Bärlauch haltbar machen

  • Hallo,


    bald ist es wieder soweit. Der Bärlauch spitzt schon und wir kennen ja alle diesen leckeren und gesunden Frühlingsboten. Wie es gelingt, den Bärlauch für uns das ganze Jahr haltbar zu machen, verrate ich Euch hier:


    • den Bärlauch nur Morgens ernten! Bärlauch soll die Sonne noch nicht gesehen haben, so enthält er die meisten Inhaltsstoffe. Gilt übrigens für alle Heilpflanzen.
    • Immer die langen Stängel mit abschneiden, nur wenige Stängel/Blätter in einem Horst entfernen, damit die Pflanze nicht geschädigt wird. Der Bärlauch sollte niemals gewaschen werden, sondern nur grob gereinigt. Verunreinigte Pflanzen gar nicht erst mitnehmen. (Fuchsbandwurm spielt hier übrigens keine Rolle, da keine Infektionsgefahr über Wildpflanzen!)
    • Vor der Verarbeitung muss der Bärlauch leicht angetrocknet werden, damit er einen Teil des Wassers verliert. Das wirkt sich positiv auf die Haltbarkeit aus! Wasser ist immer kontraproduktiv. Dafür die Blätter für ein paar Stunden auf einer trockenen und sauberen Fläche ausbreiten, öfters wenden
    • Den Bärlauch jetzt fein in einer Küchenmaschine hacken/zerkleinern und gleichzeitig ein gutes Öl untermischen. Das richtige Verhältnis Bärlauch zu Öl: 65 % Bärlauch, 30 % Öl (kaltgepresst), 5 % Salz
    • ca. 5 % Salz untermischen und ca. 0,5 % Zitronensaft oder Limettensaft (sorgt für den idealen PH-Wert)
    • TO-Gläser mit kochendem Wasser ausspülen, auch die Deckel, dann umdrehen und auf Küchenpapier stellen. Wenn die Gläser etwas abgekühlt sind, umdrehen und sofort die Bärlauchmasse einfüllen. Möglichst wenig Luft im Glas lassen und den Deckel fest zudrehen. Dann geht es damit in den Kühlschrank bei ca. + 4°C.
    • So hält der Bärlauch mind. 1 Jahr ungeöffnet. Geöffnete Gläser halten auch einige Monate, aber man muss die Masse immer glatt streichen und etwas Öl draufgeben. Vor allem aber sauber arbeiten.


    Wichtig - mit anderen Kräutern funktioniert diese Methode bzw. diese lange Haltbarkeit nicht.


    Tipp:


    Was ihr aber machen könnt, ist, Bärlauch mit anderen Wildkräutern zu mischen. Durch die antiseptisch und antifunghizid wirkenden ätherischen Schwefelverbindungen des Bärlauchs (eines der besten natürlichen Konservierungsmittel) werden auch andere Kräuter, die so vorbehandelt werden müssen, wie oben beschrieben, eine Zeit lang haltbar. NIcht so lange, wie Bärlauch für sich alleine, aber im Kühlschrank auch einige Monate.


    Zur Not kamm man die Masse auch einfrieren, aber da leidet das herrliche Aroma leider sehr stark.


    LG Jürgen

  • "Fuchsbandwurm spielt hier übrigens keine Rolle, da keine Infektionsgefahr über Wildpflanzen!)"


    Danke für dein Rezept. Ich mache auch immer Bärlauchpesto. Allerdings wasche ich ihn vorher. Das mit dem Fuchsbandwurm kenne ich so nicht?

  • Schöne Anleitung oben.
    Ich muß gestehen ich habe es erst nach der Methode "Versuch macht klug" begriffen, das Verunreinigung z.B. auch das Beimischen von Parmesan beinhaltet, nicht nur Dreck der noch an den Bärlauchblättern hing. Nachdem ich nur noch Bärlauch, Salz und Olivenöl mische, hält das Pesto auch geöffnet ca. 1 Jahr im Kühlschrank.
    Mit Parmesan und/oder Kürbis- oder Sonnenblumenkernen hielt es maximal 2,5 Monate, dann fing es an zu schimmeln.
    Seitdem kommt Käse oder Körner erst dazu, wenn es auf den Tisch kommt.
    Gruß"Seemann"