Übertriebene Hygiene ?

  • Wenn vom Bushcrafter von "Wunden" gesprochen wird, redet er zuweilen objektiv von Kratzern, die selten mal die Unterhaut durchbrechen.

    ..deshalb von mir ja auch so geschrieben.....

    also ich lecke meine Wunden (kleine Schnittwunden) auch... mit gutem Erfolg....

    "Wunden" sind Fleisch-, Amputations-, Pfählungs-, Schuss-, Stich-, und Bisswunden. Zwingt mich bitte nicht Bilder zu posten
    Wer an "echte" Wunden mit Wegerich, Speichel und Co rangeht, ist selbst schuld.

    Wer solche Verletzungen hat, wird wohl auch nicht auf die Idee kommen, daran rum zu lecken ;)

  • @Arco ich kam mal so 7 bis 8 Stunden nach der Verletzungsursache zum Arzt.
    Er schaute sich die Wunde an und klammerte. Als es um die Krankmeldung ging erfuhr er wann der Unfall war.
    Sofort entfernte er die Klammern wieder und machte nur einen Sprühverband drauf. Da war nix mit abtragen oder so.
    Nachdem eine halbe Woche Schmerzen und Schwindel kam wurde mit Röntgen und CT weiter gemacht.
    Wunde an sich wurde nur immer wieder neu mit Sprühverband versorgt.

  • Ein kleiner Beitrag zur Körperhygiene:


    Ich betreibe gerne Caveman-Gesichtspflege. 8o
    Dies bedeutet, das Gesicht wird unter der Woche einfach nicht gewaschen. :schwein:
    Bei starker Verschmutzung und nach dem Sport wird es nur mit klarem Wasser abgespült, mehr nicht.
    Die Rasur begrenzt sich nur gelegentlich auf den Hals, der Rest bleibt behaart.
    Irgendwann kam ich zu dem Erkenntnis, dass die Haut dadurch viel gesunder bleibt. Ich bekomme selten Pickel ins Gesicht und habe mit 46 Jahren kaum Falten.
    Einmal in der Woche gibt es die Badewanne und zudem wird einmal geduscht, allerdings nur mit Wasser. Sonst gibt es nun die Katzenwäsche mit einem Waschlappen für den Rest (insbesondere VOR dem Sport)
    Es gibt keine Beschwerden durch meine Mitmenschen (ich habe um ehrliche Meinungen nachgefragt :/ ), dass ich irgendwie unangenehm rieche, also ist die Normalflora wohl in Ordnung. :thumbup:
    Auffällig wird es nur beim Konsum vom Knoblauch, oder stark gewürzten Speisen, aber das ist bei einem Duschdas/Shampoo/Deo/Parfüm-odorisierten Mensch auch nichts anderes. <X
    Schön finde ich mehrtägige Tours im Sommer. Da bekommt die Haut einen richtig schönen Naturglanz, der beihnah schimmert. Dieser Glanz ist mit kein einziger Gesichtspflegecreme zu vergleichen.


    Cheers Mike

  • Ich möchte mal versuchen das eigentliche Thema subsummieren - in einer Weise, auf die sich vielleicht alle einigen Können.


    Hygiene und Körperpflege
    1. Übermäßige Hygiene sowie Desinfektion von Haut, Haaren oder ständige Gabe antibakterieller oder antibiotischer Mittel ist schädlich - das greift die Schutzfauna an.
    2. Übermäßige Hygiene kann notwendig sein, bei erkrankten, infektiösen oder immunsupprimierten Personen. (Wenn ich einen NORO/Meningokokken/Tuberkolose Patienten unterwegs versorge bin ich froh um Mundschutz und Softasept)


    Hygiene und Wunden
    1. Je sauberer eine Wunde ist, desto geringer ist die Infektionsgefahr
    2. Wundversorgung (nicht unbedingt die zwar stark blutenden aber ungefährlichen kleinen Schnitte) so steril, sauber und anti-/aseptisch wie möglich handhaben.


    Kann man sich auf diese beiden Unterscheidungen einigen?



    Zitat von Walter

    Wer solche Verletzungen hat, wird wohl auch nicht auf die Idee kommen, daran rum zu lecken

    Naja, man sollte sich schon entscheiden: Ist Speichel in Wunden antiseptisch oder nicht. Das ist sonst Cherry-Picking (Ähnlich wie: wenn ich gegen mich selbst im Schach antrete gewinne ich zu 100%/Natürlich nicht, wenn ich gegen Rachmaninov spiele ;) )
    -> kleine Wunden können ebenso wie große Wunden mit Antiseptika behandelt werden - hier gibt es keine Unterscheidungsnotwendigkeit.

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  • Und nochmal ein Nachtrag bezüglich Studien:


    Gibt es alles doch schon. In diesem Zusammenhang bitte mal folgende Metastudie anschauen:


    http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ajpa.20353/epdf
    Are Modern Environments Really Bad for Us.
    Klare Antwort: NEIN


    The widely held view that modern life-
    styles are bad for human degenerative health is largely
    due to secular improvements in data collection rather

    then a true deterioration in health.

    Kurz und knapp: Wir sind nicht kränker, wir fühlen uns nur so.


    Gesundheitsprobleme, Kindersterblichkeit und sogar degenarative Krankheiten sinken in modernen Gesellschaften im Vergleich zu Entwicklungsländern und vorindustriellen Zeiten stetig.


    Außerdem frage ich bei Björn Lomborg, ob ich die entsprechenden Grafiken aus seinem "Skeptical Environmentalist" hier zitieren darf. Es wird seit Jahrzehnten nicht alles, aber vieles besser. Keinen Grund für Dystopien.
    https://en.wikipedia.org/wiki/The_Skeptical_Environmentalist


    Wer das Buch hat:
    Bitte einmal die Abschnitte lesen: Seite 55 ff. insbes. Abb. 56/20
    Ab Seite 187 geht es genau um die Frage, die der Threadersteller gepostet hat: Antwort ist: Die Wahrscheinlichkeit Allergien und Asthma zu bekommen wird erhöht bei mangelndem Keim/Parasitenkontakt. (Hier scheint es aber auch eine Korrelation zu Frühgeburten und zur Ernährung/Übergewicht zu geben).


    Seite 335: Etwa 10% der Years of Life Lost gehen auf verunreinigtes Wasser und fehlende Hygiene zurück - in Entwicklungsländern. In OECD Ländern nicht messbar.
    Dafür gehen zusammen 20 % der YLL in den Industrieländern auf Alkohol und Kippen zurück. (Hinweis für die nächste Forentreffen ;) )


    Die Primärquellen sind im Buch angegeben, wenn jemand interessiert ist, kann ich die noch abtippen.


    Also insgesamt müssen wir nicht mehr groß diskutieren, weil die Daten da sind und die Aussagen hier ziemlich klar sind.
    LG Joe

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  • Blöde Fakten - ich will postfaktisch die alternativen Wahrheiten! :) :) :)


    VG
    Bolt, der sich dolle für OT entschuldigt :)

    Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Ab Seite 187 geht es genau um die Frage, die der Threadersteller gepostet hat: Antwort ist: Die Wahrscheinlichkeit Allergien und Asthma zu bekommen wird erhöht bei mangelndem Keim/Parasitenkontakt. (Hier scheint es aber auch eine Korrelation zu Frühgeburten und zur Ernährung/Übergewicht zu geben).

    Ich resümiere dann mal für mich, dass ein ausgewogenes Verhältnis aus Hygiene und Unhygiene gesünder ist; man sollte es in beiderlei Hinsicht nur nicht übertreiben.

  • Ich resümiere dann mal für mich, dass ein ausgewogenes Verhältnis aus Hygiene und Unhygiene gesünder ist; man sollte es in beiderlei Hinsicht nur nicht übertreiben.

    Jawollja. Anders gesagt: Wer sich zu viel die Hände wäscht und dafür auf Fluppen verzichtet und den Schnaps im Flachmann lässt, lebt länger :)

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  • Jawollja. Anders gesagt: Wer sich zu viel die Hände wäscht und dafür auf Fluppen verzichtet und den Schnaps im Flachmann lässt, lebt länger :)

    Umkehrschluss:
    Wer nicht auf Fluppen und Flachmann verzichten will lebt auch länger, wenn er sich weniger die Hände wäscht
    :thumbsup:
    DAS ist ein Wort! :D :danke:
    (Duck und wech...)

    Man sollte wenigstens solange Optimist sein, bis die Amis von jeder Tiergattung ein Paar nach Cape Canaveral treiben.

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  • Kurz und knapp: Wir sind nicht kränker, wir fühlen uns nur so.


    Gesundheitsprobleme, Kindersterblichkeit und sogar degenarative Krankheiten sinken in modernen Gesellschaften im Vergleich zu Entwicklungsländern und vorindustriellen Zeiten stetig.

    Ersten Satz halte ich für eine Hypothese, bzw. etwas gewagte Behauptung.


    Zweiter Satz steht größtenteils für alle außer Frage, vermute ich mal!!!


    Ich wäre vor 150 Jahren schon mindestens 5 Mal mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gestorben! (Mein Bruder hätte die ersten 2 Wochen nach der Geburt schon nicht überlebt)


    "Fühle" ich mich jetzt nur kränker?? Lebe ich nur noch, weil ich weniger krank war/bin?


    Eindeutig Nein! Sondern weil es heute Heilmittel/OP's gegen die Erkrankungen gibt, die es früher nicht gab. Weniger erkrankt war ich deswegen sicher nicht!


    Als Rechen-Beispiel zum Nachdenken: Ich hatte bis Mitte 40 bereits 5 Erkrankungen, an denen man im 18. Jh. einfach gestorben wäre. (und die nichts mit mangelnder Hygiene als Ursache direkt zu tun hatten)
    Damals wäre ich also höchstwahrscheinlich im Alter von entweder 8, 12, 15, 30 oder 31 gestorben.


    Wenn ich heutzutage jetzt aber noch lebe, war/bin ich deshalb gesünder?
    Oder nur öfter geheilt worden und deshalb noch am Leben?


    Lebenserwartung, Todesursachen und "Gesundheit" lassen sich nur scheinbar in Relation setzen - und das auch noch auf einer Zeitschiene von vor-industriell bis heute, wo die erhebbaren Daten gar nicht stringent oder überhaupt vorhanden sind .
    (aber irgendwie muss man nach einer Untersuchung ja zu einer publizierbaren Aussage kommen... auch wenn es nur eine Hypothese ist, indem man parallele, linear untersuchte Ergebnisse einfach miteinander verknüpft, als seien sie in Korrelation - und wie in der verlinkten Untersuchung fügt man dann ein "suggests that" oder "potential causes" u.ä.)


    Waren Generationen vor uns wirklich robuster und widerstandsfähiger?
    Die Frage vom Threadersteller würde ich ganz klar mit JA beantworten!


    Denn der wissenschaftliche Ansatz der Studien, auch der o.g., hilft da nicht weiter. Sterblichkeit hat damit nichts zu tun!



    Die o.s. erste Behauptung ist der entscheidende Punkt:
    Was nützen mir objektive, wissenschaftliche Studien zu Sterblichkeitsursachen und Lebenserwartung, wenn ich jetzt gerade draußen schon von einem Sandkörnchen Durchfall kriege oder ein bisschen Zugluft sofort 'ne Sinusitis auslöst... und mich scheiße fühle!


    Oder Angst habe vor der total verkeimten Natur?!


    Tuberkulose, Wundbrand, Pocken, Kriege, oder eine Lungenentzündung (oder Krebsarten, die noch keiner kannte) - vor 150 Jahren sind die Menschen daran einfach gestorben, just wenn es eben eintrat.


    Der Neandertaler hatte vielleicht auch nur deshalb eine halb so lange Lebenserwartung wie der moderne Homo Sapiens des 21. Jh., weil er schlichtweg gefährlicher lebte und er keine wirksamen Mittel gegen schwere Verletzungen hatte. Dass er aber robuster und widerstandsfähiger war, dem würden wohl die meisten zustimmen, oder?! Ich glaube auch kaum, dass es einen wissenschaftlichen Gegenbeweis geben kann... unwiderlegbare Hypothese!

  • Wir tragen aber auch seber bei um Heutzutage Krank zu werden...
    mit was wir alles so im Chemie bereich machen – uns reinhauen und was die Fabriken und CO. so ausspucken.... Es gibt sicherlich Krankheiten wo an wir selbst schuld sind das die jetzt bestehen.


    Ich denke das unser Körper Heutzutage mehr leisten muss weil er so vieles 'neues' schlechtes für den Körper ist ausgesetzts,


    aber das hat wenig met Übertriebene Hygiene zu tun

    Einmal editiert, zuletzt von oakleafNL ()

  • Ein ganz wesentlicher Aspekt von Hygiene ist, wie wir mit Dreck und Sauberkeit im Kopf umgehen. Wer das Wunschdenken der Putzmittel-Industrie verinnerlicht hat, hat halt keinen Spass am draußen sein.


    Dreck ist ein wenig wie eine Schlange: Wenn ich hektisch bin und Angst habe, passiert was. Bei Ruhe und Gelassenheit ist das Risiko, dass etwas passiert, deutlich geringer.


    Im Kopf werden die Weichen dafür gestellt, wie ich auf Unsauberkeit, mangelnde Waschmöglichkeiten etc. reagiere. Ich denke, der sichtbare Dreck, der sich auf Tour so ansammelt, ist sowiesosauberer, als es scheint.



    Das Baumkind

  • Als ich Kind war, wurde einmal in der Woche gebadet und Mutters Lieblingsspruch war: "Dreck reinigt den Magen." Draußen waren wir fast immer. Trotzdem habe ich im frühen Teenageralter eine heftige Pollenallergie entwickelt.
    Früher habe ich nie Händedesinfektionsmittel benutzt und war trotz gründlichem Händewaschens häufig erkältet (ständiger Kontakt mit kleinen Bazillenmutterschiffen). Mittlerweile desinfiziere ich mir die Hände regelmäßig, wenn ich nach Hause komme, da die kleinen Bazillenmutterschiffen eher selten daran denken sich die Hände zu waschen. Ich fehle weitaus seltener als meine Kolleginnen. Zu Hause benutzte ich nur für die Toilette ein desinfizierendes Mittel, ansonsten reichen Essigreiniger und Spüli vollkommen zum Putzen.
    Bin ich auf Treffen (oder auf Reisen etc.) habe ich Sterilium dabei. Oft sind die sanitären Anlagen nicht ausreichend um Hände keimfrei zu bekommen und wenn ich anschließend Essen zubereite, was vielleicht noch die ganze Gruppe isst, gehe ich kein Risiko ein.
    Mit der Natur habe ich kein Problem. Die ist in der Regel sauber.
    Schnitt- und Schürfwunden werden bei mir meistens nur so lange abgedeckt, bis sie nicht mehr bluten. Die letzte Tetanusimpfung habe ich vor mehr als 30 Jahren im Krankenhaus bekommen, nach einer Knieverletzung.
    Ich denke nicht, dass die heutige Anfälligkeit alleine auf übertriebene Hygiene zurückgeführt werden kann, vielmehr denke ich, dass durch die heutige Ernährungsweise die Darmflora vielfach gestört ist und Stress ein weiterer Faktor ist, der das Immunsystem beeinflusst.

    "Wenn du etwas tust, was du noch nie getan hast, dann ist das doch schon ein Abenteuer."
    Johan Skullman


    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

    • Offizieller Beitrag

    @Wanderratte spricht einen wichtigen Punkt an, nämlich die Verbreitung von Erregern. Es ist eben doch ein Unterschied, ob ich als Neandertaler mit meiner geschlossenen Sippe durch eine unverseuchte, fast menschenleere Mitwelt tobe oder als Erzieherin kleinen Kindern aus 30 Nationen ihre vollgerotzten Klamotten anziehe. Die Menschen heute sind wesentlich mobiler.
    Zuhause benutze ich keine Desinfektionsmittel. Jedoch werden meine Trenntoiletten nach jedem Camp-Wochenende desinfiziert, da eben auch Fremdkeime durch andere Personen Zutritt hatten. Ebenso steht dort Handdesinfektionsmittel, welches ich dort auch gerne nutze. Es ist für mich und meine Gäste einfach angenehmer, wenn der "Koch" beim Salatgurkenschneiden keine Fäkalkeime an den Händen hat.
    Den leichten Beigeschmack nach Desinfektionsmitteln verzeiht man da doch gerne... ;)

  • Ersten Satz halte ich für eine Hypothese, bzw. etwas gewagte Behauptung.

    Bevor das zielführend erörtert werden könnte: Du hast natürlich auch recht - das wir das aus verschiedenen Ebenen betrachten, ist mir eben erst klar geworden.


    Erstmal: Von welchem "früher" reden wir? Es ist ein Unterschie, ob wir von vor 100 Jahren, 1000 oder 20000 reden.


    Wo ich dir Recht gebe:
    Bei zwei Personen gleicher Konstitution - eine aus der Moderne, eine aus dem Altertum - beide nicht über 30: Da ist der Früher geborene natürlich robuster - mit mehr Fäkalkeimen etc. in Kontakt gekommen etc.
    Allerdings kommt der eine Faktor dazu, weshalb ich oben die statistischen Daten zu Entwicklungsländern gepostet hatte: Die Menschen waren früher nicht bei ähnlicher Konstitution, sondern in aller Regel immunsupprimiert durch Infektionen (Borrelia, Malaria und Konsorten, Hunger und Mangelernährung sowie unbehandelte Wunden und Krankheiten).
    Und dieser Faktor trumpft das bessere Immunsystem schlicht - sonst gäbe es keine hohe Mortalität in Entwicklungsländern. Außerdem ist der Kontakt mit vielen Krankheitserregern (wie Friese richtig geschrieben hat) früher gar nicht möglich gewesen. Die Vielfalt der humanpathogenen Keime kommen nur durch die hohe Anzahl der Bevölkerung und die Besiedelungsdichte zu stande. Viele unserer Vorfahren wären an gewöhnlichen Rhinoviren gestorben, die es damals noch nicht gab - für uns heute eine Lappalie.


    Als einfaches Beispiel sei mal Ötzi genannt. Der Kerl war schlicht und einfach verbraucht und hätte auch ohne Pfeilverletzung nicht mehr lange durchgehalten - obgleich mit Sicherheit ein gut trainiertes Immunsystem hatte.
    Nächstes Beispiel: Wir sind den isoliert lebenden Indios immunologisch überlegen - sie sterben an unseren Krankheiten, wir aber nicht an ihren.
    Wir haben da ein wenig aneinander vorbeigeredet - es ist natürlich auch schwierig die beiden "Menschen" miteinander zu vergleichen.



    dass durch die heutige Ernährungsweise die Darmflora vielfach gestört ist und Stress ein weiterer Faktor ist, der das Immunsystem beeinflusst.

    Ist durchaus ein Faktor - Prozessierte und konservierte Lebensmittel spielen wahrscheinlich auch eine Rolle, dies aber auch im Zusammenhang zu dem, was ich bei "Chaga" geschrieben hatte - antibakteriell ist antibakteriell und gehört nur im Infektionsfall in den Körper.

    ____________
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    2 Mal editiert, zuletzt von Joe ()

  • Zum Thema Körperpflege, sprich Duschen : ich habe durch häufiges Duschen mit herkömmlichen Duschmitteln auch festgestellt, das es meiner Haut nicht gut tut, sie wurde schnell trocken.
    Habe dann mal im WWW gesucht, was meiner Haut als Dusch- oder Pflegemittel besser helfen würde , als die Standart Duschgels.
    Bin auf Seifen gestossen, die handgemacht sind und rückfettend die Haut pflegen sollen ---- bin begeisstert, meine Haut ist sehr viel geschmeidiger geworden (sprich ich brauch sehr viel weniger eincremen). Muss hier mal Werbung machen:" Calani- seifenmanufaktur" . Kaufe dort seit langer Zeit Duschseifen und Rasierseifen, Aftershavecremes und auch Bienenwachslabellos und bin sehr zufrieden.( wie auch Familie und Freunde) Sehr gute Produkte.


    Ebenso Olivenölseifen aus Aleppo, auch unglaublich gute , rückfettende Seifen zum Duschen.


    Das Leben ist ein Spiegel: wenn du hineinlächelst, lächelt es zurück
    George B. Shaw

  • Bei der ganzen Hygiene fällt mir ein: Ich könnte gleich mal den Grill anwerfen. Warum? Weil ich ihn letzte Woche hygienisch rein hinterlassen habe. :evil: :campfire:

    Wenn du die Wahl hast, ob du recht behalten oder freundlich sein sollst, wähle die Freundlichkeit.
    Wonder - R. J. Palacio

  • Waren Generationen vor uns wirklich robuster und widerstandsfähiger?



    Außerdem ist der Kontakt mit vielen Krankheitserregern (wie Friese richtig geschrieben hat) früher gar nicht möglich gewesen. Die Vielfalt der humanpathologischen Keime kommen nur durch die hohe Anzahl der Bevölkerung und die Besiedelungsdichte zu stande. Viele unserer Vorfahren wären an gewöhnlichen Rhinoviren gestorben, die es damals noch nicht gab - für uns heute eine Lappalie.

    ja stimmt! Absolut einleuchtend!


    So sortieren sich langsam die Parameter...


    In der Pelzhandelsära haben ein paar pockenverseuchte Decken auf einem Schiff die Mandan und Pawnee fast ausgerottet, über 10.000 Menschen innerhalb kürzester Zeit.
    Die waren vorher in ihrem Habitat sicher äusserst robust...
    (Von der weissen Schiffsbesatzung habe ich übrigens nicht von Todesfällen gelesen....)


    Schade , dass ich bis heute in all der Literatur zu der Zeit natürlich kaum was zur Hygiene der Trapper gefunden habe. Von Todesfällen aufgrund von Infektionen z.B. auch nix zu finden.
    Aber die waren auch in unberührter Natur unterwegs...


    Zum Duschen nochmal: Oberkörper Katzenwäsche mit Selke-Wasser auf Indianerart fühlt sich subjektiv robuster und gesünder an als Dusche mit Seife!