Survivaltraining - geht das?

  • Hallo,

    Vielleicht hat er einen von Deinen genommen....

    da du so ein harter Hund bist und dich das nicht traust,
    weil das viel mit den selbstgefüllten viel zu gefährlich ist,
    hatte er schon beim Käffchen in alter Survivalmanier
    daneben gesessen und sein Müsli gefuttert.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • @Jerry Cornelius , genau das ist es, was den Unterschied zwischen einem Wildnis- und einem Survivalkurs in meinen Augen ausmacht. Bei ersterem lernt man, wie man sich draussen noch wohler fühlen kann. Oder anders gesagt: Man kann lernen draussen zu leben.
    Die alten Völker hatten ja auch kein Wort für Survival...sie hatten nur ein Wort für leben ;) , denn das war es was sie taten.

  • @Jerry Cornelius , genau das ist es, was den Unterschied zwischen einem Wildnis- und einem Survivalkurs in meinen Augen ausmacht. Bei ersterem lernt man, wie man sich draussen noch wohler fühlen kann. Oder anders gesagt: Man kann lernen draussen zu leben.
    Die alten Völker hatten ja auch kein Wort für Survival...sie hatten nur ein Wort für leben ;) , denn das war es was sie taten.

    Jep.
    Aber die konnten / können das auch.
    Haben es von klein auf gelernt.
    Es war / ist ihr ganz normales Leben.


    Und was ist das..?
    Skill. (Ich kann das Wort nicht leiden).
    Es ist Wissen und es sind Fähigkeiten sich in der jeweiligen Umgebung zurechtzufinden.


    Und für das eine oder andere hatten / haben sie noch was: Gear. :D


    Ein gewisses Maß an Ausrüstung und Werkzeug.


    Zusammengefasst:
    Ohne die 2 Dinge packts auch kein Naturvolk.


    ;)


    Das was diese Völker leben, was für die ganz normal ist....Ist es eben für den normalen Zivilisationsmensch nicht.


    Einer der nur im Dschungel gelebt hat müsste sich auch erst mal in einer Großstadt zurecht finden...und ein paar Dinge lernen.


    Un wenn er das Leben hier in der Konsumgesellschaft richtig leben will braucht er irgendwann auch Gear. Anderes Gear.


    Smartphone....Fernseher.... und anderen Scheiss... 8)

  • Und für das eine oder andere hatten / haben sie noch was: Gear. :D


    Das ist ja unbestreitbar, dass man bissel was braucht. Ich seh die Fähigkeiten allerdings trotzdem als relevanter an, weil die die Ausrüstung ja bedingen. Man muss wissen, was man braucht und was man gebastelt bekommt. Einer, der nur mit nem Feuerzeug ne Flamme hinbekommt, kann mit nem Feuerstein und nem Funkeneisen nicht viel anfangen. Der, der das als Gegenstand wählen kann, kann, wenn der Flint groß genug ist, auch noch die eine oder andere Pfeilspitze draus brechen...

    Nemm dai Schaufl ed z'voll, sooschd kriagsch se ed hoch... :kuh:

    Einmal editiert, zuletzt von Auerochse ()

  • Für MICH ist Sinn und Zweck meiner "Trainingseinheiten oder wie man das auch immer nennen will" mit zunehmend weniger modernem Gruscht auszukommen. Und auch soviel wie möglich von dem primitv-Gruscht selber zu basteln. Da ist noch viel im argen, und sicher ist vieles nicht "original" ;) , aber es stört nicht. Bin ja kein Reenactor....lediglich begeisterter Wald- und Wiesenälbler. Für mich..kein Survival, eher ein Gedanke.Der Gedanke , Einheimischer in der Natur zu werden, wenigstens ein bissle.
    Naja...ich drifte ab...womöglich wär ein eigener Thread, wie zu vielem hier, besser.

  • Ich würde behaupten, dass ich so einige brenzlige Situationen im Vorfeld durch Beachtung des Adlerblicks und durch Übersicht der Situation mit vorausschauendes Denken vermieden habe. Das gilt sowohl im urbanen Umfeld als auch in der Natur.
    Ich lebe noch, alle Glieder sind noch dran. 8o
    In einem richtigen Straßenkampf war ich nur einmal mit 18 Jahre. Seither noch nie Stress gehabt. Schlimmster Unfall war beim Sport (Kreuzbandriss, inzwischen alles wieder gut).
    So weit ich mich überhaupt erinnern kann, habe noch nie eine Schnittverletzung gehabt, die vom Arzt geflickt werden musste, außer einmal mit 15 vom selbst gebasteltem Fahrrad auf das Gesicht geflogen (Technik hat versagt).
    Nach 29 Jahren Autofahren habe ich noch nie einen Blechschaden verursacht. Einmal ist mir eine LKW in einen Baustellenfahrzeug beim Abbiegen reingefahren, aber ich war nicht schuld, das war's.
    Es gab bereits der eine oder andere ungeplante Übernachtung in der Großstadt und in der Natur, ohne Ausrüstung, alles überlebt.


    Somit bin ich der Meinung, dass "Vorausschauendes Fahren" ein wichtiger Aspekt von der ganzen Survival-Materie ist.


    Von klein auf habe ich gelernt, "Be Prepared"


  • eine oder andere ungeplante Übernachtung in der Großstadt und in der Natur, ohne Ausrüstung, alles überlebt.

    ....das kann auch vorkommen wenns mal wieder zu spät oder "zuviel" war... :D
    Diese "Survival-Übungen" haben bei mir mit 15...16 auch angefangen... :D Die extreme Zeit ist aber vorbei... :D

    • Offizieller Beitrag

    Zu der Frage "Hat mir Survivaltraining irgendwann mal aus der Notsituation geholfen?" kann ich tatsächlich sagen: Ja! Und da ging es ums Überleben. Irgendwo hatte ich die Situation bereits geschildert. Hier noch einmal:
    Um 1990/91 war ich wieder auf einer Solotour unter "Survivalbedingungen". Ohne Kletterseil, Essen und Gedöns. Das Gebiet war eine einsame Gegend in den Pyrenäen, ich hatte niemanden informiert, Handy und andere Kommunikationsmittel besaß ich nicht, es gab ja auch kaum transportable Telefone für Reisende, Empfang wäre sowieso nicht vorhanden gewesen. Niemand wusste also, wo man mich suchen müsste. Außerdem hätte mich eh keiner vermisst :| .
    Am besagten Tag hatte ich etliche Höhenmeter gemacht, ich war ziemlich fertig körperlich. Leider konnte ich nirgendwo biwakieren, denn links vom schmalen Pfad rauschte in der Tiefe ein Bergbach, rechts von mir war eine felsige Steilwand. Also ging ich weiter. Irgendwann sah ich, dass in der Felswand Schatten waren, die von Einbuchtungen herrührten. Also potentielle Biwakplätze. Da bin ich dann hochgeklettert und habe mich in meinen doppelten Biwaksack gelegt um zu schlafen. Für ein Feuer gab es kein Brennmaterial, keinen Platz und außerdem war ich viel zu fertig dafür. Dann wurde es dunkel. Nach wenigen Stunden wachte ich durch den Regen auf, der unaufhörlich auf meinen Biwaksack trommelte. Stundenlang. Und plötzlich war kein Halten mehr, das Wasser drang durch das damals topmoderne und teure Material. Alles war nass, auch die wenigen Ersatzklamotten. Absteigen konnte ich nicht ohne Stirnlampe, außerdem war die Steilwand in der Nässe nicht zu bezwingen. Was solch eine Situation in ca. 2500m bedeutet bei Temperaturen um den Gefrierpunkt herum, kann man sich sicher vorstellen.
    Und dann wurde es Morgen. Dichter Nebel, ein Abstieg war ausgeschlossen, da man noch nicht einmal sehen konnte, wo die Füße waren. Absolut dichter Nebel. Was tun in solch einem Zustand? So fühlt sich akute Lebensgefahr an. Klitschnass, keine Feuermöglichkeit, Temperatur gegen 0. Ja, es gibt den Schauer über den Rücken, wenn man (hier im wahren Sinne) am Abgrund steht. Jetzt also hieß es cool bleiben. Sollte ja nicht schwer sein bei den Temperaturen.
    Und dann fiel mir ein, was ich in den damaligen Survivalbüchern irgendwo gelesen habe: "Du hast zwar keine Chance, aber nutze sie." Und das hatte ich mental geübt und praktiziert im täglichen Leben: Egal, wie klein deine Chance auch ist, versuche es trotzdem!
    Ich packte also meine Sachen zusammen, schnallte mir meinen Rucksack auf den Rücken und wartete, betete, hoffte. Stehend an der Felskante der Steilwand. Und tatsächlich, ein kurzer Wind teilte die Nebelwand, so dass ich einen Blick auf die Wand werfen konnte. Sofort nutzte ich die Chance zum Abstieg. Als ich den Pfad erreicht hatte, schloss sich die Nebelwand wieder. Aber das war ja jetzt egal, ich war auf dem Weg. Gerettet.
    Hätte ich gezögert (oder gar erst bei der kurzzeitigen "Nebelpause" gepackt!), hätte es mir das Leben gekostet. Nutze deine Chance, auch wenn realistisch gesehen keine da ist. Das habe ich von Nehberg und auch durch Praxis gelernt.

  • @Friese


    Das gelbe Buch von Nehberg hat mir mit 11 oder 12 Jahren ein damaliger sehr guter Freund geschenkt. Er war bei der Kripo und hatte dort einen ziemlich bitteren Job.
    Das Buch und der Typ haben mein Leben nachdrücklich geprägt und mir was mitgegeben das ich bis heute in mir trage.



    Ich hab das Buch damals bestimmt 5x hintereinander gelesen und mir kurz nach dem ersten Mal lesen den ersten "Überlebensgürtel" (das ist Nehberg-Formulierung :D ) zusammengestellt.


    Für die "Jungen":
    Firesteels gab's damals nicht.
    "Sturmstreichhölzer" waren so selten und wertvoll wie Gold.
    Gescheite Messer gab's fast nicht und wenn nur zu unerschwinglichen Preisen....
    Internet gab's auch nicht um Zeug zu bestellen usw...
    Cordura / Nylonstoffe etc. war damals weit seltener als heute Titan.
    Usw....
    Da hat man noch selber seine Streichhölzer mit Wachs überzogen usw.



    Das Buch hat heute noch unter x hundert Büchern einen Ehrenplatz.


  • Jau.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.