Microadventures - Sammelfaden für das kleine Abenteuer

  • Das ganz spontane Microabenteuer - mit Abbruch!


    Nach 7 Tagen Maloche und nebenbei noch diverse Ausbesserungsarbeiten am Immobilienimperium (haha), Brennholzschleppereien und Gartenarbeiten standen zwei freie Tage vor der Tür. Am ganz frühen Mittag stand ich dann wieder mit Gummistiefeln im Garten und habe auf einmal den kompletten Koller bekommen. Zum einen liefen die Arbeiten nicht so, wie ich mir vorgestellt habe, zum anderen war das Wetter endlich mal vernünftig, so dass man auch Schöneres machen könnte.


    Gummistiefel und Arbeitsklamotten wurden ganz fix in die Ecke gepfeffert. Ganz schnell den Rucksack gepackt und los!


    Es ging in den Arnsberger Wald. Da meine Eltern dort in der Nähe mit Beginn meiner Kindheit 36 Jahre lang eine Hütte hatten, kenne ich mich dort ganz vernünftig aus. GPS, Karte und Kompass brauche ich da wirklich nicht. Ein ideales Revier zum Spielen. Spontan wurde eine 2-Tageswanderung mit Übernachtung angegangen.













    Zur jetzigen Jahreszeit wird es ja schon etwas früher dunkel. Mit dem Beginn der Dämmerung bot sich eine kleine Schutzhütte als idealer Ort für ein üppiges Abendmahl und die Übernachtung an. Im Tuppertopf waren noch die Reste einer selbstgemachten Erbsensuppe (eine meiner Leibspeisen). Weil ich dieses Gericht so gerne mag, ist mir auch dieses Pulverzeug von Knorr ein Dorn im Auge. Bäh!




    Lecker! Im Anschluss noch 3 heiße Becher Tee und schon überfällt die Bettschwere den Wandersmann.



    Etwa 4 Grad, sehr nebelig, passende Schlafsackkombi und gegen 20:00 Uhr ging es schon ab in die Federn. Richtig gemütlich. Die Schlafsackkombination war eigentlich schon wieder fast zu warm. Sofort eingepennt und ganz weit weg! Gegen 22:00 Uhr wachte ich jedoch ganz plötzlich auf, weil ich irgendwie nicht mehr richtig atmen konnte. Wie angeflogen hatte ich auf einmal für etwa eine Stunde Niesanfälle und der Rotz lief mir aus der Nase, wie ich es noch nie erlebt habe. Im Schlafsack war es immer noch herrlich warm, aber an ein Weiterschlafen war nicht mehr zu denken. Genauso spontan wie ich gestartet war, habe ich alles zusammengepackt und mich wieder auf den Weg zum Auto gemacht.



    Lustigerweise ging es mir nach ein paar km der Nachtwanderung deutlich besser. Zu Hause angekommen erstmal für ganz lange Zeit unter die heiße Dusche. Jetzt sitze ich hier am heimischen PC, kann nicht schlafen und schnüpfel noch ein wenig vor mich hin.


    Das Leben ist sonderbar und hat immer wieder Überraschungen parat. Vermutlich war "der plötzliche Rotz" die Strafe für die Unterlassungen bei der Verrichtungen des anstehenden Tagwerkes. So sehe ich mich dann gleich wieder bei den Arbeiten, die ich eigentlich aufschieben wollte.

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



    Einmal editiert, zuletzt von smeagolvomloh ()

  • Danke fürs mitnehmen @smeagolvomloh und @bugikraxn . Man könnte fast meinen wir haben uns abgesprochen, den auch ich bin gerade beim ätwenschern. :)


    Mir läuft ebenfalls die Nase, aber das kommt bei mir definitiv von der guten frischen Luft.


    Schade das du abbrechen musstest smeargol.


    Likes gibts später, mein alter mobiler Funkfeldfernsprecher kann das irgendwie nicht. Muss erst wieder heim.
    Dann gibt's auch ein paar Bilder.



    LG

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

  • Da war ich doch auch letzte Woche erst :) !




    Allerdings fande ich diese Hütte etwas uriger und träumte so vor mich hin,wie es jetzt wäre hier bei 30 cm Neuschnee zu übernachten.

  • Sooo, da bin ich wieder... :reh:


    Auch ich war ja die letzten Tage ein wenig draußen in der Natur. Nach der Beerdigung meines Cousins Anfang des Monats brauchte ich eine kleine Auszeit.
    Daher habe ich mich mit Zelt auf zu meinem Flüsschen gemacht, offiziell angemeldet, um Ärger zu vermeiden!


    Es gab an dem Spot ja schon mal ein Problem... :whistling:
    Der ein oder andere erinnert sich vielleicht an meinen Overnighter nur im Schlasa und Bivi bei minus 13 oder so. Die auf der anderen Flußseite befindlichen "Gassigeher" vermuteten einen toten Penner. Das löste einen Polizei und Rettungseinsatz aus. Hätten ja auch mal kurz rüberrufen können und fragen ob alles ok ist, oder!? Naja, Schnee von gestern, die Situation hat sich ja aufgeklärt und seit dem hab ich diese Flipcard von Uli Dehler, auf der steht das ich "Extremsportler" bin. 8o


    Mittlerweile habe ich mir angewöht einfach bei der Bürgermeisterin im Nachbardorf anzurufen und bescheid zu geben, das ich da bin. Die findet das cool was ich so treibe und hat da nix gegen solange ich kein Feuer mache.
    Da ich es eh nicht gut finde, das viele immer und überall ihr Feuer machen, habe ich mit dieser Vorschrift mal so gar kein Problem. :saint:


    Das Wetter war nicht da beste, am ersten Abend war es sehr nebelig und man konnte die Luftfeuchtigkeit in Form kleiner Tröpfchen in der Luft sehen. Das ist dort fast immer so, da man zwischen 2 Flüssen sitzt. Gut für Tests zur Kondensbildung. ;)


    Das Zelt fix aufgestellt und dann wurde gekocht, bzw warm gemacht. :rotwerd:
    Hähnchenteile in der Pfanne und weils schnell gehen sollte, habe ich mir mal so eine Dose Nudeln mit Gulasch von Buss mitgenommen. Gewicht war mir in den Tagen völlig egal, ich hatte z.B. auch nen Netbook zum Filme gucken mit. :kuh:
    Zum ersten Mal benutze ich das komplette Set, was ich vor Äonen bei dir gekauft habe @karlson. 8o
    Ich war damals nur scharf auf den Deckel, weil ich ne kleine Titanpfanne haben wollte. Nix ist angebrannt, das kenn ich von Titan auch anders, wenns um sämige Soße geht.


    Nach dem Essen zog ich mich ins Zelt zurück und lauschte noch ein wenig dem monotonen rauschen des Bachs, bis mich der Schlaf einholte. Kalt wars im T-Shirt, Schlüppi und Socken nicht.
    Sich mit dem Schlafsack zudecken hat völlig gereicht.


    Über den Tag hab ich natürlich abgebaut. Bin bummeln und Feunde besuchen gegangen. Mein Zelt lasse ich da nicht stehen, sonst stehen da Abends noch 2. :huh:



    Da vögeln die einfach auf meinem Zelt rum... =O


    Auf dem Weg in die Stadt bin ich an den Resten einer Taube vorbeigekommen. Sieht aus als wurde sie von einem Greifvogel geschlagen.


    Und wie abends schon war das Leinetal auch morgens noch nebelverhangen.


    Wir machen mal einen Zeitsprung.
    Die 2te Nacht verlief ähnlich unspäktakulär, Zelt aufbauen, diesmal ohne Nebel. Essen machen und im Zelt die Doku "Being W" auf dem Netbook schauen. 10 Stunden schlafen. 8)
    Viele Bilder habe ich an dem Tag nicht gemacht. Warum sollte ich auch immer das gleiche knipsen, nech!?


    Beim erneuten Rückweg in die Stadt.
    Müll wegbringen und nebenbei @smeagolvomloh ´s Bericht über sein Micro Adventure lesen. :D


    Wärend ich zwischen Schrebergärten entlang lief, habe Austernsaitlinge an einem Zaunpfahl gefunden. Zumindest bin ich mir sehr sicher das es welche sind. Pilzkundige können gern mal ihren Senf dazu abgeben. Ich kenne ja auch einige Pilze, aber ohne Bestimmungsbuch wollte ich mich vor Ort nicht festlegen. Habe daher auch nix davon mitgenommen.


    Schön ist das Austernsaitlinge Winterpilze sind. Falls es wirklich Saitlinge sind, werde ich mir in Zukunft immer mal welche mitnehmen um Gerichte aufzupeppen. Oder ich mach Schnitzel im Felde. :P


    Hier mal ein paar Sturmschäden im Wäldchen, welches den Pennplatz umsäumt. Früher haben wir da noch drin gecampt und Lagerfeuer gemacht, nicht wahr @Stefan!? ^^
    Heute ist das einfach nur noch lebensmüde. Der Baumbestand wird nicht gepfegt und die alten Bäume rotten so langsam vor sich hin. Ein mini Urwald sozusagen.


    Diesen Baum kenne ich noch als innen zwar morsch, aber noch nicht komplett hohl war. Als er noch stand konnte man reingehen. War wie in einer Art Duschkabine. Jetzt steht nur noch etwas Rinde.


    Mein Essen hänge ich nach einigen Vorfällen mit Nagern lieber in einen Baum. Müll ebenfalls bis ich ihn entsorge. Da gibts einiges an Getier. 2 Löcher in 2 Packs reichen. :evil:


    Hier könnte der Kauz oder die Eule wohnen, wegen dem/der ich mich neulich mal angepinkelt habe. :)
    Musste Nachts raus, stehe am alten Holunder und wärend ich so strullere schalte ich meine Stirnlampe an. Plötzlich starren mich 2 leutend gelbe Augen an. Man hab ich mich verjagt.
    Vor Schreck hab ich was losgelassen... :/ X/


    Abendessen und Frühstück...jum jum!


    In der letzten Nacht regnete es, morgens hab ich alles schnell zusammen gepackt und bin recht durchnässt bei mir zu Hause angekommen.


    Warum war ich so nass!?
    Weil meine gute Regenjacke immer noch in Tirol ist X( , bzw gerade auf dem Weg zu mir sein müsste. :love:
    Momentan hab ich nur die "Raincut" von Decathlon als Übergangslösung. Ob man die an hat, oder nicht macht allerdings kaum einen Unterschied. Das hab ich in Drenthe schon gemerkt. Da bin ich irgendwann auch lieber ohne gelaufen, als in dieser Kondenshölle namens Regenjacke. Nicht getapte Nähte an der Jacke disqualifizieren sie für mich entgültig.
    Lustig ist, das sie im UL Forum von vielen empfohlen wird. Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Freue mich wenn meine Dermizax wieder bei mir ist. :thumbup:


    Die Zeit in den 4 Tagen und 3 Nächten hat mir gut getan.
    Ich verstehe jetzt wieder das Gottes Wege unergründlich sind.


    Zu guter letzt, für historisch Interessierte: Das Eickesche Haus in der Fachwerkstadt Einbeck. https://de.wikipedia.org/wiki/Eickesches_Haus
    Wer auf Fachwerk Bier und alte Autos steht, sollte vielleicht mal einen kleinen Abstecher machen. (und sich vorher bei mir melden, dann komme ich rüber und pennen mit draußen :campfire: )


    Grüße,


    Tippelino :racoon:

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    6 Mal editiert, zuletzt von Tipple ()

  • ...du hast ein Zelt??

    Ja und ich wills verkaufen. 8o
    Ich sollte es mal wieder in den Marktplatz stellen...zum dritten Mal. :rolleyes:


    LG

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  • @Tipple es wird doch noch öfters Solo Touren von Dir geben?
    Dann brauchst Du doch das Zelt, da Du Dich Solo nicht bei Anderen mit einquartieren kannst.
    Ansonsten aber ein lesenswerter Bericht - Danke



    P.S. einmal sind zwei Pfannen sichtbar. Rechts die schwedische Jägerpfanne. Und links davon?

  • Leider könnte es etwas länger sein @musher . Daher verkaufen. Die andere Pfanne ist der Deckel von meinem Alpkit Kochset, was ich dabei hatte.


    @Kalteicher
    Ja, ich finds auch schön. War ein guter Kauf.
    Mit dem Wetter hatte ich Glück. Heute ist es viel kälter bei uns im Leinetal.


    @Monoxilus
    Gern geschehen. :)

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  • @Tipple Ach wat is dat schön wenn man sein Equipment in gute Hände und artgerechte Haltung abgibt. :D

    Skal hilse fra fjellet – det evige land,
    hvor moskus og jerven har bolig.
    Min lengsel dit inn er blitt som en brann.
    Kun der får jeg fred og blir rolig...


    Jon Ø. Hov

  • Die freien Tage wollte ich nicht ungenutzt verstreichen lassen und so hab ich den Rucksack gepackt um einen kleinen Overnighter anzugehen. Wetter sollte windig werden, kaum Niederschläge. Beim losgehen war es ausgesprochen mild, eigentlich wie im Frühling und die warme Witterung hat in letzter Zeit dem Schnee so richtig zugesetzt. Am späten Nachmittag hatte es angenehme +4°C und ich bin an ein paar schönen Felsen vorbeigekommen.




    Die Suche nach einem geeigneten Biwakplatz gestaltete sich dann schwieriger als angenommen. In den Senken wollte ich nicht bleiben wegen der kalten Luft und der dichten Bewaldung und auf den leichten Hängen waren kaum ebene Stellen zu finden. Hatte schlussendlich aber Glück und konnte mein Gapahuk Tarp auf einem trockenen und vor allem sehr ebenen Platz aufbauen. Sah irgendwie nach einer alten Wegtrasse aus ...




    Das Tarp stand im richtigen Moment, denn die Sonne war soeben hinter einem Hügel verschwunden und es wurde rasch dunkel. Ich begann das übliche Ritual mit Schnee schmelzen und Essenszubereitung. Da ich nur einen Trangia Sturmkocher dabei hatte ging das ganze eher gemächlich vor sich, der geräuschlose Betrieb des Spiritusbrenners war eine Wohltat, kein Vergleich zu den doch sehr lauten Benzinbrennern. Das Schmelzwasser war stark verunreinigt und wurde kurzerhand durch eine Bandana gefiltert.




    Ich musste nächstens mal raus, da hatte es gerade noch 0°C und der Wind hatte zwar bereits aufgefrischt, es war aber noch trocken. Am morgen gabs dann böige Winde die leichten Treibschnee mit sich führten und dieser landete dann auch prompt im vorderen Bereich des Tarps. Bodenplane u. Isomatte wurden nass, dem SchlaSa konnte dies zum Glück weniger anhaben, da der Bezugsstoff gut imprägniert ist. Ein Biwaksack wäre aber sicherlich nicht schlecht gewesen, der blieb aber im Rucki da es am Abend ja noch gute Bedingungen hatte.




    Ich habe mir ein kräftig gewürztes Nudelgericht bereitet und war doch angetan vom Windspiel dass die Baumkronen ins wanken brachte. Mein Tarp ist ein sogen. Gapahuk und diese Sonderkonstruktionen gibts in verschiedenen Varianten in Skandinavien. Charakteristisch sind die heruntergezogenen Seitenteile, so ist es auf 3 Seiten gut geschlossen und nur vorne großzügig offen. In Norwegen findet man z.B. zahlreiche Shelter aus Naturmaterialien die exakt so aufgebaut sind.




    Ich hab dann das Winterwetter noch etwas ausgenutzt und die Wettervorhersage hat abermals Tauwetter im Programm. In Österreich heißt der Spruch ja 'Tauwetter ist Sauwetter' und das braucht man eigentlich nicht auf Tour ...


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    Frischluftdeppert
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  • Kleiner Overnaita in der Wynnchester Bedroll


    Gestern nach Treffen mit Freunden in mein Moor gegangen - neues System zum Schlafen getestet.
    Vorher - Kröte + Evazote + Defence 4 (bereits älter)
    Aktuell - Canvas Bedroll Wynnchester + Thermarest 3,8 cm (von Smeagolvomloh) + zuvor genannter Def4.



    Ausrollen und quasi fertig. Ansonsten habe ich immer noch Heringe/Stange für die Kröte machen müssen. Etwas irritiert ("Wie, schon fertig?") hatte ich Zeit, mir in aller Ruhe ein Steak zu brutzeln und etwas nachzudenken.


    Der Check der Ungebung offenbarte viele Wildwechsel in der Nähe. Gross Ausweichen wäre aber nicht möglich gewesen, ohne komplett neues unbekanntes Terrain im nahenden Halbdunkel zu erkunden. Zu unsicher.



    Zum Nachtisch gab es ein weiteres, aber kleineres Steak.



    Später dann, Lesen und Dösen in der Bedroll. Da ich mit ca. 1,76m recht klein bin, konnte ich mein Mission Pack plus Kamera plus Krams gut unter dem Kopfteil verstauen und das als Kopfkissen verwenden. Hierzu schloss ich die Bedroll, da es immer wieder mehr o. weniger starke, kleine Schauer gab. Auch beim Aufbau schon, so dass es teilweise bereits nass vom Regen im Innenraum war.
    Erst später realisierte ich daher, dass es trotz des integrierten Moskitonetzbereichs zur Belüftung am Kopfende zur Kondenswasserbildung kam. Nun, vermutlich wäre die Belüftung ohne Ausnutzen des Stauraums am Kopfende besser - aber auch hier gäbe es Kondens.


    Als der Regen längere Zeit nachgelassen hatte öffnete ich die Bedroll und genoss den Sternenhimmel. Enorm kuschelig war es schon. Die Matte von Smeagolvomloh tat gewissenhaft ihren Job.

    Ich hatte lebhafte, schöne Träume von Schwarzwild - so manches Geräusch - liess mich aufhorchen, Vogelschwärme über mir am Himmel - der Wahnsinn, Fotos mit Smartphone/Kamera kaum möglich - daher blieb es mir, zu lauschen und zu genießen.



    Heute morgen konnte ich gar nicht weg, da das Auto zu gefroren war....nun aber schlürfe ich daheim Kaffee, trockne meine Ausrüstung, Frühstück mit Kids.
    Angeregt durchs Forum sind die Kids nun auch mit Nick Knatterton in Berührung gekommen. Nun gibt es eine Wolfsdoku - schließlich gab es auch im Raum Vechta Wolfsichtungen insbesondere im Moor...gehört habe ich jedoch keinen.



    Gruss,
    Silas

  • @bugikraxn Danke für den tollen Bericht.
    Deine Schneeschaufel kam leider nicht zum Zug :( .
    Dein Tarp gefällt mir. Davon gibt es ja zwei Varianten. Welche hast du in Benutzung? Die LY Variante ist ja deutlich leichter. Aber ist das Gewebe auch robust genug? Hier ist es ja nicht so einfach, die Scandinavischen Produkte mal in die Hand zu bekommen.
    Grüße Marvin

  • Hallo @Marvin14, dieses Helsport Tarp hat die Modellbezeichnung 'Nordmarka Gapahuk', wobei die Nordmarka-Produktlinie bei Helsport eher das Budget-Programm darstellt, was aber nicht heißen soll dass man da nur Ramschteile erhält. Das Material ist beschichtetes 68D od. 70D Polyester, soweit ich weiß. Das Gapahuk kommt kompl. inkl. Packbeutel, Aluheringen u. Tarpstangen - die kann man getrost daheim lassen falls man sowieso Trekkingstöcke dabei hat. Das Ly Gapahuk ist die UL-Variante und hat einen Gestängebogen, kostet allerings das 3-fache. Helsport bietet auch gute Tarps aus deren Bithorn-Linie aus unterschiedlich (leichten) Materialien - sollten die grade mal nicht vergriffen sein ;)

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    Frischluftdeppert
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  • Auch ich war mal wieder auf einem kleinen "Micro-Adventure". 8)


    Ich war ja neulich schon mal mit "leichtem Gepäck" draußen, doch da hatte ich zwar noch meinen Rucksack geknipst und bevor es losging ins Forum gepostet, dann aber vergessen die Kameratasche umzuhängen. :rolleyes:
    Eine Dokumentation war somit leider nicht möglich. Da das Wetter aber aktuell so "cool" ist, dachte ich, ich mach das Ganze einfach nochmal. 8o


    Da ich nur das nötigste mitgenommen habe viel mein Rucksack schön klein und leicht aus. Ich hätte mir vielleicht 5L mehr Volumen gewünscht, dann hätte ich das Essen nicht in die Jackentaschen stecken müssen, aber ansonsten haben 24L für 2 Nächte bei aktuellen Temperaturen völlig ausgereicht. :P


    Wie so oft ging es zu "meinen" Spot am Fluss...


    Da die Wettervorhersage keinen Niederschlag auswies, entschied ich mich fürs Cowboy-Camping. Da kann man immer so schön Sterne gucken!
    Bei den Temperaturen hätte eh nur Schnee runterkommen können und da ich mich auch schon nur mit Schlafsack einschneien ließ, kann das mit einem Biwaksack ja nicht so wild sein,nech!? :)
    Ein Cuben Tarp als zusäzliche Option hatte ich auch noch mit.



    Abends hab ich mir noch schnell etwas Gulasch mit Nudeln reingezogen und festgestellt das ich nur noch Kaffee, aber keinen Tee mehr im Pack rumfliegen habe. Somit viel das Heißgetränk etwas geschmacksneutral aus. :D Aber auch heißes Wasser tut gut wenns einem kalt um die Nase pfeift.


    Meine Jacke sieht mit etwas Phantasie aus wie ein nächtliches Bergpanorama in den Alpen.


    Nach einer ruhigen Nacht ging langsam die Sonne auf. Herrlich, diese frische und saubere Luft!
    Also langsam Zeit zum aufstehen. Verdammt, jetzt aus dem warmen Schlafsack und rein in die kalte Hose, brrrrr! :|



    Jaa, es ist ein wenig kälter. :D



    Aber so schöne Temperaturen haben auch ihren Vorteil. Trittsiegel werden bestens konserviert. ;) Hier haben wir die Spur von 2 Hunden und Reh(en). ^^


    Und nochmal ein Reh.
    Was das für Losung ist würde mich mal interessieren. Also wenn wer eine Idee hat, immer her damit.


    Auf dem Rückweg genoss ich die tolle Sonne im Gesicht. Wegen solcher Momente geht man doch eigentlich raus, also ich zumindest. :rotwerd:


    Beim anschließenden Stadtbummel habe ich dann noch diesen netten Falschparker gesichtet. Schön wenn man sich so dreist über Recht und Ordnung hinwegsetzt. Da waren noch Parkplätze frei, aber der Herr, oder auch die Dame, die diesen Schlitten bewegt, kann vielleicht nicht ein und ausparken. Daher stellt man sich lieber auf den großen, extra gekennzeichneten Platz für Zebras und Id*oten. X(


    Es war mal wieder ein toller kleiner Ausflug, bestes Wetter und es schreit nach einer Wiederholung.
    Dazu war es ein guter Test für mein obenrum gebasteltes Lagensystem, welches ich nächste Woche in Schweden tragen werde.
    Ich habe auch ein wenig gefilmt, vielleicht schneide ich noch ein kleines Video und füge es später hier ein. Mal gucken. :wanne:


    Liebe Grüße,


    Tippelino

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  • Wir waren dieses Wochenende unterwegs um das milde Winterwetter auszukosten, eine Wohltat nach den arktischen Temperaturen der vorangegangenen Tage. Ziel war der Böhmerwald im Grenzgebiet A-CZ-D. Sind am Samstag erst spät am Parkplatz angekommen und es ging gleich mal den Wanderweg hoch der von zahlreichen Schneeschuhgehern bestens ausgetreten war. Der Pfad schlängelt sich in Falllinie den Berg hinauf und hier kam ich gleich mal gehörig ins schwitzen. Für BC-Langlaufski m. schwerer Pulka und Zuggestänge ist das schon ziemlich an der Grenze was machbar ist. Nach ca. 100 Höhenmetern haben wir dann auf die Forstwege gewechselt, was weniger beschwerlich ist - ich kam aber trotzdem erneut aus der Puste. Anfang Februar lag ich gleich 2 Wochen mit einer heftigen Grippe flach und ich fürchte das ich nach wie vor nicht 100%ig fit bin. Die Bäume wurden mit der Höhe zusehends weniger und im gleichen Maß schwand leider auch meine Kraft. Wir haben uns dann nach einen Platz für die Nacht umgesehen und ein paar Tourengeher hatten uns geraten noch ein Stück hoch zu steigen wegen der besseren Aussicht. Es hat sich gelohnt würde ich meinen ...



    Mit fortschreitender Dämmerung zogen Nebelschwaden den Berg hoch und die Stimmung war schon beinahe mystisch, was von der Kamera schlecht einzufangen ist.



    Unser Zelt haben wir direkt auf einem Forstweg aufgebaut der von hohem Schnee überwächtet war.



    Der nächste Morgen empfing uns mit eher mäßigem Wetter und dichter Nebel verdeckte die Sicht auf die Umgebung. Zum Glück war es mit lediglich -2°C und nicht wirklich kalt.



    Wie schon am Abend zuvor hatten wir direkt im Zelt Schnee geschmolzen und gekocht und haben uns dabei ein echtes Kondensationsproblem eingehandelt. Es begann sogleich von der Decke zu tropfen und die Nässe drang sogar durchs Innenzelt hindurch, was ich bis dato noch nicht kannte.




    Nach unserem Aufbruch gings zuerst moderat und dann wieder relativ steil hoch und ich hatte mit dem schweren Lastschlitten im Schlepp erneut mit meiner schwächelnden Kondition zu kämpfen. Nach kurzer Strecke erreichten wir die Dreieckmark, wo Deutschland, Österreich und Tschechien zusammenstoßen. Wie auf Bestellung hat sich der Nebel gelichtet und die Sonne brach langsam durch.



    Der markante Grenzstein ist noch gut eingeschneit, man sieht zwar die Wappen des jeweiligen Staates aber die Wappen der 3 Provinzen sind nach wie vor unter dem Schnee verborgen. Dieses Jahr ist ein schneereicher Winter, was leider nicht immer der Fall ist und selbst in einem als 'Schneeloch' bekanntem Gebiet wie dem Böhmerwald ist die Schneelage durchaus nicht immer zufriedenstellend.



    Wir sind dann rüber Richtung Plöckenstein und kamen auch relativ zügig voran, da das Gelände eher flach ist oben auf dem Kamm. Vom mächtigen Hochwald ist hier leider nicht mehr viel übrig und Stürme wie Kyril und das Waldsterben haben einen bizarren Stämmchenwald hinterlassen. Wind und Schnee betätigten sich hier als Künstler und schufen herliche Schneeskulpturen.




    Ein Blick Richtung Plöckenstein (1379m) läßt das Gipfelkreuz aus der Ferne lediglich erahnen, da an der Wetterseite ebenfalls komplett vom Schnee eingehüllt und so gut getarnt.




    Überall waren viele Tagestouristen unterwegs, einige zu Fuß, viele mit Schneeschuhen und zahlreiche mit alpinen Tourenskiern. Ich habe mit meiner Pulka für Aufsehen gesorgt und ich denke dass viele einen solchen Schlitten noch nie aus der Nähe gesehen haben. Beim Gipfelkreuz ergaben sich auch ein paar Gespräche und ich mußte ein paar Bergfexen Fragen zu meinen unüblichen Skiern und zu meiner Pulka beantworten. Der Ausblick über das Plateau war dank strahlendem Wetter und frischer Schneedecke einfach nur herrlich und lud zum verweilen ein.



    Wir haben dann einen kurzen Abstecher zum Stifterdenkmal gemacht. Dies ist ein Steinobelisk welcher auf tschechischer Seite zum Gedenken an den Dichter Adalbert Stifter errichtet wurde. Dieser ist nicht nur im Böhmerwald geboren sondern hat auch hier gelebt und gewirkt.



    Das Denkmal steht an einem steilen Abhang mit direktem Tiefblick auf den Plöckensteinersee. Hier sieht man über den Moldaustausee weit in das böhmische Land nach Tschechien hinein. Direkt hinter der Grenze beginnt auch der Nationalpark Šumava, wo nicht nur das campieren verboten, sondern auch das verlassen der markierten Wege mit empfindlichen Geldstrafen belegt ist.



    Zurück am Plöckenstein konnten wir nochmals die herrliche Fernsicht genießen, da sich das diesige Wetter gut verzogen hatte. Man konnte über dem Nebel im Donautal die Gipfel der Alpen erahnen.



    Da der Tag bereits fortgeschritten war hieß es Abschied nehmen von dieser zauberhaften Landschaft und es ging mit unseren Langlaufskiern zügig die ganzen 5km im Pflug runter bis zum Parkplatz. Der Schnee war von der Sonneneinstrahlung stellenweise sulzig weich und schwer beherrschbar, an schattigen Stellen aber noch eisig glatt. In Kombination mit dem teils steilen Gelände eine echte Herausforderung für unsere Langlaufskier noch dazu mit Pulka im Schlepptau die kräftig anschob im welligen Terrain. Ich flog ein paar Mal unsanft auf die Nase - ausgerechnet an flachen, meist ungefährlich anmutenden Stellen. Tourenski mit Rucksack wären hier die bessere Wahl, wir habens aber trotzdem gepackt. Möchte hier meine Begleiterin loben, sie hat sowohl das zelten im Schnee als auch die Abfahrt ohne murren mitgemacht was durchaus nicht selbstverständlich ist. Als wir unser Camp abgebaut haben kam nämlich ein junges Pärchen vorbei und die Dame hat gemeint dass sie fürs campieren im Schnee nicht zu haben wäre ...

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