet.

    Domm darfsch sei...bloss ed dabbig....

    Einmal editiert, zuletzt von Albbaer ()

  • Auf was ich bei @Parzivals Video eingehen möchte ist die Art wie man so einen Kocher betreibt: Komplett füllen und dann von oben abbrennen lassen. Da hast recht Parzival :thumbup: , erstaunlicherweise ist das noch nicht so verbreitet.

    Auch mit einem Hobo-Kocher mache ich das auch gerne. Also komplett voll machen, oben Zunder drauf, anzünden, reinpusten bis es brennt und los geht's mit kochen. Das Holz brennt runter wie ein Fackel und von unten kommt Sauerstoff an das Brandherd ran.
    Wenn unten viel Glut in dem Kocher liegt und man nachträglich viel Holz nachfüllt, ziehen die glühenden Holzkohlen Sauerstoff aus der Zugluft und dieses fehlt bei der Holzverbrennung mit dem Ergebnis, dass das Brennholz eher verkohlt und stark qualmt.


    Cheers Mike

  • Au Backe


    Also der erste Lauf ist nun durch. Nach dem Anzünden: Dann hats ne Weile gedauert bis die Gasverbrennung einsetzte. Leider konnte ich das nicht so toll festhalten mit meinem Fotole (einige Bilder waren noch mieser). Aber dennoch ein paar Bilder, ich hoff man kanns ein bissle erkennen:..
    Jedenfalls sah das Ganze nach 40 Minuten so aus:


    Jetzt stellt sich mir die Frage: Braucht der mehr Frischluft...oder lass ich das so? Ich denk: 40 Min Brenndauer hat halt was.

  • @Albbaer
    ich denke Du solltest dem Eimer unten ein wenig mehr Luftlöcher oder größere Luftlöcher gönnen ...


    ;)

    Einmal editiert, zuletzt von kahel ()

  • @kahel , da ringe ich eigentlich noch mit mir. Der hat recht gut funktioniert, ich konnte es nur nicht so toll festhalten. Andererseits, ist der eh nur ein Zeigeprojekt, von daher kann ich den löchern ohne Ende. Ich glaub das mach ich auch. Wär doch gelacht wenn ich nicht das Inferno im Eimer hinkriegen könnt :evil: . Die 40 Minuten Kochhitze bringt der dann zwar nimmer, dafür wird er pyromanenfreundlich.

  • Sodele, die Aussenlöcher sind grösser, es sind jetzt Langlöcher. Jetzt wirds etwas bildlastig.


    Die Reste von gestern:
    Nachdem nun die Langlöcher drin sind schauts kurz nach dem entzünden so aus:.


    Nach einer Weile haben wir das:...


    Die Verbrennung läuft recht gut. Rauchentwicklung ist sehr gering.
    . Details:..


    Jetzt hab ich mal feuchte Stöckle nachgelegt, damits qualmt:. Aber sehr schnell wars dann so:.



    Was jetzt? Ich glaub im nächsten Schritt werde ich die unteren Brennraumlöcher ein wenig bearbeiten.


    Irgendwie wächst sich das aus. Aus: Mal eben nen Vergaser dengeln wird : Was passiert wenn... Nun ja es ist ja im Interesse der Wissenschaft ;)

  • Sodele...Endspurt.... ;)


    Jetzt habe ich die unteren Brennraumlöcher vergrössert:




    Beim Anbrennen:..



    Wärend dem Betrieb, zwischendurch habe ich feuchtes/nasses Holz nachgelegt, sieht man dann am Rauch. Der war aber auch schnell wieder weg.


    ....


    .


    Nach 25 Minuten:



    Was mir aufgefallen ist: Die Frischluftlöcher dürfen ruhig grösser sein, das hat vom ziehen her was gebracht, allerdings reduziert das die Brenndauer schon. Dafür war fast nix mehr im Eimer als das Ding aus war. Mit weniger Frischluft hat man länger Hitze, aber ein bissle mehr Asche. Wenn man die unteren Brennraumlöcher zu gross macht hat man zwar mehr Hitze, aber nicht so lange.


    Was mir bei früheren Projekten aufgefallen ist: Der Abstand zwischen Innen- und Aussendose sollte nicht zu gross sein. 1cm dürfte noch OK sein (hier könnte man ja ne empirische Versuchsreihe machen ;) , aber bitte wer anders), hier bei diesem Kocher war da zu viel Luft dazwischen um das Optimum zu erreichen. Also sollte man auch das bei der Dosensuche beachten.


    Fertig