Wozu ein Hobo?

  • Ich habe mir einen Hobo aus einer Ikea-Edelstahldose gebaut, aber nicht die klassische mit den Löchern sondern da gibt es so ein Set mit drei unterschiedlichen Größen und ich habe die größte Dose genommen, die mittlere nehme ich als Kochtopf und die kleine als Becher. Die 3 Dosen passen gut ineinander. Den Boden habe ich so gelassen wie er ist und keine Löcher reingebohrt. Am unteren Rand habe ich eine große Ausnehmung herausgeschnitten und kann damit Hölzchen nachschieben bzw. den Hobo schön in den Wind drehen damit er gut zieht. Am oberen Rand habe ich rundherum viele Löcher für den Abzug des Rauches reingebohrt + vier kleine Löcher in denen ich zwei Edelstahl-Schaschlikspieße durchgesteckt habe als Topfhalter.


    Es ist immer wieder faszinierend, wie gut der Hobo zieht, wie wenig Holz er braucht und wie gut er Wärme abstrahlt, obwohl er so klein ist. Das Wasser kocht im nu innerhalb weniger Minuten. Letztes mal habe ich nach dem Kochen meines Teewassers statt dem Kochtopf einige kleine Stöcke zusätzlich oben draufgelegt und es war faszinierend, wie lange er damit brannte. Wenn ich daran denke, wie viel Holz man bei einem offenen Feuer benötigt im Vergleich zum Hobo.......

    Hast Du Bilder? Eventuell auch eine Beschreibung wo Du die Dosen im Ikea gefunden hast? Gibts die dauernd?
    Das wäre doch glatt ein Argument mit der Frau mal zu den Schweden zu fahren obwohl ich das sonst zu vermeiden suche :D

  • Eigentlich ist ja alles gesagt. Aber hier auch nochmal meine Gründe.
    Das trifft auf den von nier verwendeten Honeystove zu.


    - sehr leicht, kein Brennstoff mitschleppen
    - man kommt mit sehr dünnem Brennmaterial aus das auch mal feucht sein kann
    - sehr klein und flach verpackbar
    - sehr effektive Verbrennung wenn auch nicht wie ein Vergaser. Kaum Rückstände außer ein wenig weiße, feine Asche
    - toller Kamineffekt ( @kahel ;) )
    - Material, kann noch beim laufen ratzfatz gesammelt werden
    - sicherer Topfstand
    - kann sehr gut in Kombi mit Trangiabrenner verwendet werden
    - kann auch mit Trangia Gasbrenner oder optimus multifuel verwendet werden
    - ist erweiterbar
    - man kann drauf Grillen
    - Spaßfaktor
    - Schutz des Untergrundes
    - Wird ehr toleriert als ein normales Feuer


    Naja, das fällt mir auf die Schnelle ein. Nach Nachteilen hat ja keiner gefragt :D





  • Ich bin Fussgaenger, ich habe hier in 30km Umgebung KEINE offizielle Feuerstelle oder einen Grillplatz finden koennen. Von wegen Tourismusfreundliche Gegend, dass ich nicht lache. Als trockengelegtes ehemaliges Moorgebiet ist die Gegend auch nicht ideal fuer Boden- oder Grubenfeuer. Sowas gabs hier schon, dass ein unterirdischer Torfschwelbrand Tage spaeter unter Nachbars Scheune wieder hochkommt. Das soll MIR bitte nicht passieren, ist peinlich und, wenn mein Feuer damit in Verbindung gebracht wird, unnoetig teuer. Ausserdem ist so ein Hobo ein toller Staender fuer den Trangiabrenner und einen Topf.
    Die Effizienz ist auch viel groesser als bei offenem Kochfeuer, ich kann mit weniger Holz das gleiche Ergebnis erzielen.

    Historiker J. Talmon, Israel, hat 2 Demokratiearten unterschieden: pluralistisch-liberale-dogmenfreie u. totalitäre mit herrschender Doktrin und Denkverboten. In der 2. Variation gibt es eine Wahrheit a priori. Debatten sind Störfälle. Die einzig selig machende Wahrheit wird mit Mitteln d. Wissenschaft alternativlos gemacht, auf säkulare Weise für sakrosankt erklärt. Wer Differenzierung fordert oder zweifelt, wird mit dem Etikett «Leugner» in die Ecke der Flacherdler gestellt.

  • @Orome: Bilder habe ich aktuell nicht bei der Hand, werde aber versuchen, bei Gelegenheit mal welche einzustellen. Ich kann Dir dann gleich Verbesserungsvorschläge meines Hobos liefern. Ich habe jetzt auf der Ikea-Seite alles durchsucht, leider scheint es die Dosen nicht mehr zu geben. Du kannst bei Ikea mal den Suchbegriff "Grundtal" eingeben, da gibt es einen Besteckhalter aus schönem gebürsteten Edelstahl, bei dem Du die Halterung weglassen kannst und einen schönen Hobo bauen kannst. Die Halterung könntest du aber auch gleich zu einem Griff umfunktionieren. Ich weiß nicht, ob verlinken von Websites hier erlaubt ist. Ich habe diesen Besteckhalter ebenfalls, aber noch keinen Hobo daraus gebaut. Der Vorteil ist, dass der Besteckhalter auch etwas größer ist als die größte der drei Dosen. Geeignete Edelstahldosen gibt es aber in den meisten Möbelhäusern und Einrichtungs-Dekogeschäften, bzw. auch 1-Euroshops und anderen Billig-Warenketten. Nimm am besten eine Dose, welche nicht zu niedrig ist, damit der Hobo einen schönen Durchzug und entsprechend Kamineffekt hat. Zu schmal soll er auch nicht sein, damit man gut Holz nachlegen kann. Mein Hobo ist fast ein wenig klein, für den Tee reicht er aber bei weitem.

  • Auch ein Holzvergaser ist im Grunde seines Herzens doch ein Hobo, siehe hier:
    Konservendosen-Holzvergaser


    oder hier:
    Bitte um Beitrag: "Wie baut man einen Holzvergaser"


    Sowas werden sich die "Hobos" in den 1930er Jahren wahrscheinlich auch schon zurechtgefriemelt haben ;)


    Und solange mir niemand einen brauchbaren, zusammenfaltbaren TOPF bietet, ist die Platzdiskussion für mich überflüssig - ein Hobo/Holzvergaser, der in meinem Topf platz hat, nimmt weniger Platz weg als jeder zusammenklappbare Hobo, der zusätzlich zum Topf transportiert wird.


    Und Antwort auf die Ausgangsfrage: WOZU?
    Damit ich nicht jedem, der nach mir kommt, eine "Feuerstelle" hinterlasse - das ist für mich so, wie wenn irgend jemand Müll in den Wald geworfen hat, der Nächste denkt dann: "Oh, is' ja eh schon dreckig, also..."
    Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass der Nächste beim Anblick meiner Feuerstelle denkt: "Oh, ist' ja eh schon verbrannt hier, also..."
    Ich weiß ja nicht, wie DER mit Feuer umgeht (also eigentlich auch @Konradskys Antwort oben)
    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe durch Hobo und Hozvergaser sehr viel über Feuer gelernt, obwohl ich dachte ich weiß alles darüber. So waren diese Geräte für mich kleine Versuchsanordnungen, wo man viel probieren und ebenfalls gut beobachten konnte.
    Das ganze gefiel mir so gut, dass ich dann mal einen eigenen Hobo mit Holzgasbrennerfunktion entwarf und realisierte. Hat echt Bock gebracht.


    Heute - aber auch damals - isses nen Lagerfeuerersatz, fürs Feeling, gegen verbrannte Waldböden. Und auch wenn Feuer generell verboten ist, wird es schon einen Unterschied machen, ob man ein klassisches Feuer oder eben ein Hobofeuer an hat. Und dadurch dass mein Pico mit seinen 85 Gramm nicht sonderlich ins Gewicht fällt, ist es auch kein Problem das Ding mitzunehmen. Ob nun als Backup, für die BC-Einlage mit den Kids oder tatsächlich auch als Wärmestrahler nachts vorm Tarp.


    Beste Grüß, Hobo on!

    "Stuta yuna-parchee. Jee buttmalia huhah a lo panksta du makacheesa."

  • Quatsch! ?(
    Ein Hobokocher ist genauso schlecht zu Verpacken wie ein Holzvergaser!

    Das stimmt defintiv nicht mein Lieber, dann kennst du wenig gute Hobos mit kompaktem Packmaß ;)
    Hufix, Künzi, Picogrill ... Alle ganz kleines Packmaß.
    Hufix geht ab wie bolle ...


    Mein Toaks Holzvergaser passt genau in meinen Topf und im zerlegten Vergaser hab ich Zunder und Co. . Somit ist kein Platz verschwendet.

  • Und ganz neu in der Sammlung der Hobos, der Brennerle .. sehr schlankes Packmass , schnelles Feuer mit kräftigem Zug , individuell befeuerbar.


    Denke um zur Grundfrage zu kommen wozu Hobo, schneller und kontrollierter kannst du keine Lebensmittel zubereiten und das Feuer wieder löschen und weiter zu reisen. Wichtig dabei ist ja auch, wenn sehr wenig Holz da ist , hast du mit einem Feuer weniger Chancen etwas zu essen oder zu trinken zuzubereiten,als mit einem Hobo.
    Ich zB. Liebe es, mir auch zuhaue , gerade zu dieser Jahreszeit , mal recht flott ein warmes Getränk im Garten zuzubereiten und dann durch den Garten zu gehen und die Ruhe zu genießen.


    Das Leben ist ein Spiegel: wenn du hineinlächelst, lächelt es zurück
    George B. Shaw

  • Und ganz neu in der Sammlung der Hobos, der Brennerle .. sehr schlankes Packmass , schnelles Feuer mit kräftigem Zug , individuell befeuerbar.


    Denke um zur Grundfrage zu kommen wozu Hobo, schneller und kontrollierter kannst du keine Lebensmittel zubereiten und das Feuer wieder löschen und weiter zu reisen. Wichtig dabei ist ja auch, wenn sehr wenig Holz da ist , hast du mit einem Feuer weniger Chancen etwas zu essen oder zu trinken zuzubereiten,als mit einem Hobo.
    Ich zB. Liebe es, mir auch zuhaue , gerade zu dieser Jahreszeit , mal recht flott ein warmes Getränk im Garten zuzubereiten und dann durch den Garten zu gehen und die Ruhe zu genießen.

    Im Garten?!?!? =O
    Da mache ich mir den Tee in der Küche, fülle ihn in einen Thermobecher und nehme ihn mit in den Garten. Oder nehme den Grill/die Feuerstelle her, für den Garten sind Packmaß und Gewicht doch völlig irrelevant, da braucht man keinen Hobo.

  • @ope, du hast recht, aber der Hobo ist da und will benutzt werden, mach mal deinen Tee oder Glühwein auf dem Hobo im Garten , dann weißt du was ich meine !! Diese Ruhe und das holz spalten ... sehr beruhigend.


    Das ist meine kleine Auszeit vom Alltag zuhause.Ich habe 1000 qm Grundstück . Da geht was.


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  • @ope, du hast recht, aber der Hobo ist da und will benutzt werden, mach mal deinen Tee oder Glühwein auf dem Hobo im Garten , dann weißt du was ich meine !! Diese Ruhe und das holz spalten ... sehr beruhigend.

    Ich verstehe was du meinst ;)
    Ich brauche für diese "Stimmung" aber richtig Wald drumherum, im Garten fehlt mir das gewisse Etwas.

  • Ich bin wieder fast ganz weg von Hobo und Holzvergaser. Morgens brauch ich nen Kaffee und zwar zackig, Gasbrenner raus, Kaffee fertig. Auch im Winter dank Wintergas. Wenn ich ein Feuer mache, dann ein richtiges. Gibt genug öffentliche und abgelegene Feuerstellen. Das ganze Hobogedöns ist für mich nerviges Spielzeug.


    MfG Bushdoc

  • Gerad das Prozedere finde ich für mich besonders wichtig. Egal ob das eine schneller geht als das andere. Holz spalten, Hobo aufbauen, anheizen, das möchte ich haben :)


    In der Ruhe liegt die Kraft.


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  • Gerad das Prozedere finde ich für mich besonders wichtig. Egal ob das eine schneller geht als das andere. Holz spalten, Hobo aufbauen, anheizen, das möchte ich habe

    Da bin ich ganz bei dir, aber andererseits verstehe ich @Bushdoctors Ansicht, dass man morgens nicht unbedingt die Lust und Zeit hat, einen schnellen Kaffee zu zelebrieren. Mir fehlt dahingehend noch die eigene Erfahrung, aber ich finde seine Sichtweise ziemlich interessant, zumal ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht habe. Unrecht hat er jedenfalls nicht.


    Für abends oder nach Feierabend im Garten, für unterwegs (Tagestour) auch nett, aber wie verhält es sich wirklich, wenn man nach kurzer Nacht morgens einfach nur wach werden möchte? Ich bin ehrlich, Holz suchen, Ästchen spalten, anheizen etc. bräuchte ich morgens zwangsläufig auch nicht unbedingt.

  • Ja , hast natürlich absolut recht, morgens im Wald hätte ich da auch überhaupt keine Lust drauf noch lange Vorbereitungen zutreffen.
    Ich hatte da vielleicht auch falsch geschrieben, ich mache natürlich soetwas nur abends zuhause im Garten im Winter :)


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    George B. Shaw

  • für's schnelle Anheizen gilt:
    Wer gut Vorbereitet ist - der hat Morgens auch schnell seinen Kaffee auf der Kralle! ;)


    Birkenrinde sollte ja in jedem Zunderbeutel vorhanden sein, das zu verballernde Holz wird den Abend vorher schon Griffbereit
    in passende Stücke und entsprechenden Häufelchen, trocken in Griffweite gelagert. Gelle?!
    Ist alles nur eine Sache der Priorität und der Organisation von einem selbst.


    Dann klappt auch der schnelle Kaffee am Morgen mit einem Hobokocher ... auch aus der Hängematte heraus und aus dem Tarp sowieso! 8)


    lieben Gruß
    kahel

  • Es gibt Touren, bei denen ich Bushdoc recht gebe keine Frage.


    AAAAber, wer einen schnellen Hobokaffee will der kann den schon recht schnell haben. Holz spalten? Warum? Bleistiftstarke Ästchen, wie Kahel schreibt hat hier doch wohl jeder Zunder in der Tasche. Mit einem Feuerzeug ist das noch nicht mal nötig.


    Und für ne Tasse Kaffee brauche ich auch nicht 2 Liter Wasser kochen. Die Ästchen, mit dem ein Hobo eh besser funftioniert als mit dickem Material findet man häufig sogar in einem Radius von 3 Metern.


    Ein Hobo ist sicherlich ein Stück weit Spielerei aber er funktioniert als Ausrüstungsgegenstand, auch wenn man nichts anderes hat.


    Wenn ich Touren mit wirklich langen Etappen habe und eigendlich richtig kochen will kann der Hobo lästig sein aber wenn ich nur heisses Wasser mache bei dem ich nur was aufgieße ist es nicht das Ding. Auch wenn ich für mehrer Leute Koche ist der Hobo nicht optimal aber ansonsten durchaus praktikabel.