Einfacher Schnitzstock

  • Hallo Zusammen,
    hier möchte ich gerne einen ganz einfachen Schnitzstock vorstellen, der für die Verarbeitung von Holzgegenstände im Freien sehr nützlich sein kann.

    Dazu benötigt man einen Stück Holzstamm, circa 1 Meter lang, Durchmesser circa 30 - 40 cm.
    In meinem Fall war es einen ganz harten Stück von einem alten gefälltem Apfelbaum.
    Mit einer Säge wurden zwei parallele Schnitte quer zur Faserung bis zum Mitte des Stammes eingesägt. Anschließend wurde das Zwischenholz mit einem Beil und Klöpfel sorgfältig rausgeschlagen und der Bodenfläche mit Beil, Messer und Stechbeitel geebnet.
    Der Stamm wird dann auf dem Boden gelegt und vorne und hinten zwei Rundhölzer dazugelegt und gegen wegrollen fixiert.
    Das Werkstück wird zu einer Seite der Aussparung an der Wange des Widerlagers gesetzt und mittels Holzscheite und Keilen fest eingeklemmt.

    Wenn man es geschickt macht, sitzt das Werkstück bomben fest und man kann zum Beispiel mit einem Hohlbeitel sicher und akkurat arbeiten.
    Oben sieht ihr einen Stück Birke zum Beispiel.
    Dadurch, dass der Schnitzstock nicht auf Füßen festgelagert ist, hat man die Möglichkeit den Stamm nach vorne oder nach hinten zu drehen wenn man das so will.
    Selbst krumme Arbeitsstücke lassen sich mit einer gezielten Verkeilung gut verarbeiten.



    Cheers Mike

  • Wer es gerne komplizierter hat, mag vielleicht die aufwändigere Version:


    Walter Sack beschreibt einen ähnlichen Hack-, Säge- und Schnitzklotz in seinem 1978 erschienenen Buch "Schnitzereien aus Ast- und Stammstücken" aus der Reihe "Sinnvolle Freizeit" des franckh-Verlages.


    Ich schicke hier mal ein Foto der entsprechenden Zeichnung. Das Buch ist nur noch antiquarisch zu bekommen.



    Die von @MacGyver beschriebene Aussparung zum Einklemmen befindet sich auf der Abb. XXI oben und wird bei Sack auch so genutzt wie MacGuyver es beschreibt. Die Beine, die in dieser Position in die Luft ragen, dienen als Sägebock für Stammstücke. Stellt man den Klotz auf seine Beine, kann man sich drauf setzen und z.B. Rundholz in Kerbe Q bearbeiten. Aufrecht stehend sind dann auch die Kerben in den Stirnseiten zu verwenden.


    Ich habe den Klotz noch nicht nachgebaut. Hatte immer gedacht, ich bräuchte dafür mal jemanden mit Kettensäge. Aber eine normale Bügelsäge muss ja wohl doch reichen. Danke, @MacGyver, jetzt habe ich keine Ausrede mehr!!!

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • @schwarzzelter
    Im Vorschau sehe ich dein Foto, aber wenn ich drauf gehe sehe ich nichts. Hab's mit dem Smartfon und PC probiert, leider vergeblich. 8|
    Im Vorschau kann man es aber trotzdem gut erkennen. Ich habe mir lange überlegt wie das Ding überhaupt heißt.
    In England würde man es einen "Wood vice" nennen. Dave Canterbury hat es "Clave" genannt.
    Die aufwändigere Version sieht echt gut aus. Erstaunlich was man dann mit einem einfachen Holzklotz alles machen kann. Quasi das "Schweizer Messer" aus einem Holzstamm. 8o


    Cheers Mike

  • Im Vorschau sehe ich dein Foto, aber wenn ich drauf gehe sehe ich nichts. Hab's mit dem Smartfon und PC probiert, leider vergeblich.

    Hm, bei mir klappt es... ?(


    @Muemmelmann: Das sollte das Buch sein, ja - ich denke, wir brauchen dringend eine übersichtliche Literaturtabelle...


    OT Ende.

  • Hier das Video vom Dave Canterbury:


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  • Ich habe den Klotz noch nicht nachgebaut. Hatte immer gedacht, ich bräuchte dafür mal jemanden mit Kettensäge. Aber eine normale Bügelsäge muss ja wohl doch reichen. Danke, @MacGyver, jetzt habe ich keine Ausrede mehr!!!

    Ähhm, da muss ich was beichten. :rotwerd: :whistling:
    Ich habe mal mit meiner kleinen Gestellsäge angefangen, aber das trockene Apfelholz war so hart und zäh.....
    ...und irgendwann habe ich meinen Kumpel Sasch gebeten mir weiter mit der Kettensäge zu helfen. :thumbup:
    Mit etwas mehr Geduld und vielleicht meiner großen Bügelsäge hätte ich es jedoch doch geschafft.
    Ich denke, das Holz muss nicht unbedingt so ganz so hart sein, jedoch wird das ganze dadurch stabiler.


    Cheers Mike (der Redneck-Bushcrafter)

  • Heimische Eiche dagegen nicht so.

    Weil sie reißt?

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    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.