Review - Großes Japanisches Universalbeil von Dictum

  • Hallo zusammen,


    hier möchte ich euch mein jüngstes Beil vorstellen.
    Das große japanische Universalbeil von Dictum:


    Hier ein paar Statistiken:
    Gesamtgewicht: 1040 g inkl. Lederschneidenschutz
    Kopfgewicht (laut Hersteller): 750 g
    Gesamtlänge, Kopf + Stiel: 36 cm
    Schneidenlänge = 117 mm
    Hammerfläche = B x H = 26 x 30 mm
    Der Beil ist ziemlich wuchtig mit einer flachen Primärfase, die eine Gesamtwinkel von circa 34° besitzt (2 x 17°)
    Die Primärfase ist flach geschliffen, und in der letzten 3 mm ballig ausgechliffen. Das Beil wurde Papierschnitt-scharf ausgeliefert, Ich habe die Schneide etwas abgezogen und es ist jetzt Armhaarrasier-scharf.


    Da ich gerne mit einem Beil Holz schnitze, hat mich der Axtform mit langem Bart gereizt. So hat man die Hand direkt hinter der Schneide und kann den Axt präzis führen

    Hier gibt es aber gleich ein kleines Problem. Der Axtkopf ist gerade am Kragen ziemlich scharfkantig (geschmiedete Temperguss) und drückt mit der Zeit unangehm wenn man den Axt an Kopf führt.

    Dies habe ich etwas entschäft, indem ich ein kurzes Stück Schrumpfschlauch am Übergang verpasst habe:

    Ist zwar nicht ganz so hübsch, aber jetzt passt alles einwandfrei.
    Ich habe es im Wald etwas durchgetestet und ich bin im Großen und Ganzen zufrieden. Das Beil ist wie es auch heißt, Universal.
    Man kann auf der eine Seite sehr gut damit feine Schnitzarbeiten machen und auf der anderen Seite sehr gut Holz damit spalten.
    Die Schneide ist schnitthaltig und der Qualität stimmt. Der Stiel aus japanische Weißeiche liegt gut in der Hand.


    Man kann sehr präzise mit dem Beil arbeiten und die Schneide hat Biß.
    Für reine Schnitzarbeiten wäre das Beil jedoch mit der Zeit schwer und doch klobig, das ist halt ein Kompromiss.
    Als Universalbeil kann ich das hier gut weiterempfehlen. Der Form ist Geschmackssache, aber mir gefällt es sehr gut.
    Das Beil kostet 76 Euro.


    Cheers Mike

  • Ich kenn da ja das kleine von. Ein gewisser jemand hat mich damit spielen lassen.....und wie soll ich sagen, der Habenwillfaktor ist da. Enorm sogar. Allerdings dacht ich, das grosse wär doch au ned schlecht...und irgendwie bstätigst du gerade meine Einschätzung.

  • Hab mich vor ein paar Monaten auch für dieses Teil interssiert, was nicht unbedingt verwundert da offensichtlich mehrere hier die selben Prioritäten ans Werkzeug haben ;) Besitze schon länger eine Zimmermannsaxt von Husqvarna mit ca. 50cm langem Stiel. Diese Axt hat ebenfalls Flachschliff, ist aber leider schwer und daher etwas unhandlich vor allem für den Zweck des groben Holzschnitzens. Da geht's mir leider so wie @MacGyver ...


    Das japanische Teil hätte ähnliche Konzeption mit gerader Schneide und durch die Ausnehmung lässt sie sich vorne am Axtkopf sicherlich gut greifen. Was mir ebenfalls zusagt ist ein flacher Kopf so dass möglichst nix scharfkantiges unter dem Stielende übersteht wenn ich die Axt im Rucksack transportiere und am Rucksackboden event. einen Hotspot erzeugt der das Gewebe unnötig stresst. Bei Beilen welche in A oder D üblich sind geht ja das obere Ende der Schneide oft weit über das eigentliche Stielende hinaus - ihr wißt sicherlich was ich meine. Die japanische Axt hat aber auf mich den Eindruck einer industriell im Gesenk gefertigten Axt gemacht, da hier alle Abstände, Kanten, etc. schnurgleich sind. Die Fotos oberhalb bestätigen meinen Eindruck auch und da sind die über EUR 70.- schon mal eine Ansage. Hab dann für mich beschlossen dass ich doch bei meiner Husqvarna bleib. Die ist zwar ein Kompromis was schnitzen/spalten anbelang, hat damals aber grade mal EUR 50.- gekostet. Sie ist handgeschmiedet aber beileibe nicht perfekt verarbeitet, was aber durchaus auch seinen Charme hat. Naja, vielleicht reichts ja irgendwann ja mal für eine dieser schnuckeligen japanischen Teile?

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    Frischluftdeppert
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  • Ich habe heute Morgen ein paar Stunden lange mit dem Beil gearbeitet und richtig herangenommen. Dabei habe ich Apfelholz und sehr trockenes Eichenholz gespalten, gehackt, geputzt und geschnitzt.

    Obwohl ich vor ein paar Wochen etwas reserviert war wegen feine Schnitzarbeiten, bin ich mittlerweile sehr glücklich. Der Form des Axtkopfes ist äußerst praktisch und lässt vielfältige Arbeiten auf verschiedenen Arten machen. Man kann das Beil fast wie ein Stemmeisen am Kopf in das Holz mit der Hand stoßen.
    Die Schneide war nach 2 Stunden immer noch scharf genug zum Hacken. Der Holzstamm, der ich als unterlage genommen habe war etwas verdreckt und dadurch hat die Schneide ein paar kleine Scharten bekommen.
    Diese ließen sich mit einer feinen Diamantenschleifplatte binnen 10 Minuten wieder rausschleifen.

    Hier sieht man die Spänchen vom schnitzen.

    Man kann sehr präzise mit dem Beil schaffen.


    Cheers Mike