Fotokniffe - Fragen und Antworten

  • Habe lange überlegt, ob ich hier überhaupt etwas schreiben soll. Bin auch ein alter Spiegelreflexhase, und hierbei gibt es wie schon erwähnt 1000 Meinungen.
    Die Intention des Threadopeners ist ja nun nicht die Diskussion um Details, sondern das Näherbringen dieses tollen Hobbies an Interessierte hier im Forum. Was ich übrigens super finde :thumbsup:


    Deshalb, hier nur ein paar Einwürfe die mir im Überfliegen der aktuellen Fotofäden hier kamen:
    Die Gebrauchtmarktpreise sind ziemlich stabil. Soll heißen: Wie so oft ist billig kaufen doppelt kaufen, wenn man absoluten Kruscht kauft. Aber es muss auch nicht gleich High-End sein. Vor allem weil man am Anfang vielleicht noch gar nicht weiß wo die Reise hin geht. Man kaufe also ruhig gebraucht für 80 Taler ein Stativ das neu 300 gekostet hat, denn es für 70 Taler wieder loszubekommen wird kein Problem sein.
    Das gleiche gilt für Objektive. Hier ein kleiner Zusatztipp: Die meisten 1:1 Makros sind gleichzeitig absolut großartige Portraitobjektive, man braucht nicht unbedingt beides.
    Wem das Hobby wirklich Spaß macht, der landet früher oder später bei einer DSLR. Muss nicht sein, habe ich aber oft beobachtet. Meine erste DSLR war nie Tagsüber im Einsatz, sondern hing mit entferntem IR-Filter nur nachts stundenlang hinter einem Teleskop. Nur durch Zufall wurde mal Tags ein Käfer angeblitzt, und Zack, es musste noch eine für tagsüber her :D Das meine ich mit: Wer weiß wo die Reise hingeht.
    Gerade mit Schnittmengen zum Thema Outdoor/Bushcraft sind diverse Themen wie Wasser- und Schmutzresistenz von Kamera und Scherben interessant, die viele Schönwetterknipser nicht interessieren. Oder Fokusstacking in der blauen Stunde, aber der verdammte Grashüpfer will nicht stillhalten :schwein:


    Noch eine Meinung, die nicht jeder teilen muss, ich aber in der Absicht manche vor einem Fehlkauf zu bewahren loswerden mag:
    Von richtig professionellem Einsatz mal abgesehen, gibt es keinen Grund mehr Videokameras zu kaufen, respektive Camcorder. Das kann die DSLR alles und teilweise sogar besser. Wer also das Bushcraftvideo für Youtube drehen will, der schmeiße bitte nicht 400 Eier für einen Camcorder raus, sondern besorge sich für 499 eine Canon 700d und ist bestens versorgt. Habe übrigens gehört Sony und Nikon könnten auch DSLRs herstellen, halte das als alter Canonianer aber natürlich für ein Gerücht 8)


    So, sorry wegen der Textwand,


    Alex, der jetzt gleich DPP startet und die Raws das Tages auswertet....

  • Eines der grossen Probleme beim Fotografieren ist mit Technik im Sinne von Elektronik, Objektiv oder Stativ nicht zu lösen. Der Bildaufbau, die Motivwahl, Perspektive....
    Das sind so Dinge die ich wichtig find, um erst mal, auch mit einer einfacheren Kamera brauchbare Bilder zu machen.
    Einige Kompaktkameras und Bridges könnten gute oder bessere Bilder liefern wenn man darum wüsste. Ich denke nämlich nicht, dass allein die technische Qualität ein gutes Bild macht.

  • @Kruemel
    Genau, tausende von Meinungen - ich kenne einige Leute die keine DSLR`s mit 5 Objektiven mehr mitschleppen, sondern auf Systemkameras umgeschwenkt sind. Und natürlich auch welche, denen die Systemknipsen nicht mehr gereicht haben, und die jetzt mit der 7D (superschneller AF) oder 5D (Vollformat) `rumrennen (gibt es alles auch von anderen Herstellern; die Canons sollen hier nur beispielhaft stehen) - ich kenne aber keinen, der seine Leica M10 (Extrembeispiel :) ) gegen eine z.B. 70D eingetauscht hätte.
    Meiner Meinung nach sind ordentliche Objektive eh wichtiger als der jeweilige body...
    ...und das blinde Beherrschen der eigenen Kamera ist wichtiger als eine High-end-Kamera zu besitzen und dann die ganze Zeit damit im Vollautomatikmodus zu knipsen.


    @Albbaer
    Die gleiche Meinung habe ich auch - die Mutter einer Mitschülerin meiner Tochter hat sich extra für "Schulfotos" das Canon-Flaggschiff 1D gekauft (muss ja, wenn der Göttergatte Steuerberater und Immobilienhändler ist :) )...
    ...äh, ja, die Fotos sehen technisch nicht schlecht aus, aber sind immer "kalt", "statisch" und nur zu Dokumentationszwecken zu gebrauchen :)


    VG
    Bolt

    Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Eine Leica war immer etwas besonderes - hat aber dann irgendwann mal den Anschluss verpasst - weil eben in der Entwicklungsabteilung - 30 Leute saßen - bei Canon 300 seinerzeit.
    Das war als der Autofokus raus kam - so wurde die Leica eher etwas für Kunstfotografen. Also auch für Portraits - aber immer mehr im künstlerischen Bereich. Die M wurde vor allem gerne im Theater eingesetzt oder eben da wo man mit der Kamera nicht so auffallen wollte - wo man unbemerkte Portraits machen wollte.


    Welche Marke kauft man sich - welche ist besser?


    Das ist ganz einfach - Kamera in die Hand nehmen - damit arbeiten - ausprobieren.
    Mit der Kamera, mit der man vom Handling her am besten zu recht kommt - das ist sei dann - egal, was drauf steht.

  • @outdoorfriend
    Genau darum ging es mir: Leute die sich einmal an eine bestimmte Technik gewöhnt haben und deren Vorteile ihrem "künstlerischen Anspruch" genügen, werden sich nicht für ein anderes System - auch wenn es technisch viel ausgereifter ist - entscheiden, weil sie nun einmal mit dem zurechtkommen, was sie kennen. Die Unterschiede zwischen z.B. einer manuellen Leica und einer modernen Digiknipse sind viel gravierender, als zwischen den Digiknipsen untereinander. Das Beherrschen der Kamera ist mEn viel wichtiger als jeder technischen Neuerung hinterher zu rennen und während man sich durch den Sumpf der Menüunterpunkte kämpft ist das Motiv schon lange wieder weg. :)

    Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Menüpunkte - bis man die eingestellt hat ist der Hase weg.
    Das einzige was z.B. bei meiner alten F1 besser war - wenn die Batterie leer war konnte man sie raus machen und immerhin noch alles unterhalb 1/125 sec fotografieren.
    Außerdem konnte man mit der noch Nägel in die Wand hauen.
    Aber ansonsten hat man sich nach dem EOS Schnitt - dran gewöhnt - ich kann die einstellen - ohne das Auge von der Kamera zu nehmen - so muss das.

  • Yo, oder man legt sich die für einen wichtigen Menüpunkte auf - insofern vorhanden - das Rad und die Funktionstasten - braucht man das Auge auch nicht vom Sucher zu nehmen. :)
    Ich halte manchmal fremde Kameras in der Hand, wo die Funktionstasten nicht oder noch mit den manchmal unsinnigen Werkseinstellungen belegt sind...
    ...aber die Werbung hatte versprochen, dass man mit dieser Knipse sensationelle Bilder machen kann :)
    Und um auch mal über mich selbst zu lächeln - ich habe auf eine Taste den Auto-Verfolgen-AF gelegt...
    ...weil ich dachte: Tolle Idee...
    ...genutzt habe ich den noch nie :)

    Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
    Antoine de Saint-Exupéry

  • @Albbaer
    Das ist der Frage-Thread; der Tipps-Thread ist ein anderer.
    Aber du hast schon recht - ist gerade recht speziell. :)

    Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Ich frage mich, welches die optimale Karte ist.


    Schnell, gross und teuer?


    Hält die Kamera bei sehr schnellen (meine aktuelle biete 95MB/Sek.) überhaupt mit?


    Sind mehrere kleine sinnvoller (schnellere Verarbeitung???)


    Was nutzt ihr und warum?


    Danke im Voraus :)

  • Ich nutze zwei 32Gb Karten. Wichtig ist hier, dass es Class 10 Karten sind.
    Wo man immer drauf achten muss, ist die Lese und Schreibgeschwindigkeit. So sind die 90 mb/s oder ähnlich meist nur die Lesegeschwindigkeit. Die Schreibgeschwindigkeit liegt dann in der Regel darunter. Für z.B schnelle Serienaufnahmen ist die Schreibgewschwindigkeit aber sehr wichtig oder RAW + JPEG Fotografie. Aber wenn deine Kamera z.B nur 50 mb/s schreiben kann, reicht auch eine Karte mit der Geschwindigkeit aus. Nur bekommt man die meist nicht mehr :D


    Meine Kamera (Sony A6000) hat einen eingebauten Flash Zwischenspeicher, daher kann ich theoretisch auch langsamere Karten nutzen und trotzdem Serienaufnahmen machen. Manche Kameras habe das, andere nicht. Daher tendiere ich immer zur schnelleren Karte.


    Warum nutze ich zwei Karten, wenn ich auch eine 64GB Karte oder eine 128 GB Karte nutzen könnte?


    Die Antwort ist: Absicherung. Wenn mir die 64GB Karte mit den 3000 Fotos (und davon 1500 Ungesichert) flöten geht, ist das alles weg. Und wenn man bei der Datensicherung nicht hinterher ist, ist das umso trauriger.


    Bei zwei oder drei Karten gebe ich ein wenig mehr aus im Vergleich, erhalte aber mehr Sicherheit. Die Größe der Karten ist mittlerweile unabhängig von der Schnelligkeit. Es sei denn du Fotografierst mit Vollformat und die Kamera kann Compact Flash Karten aufnehmen, aber das ist ein anderes Thema.


    Hier nochmal die Karten die bei mir im Einsatz sind:


    https://www.amazon.de/gp/produ…page_o04_s00?ie=UTF8&th=1


    Und für das Smartphone die gleiche Art in Mikro :)


    Ich hoffe ich konnte dir mit meinem schnell geschriebenen Text helfen :)