[Review und Kurztutorial] GPS-Geräte zur Hundeortung für Navigation einsetzen

  • Hallo liebe Leute,


    hier möchte ich Euch an meinen eigenen Erfahrungen in Bezug auf Hundeortung und die gleichzeitige Nutzung des GPS-Gerätes als reines Navigationsinstrument teilhaben lassen. Als Referenzgerät dient hier das Garmin Alpha 50 (bei Hundeortung in Verbindung mit einem T5mini-Halsband), quasi der Nachfolger des bekannten und beliebten Astro 320, mit dem gleichen Gehäuse - allerdings nun komplett in orange.


    Eines vorweg: Ich bin noch nicht fertig mit dem Schreiben und auch Fotos fehlen noch - also bitte nicht wundern, ich werde hier stetig weiter editieren.


    Es folgt etwas Prosa, kann übersprungen werden...


    Ich habe bisher die Bewegungen meines Hundes auf der Jagd mit einem GSM-Tracker aufgezeichnet. Vorteil: Man hat nur ein Handgerät (das Smartphone) dabei und der Tracker selbst ist sehr kompakt. Nachteil: In meinem Falle war der Akku ein großer Schwachpunkt, zudem die "Abofalle" für die Software etc. Daher habe ich mich nach einer sinnvollen Alternative umgeschaut (auch der Handy-Empfang ist hier und da schlecht, außerdem nervte die Bedienung des Touchscreens).
    Ich habe mich schlussendlich für das Garmin Alpha 50 entschieden, welches eben nicht über das Mobilfunknetz, sondern über Funk die Verbindung zum Halsband hält. Warum nicht das Alpha 100? Nun, letzteres hat zwar einige Vorteile, wie größeres und hochauflösenderes Display, Touchscreen, Ansteuerung des Halsbandes zwecks Signalton und Vibration, etc. Aber: Es ist dort ein spezieller Akku verbaut, im Gegensatz zum 50er, wo man auch notfalls normale AA-Batterien reinstecken kann (Redundanz). Spätestens damit war die Entscheidung gefallen, die größere Sicherheit und Robustheit mit dem Tastending kam noch hinzu.
    Bei beiden Geräten kann man bis zu 20 Geräte (also Handgeräte oder Halsbänder) gleichzeitig ansteuern. Mir reicht erstmal ein Halsband... Die Handgeräte sind groß und robust gebaut, mit IPX7-Standard. Schlamm, Matsch, Wasser, Schnee, Moor - alles kein Problem. Also sehr praxisnah auf Jagdbedürfnisse zugeschnitten. Dies wird auch beim Funktionsumfang deutlich: Die Hunde können "durchkonfiguriert" werden, so dass es eine Vorstehmeldung o.ä. gibt, es gibt Mondkalender usw. Und neben den jagdlichen Funktionen kann man natürlich auch ganz normale GPS-Funktionen zur Navigation nutzen. Also der klassiche Doppelnutzen (konkret noch mehr, man kann auch ein Routing durchführen und das Gerät als Autonavi nutzen, man kann Flächen vermesse, und und und).


    Ich habe mir das Thema in 3 Teile aufgeteilt:
    - Ich beschreibe im Folgenden, wie das Gerät eingerichtet wird inkl. Kopplung des Halsbandes.
    - An der Beschreibung der GPS-Funktionen arbeite ich noch, da das so komplex ist wird es noch ne Weile dauern - da hier aber einige Touren planen, wollte ich die anderen beiden Teile schonmal veröffentlichen.
    - Zum Schluss zeige ich Euch die Möglichkeiten, die zusätzliche Software für den Desktop-PC bietet, sowie die Installation weiterer frei verfügbarer Karten.



    Teil 1: Gerät einrichten, Hundehalsband koppeln


    Garmin stattet das Gerät in der Bundle-Version mit allerhand Zubehör aus.



    Dabei sind außer Gerät und Halsband ein Gürtelclip, ein abnehmbarer Drehclip, Ladekabel für Auto, USB-Kabel, USB-Steckdosenstecker, Gummiabdeckung für den Antennenanschluss, eine kleine und eine lange Antenne, QuickStart-Manual, Ladekabel für's Halsband und ein paar Kabelbinder (zum Fixieren der Antenne am Halsband).


    Das Handbuch ist, wie man sehen kann, nicht dabei, lediglich ein Quick Start Manual auf englisch. Das Handbuch im PDF-Format kann man sich hier herunterladen:
    http://static.garmin.com/pumac/Alpha_50_OM_DE.pdf


    Es wirkt nicht sehr übersichtlich, aber es ist umfassend. Leider steht z.B. nicht drin, wie es sich mit dem Energieverbrauch verhält, wenn man das Gerät ohne Funkantenne nutzt (etwa, wenn man es nur zum Geocachen und nicht für die Hundearbeit nutzen möchte). Reicht es, die Antenne abzuschrauben, damit hierfür kein Strom mehr verbraucht wird? Ich habe den Einrduck, aber leider keine Infos dazu finden können...


    Wenn man alles sortiert und zusammengebastelt hat, kann man das Gerät starten und Einstellungen vornehmen. Die Benutzerführung ist denkbar einfach und in meinen Augen selbsterklärend, lediglich das Profilmanagement ist etwas um die Ecke gedacht. Aber anonsten kommt man schnell klar, selbst mit dem Routing, also quasi dem Einsatz als Navi für Auto oder Fahrrad.


    Das Hundehalsband enthält einen Akku, das Handgerät hat Alkali-Batterien im Lieferumfang. Die Art der Stromquelle muss übrigens unter Einstellungen eingestellt werden, also Alkali, NiMh oder Li. Schließt man das Handgerät per USB-Kabel an den Computer an, wird dasGerät übrigens direkt darüber mit Strom versorgt und fungiert lediglich als externes Laufwerk (es wird aber sofort von BaseCamp erkannt, dazu unten mehr).


    Wenn man das Halsband auf das Gerät buchen möchte, muss man quasi Körperkontakt zwischen beiden herstellen, bei mir hat es auch einige Minuten gedauert, aber der Rest ist eigtl. vollautomatisch. Nun stellt man das Halsband auf die Größe des Hundes ein, kürzt es evtl. und befestigt die Antenne per Kabelbinder am Halsband. Obwohl das Halsband schon ein ziemlicher Trumm ist (dabei habe ich extra das T5mini gewählt, das normale T5 ist noch größer, hat dafür aber auch mehr Leistung), behindert es den Hund kaum.
    Wenn es beim Handgerät eingeloggt ist, kann man mit der Arbeit starten. Das Gerät sollte man grundsätzlich ein paar Minuten vor Arbeitsbeginn anschalten, damit die Kopplung mit Halsband und GPS-Satelliten erfolgen kann. Anschließend kann man komfortabel zw. den wesentlichen Betriebsmodi für die Hundeortung hin- und herschalten:
    - Übersicht
    - Karte (mit eigenem Track)
    - Karte mit Hundetrack



    Auf der Übersichtsseite sieht man einige statistische Daten, wie zurückgelegte Strecke. Unten in der Mitte kann man die Kartenansicht auswählen, der wichtigste Punkt: Hier sieht man den Weg, den der Hund bisher zurückgelegt hat. Drückt man nämlich nur die Taste "Map", bekommt man die Karte, wo der eigene Track eingezeichnet ist. Klingt umständlich, aber ist sinnvoll, wenn man das Gerät aben auch mal nicht für die Hundearbeit, sondern für Flächenvermesseung, Outdoor, oder was auch immer nutzen will. Ich fands auch erst merkwürdig, aber dann zunehmend durchdacht.


    Mit der Karte kann man die Arbeit des Hundes schön analysieren: Hier sieht man, wie der Hund zunächst Rehe in der Dickung hochgemacht, diese dann hinausgejagt und dann wiedergekehrt ist, da der Auftrag ja nicht Rehe hetzen, sondern Sauen fangen war:



    Die Tracks kann man später in Garmin BaseCamp importieren und analysieren. Dies geschieht eigtl. automatisch, wenn man BaseCamp gestartet hat und ein GPS-Gerät anschließt, dann werden die Tracks schon angezeigt und können kopiert werden. Auch Hochsitze und andere POI (Points of Interest, also Punkte von Zinsen) kann man abspeichern.




    Seht es mir bitte nach, dass ich noch nicht ganz fertig bin - wollte es aber schonmal veröffentlichen, da es ja für GPS-Nutzer schon interessant sein kann.

  • Teil 2: Die GPS-Funktionen des Alpha 50



    Wer bereits mit dem Astro gearbeitet hat, wird sofort mit dem Alpha klarkommen. Die nicht-jagdspezifischen GPS-Dienste findet man unter den Hauptmeüpunkten "Einstellungen" und "Extras". Ich beschränke mich hier auf die wichtigsten Werkezuge zur Navigation im Gelände, es sind aber noch weitere Gimmicks installiert.


    Zunächst einmal sollte man aber die Funkantenne, die ja nicht benötigt wird, abschrauben und durch die Gummikappe ersetzen, damit die Schraubverbindung wasserdicht bleibt.


    Seht es mir bitte nach, dass ich noch nicht ganz fertig bin - wollte es aber schonmal veröffentlichen, da es ja für GPS-Nutzer schon interessant sein kann.

  • Teil 3: Erweiterter Nutzen durch Zusatzprogramme und weitere, frei verfügbare Karten


    Wer das Potential des Gerätes so weit wie möglich ausschöpfen möchte, kommt um einiges an Desktop-Software kaum herum. Zudem empfiehlt sich eine Breitband-Internetverbindung, microSDHC-Speicherkarten und reichlich freier Platz auf der Festplatte...


    Aber fangen wir vorne an. Zunächst sollte man die kostenlose Bearbeitungssoftware Garmin BaseCamp von der Firmen-Homepage herunterladen:
    https://www.garmin.com/de-DE/shop/downloads/basecamp


    Diese Software wird ob ihrer knuffigen 90'er-Jahre-Optik leicht unterschätzt. Wir können hier Tracks importieren, exportieren, weitere Karten anzeigen lassen, Reisen planen, Koordinaten suchen und speichern und vieles mehr. Außerdem sorgt die Software auch für den neuesten Stand der Firmware des Alpha und hilft bei der Installation von weiteren Karten auf dem Gerät.


    Es gibt einen Haufen hilfreicher Videos hierzu im Netz, hier eine Auswahl:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.



    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Kostenlose Karten kann man beispielsweise hier herunterladen:
    http://www.wanderreitkarte.de/garmin_de.php
    http://frikart.no/garmin/index.html
    http://www.raumbezug.eu/ag/internet/osmGarmin.htm


    Außerdem kann man mit der Funktion Custom Maps eigene Karten erstellen:


    https://www.garmin.com/de/map/custommaps


    Hierzu benötigt man ein Garmin-Gerät ( ) mit aktueller Firmware sowie GoogleEarth. Letzteres ist wichtig, damit man die Bilddateien später georeferenzieren, also koordinatengenau zuordnen, kann. Auf dem Gerät können bis zu 100 CustomMaps-Kacheln gespeichert werden.


    Als Bildquelle gibt es viele Möglichkeiten, man kann bspw. Papierkarten einscannen oder Luftbilder verwenden. Ich habe es hier einmal beispielhaft mit den sehr guten und kostenlos online in hoher Auflösung abrufbaren schwedischen Karten druchgeführt, da @Torrfisk es für seine Sarek-Tour sicherlich gebrauchen könnte und die Karten einfach genial sind:


    https://kso.etjanster.lantmateriet.se/?redirected=true#


    Weitere Möglichkeiten findet Ihr bei @karlson in seinem Thread Sammlung: Online Topo Karten für die Tourplanung im Ausland


    Um nun Screenshots anzufertigen, lädt man die Seite in entsprechender Auflösung und drückt dann die Taste "Druck" auf der Tastatur. Nun kann man den Inhalt der Windows-Zwischenablage im Bildbearbeitungsprogramm seiner Wahl einfügen. Dort schneidet man sich den gewünschten Abschnitt zurecht, dabei auf die Maximalgröße achten: 1.024x1.024 Bildpunkte. Diesen fügt man nun in GoogleMaps ein, über "Hinzufügen - Bild Overlay".


    Das Bild wird nun etwas verzerrt wirkend eingefügt und muss nachbearbeitet, also an die räumlichen Gegebenheiten angepasst werden (hierzu das Dialogfeld einfach etwas aus dem Weg schieben), hier ist es hilfreich, die Transparenz auf einen mittleren Wert einzustellen. An den Ecken verstellt man die Größe, an den Kanten die Krümmung, in der Mitt verschiebt man und mit dem Viereck kann man (allerdings manchmal etwas "wackelig") drehen. An Flüssen, Seen oder Straßen kann man sich nun orientieren und die Kachel passend machen.



    Ist dies abgeschlossen verpasst man der CustomMap noch einen Namen und wählt im Dialogfenster unter "Höhe" bei "Zeichenreihenfolge" einen Wert über 50. Nun wird die .kmz-Datei auf das Garmin-Gerät kopiert (Unterordner CustomMaps im Ordner Garmin) und steht beim nächsten Start zur Verfügung, überprüfen kann man dies über "Einstellungen - Karte - Karteninformation". Dort sollte die zusätzliche Karte bereits aktiviert sein, je nach Vergrößerungsgrad wird sie nun in dem entspr. Bereich angezeigt. Viel bessere Karten für Garmin sind für Schweden in meinen Augen kaum denkbar.


    Ich habe hier bis zu dem Bereich gescrollt und wie man sieht wird die Entfernung zum Punkt der Mauszeigerspitze mit korrektem Namen angezeigt:



    Seht es mir bitte nach, dass ich noch nicht ganz fertig bin - wollte es aber schonmal veröffentlichen, da es ja für GPS-Nutzer schon interessant sein kann.

  • Meiner persönlichen Meinung nach , eine der besten Quellen für gute, kostenfreie Karten: raumbezug.eu/ag/internet/osmGarmin.htm

    Moin Walter, vielen Dank für den Tipp! Werde ich mit einbauen. :danke:
    Vor allem Umfang und Updatezyklus sind ja interessant!

  • Die Karten sind sehr gut und v.a. für viele Länder verfügbar, für Deutschland finde ich aber die Frikart "OSM Topo Summer Germany" am besten.


    Alternativ, wen die Höhenlinien stören (davon haben wir hier ja nicht so viele... :D ) die "OSM Roadmap Germany".