Nehberg's ÜGÜ oder was man daraus macht

  • Ich will ja keinem zu nahe treten, aber wisst ihr wie scheisse man mit Koppel oder so taktischen Koppelähnlichen Systemen in der realen Welt aussieht? Mir kam auf em Berg mal einer mit so nem Ding entgegen, ich lach immer noch, das ist jetzt 5 Jahre her.


    MfG Bushdoc

  • Mmh,


    mal so nebenbei - einen Rucksack in der einen oder anderen Form hat irgendwie ja jeder, so ein Gürtel ist ja schon ein Hingucker
    :rolleyes:
    Aber - ich glaube - man bleibt öfter mal hängen, ganz besonders wenn es enger wird. Da man da mit dem Rucksack auch nicht immer durch kommt..naja.
    Ich bewege mich gerne mal in Industrieanlagen und muss im Prinzip mit Oberschenkeltasche auskommen. Da mache ich aber kaum, d.h. eher selten Feuer oder einen Kaffee.
    Bei dem lauten Gebimmsel von so einem Gürtel braucht man zumindest eher selten einen Wildschweinabwehrstock :D


    Eventuell bastele ich mir mal sowas aus bestehender Ausrüstung und einem unspektakulären Ledergürtel.


    Gruss,
    Silas

  • Ach, wenn ich das alles so lese, da werden Erinnerungen wach...
    Natürlich bin ich in den 80ern auch mit ÜGÜ losgezogen, mit ner kleinen Kampftasche am Koppel, da war alles drin, was der Survivler so braucht, sogar Nagelbohrer und Stahlsägeblatt, Schlingendraht und wasweißichnochalles.
    Mir ist meine alte Kampftasche beim Aufräumen letzten Sonntag wieder unter die Hände gekommen, da war sogar noch Kaliumpermanganat drin(zu einem Block verklumpt), zum Wasserentkeimen und Wunden desinfizieren, prallvoll die Tasche - und kein Platz mehr für Wasser oder Proviant! ^^


    Im Laufe der Jahre hab ich immer mehr abgespeckt, so dass mein "ÜGÜ" jetzt mein EDC ist, verteilt auf die Kleidungstaschen - dafür aber jeden Tag dabei!
    re. Hosentasche: Vic Huntsman, Bic, Tempos
    li. Hosentasche: Lampe mittels Handyschlaufenclips am Band,das an Gürtelschlaufe; Leatherman Minitool (das alte!), kl.
    Nageleisen, Schlüsselbund
    hi.re. Hosentasche: Portemonnaie mit Scheckkartenlupe und USB-Stick (alle wichtigen Fotos, Dokumente, Kopien von
    Ausweisen drauf)- und Geld
    li. hi. Hosentasche: dünne Plastiktüten aus der Obstabtlg. Supermarkt (für Funde, Proviant, Wassertransport ;) )


    Jackentasche
    (warme Jahreszeit:
    Beintasche der Hose): EH-Päckchen mit Plastern, Steristrips, ein paar Schmerztabletten ,Strohhalm mit Bepanthen
    Mini-Nähzeug in Münzhülle
    klappbare Diamantnagelfeile (auch für Messer brauchbar)
    Strohhalme, mit Salz und Süßstoff
    Minizahnbürste
    Klappspork
    2-3 m Maurerschnur
    Wie gesagt, das hab ich immer dabei. ( =O ...bin ich gar ein Prepper?? :/ )


    Wenn ich nur 'ne Abendrunde drehe im Sommer und draußen z.B. Abendbrot essen will, dafür hab ich mir so'n Säckchen gebaut, kommt vom Einsatz her nahe an das, was @08/15 vorschwebt:
    Hier komplett gefüllt - in Neverlost-Ausführung (ALLES!)
    Das ist alles drin!


    Kochset

    Mit Kocher, Grundplatte, Windschutz, Potcozy, Kochtopf und Deckel, Minibic, Schnellkaffee, Süßstoff im Strohhalm, Salz dito, Kaffeeweißer, Messbecher für Sprit, Spritflasche und Decckel zum Verpacken!
    Hier mal alles verpackt:

    plus Faltbecher, Spork (überflüssig, weil am Mann, aber so schön rot), Mora und - das Wichtigste - Alusitzkissen. Nie ohne!!
    Es passt auch noch ein Nudelblock und 2 Bifis mit rein, ebenso Ne Scheibe Brot...
    Am Beutel it eine Gürtelschlaufe und - weil ich meist zu faul bin, den Gürtel durchzufriemeln -ein Minikarabiner, damit häng ich den Beutel an die Gürtelschlaufe.
    Nun fehlt nur noch Wasser - also Ne Halb- oder Dreiviertelliterflasche geriffen und damit:

    ebenfalls an einer Gürtelschlaufe befestigt. Sitzt bombenfest, man kann das Gummi mit Tanka regulieren.


    Diese Kombi macht das Ganze zu einem ÜGÜ, denn erst jetzt bamselt was an beiden Seiten! :D
    Für eine kleine Runde,so eine Nachmittag oder so, ganz nett - länger würds mich nerven, zumindest, wenn ich die ganze Zeitb wandere.
    Da lob ich mir meinen Mini-Rucki...


    So, war lang, wa?!?
    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

    2 Mal editiert, zuletzt von schwyzi ()

  • Da mir der neue Tasmanian Tiger Warriorbelt zu Versuchszwecken zu teuer ist, habe ich mir jetzt das Model von onetigris bestellt. Gibt's für 21,99€ bei ama... Für das Geld kann man denke ich nichts falsch machen. Und wenn man mit den ÜGÜ nicht klar kommt, war es kein allzu großer Verlust.

  • Jetzt mal ehrlich, was soll ein solcher Survivalgürtel? Ich bin mit dem Nehbergschen Ü-Gurt-Konzept nicht einverstanden.
    Das was Ihr da alles beschreibt, das ist kein Ü-Gurt, sondern die "Trekkingausrüstung".
    5-6 Kilogramm sind normales Gepäck für eine Dreitagestour inclusive Futter und Schlafsack.
    Das was hier als "Survivalgürtel" beschrieben wird, ist Campingausrüstung.
    Survivalmaterial sollte maximal ein paar hundert Gramm wiegen und so klein sein, dass es Outdoors ein EDC am Mann ist.
    Wer von euch schläft mit umgebundenen Rucksack, Gürteltasche oder Koppelgestell? Wer trägt es im Kajak oder beim Klettern?
    Mein Vorschlag ist: Ein Messer, ein Feuerstahl, eine Rettungsdecke und etwas Leine.
    Wenn ihr für eine Woche in gemäßigten Regionen mehr Ausrüstung benötigt, dann kauft euch keine Survivalausrüstung, sondern trainiert Survival.


    -Nahrung
    -Wasser
    -Unterkunft
    -Feuer


    Wenn da Lücken sind, dann üben, üben, üben und nicht einen größeren Survivalgürtel kaufen.


    Das was Nehbi übrigens als Ü-Gurt beschreibt (ich hab den Originalen schon befingern können) ist seine Ausrüstung für Tropen und spezielle Reisen gewesen. Kein EDC.

    ____________
    leicht sarkastisch im Unterton, dabei völlig spaßbefreit
    Ich liebe Fachfragen, Smalltalk nur f2f ;)

  • @Joe


    Letztendlich war Nehberg's ÜGÜ lediglich eine Herleitung zu einer Möglichkeit, die man für kleinere oder größere Tagestouren benutzen könnte. Niemand soll sich verpflichtet sehen, mir nun nachzueifern. Schön wiederum, wenn sich manche ermutigt sehen, das Thema doch nochmal aufzugreifen.


    Du hast recht darin, dass man Survival trainieren sollte, anstatt die Campingausrüstung auf einen Gürtel zu reduzieren. Meines Erachtens (ohne Training) aber ein Weg, den man a) angehen muss und b) erfahren muss.


    Ich habe vor knapp 4 Jahren mit einem 80L BW-Rucksack angefangen und habe mich in der Zeit auf nunmehr einen Gürtel mit schätzungsweise 5-6kg reduziert. Da geht noch bedeutend mehr, aber dafür fehlt einerseits noch das entsprechende Wissen, andererseits etwas Erfahrung und zu guter letzt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse. Ein Werdegang, sicherlich, aber Zeit und Möglichkeit fehlen, als dass ich mich dem Thema täglich nähern könnte.


    Wie gesagt, es geht hier grundsätzlich nicht um einen solchen Überlebensgürtel. Es soll im weiteren Sinne auch um keine kleine, transportable Camping-Ausrüstung gehen. Auf manche Dinge möchte man während einer Tour aber zwangsläufig nicht verzichten, wobei man eingestehen muss, dass mitunter 90% dennoch nicht zum Einsatz kommen. Der Spaßfaktor und das Sammeln von Erfahrungen stehen für mich im Vordergrund. Den Hintern wollte ich mir unterwegs trotzdem nicht mit Moos, Gras oder einem Fichtenzapfen säubern, wenn ich mich anschließend mit den Klamotten wieder ins Auto setze und ggfs. Hermann auf ein Schnitzel noch einen Besuch abstatte. Vieles geht, klar, aber nichts muss.


    Wir erleben unser aller Hobby sehr unterschiedlich. Manch einer stromert durch die Wälder, um sich einen Kaffee zu genehmigen, andere laufen Strecke ab und versuchen dabei, sich möglichst UL fortzubewegen, wiederum andere nähern sich neuen Themen (z.B. Survival) auf ihre eigene Weise.


    Wenn da Lücken sind, dann üben, üben, üben und nicht einen größeren Survivalgürtel kaufen.

    Bin dabei. ;)


    Mehr später, die Pflicht(en) ruft (rufen).

  • Ich hab das auch alles schon durch, bin ja immer infiziert von modularen Systemen...


    Aber schon vor über 20 Jahren hatte ich eine geniale LowePro Hüfttasche für meine SLR Ausrüstung. Hab mir dann Fastex dran nähen lassen für einen Daypack oben drauf.
    Bis heute unübertroffen!!!
    Und das waren ein paar Kilo Ausrüstung plus Wasserflasche etc.


    Jetzt habe ich sowas hier für meine Feldtouren:
    https://www.spezial-depot.de/R…=search&searchparam=Trage


    Kein rumhängendes Zeug, super bequemer Sitz, und bei mehr Gewicht die Schultergurte rausziehen...

  • Ich denke wir sollten hier in Zukunft vom UTG (Universal Transport Gürtel) sprechen.

    Mit UTG kann ich mich anfreunden. ;)


    Da ich von Veränderungen im Nachhinein aber kein sonderlicher Fan bin, lasse ich alles bisher Geschriebene so, wie es derzeit ist. Wenn's recht ist. ;)


    Ich habe mich dann jetzt mal mitsamt dem Gerödel auf die Waage gestellt, zudem die Pouches sowie den Gürtel separat gewogen und komme (so oder so) auf insgesamt 4,4kg - einschließlich 1 Liter Wasser! Da lag ich mit meiner bisherigen Annahme - 5 bis 6kg - ja nicht ganz so weit entfernt.


    Es besteht noch ein wenig Optimierungsbedarf, aber grundsätzlich würde ich den UTG als auf meine Bedürfnisse zugeschnitten bezeichnen. Dabei ist es eigentlich vollkommen egal, ob man nun einen stinknormalen Ledergürtel, einen speziellen Hüftgurt oder das Koppeltragegestell aus dem Keller hernimmt. Die Idee bleibt m.E. dieselbe.


    Auch wenn ich selbst ebenfalls mit Schultergurten bzw. einem Koppeltragegestell liebäugeln würde, muss ich denjenigen zustimmen, die sagen, dass ein solches Auftreten durchaus für Blicke sorgt. Zumindest konnte ich eine ähnliche Erfahrung zuletzt wieder auf der Sophienhöhe machen, wo wir mit ein paar anderen Wanderern ins Gespräch kamen. Allerdings muss ich sagen, dass die Blicke mehr nach unten - in Richtung CROCS - gingen, als dass tatsächlich der Gürtel interessant schien. Man unterhielt sich nett, diskutierte ein wenig über persönliche Vorlieben (Rucksäcke, UTGs, Wanderstiefel, Hausschuhe, ...) und ging anschließend wieder seiner Wege. Selbst der Förster grüßte uns freundlich, als er uns fast über'n Haufen fuhr.


    Ergo: Ja, man wird manchmal angestarrt, teils sogar gemustert, aber ein freundliches Lächeln, ein zuvorkommender Gruß und ggfs. ein kurzes Gespräch klärt meist jedes Vorurteil. Vielleicht lag's auch am Hut. Keine Ahnung. Jedenfalls machte ich mit dem UTG bisher keine negativen Erfahrungen, wohingegen ich mit dem ein oder auch anderen Rucksack durchaus schon argwöhnisch beäugt wurde.


    Ja mei, dann ist das eben so! Geht mir sowas von am Poppes vorbei. :evil: :saint:


    Im Grunde bräuchte man überhaupt nichts, aber dann darf man auch nicht jammern, wenn etwas fehlen sollte. Beim Messer ließe sich noch gut Gewicht einsparen, aber das steht nicht zur Debatte. Ich möchte damit losziehen, womit ich für mich gut klarkomme, auch wenn ein Mora ausreichend wäre. Eine Kopf-/Taschenlampe kann eigentlich niemals verkehrt sein, wenn sich die Tour mal zeitlich verschieben sollte. Es ist sicherlich auch viel Luxus dabei, worüber man aber nicht wirklich zu diskutieren braucht. Ein paar Gedanken habe ich mir schon gemacht und wer ein wenig meine Touren/Ambitionen kennt, kann vielleicht nachvollziehen, warum ich mich für diese Zusammenstellung entschieden habe.


    Ich möchte damit zwangsläufig nicht überleben können. Ich denke auch, dass man ihn dann etwas (ganz) anders aufbauen sollte. Eine gewisse eingeschränkte Flexibilität bietet er mir trotzdem und das war/ist mir sehr wichtig. Es soll draußen doch Spaß machen, oder?


    ;)

  • Ich werf mal als Alternative die klassische Umhängetasche in den Raum.
    Auch hier schwitzt man nicht ganz so viel wie beim Rucksack (nur im Bereich des Gurtes).
    Man kommt jederzeit sehr gut an die Sachen dran und wenn sie nicht zu schwer ist lässt sie sich gut tragen.
    Offen getragene Messer versuche ich zu vermeiden auch wenn sie legal sind.
    Was mir sehr gut gefällt: Man kann sehr schnell seine oberste Jacke(nschicht) ausziehen und über die Tasche hängen. Da ich im Mittelgebirge wohne kommt das sehr oft vor: Berg hoch: Jacke aus, gerade und Berg runter: Jacke an.

  • Mmh,


    wenn so ein Gürtel in etwa gleichmäßig beladen ist, würde ich den einer Umhängetasche schon vorziehen. Die Belastung ist doch eine andere, Gearslinger-Varianten hin oder her.
    Ich kriege aber immer etwas Bauchschmerzen, wenn so ein Gürtel zu tactical daher kommt. Da helfen nur grelle Farben wie das allseits bekannte @schwyzi-tactipink ;) oder aber Varianten mit nicht-schwarzem Leder.
    Im Buch von Walter Dold wird der Gürtel auch behandelt, auch wie man so von Briganten nach und nach seiner Ausrüstung beräubert wird.
    So einen Gürtel grundsätzlich auf dem Auto oder in der Nähe zu haben, ist keinesfalls verkehrt.


    Gruss,
    Silas

  • Auch bei den Fettstiften darauf auf, dass keine Öle oder Duftstoffe eingebaut sind. Sonst werden die Lippen sehr schnell trocken...