Microadventures - Sammelfaden für das kleine Abenteuer

  • Heute Morgen wars trocken, ich bin also zur "Pfingstradtour" aufgebrochen, wollte n bisschen bei meinen Quellen gucken, durch die Natur trendwln und vor allem draußen Mittag essen! Und dabei meinen Myog Faltbecher testen:

    Und dabei wollte ich richtig aufdrehen, nur mit Trashcraft-Ausrüstung, volles Risiko! =O

    Damit ich nicht in Versuchung geriet, doch zum Backup zu greifen, blieb der Rucksack einfach zu Hause 8)

    Ja , das ist adventure! :huh: Hab nur Kartoffelbrei, Cabanossi und den Faltbecher und n "Angelberry" Eislöffel in Pink eingesteckt, hatte ich mal gefunden ( und ne warme Weste, bin im T-Shirt und Anorak los).

    Wasser und mein trashcraft-Kochset ist eh immer am Rad.


    Nachdem beim Schrott nur wenig und bei Ikea gar nix zu holen war, raus in die nordische Wildnis:

    Teilweise verwunschene Pfade


    Leider veränderte sich so nach und nach der Himmel...


    ... sodass ich doch lieber zur Hütte am See fuhr


    Dort war alles vermüllt! X( hab 10 Minuten lang erstmal aufgeräumt; gut, wenn man so Plastikhandschuhe aus der Lidl-Brötchenabteilung in der Radtasche hat. Dabei ist der Mülleimer sieben Schritte entfernt... ?(

    Aber nichtsdestotrotz - Mittag! Alles aufgebaut:


    Und los

    Der Windschutz wurde kurzerhand mit dem frisch gefundenen Hering stabilisiert.

    Klappte gut!



    Lecker!


    Wetter besserte sich auch wieder.

    Danach noch n Espresso:


    Ja, das ist real adventure! ...also - micro.

    Und ich geb' zu, ist speziell. Ich glaub' zumindest nicht, dass mir das viele nachmachen. :D

    Oh, ja, einen guten Fund hab ich doch mitgenommen: klasse Pfannenknecht für die Feuerschale:


    War ein schöner Tag.

    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Möchte Euch kurz von einer 3-tägigen Tour berichten welche ich zusammen mit meiner Wanderpartnerin unternahm und die in einer Gegend statt fand die nicht allzu oft erwähnt wird. Die Entscheidung hierfür viel bereits vor ca. 1 Monat und sie war nicht unsere erste Wahl sondern die Alternative da div. Lockerungen was Reisebeschränkungen und Pandemie-Begleitmaßnahmen nicht abgeschätzbar waren und eine Auslandsfahrt zu ungewiß schien. Unsere Wahl viel auf den sogen. 'Weg entlang der Lainsitz', also einem ca. 80km langen Trail im nördlichen Waldviertel. Unsere Autos wurden am Parkplatz bei den Skiliften in Karlstift geparkt und als erstes Zwischziel liefen wir den Ursprung der Lainsitz auf österr. Seite an, wobei die Quelle eine echt schöne Einfassung besitzt.



    Weiter ging es rüber auf die tschechische Seite und ein Landwirt erklärte uns dass der vormals verfallene Ort Buchers nach der Wende von Neureichen aus Prag und Budweis aufgekauft und umgestaltet wurde. Es soll durchaus vorkommen dass die vermögenden Eigentümer via Helikopter zum Wochendsitz gebracht bzw. von dort abgeholt wurden. Die Einfassung des tschechischen Quellstranges der Lužnice am Rande einer Viehweide fällt etwas bescheidener aus und ist auch weniger ergiebig was die Wassermenge betrifft.




    Wir folgten dem Bachlauf der Lužnice welcher in etwa parallel zum österreichischen Quellstrang der so so wie der offizielle markierte Lainsitz-Wanderweg durch herrliche Hochwälder verläuft und passierten einen kleinen Teich - tschechisch Kanada lässt bereits grüßen.




    Direkt am Weg entdeckten wir eine Jumbo-Raupe, ein wirklich großes Teil mit ca. 7-8cm Länge und mehr als 1cm im Durchmesser. Die Recherche zu Hause ergab dass es sich hierbei um die Raupe des Weidenbohrers, also eines Holzschädlings handelt.



    Nach ein paar Kilometern fließt der tschechische Quellstrang über die Grenze und vereingt sich bei Joachimstal mit dem österreichischen. Kurz davor machten wir Rast an einer kleinen Schutzhütte in der Fundstücke aus alten Glashütten od. Glasschleifereien auflagen welche es in der Gegend gab bzw. vereinzelt nach heute gibt. Offensichtlich Bruchstücke von Schmelztiegeln od. -öfen sowie Glasschlacke.




    Weiter ging es über einen vermeintlichen Single-Trail der sich mit den zahlreichen umgestürzten Bäumen als Hindernisparcours herausstellte, wir wurden mehrmals zum Grenzgänger bei den Umgehungen und ein abschließender kurzer Anstieg wurde zur schweißtreibenden Aktion in der schwülwarmen Witterung. Weiter gings auf tschechischen Forstwegen vorbei am Urwaldgebiet nahe Žofin dessen Zaun auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Wir begeneten nur 2 Wanderern und einem Mountainbiker-Pärchen, hatten den Wald also für uns alleine.



    Obwohl ich dieses Jahr eigentlich noch keine Schlange zu Gesicht bekam waren es auf dieser Tour gleich mehrere - die meisten lagen allerdings plattgemacht auf den Wegen. Eine auf dem Rücken liegende stellte sich nach dem Umdrehen nicht als Ringelnatter, sondern als stattliches Exemplar einer Kreuzotter heraus die offensichlich von einem Fahrrad überfahren worden war.



    In der Schwarzau wechselten wir wieder nach Österreich zurück und ich bekam Kreislaufprobleme, fühlte mich matt und hatte Druck in der Brust. Wir setzten unseren Weg als Hitchhiker per Autostopp fort und ein älteres Ehepaar aus der Gegend brachte uns im Auto direkt zum Campingplatz bei St. Martin was mir sicherlich 6-7km Fußmarsch ersparte. Dieser Platz beim Naturbad wird gerade renoviert, daher verweilten wenige Gäste. Hatte aber so gut wie keinen Appetit, fand zum Glück guten Schlaf und konnte mich daher über Nacht erholen. Am 2ten Tag liefen wir ein kleines Geschäft in St. Martin an um unsere Trinkvorräte aufzufüllen und wir folgten dem markierten Lainsitz-Wanderweg bis Weitra wobei die Lainsitz bereits einen stattlichen Bach abgab.



    Kurz vor der Stadt fließt sie durch das malerische Gabrielental, was für sich bereits eine Wanderung wert ist.



    Wir suchten nun den möglichst schnellsten Weg nach Gmünd und verließen den offiziellen Lainsitz-Trail. Dies stellte sich im Nachhinein als Fehler heraus, in der sommerlichen Hitze wanderten wir großteils über offenes Gelände ohne Schatten. Vor der Stadt gings kilometerlang über den Feldweg an der Hochwasser-Entlastungsgerinne der Lainsitz wo wir von hinten die volle Bestrahlung der noch hoch stehenden Sonne abbekamen und wurden dadurch regelrecht durchgegart. In Gmünd angekommen kauften wir im ersten Supermarkt Getränke und suchten uns mit unseren Rucksäcken und Einkaufswägelchen einen schattigen Platz wobei wir wohl ein etwas assoziales Bild abgaben. Anstatt Campingplatz wurde es diesmal doch ein Zimmer in einer Pension, der Komfort mit Dusche entschädigte die Tagesstrapzen und wir konnten unsere Sonnenbrandstellen und anderen Pläsierchen pflegen.


    Eigentlich war diese Tour für 4 Tage eingeplant, da für den lezten Tag allerdings Regenwetter angekündigt wurde fassten wir kurzerhand den Entschluß abzukürzen. Wir verstauten die nicht benötigten Campingsachen wie Zelt, Schlafsäcke, Isomatten, usw. in einen Rucksack und liesen ihn in der Pension zurück um mit nur einem Rucksack (also leichtem Gepäck) den Weg bis Litschau zu bewältigen. Den letzten Abschnitt bis zur Grenze bei Chlum wollten wir streichen. Direkt nach Gmünd machten wir einen Abstecher in die sogen. Blockheide in der zahlreiche große Granitfindlinge zu sehen sind, manche davon bilden echte Kraftplätze und wäre es nicht Naturschutzgebiet würde sich da eine Grillerei oder Ritual anbieten - wonach einem halt gerade ist ...




    Der Lainsitz-Trail windet sich teils durch Wälder, teils durch landwirtschaftliches Gebiet, jedoch meist abseits der Ortschaften auf unschwierigem Terrain bis nach Litschau hoch. Wir wollten immer wieder mal unsere Getränke ergänzen was sich als schierig bis undurchführbar erwies: An Samstagen schließen die wenigen noch vorhandenden Läden und Fleischereien oft schon um 11:00 vormittags und Gaststätte gibts auf den letzten 20km wohl nur eine einzige - ist mittlerweile nicht nur für Wanderer ein echtes Problem in einer so strukturschwachen Region! Ein paar Teiche entlang des Weges machen durchaus Lust auf das echte tschechisch Kanada hinter der Grenze, man meint stellenweise bereits rüberspucken zu können so nahe scheint diese ...



    Auf dieser letzten Tagesetappe schafften wir knapp über 30km, auf der 2ten ca. 25km und auf der ersten ca. 20km - wobei letzteres eine Schätzung ist da das Tracking nicht aktiviert war. Also insgesamt ca. 70km in 3 Tagen was für meinen aktuellen Fitnesslevel mehr als ok ist - ich hatte aber auch eine sportliche Begleiterin die immer eine gute Pace vorgab ;) Was den Beinahe-Kollaps am 1ten Tag anbelangt führe ich dies auf Flüssigkeitsmangel zurück, ich hab über den ganzen Tag verteilt nichtmal 2 Liter getrunken und dies war wohl nicht ausreichend. Die 2 anderen Tage hab ich drauf geachtet im stundentakt was leicht zuckerhaltiges zu trinken. Ein weiterer Einbruch bleib aus und mir ging's deutlich besser obwohl ich abends ebenfalls hundemüde war.


    Am Zielort wurden wir ageholt, am Rückweg zum Parkplatz der 2te Rucksack aufgesammelt und gut wars für diese Tour! Insgesamt hab ich beinahe nix gefilmt und nur sehr wenige Fotos gemacht, was eher unüblich ist. Heute, am Tag danach bin ich nur am fressen - Hiker Hunger halt ;) In den Wadeln zieht's, die Füße schmerzen noch und mein roter Pavianarsch, ein paar Blasen sowie die Sonnenbrandstellen benötigen Aufmerksamkeit. Insgesamt wars eine klasse Tour und event. setzen wir diese ja mal auf der tschechischen Seite fort wobei's in dem großen Naturschutzgebiete dort die bekannten Einschränkungen für's wilde campen hat ...

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    Frischluftdeppert
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  • Danke sehr für die Bilder.


    Es gibt schon tolle Orte in Europa...


    *winks* Ted

    Det finns inga problem, det finns bara lösningar. ;) .


    "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Ludwig Wittgenstein)

  • Am vergangenen Wochende wurde die Bewältigung des Westweges im Schwarzwald mit ein paar Freunde fortgesetzt.

    Geplant waren die Etappen 7,8 und 9. Insgesamt knapp 70 km zwischen Hausach und Hinterzarten in 3 Tagen.

    Das war sehr ambitioniert, was sich dann später rausstellte..

    Freitag: Etappe 7, Start Hausach, Ziel Wilhelmshöhe. 21 km, 1.215 Höhenmeter Aufstieg, 470 Höhenmeter Abstieg.

    Mit vollbepacktem Rucksack ging es etwas später los als geplant, aber dann gleich richtig.

    Der erste Anstieg war gnadenlos. Eine richtige Rampe, 550 Höhenmeter in 6,4 km.

    Die Kombination, vollbepacktem Rucksack, Aufstieg, 24 ° Wärme und eine gefühlte 100 % Luftfeuchte hat uns richtig zu schaffen gemacht. Obwohl wir 1,5 Stunden in Bewegung waren, haben wir 2 Stunden gebraucht. Die Pumpe hat ganz schön arbeiten dürfen:


    Daraufhin haben wir uns ein Bier gegönnt.

    Uns wurde klar, dass wir keine weitere 15 km schaffen würden...also haben wir beschlossen, den ersten Abschnitt etwas zu verkürzen. Dann sind wir insgesamt am Freitag nur 14 km gelaufen, 7 km weniger als geplant. In der Nacht hat's gewittert und geregnet, dafür war die Luft am Samstag wieder bedeutend besser.

    Samstag haben wir es dann bis Brend geschafft. Da war's dann vorbei mit dem schönen Wetter. Jetzt war Nieselregen und Nebel angesagt.

    Die Nacht war ziemlich feucht. Frühstück auch.

    Sonntag war es uns dann auch klar, dass wir die 35 km bis zum Titisee, wo das Auto wartet, nicht schaffen würden.

    Somit haben wir die Strecke bei Etappe 8 unterbrochen. In Furtwangen nahmen wir dann einen Sammeltaxi bis Titisee. Teuer, aber es blieb uns nichts anderes, ausser noch weitere 3 Stunden fahrt mit Bus und Bahn übrig.

    Egal. Die Tour ging anders als geplant, aber Spaß hatten wir trotzdem.

  • Jo, manchmal zwingt einen der Westweg zur Demut.

    Ich laufe mit meiner Liebsten auch immer so lange, wie es Spass macht.

    Deshalb gibt es keine klar definierten Endziele.

    Soll ja Spass machen.

    Die letzten 5 Tage den Heidschnuckenweg gelaufen. Wunderschöner

    abwechslungsreicher Weg. Und die Leute stört es nicht, wenn man

    draußen schläft. Sehr Entspannend.


    Gruss Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Am Samstag habe ich dann mal die erste kleine Tour inkl Overnighter mit Hund im Fahrradanhänger gewagt.

    Die Streckenlänge zum Spot am Rhein war so knapp 20km pro Weg.

    Erstmal hieß es aber das Rad packen und Hänger andocken.




    Für den Weg brauchte ich dann weitaus länger als üblich. Da ich mit Jara im Hänger ja etwas mehr aufpassen musste wurde es dann mehr eine Kaffeefahrt mit schleichenden 15 km/h wenn die Strecke es zuließ.

    Ich musste immer wieder Tempo rausnehmen, da ich es halt gewohnt bin etwas flotter unterwegs zu sein.

    Ca die ersten 15-20 min waren für Jara etwas unruhig da der Weg immer mal einige Unebenheiten hatte, habe ich die fahrt dann noch weiter gebremst und bin an solchen Stellen quasi nur drüber gerollt.

    Als wir dann auf dem anständigen Radweg waren lief es weitaus besser. Nach einer Weile hatte sich dann alles eingespielt.

    Auf ungefähr der Hälfte der Strecke gab es dann auch mal ne kleine Pause.

    Die wir dann noch zum Brombeeren sammeln genutzt haben.



    Am Wasser angekommen gab es dann als erstes eine kleine Abendrunde, bevor es an den Lagerplatzaufbau ging.




    Nach der kleinen Abendrunde gab es dann erst einmal was zu futtern für den Hund.


    Als Jara dann versorgt war und sich abgelegt hatte konnten mein Kumpel und ich uns um das Essen für uns kümmern.



    Als Setup für die Nacht hatte ich mein Husky Zelt, eine Faltisomatte und meine BW Decke mit.

    Man ist das ungewohnt gewesen auf der Faltmatte wenn man sonst nur noch auf einer Luftmatte nächtigt. Da merkt man doch gleich wieder wie verwöhnt man doch ist.


    Die Nacht selber verlief sehr ruhig.

    Alles war entspannt, obwohl ich zwischendurch immer mal wieder kurz wach war um ein Auge auf Jara zu werfen.


    Die Rückfahrt am nächsten Morgen klappte dann auch besser.

    Wie auf dem Hinweg auch wurde auf der Hälfte der Strecke noch einmal eine kurze Pause eingelegt.


    Alles in allem können jetzt die weiteren Overnighter mit Jara kommen.

    Nur am Schlafsetup muss ich noch etwas arbeiten aber das wird schon.

    Auf jeden Fall zu dieser Jahreszeit nicht mehr ohne Innenzelt bzw Mückenschutz.

    Habe ein paar fiese Stiche kassiert.



    LG Micha

  • Sehr schöne Nummer survival michi !

    Und der Hund gefällt Fräullein Seemann sofort.

    Ja Mückenstiche waren die letzten drei Wochen auch bei uns ein

    leidiges Dauerthema. Sowohl auf der Saale, als auch auf der Märkischen Umfahrt.

    Bin noch am auspacken und Verstauen . Bericht folgt die Tage.

    Gruß"Seemann"

  • Jau, die Hochfelder Eisenbahnbrücke ist garnicht so weit von mir wech.

    Hätteste eben noch ein bissken radeln können mit einem

    Kaffee als Belohnung.


    Gruss Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Bin dieses WE wieder mal zu meinem altbekannten Spot in einem der abgelegenen Voralpentäler aufgebrochen. Der Rucki war mit Axt, Säge, Campingstuhl, Tunnelzelt, frischem Essen, usw. gut gepackt und trotz kühler herbstlicher Witterung kam ich mit den 24kg am Buckel auch sofort ins schwitzen. Die Blätter beginnen sich hier bereits zu verfärben und die aktuelle Jahreszeit lässt sich schon mehr als deutlich erkennen.




    Der Platz sah eigentlich so aus wie immer und war gleich wieder vertraut obwohl ich ihn das letzte Mal vor über einem Jahr besuchte. Das Zelt hab ich spät aufgebaut und wurde dabei 2-3 Mal erschreckt. Offensichtlich hielt sich in unmittelbarer Nähe ein brünftiger Hirsch auf, er stieß mehrmals einen kurzen eher bellenden Laut aus. Ich konnte ihn am Hang oberhalb des Zeltes zwar nicht ausmachen, hörte aber das knacken von Ästen. Fürchte ich hab ihn aufgescheucht und er ist daraufhin abgezogen. Der Höhepunkt der Hirschbrunft ist zwar vorüber, div. Aktivitäten sind aber dennoch hörbar auch wenn in einiger Entfernung vom Zeltplatz. Das Süppchen vor dem schlafen gehen hat gemundet und ich denke dass der leichte Sommerschlafsack schön langsam in die Winterpause kann - die tiefste Temp war trotz warmer Luft (Südföhn!) nächstens nur +4°C.



    Wegen der unmittelbaren Nähe zum kleinen Gebirgsbach war es früh morgens sehr feucht, nicht nur das Zelt war voller Kondens sondern auch die Pflanzen, Sträucher und Kiesel rund um den Campspot. Selbiges galt natürlich auch für das Feuerholz, ich hab mich an einem vom Schnee umgedrückten Bäumchen bedient und erst beim spalten gemerkt dass dieser wohl noch etwas Saft zog, das Kernholz war nicht wirklich trocken. Selbiges galt für ein paar Äste die ich von einer ins Bachbeet gestürtzten Fichte nahm. Sie verlor bereits die Rinde und sah knochentrocken aus, das Astholz war allerdings klamm und rauchte wie Hulle im Feuer - also suboptimal fürs 'stealth camping'! Hatte so meine Mühe um mein Frühstück aus Speckstreifen, geschlagenen Eiern und Bohnen gar zu bekommen ...



    Die grösseren Scheite hab ich rund ums Feuer platziert damit diese von der Hitze getrocknet werden. Musste sie dennoch raus nehmen und nochmals kleiner spalten da sie irgendwie nicht brennen wollten ;) Irgendwann war doch genug Glut beisammen und ein Hirschschnitzel landete am Grillrost. Es hat zusammen mit Ratatouille und einem Leffe Blonde (beides aus der Dose) vortrefflich gemundet. Das Bier war dank kaltem Gebirgsbach wohl temperiert!





    Als ich gerade beim Abwasch direkt am Gebirgsbach war hatte ich eine Schrecksekunde. Es näherte sich ein grüner Pick-Up und schob die letzten Meter retour direkt an den Bach, er hielt also keine 30m vor mir! Bin gleich abgedüst und hab mich an der Lagerfeuerstelle ruhig verhalten. Das Feuer war bereits komplett nieder gebrannt und nur mehr weiße Asche übrig, glücklicherweise kein verräterischer Rauch mehr. Da viele Sträucher im Wege waren konnte ich nichts erkennen was am Auto vor sich ging, da bemerkte ich wie ein älterer Herr mitsamt zweier Jagdhunden den Wandersteig runter kam. Er wurde offensichtlich erwartet und abgeholt da ich Stimmen hören konnte. Die Hunde verhielten sich komplett ruhig und nichtmal 1-2 Minuten später kamen noch 2 Burschen/ junge Männer nach auf dem Wanderpfad. Mein Zelt wäre vom Pfad direkt zu sehen, wundert mich das niemand ins Camp kam und nach quälenden 3-4 Minuten hörte ich endlich die Autotüren und das Auto fuhr ab. Sämtliche Forststrassen in dem Gebiet sind durch versperrte Schranken dicht gemacht, es musste sich also um Grundbesitzer handeln die da reinkamen da wohl sonst keiner die Schlüssel für die Schranken hat. Da ich nicht wußte ob sie mich gesehen und event. Förster, usw. verständigen würden hab ich mich unverzüglich ans abbauen des noch klatschnassen Zeltes und ans einpacken gemacht ...



    Bevor es über den kl. Bach ging noch schnell ein paar Fotos im guten Licht der Abensonne geschossen und retour gings zum Auto über Forstwege entlang des Gebirgsbaches. Konnte trotz dieser Aufreger Qualitätszeit genießen ;)



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    Frischluftdeppert
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  • bugikraxn

    Franz,du alter Gourmet :)...hast mit deinem Hirschschnitzel die Tour nochmal ordentlich aufgewertet und manchmal gehört auch etwas Herzklopfen dazu...aber ist ja alles gut ausgegangen :thumbup:

    Gruß,

    Rockdog

  • Hier in AT hatte ich dank Nationalfeiertag ein schönes verlängertes Wochenende und dies für eine herbstliche Bergtour genutzt. Diese war zwar schon einige Jahre in Planung, wurde wettertechnisch aber immer wieder und nun hat es doch noch halbwegs gepasst. In dem Gebiet hat es an den Berghängen überaus viele Lärchenbäume die ihre Nadeln Ende Oktober/ Anfang November in ein einziartiges gloldgelb verfärben was ich mir diesmal nicht entgehen lassen wollte. Die Tour startete bei Kaiserwetter am Talschluss an einem überfüllten Parkplatz.



    In meiner Offlinekarte im Handy waren zwar einige Bäche eingezeichnet, da ich aber befürchtete dass diese um den angepeilten Biwakspot trocken gefallen waren hab ich bereits kurz nach dem Start ca. 2L Wasser ergänzt das es ca. 600Hm hochzuschleppen galt. Der Rucki wog zu Hause inkl. 1L Wasser und leichter minimalistischer Biwakausrüstung ca. 12,9kg.



    Der Wandersteig führte in durchaus steilen Serpentinen durch Buchenmischwald hoch und die Blätter hatten sich bereits gelb u. rotbraun verfärbt. Als ich die erste Minialm erreichte zeigte sich dass der Lärchenwald gerade begonnen hatte sich umzuverfärben und viele Bäume hatten nach wie vor hellgrüne Nadeln - ich war offensichtlich ein paar Tage zu früh. Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen ist nicht so leicht, wenns nämlich schneit ist der Steig zu gefährlich für eine Wanderung mit schwererem Gepäck ...




    Als ich unten am Wasser bunkern war überholte mich ein junges Pärchen und am Trail schwebte auch kurz eine massive Drohne über mir. Das Pärchen hielt sich ausgerechnet an der 2ten kleinen Alm auf an der ich eigentlich biwakieren wollte und sie liesen erneut die große Drohne in weitem Umkreis fliegen - also zuwarten mit dem Biwakbau. Die einzig halbwegs ebenen Flächen waren direkt für den 2 Holzhütten und ich mußte notgedrungen unmittelbar davor aufbauen.



    Durch die Wartezeit dämmerte es bereits als das Tarp aufgepflanzt und ich mit dem kochen beginnen konnte. War übrigens gut zusätzliches Wasser hochzuschleppen, die 2-3 Minibäche die ich überquerte waren alle trocken, d.h. in der Nähe der 2 Almen wäre kein Wasser verfügbar gewesen. Die Nacht verlief ziemlich ungemütlich. Ich hatte wegen dem Wind das Tarp niedrig d.h. suboptimal aufgebaut, die Plane flatterte mit jedem Windstoß was für entsprechend laute Geräuschkulisse sorgte. Der Rucksack musste als zusätzliche Stütze herhalten damit es mir das Tarp bei Wind nicht direkt auf's Gesicht drückte ...



    Irgendwann ist auch die ungemütlichste Nacht zu Ende und der Sonnaufgang entschädigte mit typ. 'Alpenglühen'. Der Tiefstwert lag bei -0,4°C, was keinerlei Herausforderung für den mit 700g bester Gänsedaune gefülltem Schlafsack darstellte. Der Gore Biwaksack wurde zwar nicht benötigt, diente aber als Schutz des Fußendes vor allfälligem Kondens vom Tarp - war ebenfalls unnötig da der Luftzug das Tarp innen abtrocknete und selbst die Trekkingschuhe waren morgens innen komplett trocken, was eher selten vorkommt. Das Set-Up ist dennoch suboptimal und bietet auf Grund es kleinen 145x200cm Tarps kaum Platz, man muss sich in den Schlafsack hinein und auch wieder raus wühlen. Die offene Vorderseite schützt nicht wirklich gut vor dem Wind und dieser bläst trotzdem in den Schlafbereich obwohl das Tarp entgegen der Windrichtung aufgbaut war.





    Morgens lies ich mir Zeit und hatte gerade fertig gepackt bevor die ersten 2 Wanderer den Verbindungssteig zur anderen Alm hochkamen. Der Tag startete mit blauem Himmel so wie er tags zuvor geendet hatte. Ich genoss die herbstliche Stimmung und legte einige Fotostops ein ;) Auf der gegenüberliegenden Bergkette waren zahlreiche Schneefelder zu erkennen.




    Nicht nur die Schlüsselstelle dieses Wandersteigs war mit Drahtseilgeländer als Versicherung versehen, was auch unbedingt erforderlich war. Da gab's einige Bereiche wo man bei einem Fehltritt sehr weit abstürzen könnte ... Die Passage entschädigte aber mit einem kaskadierenden Gebirgsbach.




    Das letzte Drittel des Wandersteiges erlaubte wiederum Ausblicke auf die herbstlichen Bergwälder und ich hab diesen Trip echt genossen und war froh dass ich die Tour angetreten habe - wer weiß wie sich das Wetter entwickelt und es könnte schon nächstes Wochende schneien so dass ich abermals eine Saison warten müsste. Der Wanderweg trägt das Prädikat 'Steig' völlig zu recht und man könnte ihn auch locker als Tagestour machen - ist also nicht das letzte Mal gewesen wo ich das Gebiet besuchen werde ;)




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    Frischluftdeppert
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  • Super!!! :thumbsup:


    Ich bekomme direkt wieder Fernweh!


    Das Tarp ist ja wirklich klein.

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • Wie immer ein klasse Bericht mit tollen Bildern! :danke:

    Das Tarp wär mir auch zu klein. Mit einem 2x3m Tarp geht der Aufbau besser.

  • Ich war diesmal in Marokko eher für Strand und surfen, aber ich kann nicht einfach so dahin ohne wenigstens einen Abstecher in die Wüste zu machen.

    Es war nur ein 4 Tages Trip in die Hammada und Bergwüste des Jebel Bani. Nicht wirklich der Rede Wert. Ich kenne diese Region, aber habe sie noch nie so trocken erlebt. selsbt stets gefüllt Gueltas waren ausgetrocknet oder zu einer ekligen Brühe verkommen und als zuverlässig bekannte Brunnen versalzen oder verschwefelt. (Ich musste es trotzdem trinken)

    So musste ich die Route ein wenig abändern. Letzlich fand ich noch einem winzigen Seitental das letzte noch gut gefüllt Guelta mit gutem trinkbarem Wasser und man konnte auch drinnen schwimmen. Hier blieb ich dann einen ganzen Tag, weil es mir so gut gefallen hat und habe noch ein verlassenes Dorf entdeckt.


    Anfahrt natürlich per Anhalter




    Hinter diesem Pass beginnt die große Wüste




    Hammada



    Eine der Oasen




    Diabi Oase. Das Wasser schmeckte stark nach Schwefel, es war aber das einzige Trinkwasser weit und breit




    Wo Wasser ist, ist auch Leben


    Moula-Moula



    Steinerns Flussbett





    Vergessene Siedlung






    Das große Guelta beinahe ausgetrocknet. Sonst müsste das Wasser bis fast zu den Steinkanten reichen.



    Das typische Wüstencamp



    Und zu guter Letzt doch noch ein kleines Paradies