Survivaltraining - geht das?

  • Zum Thema


    Kalte Duschen, Schneebaden und Sauna sollen abhärten und das Immunsystem stärken. Finde ich auch einen wichtigen Punkt, der mit beim " Survivaltraining" mit einfließen sollte. Je regelmäßiger der Körper Kältereizen ausgesetzt wird, desto unempfindlicher wird er. Es setzt Gewöhnung ein und das Immunsystem wird auch gestärkt. Einfach und effektiv. Ohne teure Gear :D

    “In the nature, at the end of the day, you should smell like dirt.”

  • Speichel...Es überträgt sich über Speichel. ||

    Hep A.... von ner Pausenbämme... Ist das eine düstere Legende?! Ich meine, mich tangiert das nicht, ich habe alle Impfungen.. Aber wenn es der Speichel ist... Ich werde nie mehr küssen :cursing:

    “In the nature, at the end of the day, you should smell like dirt.”

  • Ich hab darüber nachgedacht mit dem Thema Kinder und Erwachsene und der aufkommenden Frage...


    "Sind Erwachsene überhaupt in der Lage, gewöhnte Ablaufstrukturen über Bord zu werfen und sich wie die unvoreingenommenen Kinder in Notsituationen zu verhalten?"


    Ich kann dieser Unterscheidung zwischen Erwachsenen und Kinder nicht zustimmen, da ich glaube, dass das immer eine ganz individuelle Geschichte ist, was in erster Linie mit dem zu tun hat, was einer in die Wiege gelegt bekommen hat. Nicht alle Kinder sind z.B. kreativ oder Macher oder pragmatisch und einer der es als Kind nie war, wird es auch nicht als Erwachsener werden.
    Für mich handelt jeder, egal, ob Kind oder Erwachsener, mit den Anlagen, die ihm zur Verfügung stehen und je nach Situation, entscheidet es sich dann, ob das gerade zum überleben reicht oder nicht. Kinder haben ebenso Ablaufstrukturen und nicht jeder, egal ob Kind oder Erwachsener, kann diese sofort über Bord werfen. Das kommt dann auf sein Wesen und Veranlagung drauf an, oder?


    Mir viel eine banale Situation ein aus Kindertagen...meine Nachbarin kam damals zum ersten Mal mit auf eine Wanderung, die wir mit meiner Familie machten. Wir waren beide unter 10 Jahre alt. Sie musste irgendwann aufs Klo. Nun gab es nur den Wald, sie kannte das nicht und das war ein riesen Problem für sie und das ganze artete in ein echtes Drama aus mit dicken Tränen und Geschrei.

  • Ich habe das mit den Kindern auch schon mehrfach gelesen. Bin mir nicht ganz sicher wo zuletzt, diese Daten beruhten jedenfalls auf den Rettungsstatistiken. Allerdings wurde dort differenziert zwischen kleinen Kindern - grob die Kategorie von laufen lernen bis 4, maximal 5 - und älteren Kindern. Erklärt wurde der Zusammenhang damit, dass kleine Kinder verstärkt unmittelbar bedürfnisorientiert handeln und bei älteren eine "komplexere" Entscheidungsfindung stattfindet, wo wiederum viel (sozial) erlerntes hineinspielt. Kleinkinder kriechen viel eher in Laubhaufen oder Baumhölen, trinken eher aus Bächen, etc.

    Skal hilse fra fjellet – det evige land,
    hvor moskus og jerven har bolig.
    Min lengsel dit inn er blitt som en brann.
    Kun der får jeg fred og blir rolig...


    Jon Ø. Hov

  • Mmh,


    Kinder an die Macht?
    Auch Kinder zoffen sich, prügeln sich, treten zu, ziehen an den Haaren - gelegentlich.
    Natürlich gewinnt sowas bei adulten Exemplaren unserer Spezies rasch eine tödliche Qualität bis zum roten Knopf.
    Kinder und Moral? Mmmh, Kinder schauen sich viel von uns ab, imitieren. Lernen.
    Neil Postman - Das Verschwinden der Kindheit - ist über 20 J her im Unterricht..
    Suchen sie eher die offene Konfrontation, wenn es sich vermeiden ließe?
    Was bewirkt das Testosteron?


    Kinder setzen öfter mal RESET. Man verträgt sich oder meidet einander. Wenn grown-ups das tun haben wir zwar auch ein RESET - aber dann fängt man im WC echt von vorn an.


    Oh Mann, was weiss ich über Kinder und wie sie mal werden werden ?(


    Edit: nach einer Bemerkung über OT in dem Freude/Dankbar-Faden hoffe ich, dass mein bisheriger Beitrag nun nicht als OT interpretiert wird.
    Ich reduziere das bisherige darauf:
    Survival ist Einstellungssache
    Ich kann ja noch so gut trainiert sein, fehlt der Wille - ist rasch Ende Gelände.
    Der Vater in "The road" war für das Kind da. Jemand allein hätte bereits abgedreht.


    Gruss,
    Silas

  • Moin.
    Für mich fängt Survival schon bei dem Gewöhnen an.


    Ich habe mich daran gewöhnt :


    Messer einstecken
    Umgebung abscannen
    Angepasste Kleidung
    Zuhause zu wissen, wo ist was
    Wie und mit was komme ich von A nach B


    Da sind noch viele andere Sachen.


    Das fängt doch mit der Taschenlampe neben dem Bett an und endet doch auch nicht mit dem nächtlichen Abschließen der Haustür.
    Automatismen.


    So ist es auch außerhalb der eigenen vier Wände.
    Wach sein.


    Sicherheit erlangt man durch aneignen/üben.


    Wie sagte schon Rüdiger :
    Wer im Winter friert ist dumm oder faul.


    Chaos entsteht doch dann, wenn der erste Schritt nicht erkannt/gemacht wird.

  • Wir haben mal in einem Seminar einen Test gemacht.


    Die Aufgabe war, vor der Gruppe einen Vortrag zu halten zu einem Thema, dass er sich frei auswählen kann. 8 der Teilnehmer mussten vor die Tür und immer nur 1 wurde wieder rein geholt. Nun ist es ja so, dass man schon mal sich auf ein Thema konzentriert und der Kopf arbeitet, was man denn wie erzählen möchte. Für manche steigt da auch schon der Adrealinspiegel, weil Vortrag halten und vorne stehen, ist nicht jedermanns Sache. Der erste wurde reingeholt und sollte los legen, was er dann auch tat. Der Seminarleiter saß vorne seitlich zum Vortragshalter und warf nach gewisser Zeit mit schmackes auf einmal eine große gelbe Quitscheente auf ihn, die er zuvor hinter seinem Rücken versteckt hatte. Der Vortraghalter reagierte reflexartig und wollte die Ente fangen und war somit aus seinem Film draußen. Von 8 Leuten, die nach und nach reingeholt wurden, war nur 1 dabei, der die Ente links liegen ließ und einfach weiter machte. Ich fand das ein interessantes kleines Experiment, wie Menschen mit unvorhergesehenen Dingen umgehen, wie schnell sie aus dem Konzept zu bringen sind.


    Die Frage ist, hat der, der reagierte auf die Ente, einen Überlebensvorteil oder der, der sich nicht hat beirren lassen :whistling:

  • Ich hätte sicherlich auch reagiert.
    Finde ich auch gesünder.
    Die Ente könnte ja auch zum Stein/Messer werden.


    Die Fähigkeit, nach der Reaktion wieder seinen Faden zu finden, kann man üben und lernen.


    Bei meiner Meisterprüfung musste ich eine Unterrichtsstunde abhalten.
    Natürlich wurde ich unterbrochen und gestört.
    Muss man abkönnen.

  • Bei mir wär die Ente zurückgeflogen.... :evil:


    Wir wissen ja nicht warum der eine nicht reagierte. Ich denk, es ist normal zu reagieren, da es einem im Ernstfall (also dem viel zitierten) doch einen Vorteil bringen kann. Was nach der Reaktion kommt, steht auf einem anderen Blatt.

  • Wäre, hätte Fahrradkette. Hinther ist man immer klüger. Das ist doch was Survival ausmacht, nicht sich in stupiden Automatismen zu verlieren. Im Kampfsport gibt es die Technik des Antizipierens, das heißt ich bin so gut trainiert, behersche so viele Techniken in Perfektion, dass ich mich auf jeden Gegner spontan und individuell einstellen kann, in einem Bruchteil einer Sekunde ohne überrascht zu werden und mir seine Schwächen zum Vorteil mache. Hier gehört viel mehr als nur das stumpfe Erlernen von Techniken dazu, auch hier spielt der Instinkt und die Erfahrung eine große Rolle. Diesen Gedanke verfolge ich auch beim Survival. Ich lasse mich durch meine Survivalgedanken im tägl. Leben nicht einschränken, wie ich es hier teils schon gelesen habe. Ich habe nicht den Zwang ein Messer einzupacken, habe ich nämlich keins dabei finde ich 10 andere Möglichkeiten etwas zu schneiden. Ich muss nicht wissen wo eine Taschenlampe in meiner Wohnung ist, ich kann blind durch die Wohnung laufen und finde mein Zeug. Ich brauch nicht zu wissen wo eine Waffe bei einem Einbruch in meiner Wohnung steht, alle Gegenstände in der Wohnung können zur pot. Waffe werden. Ich denk nicht mal daran die Tür abzuschließen, denn der, der bei mir einbricht, wenn ich da bin, hat sich denkbar die falsche Wohnung ausgesucht.


    Antizipieren das ist Survival. No Limits. Sich lösen von Strukturen, Automatismen und Konventionen.


    MfG Bushdoc

  • Moin.
    @Bushdoctor


    Ich, als nicht Kampfsportler und älteres Semester verlasse mich erstmal auf meine Automatismen.
    Quasi als Grundlage.
    Ich möchte auch nicht ständig improvisieren müssen.
    Mir zu anstrengend.
    In dem Bereich, brauche ich keine täglichen Herausforderungen.
    Die habe ich im Job sowieso.


    Jeder wie er mag...

  • Nachtrag:


    Ich möchte hier nochmal auf das Lösen aus der euch selbst auferlegten Zwänge und Schranken verweisen.
    Bushcraft/Survival must haves, wenn ich das schon höre oder lese könnt ich ausflippen, durch Gegenstände die man angeblich braucht um etwas zu tun beschränkt man sich nur wieder selbst in seinen Möglichkeiten. Macht doch mal wenn es wieder wärmer ist nen Selbstversuch: Steht morgens auf, zieht ne Shorts und vielleicht ein Shirt an und verlasst das Haus, ohne alles, die einzige Bedingung ist be openminded! Schaut was ihr erlebt, was ihr esst, was ihr trinkt, wie die Leute reagieren. Danach werdet ihr sicher eure Gedanken zum Thema Survival neu überdenken.


    MfG Bushdoc

  • Aber gerade das Improvisieren ist doch das Grundlegende am Survival. Ich wollte Dich da jetzt nicht angreifen, es war nur so ein Paradebeispiel bei Dir, immer Messer dabei, Taschenlampe an festem Ort, was auch mal schnell nach hinten los gehen kann. Natürlich hab ich auch gern ein Messer dabei. Ich wollte nur euch anregen mal drüber nachzudenken wenn nicht, was dann. Man kann sich halt nicht immer auf Gear, Netz und doppelten Boden verlassen. Natürlich ist im Survival auch wichtig jeder wie er mag und kann. Ich bin sicher nicht der Eigner des Patentrezeptes.


    MfG Bushdoc

  • Ich denke das improvisieren liegt manchen mehr als anderen. Gestern beim Pfadfinder Treff haben 5 versucht einen Staubsauger von seinem verstopften Schlauch zu befreien und nur einer hat die Ursache gefunden. Ich glaube jeder hat unterschiedliche Talente so wie beim handwerklichen unterschiedlich linke Hände. Manches liegt einem mehr als anderes. Man kann vieles üben aber bestimmte Dinge fallen einen unterschiedlich leicht oder schwer. Wichtig ist seine Stärken zu finden und an den Schwächen zu arbeiten bzw. sie durch Hilfsmittel zu unterstützen.

  • Ich bin auf jeden Fall vorbereitet.
    Siehe hier:



    BTT
    Ich bin schon der Meinung, dass man Survival trainieren kann.
    Natürlich nicht jedes einzelne Szenario. Aber die Basics auf jeden Fall: Fitness, Improvisationsvermögen, Teamfähigkeit, mentale Sicherheit durch Überdenken von Situationen, Noternährung usw.
    Ich denke da ähnlich wie @Bushdoctor

    Man sollte wenigstens solange Optimist sein, bis die Amis von jeder Tiergattung ein Paar nach Cape Canaveral treiben.