Microadventures - Sammelfaden für das kleine Abenteuer

  • War in letzter Zeit ausgesprochen faul bin aber den schlechten Wetterbedingungen zum trotz dieses WE wieder mal raus mit Winterzelt und Pulka. Hab den Aufwand etwas unterschätzt und musste meinen kleinen Tunnel deshalb im Finstern aufgestellen. Preisfrage: Kann jemand an Hand der Schneestrukturen unterhalb beurteilen aus welcher Richtung der Wind kommt? Ist nämlich wichtig für für die Ausrichtung eines Tunnelzeltes ;)




    Irgendwie war es ein Härtetest den Aufbau in der Dunkelheit zu starten, hatte jeweils 2 Stangen pro Kanal was schon sehr knapp ist. Das Gestänge war zudem 1x abgeteilt bereits bis ca. zur Hälfte in den Kanälen eingeschoben und das Zelt wurde so im Zeltsack transportiert. Die Stangensegmente sind aber irgendwie auseinander gegangen in den Kanälen und es war hart im Wind das Problem wieder zu fixen ... Irgendwie stand das Zelt aber dann doch nach einer gefühlten Ewigkeit, die Windschutzmauer aus Schnee wurde geschaufelt und drinnen wars dann glücklicherweise koselig ;)




    Durch die Nacht hatte ich es Dank der 900g Daunenfüllung in meinem SchlaSa wohlig warm, fand aber dennoch kaum Schlaf weil der Wind am Zelt rüttelte und zusammen mit dem Schneetreiben einen Höllenlärm veranstaltete. Bin dann auch erst so gegen 08:00 aufgewacht und das Wetter war vorerst fair. Der böige Wind hatte Pause, die Sonne blinzelte durch und es hatte moderate ca. -4°C.




    Das Zelt stand genau so da wie ich es am Abend zuvor aufgestellt hatte, der starke Wind konnte ihm dank doppeltem Gestänge nix anhaben, es hing auch nichts durch und die kurzen Schneeheringe hielten ebenfalls bombig. An meiner Windschutzmauer hatte es klasse Auskolkungen ;)




    Die Wetterberuhigung hielt nur kurz an und es setzte wiederum leichter Schneefall ein, zwischenzeitlich abgelöst von Schneeregen und der Wind frischte abermals auf. Das sind genau die Bedingungen die man sich nicht wünscht auf Wintertour - alles wird nass, klamm und dank Windchill fühlt man sich schlechter als bei -20°C.




    Mein Daunenschlafsack war oben etwas feucht, denke da ist meine Ausatemluft kondensiert und auch im Fußbereich fühlte sich das Außengewebe feucht an - hier hab ich offensichtlich zu oft die Zeltwand berührt. Beides hat die Wärmeleistung nicht beeinträchtigt. Hier sind die kleinen Helferlein von Vorteil - ein leichter Kehrbesen für den Schnee und ein Microfasertuch um allfällig ins Innenzelt vorgedrungene Feuchtigkeit wegzuwischen ;)



    Ich hab mich auch nicht lange aufgehalten, zusammengepackt und bin zurück gewandert. War aber trotz der eher wiedrigen Rahmenbedingungen ein interessantes Microadventure und von Zeit zu Zeit sollte man ja seine Skills bei genau solchen Gegebenheiten checken!


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    Frischluftdeppert
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  • Du hast es gut. Hier ist nur Sauwetter. Da ich dennoch Lust auf ein kleines Abenteuer hatte, habe ich mich von der Couch aufgerafft, bin 3m gegangen, habe ein Feuer errichtet und als dann ein schönes Glutbett da war, habe ich mir eine Cabanossi drüber gebruzzelt.



    Na gut, das ist jetzt die Tour von hinten aufgezäumt. Das war nur noch den Rest vom Zweierpack zu Hause verzehlt. Los ging es damit, dass mich jemand aus dem Nachbarforum letztes Jahr mal angeschrieben hatte, dass ich ja aus der Nähe sei und man mal was machen könnte. Wir hatten uns dann gleich mal kurz getroffen und wollten irgendwann mal ein Wochenende los, aber irgendwie kamen wir terminlich bisher nicht überein. Dieses Wochenende hatte ich mal nichts vor und gefragt wie es ausschaut. Ab Samstag Abend 18:00 Uhr würde gehen. Okay, so wurde es dann auch. Er hatte mit Komoot eine Tour Nähe Gießen über den Dünsberg geplant. Vom Fuße des Dünsberg sind wir auf direktem Weg nach oben, dort ein Bier in der Kneipe genossen und dann weiter zur Schutzhütte, die lt. Komoot da sein sollte, bei OSM und in den Outdooractivekarten nicht verzeichnet war. Bilder gibts keine. Es war erstens Dunkel und zweitens neblig mit Dauernieselregen. Um so größer war die Freude dass die Hütte da war. Dort gab es dann erst mal ein paar Belohnungen für die Anstrengung.



    Auf dem Bild fehlen ein paar weitere Biere und ein paar Kümmerlinge.


    Dieses Bild bot sich dann am nächsten Morgen....



    aus dieser durchaus luxuriösen Hütte.



    Mit leicht dickem Kopf und wenig Elan wurde dann etwas abgekürzt. Es waren dann dennoch 10km zurück zum Auto und insgesamt eine schöne Tour. Hier noch ein paar Eindrücke vom Rückweg.





  • @Hesse
    Bald muss @tino79 nicht mal mehr anreisen um durch "deinen Wald" zu tingeln. Er wohnt dann bei dir ums Eck.
    Ich hab ihm an Sylvester schon ans Herz gelegt, das er sich nach seinem Umzug mal mit dir in Verbindung setzen sollte, zwecks gemeinsamer Action im Wald. ^^


    LG

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

  • Da viel mir doch gerade ein das ich ja noch gar keine Bilder von unserer diesjährigen Jahresabschluss Tour gepostet habe. :huh:


    Der Acker(ein Höhenzug im Harz) im Nebel.


    Wir sind ja unter anderem auf dem "Nassen Weg" gelaufen, wobei das hier nur eine ganz normale Forststraße ist. ^^



    Voller Einsatz für das perfekte Bild.



    Häuptling rostiger Pfeil steht orientierungslos im Nebel und überlegt ob er mit Rauchzeichen nach dem Weg fragen soll.


    Unser erster Lagerplatz, hier habe ich auch den Voodoo Kakao ausgeschenkt der dem Häuptling die Sinne vernebelte. :D



    Nach viel Rauch in der Hütte brannte irgendwann auch das nasse Feuerholz. :thumbup:


    @Emil_Strauss und ich haben in der Hütte gepennt. Die ganze Nacht lang tropfte es in unregelmäßigen Abständen auf seinen Bivi. Das war eindeutig Folter, Emil. :D






    Väterchen Frost hat alles fest in seinem Griff!




    Die letzte Nacht haben wir wegen akutem "Wetter" spontan auf dem Camping Platz von Monique und Willem in Altenau verbracht und nicht wie geplant im Wald.
    Die beiden waren auch mal im Forum angemeldet. Sie haben den alten Bahnhof in Altenau zu einem Campingplatz umgebaut. Haben wir jetzt schon 2-3 mal besucht.
    Sind gut vorangekommen, nur der Boden ist dort fies. Der ganze alte Gleisschotter steckt noch unter der Wiese. :rolleyes:


    War wie immer cool mit euch.
    Zum nächsten Jahreswechsel wird wieder die große Trommel geschlagen werden und der Clan erneut zusammen treffen, hau!


    LG

    “Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us kids, we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music.”

    3 Mal editiert, zuletzt von Tipple ()

  • Kleines Video zu meiner Wintercampingaktion ist nun online, wem's interessiert, viel Spaß beim zuschauen:


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    Frischluftdeppert
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  • Mitte Januar waren @Freaky_Rabbit und ich auch mal wieder im Schnee unterwegs. Es sollte eine Tour im Schnee mit BC-Ski und der Pulka werden. Da momentan die Lawinengefahr sehr hoch ist, haben wir uns für eine Tour im Tal mit möglichst wenig Steigung entschieden. Für uns war es die erste Tour mit den neuen BC- Ski. Die Route lag im Neckertal im Kanton St. Gallen.


    Schon bei unserer Ankunft am Samstag Morgen lag ordentlich viel Schnee. Die ersten Meter verliefen auf einem gespurten Wanderweg, auf dem wir recht gut voran kamen. Kurz darauf zweigte unser Weg nach links ab. (Dachten wir...) Zu unserer Freude, konnten wir einige Meter den Hang hinunter fahren. Bis wir am ende des Weges standen. Wir hatten die falsche Abzweigung genommen! Also umdrehen den Berg wieder hinauf. Von nun an stapften wir durch tiefen Schnee. Es war sehr anstrengen, die Pulka durch den hohen Schnee zu ziehen. Wir wechselten uns daher mit der Führung immer wieder ab.


    Unser Ziel war eine Grillstelle die ca. 5 km vom Parkplatz entfernt liegt. Nach ein paar Stunden, in denen wir uns durch den tiefen und schweren Schnee gekämpft hatten, kapitulierten wir. Also mussten wir einen geeigneten Lagerplatz für die Nacht suchen. Die Umgebung war nicht wirklich Flach. Da kam uns eine kleine Plattform vor einer verlassenen Hütte genau richtig.
    Mit den Ski trampelten wir den Schnee etwas zusammen und bauten das Zelt auf.


    Kure Zeit nach dem das Zelt stand, bekamen wir Besuch von einem Schneeschuhläufe der ebenfalls bei dem Grillplatz übernachten wollte. Er war ganz erstaunt, dass wir so weit entfernt vom eigentlichen Ziel aufgaben und ging weiter Richtung Grillplatz.
    Nach einer kleinen Stärkung wollten wir noch etwas Erfahrung mit den Ski sammeln und machten uns mit leichtem Gepäck in Richtung Grillplatz auf. Durch die Spur des Schneeschuhläufers kamen wir deutlich besser voran. Jedoch zweigte seine Spur nach etwa 500m ab, hinunter zum Fluss. Da wir uns gerne mit dem Mann unterhalten wollten, folgten wir seiner Spur und trafen Ihn kurze Zeit später.
    Da er nun selbst spuren musste, war es auch Ihm zu anstrengend geworden :D . Nach einem kurzen Plausch stapften Stephan und ich zurück zum Lagerplatz.


    Da es den ganzen Tag über Schneite verzogen wir uns in das Zelt und bereiteten das Abendessen zu. Nach einem leckeren Glas Wein und heissem Tee bekamen wir noch spontanen besuch von unserem Haus und Hof Lieferanten Max und seinem Hund Conan. Einige Zeit später und dem ein oder anderen Schluck aus dem Flachmann, traten die beiden den Heimweg an. Auch wir zogen uns ins Zelt zurück.


    Am nächsten Morgen wurden wir von ordentlich Neuschnee überrascht. Das Schneechaos erschwerte auch die Heimreise deutlich.. Ich zähle die Tage, bis ich endlich ein Allradfahrzeug habe :thumbup: .


    Entschuldigt bitte die schlechte Bildqualität.



    Das Zelt kurz nach dem Aufbau.



    kurz bevor wir in die Schlafsäcke krochen.




    Das erwachen im zugeschneiten Tunnelzelt :D .



    Auf dem kurzen Trip hatten wir eine Menge Spass und konnten wieder einmal neue Dinge lernen. Z.B. sollte man mit Ski immer Enteisungsspray im Rucksack haben :P :D .


    Beste Grüsse
    Marvin

  • sollte man mit Ski immer Enteisungsspray im Rucksack haben

    8o eine Frage eines unbedarften NichtSkieFahrer: wofür braucht man(n) das denn dann ?!



    Ich kenne das Nur mit Haarsparay um das Feuer besser in Gang zu bekommen.
    Brennen die Skier ohne Enteisungsspay wegen dem Kunststoffanteil sonst nicht?! ?(


    :evil: :saint:

  • OT:


    @kahel:
    Ich bin ja auch nicht der Skilanglaufprofi. Wenn man aus unserer Region kommt, kann man das auch kaum sein. Zumindest bin ich seit 12 Jahren im Winter auf Brettern unterwegs, in den wenigen richtigen Wintern bei uns in der Region, aber auch gerne mal in "schneesicheren Regionen". Es gibt manchmal Temperatur- und Schneebedingungen, die sind einfach vollkommen zum Kotzen. Wer mit dem Wachsen von Langlaufbrettern ohne Schuppen Erfahrung hat, kann ein Lied davon singen. Die "Schuppen-Ski-Fahrer" haben es da häufig einfacher. Vorderen und hinteren Teil der Ski ein wenig mit einem Universalwachs behandeln und auf die "Schuppenzone" ein wenig Zeug, damit sich dort nichts ansammelt, verklummt oder vereist. Manchmal reicht das aber auch nicht. Dann sammelt sich an der "Schuppenzone" die Schneerotze oder die gesamte Zone ist komplett vereist. In Regionen mit relativ wenig Höhenmetern oder sanften Anstiegen ist das nervig aber irgendwie machbar. Wenn man mehr Höhenmeter machen muss und heftige Anstiege hat (alpiner Raum) wird man wahnsinnig! Letzmalig vor ein paar Jahren auf dem Rennsteig in Thüringen erlebt. Selber kommt man nur im Grätenschritt berghoch und im Bereich Oberhof (Wintersport-Leistungszentrum mit einem Großteil der deutschen olympischen Prominenz im Langlauf und Biathlon) ziehen die Mädels und Jungs mit dem Adler auf dem Trikot im klassischen Stil oder skatend die steilsten Anstiege mit perfekt vorbereitetem Material hoch. Das frustet als Hobby-Bretter-Rumrutscher. Wohlwissend dass die besagten Mädels und Jungs ihrer Passion (fast) hauptberuflich nachgehen.

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • @Rockdog über das Wetter könnten wir uns wirklich nicht beschweren. Würde ja auch nichts bringen :D


    Drücke dir die Daumen! Möge Kälte und die weiße Pracht mir dir sein :thumbsup:


    @kahel derEnteiser ist natürlich zum vorglühen des Benzinkochers gedacht. Für was auch sonst? ?(
    Spaß bei Seite. Wenn man im tiefen Schnee die Ski auszieht um eine Pause zu machen, dringt immer etwas Schnee in die Bindung ein. Dadurch kann sie „verstopfen“ und der Stift der Schuhe dringt nicht richtig in die Bindung ein. Bei Stephan war die Bindung ziemlich schnell vereist. Das heißt, dass er im hüfttiefen Schnee nicht mit dem Schuh in die Bindung kommt. Das der Ski etwa 20-30cm unter der Schneedecke liegt, ist nicht besonders förderlich in dieser Situation :whistling: .
    Sah aber lustig aus :thumbsup:

  • Ahso - für die Klumpen unter den Skiern und für die Bindungen ... mhmmm macht dann Sinn so'n Enteiser.


    Danke für die Aufklärung! :thumbup:

  • Super Abenteuer @Marvin14 & Crew, bei Euch hat es ja richtig Schnee! Spuren im lockeren/tiefen Neuschnee ist immer mega anstrengend und noch dazu bergauf mit schwerer Pulka sind die 5km fordernd - ist halt kein Vergleich zu gespurten Loipen oder hinterher hatschen einer bereits vorhandenen Aufstiegsspur, etc.


    Da bin ich echt gespannt welche Abenteuer bei Euch so kommen in naher Zukunft ;)

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    Frischluftdeppert
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  • Mein Rücken hat sich wieder soweit beruhigt dass kurze Touren mit Gepäck möglich sind und das WE versprach spätwinterliches Wetter mit moderat kalten Temperaturen bei wolkenlosem Himmel. Nach zahlreichen Besorgungen bin ich dann Samstag nachmittags aufgebrochen zu einem Schneeowaneither mit Gapahuk Tarp. Am Start hatte es -2°C, die Scheeoberfläche war zu einer dicken Harschschicht gefroren und jeder Tritt mit den Schneeschuhen mit lautem Geräusch verbunden.



    Mein Ziel war eine kleine Waldlichtung wo der Wind ein paar Bäume entwurzelt hatte und auf der ich vor Jahren schon mal zum Winterbiwaken war. Mein Plan sah vor eine Stelle für mein Gapahuk frei zu schaufeln, was ich aber angesichts der Schneehöhe von ca. 40-50cm rasch verwarf. Die Spots wo's weniger Schneeauflage hatte eigneten sich leider nicht wirklich für einen Schlafplatz, deshalb hab ich das Gapahuk einfach direkt auf den Schnee geklatscht. Anstatt Schneeheringen mussten ein paar abgebrochene Wurzeln und dürre Äste herhalten.



    Das Gapahuk ist eine typisch skandinavische Tarpform mit integrierten 'Seitenwänden' für besseren Wetterschutz. Nach der aufwändigen Platzsuche stand es rasch und bevor es ab in den Schlafsack ging wurde reichlich Tee am kleinen Sturmkocher zubereitet und ich ließ ihn mir schmecken.



    Nächtens hat der Tee gedrückt und ich musste ein paar Mal raus in die Kälte. Der wolkenlose Nachthimmel ließ das Thermometer fallen und ich schätzte das es 2-stelligen Minus geben könnte. Früh morgens war ich dann doch überrascht wie tief das Rucksackthermometer tatsächlich gefallen war.




    Dieses Biwak war auch ein kleiner Testrun wie sich ein Daunenschlafsack ohne zusätzl. Biwaksack unterm Tarp im Schnee macht. Mein Daunenteil ist mit ca. 900 Gramm Entendaune in 700er Fillpower (US-Norm) gefüllt, Komfort-Temp ca. -9°C und Komfort-Limit ca. -16°C. Erfroren bin ich zwar nicht, wenn ich mich zur Seite gedreht hab merkte ich sofort dass es an einigen Stellen auskühlte wo der Schlafsack dann nicht mehr direkt am Körper anlag. Auf dem Rücken liegend und die Arme seitlich am Körper platziert passte dass aber. Ich hatte Trekkingsocken, Merinounterwäsche m. Buff für den Hals und Wollmütze an, das Kopfteil vom Schlafsack war gut zugezogen. Zusätzlich innen ein dünnes Seideninlet und übers Fussteil hatte ich eine Jacke gestülpt zum Schutz vor dem Schnee falls ich nächtens von der Iso bzw. der Bodenplane rutsche. Morgens war der Bereich um die Kapuze leicht feucht/leicht mit Reif überzogen bzw. die Außenhülle kleinflächig gefroren. Ansonsten kein Problem mit Feuchtigkeit, weder außen noch innen im Schlafsack. Je tiefer die Temperaturen desto weniger gibt's ein Nässeproblem unterm Tarp. Bei Temps so um den Nullpunkt ist das bereits wieder anders, hier würde ich einen Bivi verwenden.




    Nachdem die Schuhe die ganze Nacht in der Kälte standen waren diese entsprechend temperiert, habe sie ganz bewußt locker geschnürt um gute Blutzirkulation zu gewährleisten. Ich hab mich im Camp nicht viel bewegt, Tee gekocht, gefilmt und ein paar Fotos geschossen. Nach einem Gang zum Bach um Wasser zu holen fingen meine Zehen an höllisch zu schmerzen. Die waren offensichtlich bereits unterkühlt und durch die Bewegung kam nun warmes Blut in den Zehenbereich und machte Probleme. Ich hab meine Stiefel aus- und ein Reservepaar Wollsocken übergezogen und den Zehenbereich massiert. Die Schmerzen wurden vorerst zwar verstärkt, nach einer Weile aber durch ein Stechen abgelöst bevor sie langsam abklangen. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatten gönnte ich ihnen eine Pause - beim nächsten Winterbiwak sind sicherlich wieder Biwakschuhe mit am Start, sie geben deutlich mehr Bewegungsfreiheit und schnüren die Blutzufuhr nicht ab ...




    Beim Zusammenpacken war ich entsprechend in Bewegung und hatte keine Probleme mehr mit kalten oder schmerzenden Füssen. Ich hab dieses Winterbiwak sichtlich genossen und konnte wieder ein paar neue Erkenntnisse hinzugewinnen ;)


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    Frischluftdeppert
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  • Am 9. Februar war es wieder soweit. Die alljährliche Wanderung auf den Altkönig im Taunus stand wieder bevor (habe letztes Jahr auch berichtet, für mich allerdings damals ohne Übernachtung da ich Samstag Abend Termine hatte). Dieses Jahr aber auch für mich dann als Overnaita :thumbsup: Was sich später allerdings noch als ziemliche Strapaze herausstellen sollte.


    Rucksack war relativ schnell gepackt: Esbit Kocher mit Topf, KuFa Schlafsack -4°C Komforttemp., LuMa, Groundsheet, Tarp, Biwaksack, 3l Wasser, 20m Paracord, Trekking Abendessen und Frühstück, einige Proteinriegel, 2. Paar Socken, Merino Hose und Unterhemd zum schlafen, Baumwoll-Skiunterhemd als Backup, Poncho.
    Am/Auf dem Mann: Merino Kurzarmshirt, Fließjacke, Baumwollhemd, gefütterte Softshell Jacke und Winterwander Softshell Hose, Vic Hiker, Feuerzeug, Wanderkarte.


    Das Wetter sagte für Samstag Nachmittag zwar schon Regen voraus, was bei einer bevorstehende 25km Wanderung nicht soo geil ist, aber wir wollten es riskieren. Gegen 15 Uhr war dann Abmarsch im beschaulichen Diedenbergen. Die erste Etappe ging über Langenhain und den Bahaii-Tempel hinunter nach Eppstein. Dort waren wir nach 10km gegen 17:15. Die ersten 200HM und 200TM waren geschafft. Kurzes Sammeln, geistig und körperlich, nen Riegel einfahren und an den härteren Teil der Wanderung wagen. Ab jetzt gehts richtig bergauf und das quasi die nächsten 16km bis zum Ziel. :rock:


    Mit einsetzender Dämmerung wurden dann vorsorglich die Stirnlampen schon einmal ausgepackt und griffbereit gehalten. Über die Burg Eppstein ging es dann den Rossert hoch bis Eppenhain. Die höhere Höhe (geiler Ausdruck) merkte man daran, dass das Vorankommen durch die nun vorhandene Schneedecke deutlich langsamer vonstatten ging ;( Mittlerweile herrschte auch Dunkelheit, doch dank Halbmond und (noch) sternenklarem Himmel war die Sicht durch die Lichtreflektionen des Schnees ausreichend, sodass die Lampen vorerst nur Kopfschmuck waren. Schon merklich geschlaucht kamen wir nach weiteren 10km also am Naturfreundehaus Billtalhöhe an. Weitere 400HM und 90TM steckten in den Knochen. Die ersten Stimmen wurden laut: "Männers, machen wir Survival light, pennen im Naturfreundehaus." Der Einwand unseres Jüngsten (24) wurde aber 2-Stimmig abgelehnt. Als 30- und 32-jähriger muss man ja seine Autorität spielen lassen, wobei ich ehrlich gesagt NICHTS gegen die Nacht im Warmen einzuwenden hatte, das konnte ich aber natürlich nicht aussprechen :D


    Für die nächsten 5km (200HM, 60TM) benötigten wir dann knapp 1:45h bis wir schließlich ziemlich erschöpft am Fuchstanz ankamen. Die Schneedecke wurde zunehmends dicker, aber auch wässriger und schwerer, was das Ganze nicht unbedingt schöner werden ließ :thumbdown:


    Zu guter letzt Stand dann die Schlussetappe auf dem Programm. Leider waren wir uns hier etwas uneinig: Kurz und schmerzhaft oder lang und vermeintlich entspannter. Da die Erschöpfung doch recht groß war entschieden wir uns für die 2. Variante....welche sich aber aber als lang und schmerzhaft heraus stellte :kuh:
    Nach weiteren 4km, 190HM und 60TM erreichten wir schließlich um 22:40 Uhr den Gipfel des Altkönig. :dolldrueck:
    Völlig am Ar*** wurde dann noch ein geeignetes Plätzchen zum Errichten unserer Nachtlager gesucht. Durchnässt und völlig exponiert standen wir im pfeifenden Wind und es wurde zunehmends (gefühlt) kälter. Wir hatten an sich schnuckelige 3°C den gesamten Weg über und auch auf dem Gipfel. Nachdem der Schneematsch zwischen ein paar Bäumchen dann verfestigt war habe ich mein Groundsheet aufgefaltet und mit dem Vic schnell ein paar lange, dünne improvisierte Heringe zurecht gefummelt, da das Sheet ständig weggeweht wurde. Eine Paracord zwischen zwei Bäumen darüber gespannt und das Tarp nur noch drüber geworfen. Das Tarp konnte man mit dem schweren Schneematsch aber super fixieren/abspannen. LuMa aufgeblasen, Biwak drauf geschmissen, Schlafsack reingestopft und fertig war das Bettchen. Das Kopfende wurde durch den dort stehenden Baum und meinen Rucksack abgedichtet, somit hatte ich Nachts keinen Zug durchs Tarp.


    Dann noch schnell Wasser fürs Essen warm gemacht, wobei ich hier auf den Optimus vom Kollege zurück gegriffen habe, um den Esbitkocher anzuwerfen hatte ich einfach keine Nerven mehr :koch: .
    Ein nach nichts schmeckendes Hühnchen-Curry reinefahren und ins Schlafgemach gekrochen. Schuhe, Hose und Oberteile aus, Merino Hemd und Hose an und ab in den kuscheligen Schlafsack, GEIL! :thumbsup:


    Nach 2h mit schmerzenden Nieren und eiskaltem Arsch wach geworden. F**K, was ist hier los. Völlig schlaftrunken erstmal den Schlafsack verflucht, von wegen -4°C Komfort. Dann aber langsam begriffen, dass Bauch, Brust und Arme ja ziemlich warm sind, irgendwas stimmt hier nicht. LuMa leer :cursing: :cursing: :cursing: :cursing: Wie das, die war daheim beim Testen noch 1A. Sh*t!
    Also raus aus dem Schlafsack, was, wenn er in einem Biwaksack ist, ja ein noch größeres Gefummel ist. LuMa aufgeblasen und wieder zurück gekrabbelt. Direkt wieder warm geworden im Schlafsack und :sleeping: .
    Naja, dieses Prozedere habe ich dann stündlich wiederholt und mich so durch die Nacht gequält.


    Um 7:30 Uhr war die Nacht dann für uns alle zu Ende, durch das Prasseln des Regens auf die Tarps wurden wir wach. Ruck Zuck waren wir angezogen, Lager abgebaut und verstaut, Frühstück und Kaffee intuiert. Kurz geschaut: leave it like you found it -check! Und ab dafür!


    Altkönig runter, alles im Wald, Regen ok. In Königstein-Falkenstein raus aus dem Wald, Regen nicht mehr so ok :kanu: .
    Am Kurbad in Königstein vorbei, die Blicke der kurenden Wassergenießer nach draußen zu uns durchgenässten, vollbepackten Waldschraten waren wirklich genial :D
    Nach insgesamt 10km und 600TM über Schneidhain, vorbei an der roten Mühle bis Kelkheim Hornau im strömenden Regen und durchgenässt bis auf die Knochen haben wir die Reißleine gezogen, mein Frauchen angefunkt und uns abholen lassen.


    Es war hart, aber dennoch geiX. Ein bisschen Quälerei und Grenzerfahrung gehört halt dazu! Zuhause dann erstmal ne Stunde in die heiße :wanne: verkrochen. Bis heute nicht krank, hatte echt befürchtet dass mich diese Nacht und der Heimweg völligst ausknocken, aber ich hab das doch recht gut weggesteckt.


    Gestern kam dann auch meine neue Therm a Rest Trail Lite an und ich hoffe beim nächsten Trip etwas wärmer zu liegen :whistling: Man sollte sich nicht auf eine 20€ Internet-LuMa verlassen ;) Und R3.4 ist besser als R0 :thumbsup:


    So long
    Patrick

  • Moin,


    gestern waren meine Freundin und ich mal wieder wandern...nachdem wir uns den ganzen Winter auf dem Hundeschlitten haben herumziehen lassen... ;) ..., war es mal wieder Zeit fuer ein wenig Bewegung aus eigenem Antrieb. Schon seit ein paar Jahren wollte ich gerne ein Gebiet jenseits unseres lokalen Wegesystems erkunden. Nun hat es endlich geklappt. Wir sind zuerst mit dem Motorschlitten bis an das Ende unseres Trails gefahren, haben dort die Wanderschuhe geschnuert und sind querfeldein in Richtung Osten gestiefelt.


    Welcher Idiot hatte eigentlich die grandiose Idee, die Schneeschuhe zuhause zu lassen? (Tipp zur Aufloesung: ...es war der Fadenersteller...)


    Nach ein paar Stunden durch Gestruepp, steile Haenge rauf und runter, durch knietiefen Schnee hatten wir gerade einmal 5 km geschafft...dafuer gab es einen schoenen Ausblick auf den Lake Laberge (den wir eigentlich zu erreichen gehofft hatten). Hier kehrten wir um, damit wir es noch im Tageslicht nach hause schaffen wuerden.


    Auf dem Rueckweg haben wir dann noch eine kleine Pause eingelegt. Da wollte Claudia dann gerne ein wenig Feuerstarten ueben, und so wurden die Ferrorods ausgepackt und wir spielten ein wenig Feuerteufel. Nachdem wir beide jeweils 3 Feuer mit verschiedenen Materialien gestartet hatten, ging es schliesslich heim.


    Heute hab ich Muskelkater...fuehlt sich gut an!....meine Wandersaison ist hiermit eroeffnet!




    Eichhoernchen sammeln im Herbst Pilze und haengen sie zum Trocknen in die Baeume. Wir haben auf der Wanderung noch etliche dieser Wintervorraete gefunden.



    Wir sind nicht alleine...hier hatte ein Elch erst hinjepuupt und dann im Hintergrund in der Kuhle geschlafen.



    Der Bach im Talboden hat ueber den Winter weiterhin Wasser produziert und eine dicke Eisschicht gebildet.



    Das eigentliche Ziel unserer Wanderung war der Lake Laberge (hier im Bild)...aber es war zu weit fuer heute.



    Yay....frischer Apfelkuchen...ein Hoch auf den Baecker (...ich weiss...Eigelob stinkt...aber wenn die Waden ziehen und das Tagesziel nicht erreicht wird, sollte man sich wenigsten fuer irgendwas anderes auf die Schulter klopfen...lol).



    Claudia schnitzt sich einen Featherstick.



    Ein paar mal kraeftig uebers Ferrorod geschubbelt...



    ...und Erfolg!



    Auch Peggy ist von Claudia's Feuerkuensten beeindruckt.



    ...und ab nach Hause! Cracker und Peggy haben mindestens so gut wie wir geschlafen! Ich wuesste wirklich gerne, wieviele KM die beiden Hunde zurueckgelegt haben, mit ihrem staendigen hin und her und vor und zurueck...irgendwann klemm ich denen mal ein GPS ans Halsband...


    Ciao,


    Fabian