Wozu ein Hobo?

  • Hallo zusammen,


    ich frage mich schon seid längeren wozu man einen Hobo braucht?


    Einen Holzvergaser kann ich noch nachvollziehen aber wo ist er Unterschied zwischen einem Hobo und einem normalen Kochfeuer?


    Was ist für euch der Vorteil eines Hobos?


    Ein Hobo ist meiner Ansicht nach kein Kocher mit einer gut zu kontrollierenden Flamme wie z.B. ein Gaskocher den ich SOFORT an- und ausmachen kann.
    Sind offene Feuer verboten wird auch der Hobo verboten sein.
    Für außenstehende wird der Hobo das gleiche wie ein kleines Lagerfeuer sein.


    VG Orome

  • Schöne Frage eigentlich....


    Meine Interpretation eines Hobos ist im Grunde ein sehr effektives und schnelles Kochfeuer mit Topfhalterung. "Effektiv" weil man nur sehr wenig Brennstoff/Holz benötigt und die Verbrennungshitze direkt auf den Topfboden geleitet wird. Das Bauen von diversen Formen einer Topfhalterung über einem Feuer ist eigentlich ein zentraler Teil des Themas Bushcraft - aber es kostet halt Zeit. Somit steht der Hobo genau in der Mitte zwischen einem Bushcraftmässigem Lagerfeuer und einem normalen Outdoorkocher (mit Gas-, Benzin- oder Spiritusbetrieb).


    Ausserdem denke ich, dass der Spass am Feuermachen ein Hauptgrund für die Nutzung eines Hobos ist.
    Das Gefühl, ein echtes Feuer unter dem Kessel zu haben, welches auch gefüttert und beaufsichtigt werden muss, macht einfach mehr Spass (und vermittelt eine gewisse Ruhe) als ein fauchender Gasbrenner ;)

    I am here by the will of the great spirit

    and by his will I am chief

  • ich frage mich schon seid längeren wozu man einen Hobo braucht?


    Ganz einfach, ohne Hobo ist man doch kein echter Bushcrafter! 8o

    Skal hilse fra fjellet – det evige land,
    hvor moskus og jerven har bolig.
    Min lengsel dit inn er blitt som en brann.
    Kun der får jeg fred og blir rolig...


    Jon Ø. Hov

  • Hallo Orome,


    wenn ich nicht gerade mit Spiritus- oder Gaskocher unterwegs bin, nehme ich gerne einen Hobo Ofen.
    Mit etwas Übung und der richtigen Vorgehensweise, geht das Kochen mit einem Hobo erstaunlich schnell und man benötigt wenig Brennstoff.


    Mit einem Hobo-Ofen brauche ich vielleicht 10 Minuten Zeit, um meine Mahlzeit zu machen. Ich schnappe mir ein paar trockenen Fichtenzweige von den Bäumen und stopfe diese in den Brennkammer. Dann stecke ich ein Stück brennendes Kienspann dazu rein und binnen 5 Minuten habe ich ordentlich Feuer. Mit einem Schluck Wasser ist das Feuer gelöscht, falls ich das will und hinterher gibt es so gut wie keine Spuren. Durch die Sogwirkung ist die Sauerstoffzufuhr wirksamer und das Feuer qualmt nicht so arg.
    Viele Hobos werden entweder zusammengesteckt oder einfach auseinander gefaltet (wie meins) und können einfacher verstaut werden. So weit ich weiß, gibt es keine faltbare Holzvergaser.


    Wenn ich mit einem Hobo draussen Feuer mache, mache ich das in der Regel neben einer offiziellen Feuerstelle. Dann gibt es keine Diskussionen (außer im widersprüchlichem Bild ganz rechts , aber da war es überall ziemlich feucht und nass). Wenn's drauf ankommt, sind Gasbrenner und Spirituskocher auch offene Feuer und wenn man es sehr genau nimmt, genau so verboten ;)


    Und noch ein Argument:


    ganz offen und ehrlich, ES MACHT EINFACH SPASS


    cheers Mike

  • Also zu Deiner rechtlichen Frage.
    Ja, an nicht extra ausgewiesenen Stellen ist ein Hobo offiziell genauso verboten, wie ein offenes Feuer oder ein Holzvergasser.
    Wobei oft Hobo und Holzvergasser noch toleriert werfen - wie auch andere Kocher. - ABER eben KEIN Rechtsanspruch
    Und Hobo lässt sich kleiner als ein Holzvergasser verpacken

  • Und Hobo lässt sich kleiner als ein Holzvergasser verpacken

    ...also ich bin sonst ganz bei dir, mein Holzvergaser (Lixada) passt allerdings locker in meinen Hobo (IKE*-Feuerkorb) :D . Kommt also (wie so oft) darauf an, wie klein der Hobo und wie groß der Holzvergaser... Moment... oder andersherum... ?( ;)


    :dolldrueck:

  • Also wenn ich mit der Wandergruppe unterwegs war, da ist nie Zeit - aber mit meinem Jetboil habe ich für alle schnell heißes Wasser und Cappuccino.
    Wenn ich alleine unterwegs bin - so kleinere Strecken - da ist ein Hobo durchaus fein - man kann eben Holz - Esbit - und Spiritus verbrennen.
    Man stellt in hin - Alufolie drunter und Holz rein - Zunder hat man dabei - los geht es. Nicht erst - Die Feuerstelle einrichten dann am besten Steine außen herum, etc. Wenn dann mal ein Förster kommt, ist die Chance, dass er bei einem Hobo nichts sagt viel größer, als bei einer Feuerstelle.
    Im Camp - ganz klar Lagerfeuer. Ansonsten auch gerne mal an einer offiziellen Feuerstelle oder Grillplatz.

  • Und Hobo lässt sich kleiner als ein Holzvergasser verpacken

    Quatsch! ?(


    Ein Hobokocher ist genauso schlecht zu Verpacken wie ein Holzvergaser!
    Denn beide, der Hobokocher als auch der Holzvergaser sind nix anderes als runde Behälter in denen Feuer gemacht werden kann; und rund lässt sich nunmal immer schlechter verpacken.


    Wenn Du diese Feuerboxen ala Bushbox & Co meinst ... die ja Faltbar und/oder Steckbar sind ... mag das ja Zutreffen
    DAS sind aber keine Hobokocher!
    Der einzige Hobokocher den ich kenne der wirklich klein zu Verstauen ist, ist der Brennerle Hobokocher. ^^


    lieben Gruß
    kahel

    Einmal editiert, zuletzt von kahel ()

  • Der Hobo hat seinen Ursprung bei den Hobos (Wanderarbeiter des 19. Jahrhunderts) Sie reisten oft mit Güterzügen. Um eine Suppe oder ähnliches zu Kochen verwendeten sie Konservendosen um Feuer im Güterwagen zu machen.


    Heute wird der Hobo in Deutschland meistens verwendet weil es cool ist. Ein Hobo ist aber mehr als ein cooles Teil. Mit einem Hobo kann ich mit einer Hand voll Holz eine warme Mahlzeit machen, auch mit feuchtem Holz.
    Ein offenes Feuer braucht viel mehr als eine Handvoll Holz. Natürlich macht ein Hobo in einem Land in dem offenes Feuer fast überall verboten ist nicht viel Sinn.
    In der Schweiz oder in Kanada sieht das anders aus. Ich nehme keinen Kocher mit nur den Hobo. Mein Hob ist 85g und gefaltet so gross wie ein A5 Papier.
    In abgelegenen Gebieten kann ein Hobo haben oder nicht entscheidend sein ob du überlebst oder nicht. Wie gesagt kann auch mit nassem Holz ein Hobo betrieben werden.
    Ein Hobo kann bei widrigen Verhältnissen auch benutzt werden um ein Feuer zu starten.


    Nachtrag
    Es macht keinen Sinn mit dem Volumen gegen den Hobo zu argumentieren wenn die Alternative Gaskocher heisst. ;)

  • Hobokocher, im klassischen Sinne, sind einfache Konservendosen in denen Löcher eingebracht sind um das Holz besser und effektiver zu verbrennen.
    Drch die Anordnung der Löcher in der Dose entsteht eine Art Kaminzug der die Verbrennung wesentlich Beeinflussen kann. :thumbup:


    Bei diesen Brennboxen kann, mit den tausend Löchern rundherum und der geringen Bauhöhe in Relation zum Durchmesser der Brennkammer, kein Kamineffekt erreicht werden ...


    Gruß
    kahel

  • Wieso sind die Feuerboxen keine Hobokocher? Gibts ne Definition was ein Hobokocher sein darf und was nicht?

    Das sind natürlich auch Hobos. Ein Hobo erzeugt einen Kamineffekt. Dadurch verbrennt das Brennmaterial schneller, heißer und rückstandsfreier. Wenn Er mal brennt, ist er nicht mehr aufzuhalten ^^
    @kahel will darauf hinaus, dass es Systeme gibt, bei denen der Kamineffekt geringer ist.


    Edit: das Tippen hätte ich mir ja sparen können :whistling:

    "Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der unbegabten und Faulen."
    – Charles Baudelaire –

  • Hobokocher, im klassischen Sinne, sind einfache Konservendosen in denen Löcher eingebracht sind um das Holz besser und effektiver zu verbrennen.
    Drch die Anordnung der Löcher in der Dose entsteht eine Art Kaminzug der die Verbrennung wesentlich Beeinflussen kann. :thumbup:


    Bei diesen Brennboxen kann, mit den tausend Löchern rundherum und der geringen Bauhöhe in Relation zum Durchmesser der Brennkammer, kein Kamineffekt erreicht werden ...


    Gruß
    kahel

    Aber der Brennerle hat doch auch im oberen Bereich größere Löcher. Müssten für eine ordentliche Kaminwirkung die Löcher nicht nur im unteren Bereich sein (die Luft strömt unten ein, wird erhitzt und zieht nach oben)?
    Wo ist denn da der Unterschied zwischen ner Brennbox und dem Brennerle?

  • Ich habe mir einen Hobo aus einer Ikea-Edelstahldose gebaut, aber nicht die klassische mit den Löchern sondern da gibt es so ein Set mit drei unterschiedlichen Größen und ich habe die größte Dose genommen, die mittlere nehme ich als Kochtopf und die kleine als Becher. Die 3 Dosen passen gut ineinander. Den Boden habe ich so gelassen wie er ist und keine Löcher reingebohrt. Am unteren Rand habe ich eine große Ausnehmung herausgeschnitten und kann damit Hölzchen nachschieben bzw. den Hobo schön in den Wind drehen damit er gut zieht. Am oberen Rand habe ich rundherum viele Löcher für den Abzug des Rauches reingebohrt + vier kleine Löcher in denen ich zwei Edelstahl-Schaschlikspieße durchgesteckt habe als Topfhalter.


    Es ist immer wieder faszinierend, wie gut der Hobo zieht, wie wenig Holz er braucht und wie gut er Wärme abstrahlt, obwohl er so klein ist. Das Wasser kocht im nu innerhalb weniger Minuten. Letztes mal habe ich nach dem Kochen meines Teewassers statt dem Kochtopf einige kleine Stöcke zusätzlich oben draufgelegt und es war faszinierend, wie lange er damit brannte. Wenn ich daran denke, wie viel Holz man bei einem offenen Feuer benötigt im Vergleich zum Hobo.......

  • Also mich interessiert bei einem Holzvergaser, Hobo, bei einer Brennbox oder beim Ikea-Eigenbau nebenher auch die Wärmestrahlung, um mich im Herbst/Winter auf Tour auch mal etwas aufwärmen zu können. Ich hatte bisher nur einige Zeit den Spiritus-Kocher von Esbit im Einsatz, könnte aber nicht sagen, dass die Wärmestrahlung des Spiritus-Kochers annähernd vergleichbar gewesen wäre, im Gegensatz zu meinem Ikea-Eigenbau.


    Gut, über Packmaß, Verpackung und Dreck braucht man hinsichtlich des Ikea-Eigenbaus nicht zu diskutieren. Dieser soll nun auch nicht als Maß der Dinge gegenüber sonstiger Holzvergaser (etc.) gesehen werden. Bezüglich erreichbarer Wärmestrahlung stand er bei mir aber immer recht hoch im Kurs.


    's Brennerle wäre durchaus eine willkommene Alternative, aber irgendwie bin und bleibe ich derzeit noch skeptisch.

  • Bei dem "Brennerle" sind die großen Löcher (Sekundärluftzufuhr) auch dazu da, ein Gasbrennersystem innerhalb des Brennraums plazieren zu können. Dieses Brennerkopfschlauchsystem wird dann durch eine entsprechende Öffnung gesteckt und in eine weitere den zur Gaszufuhr und somit zur Flammenregulierung benötigte Verstellmechanismus:



    Brennerle Funktionsschema:



    https://www.brennerle.de/rund-…ennerle/technische-infos/



    lieben Gruß
    kahel

    3 Mal editiert, zuletzt von kahel ()