Keltische Feste

  • Ich jedenfalls werde hier nix mehr dazu beitragen.

    @Albbaer: Nicht so schnell eingeschnappt sein! So kennt man dich doch gar nicht. Mein Beitrag war ja bewusst als OT gekennzeichnet. Ich denke, dass es mehr als genug User gibt, die sich für das Thema interessieren.
    Gruß Guido

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • So und da nun alle wieder Freunde sind würde ich gerne @Friese und @Hagbard bitten alle OT Beiträge , inklusive diesen zu löschen .


    Nicht weil ich mich gestört fühle , denn ich bin Freund von Diskussion, sondern der Übersicht halber.



    Wenn man ein Thema beginnt zu lesen und liest nur Streit dann vergeht doch das Interesse welches ein Thema aufrecht erhalten soll.



    Also bitte nicht falsch oder anklagend verstehen. Nur konstruktiv :love: :dolldrueck:


    Gruß Möhre

  • Vielleicht sollte man mal ganz klar verstehen, dass diese Feste nicht im Sinne "wir machen jetzt mal ne Party, also nur Fokus Mensch" entstanden sind.


    Das sind Feste, die in erster Linie mit dem Rhythmus der Natur entstanden sind und die für die Menschen eine große Bedeutung hatten, weil sich durch die verschiedenen Jahreszeiten, ihr Leben mit der Natur veränderte und dafür bedankten sie sich mit einem Fest. Das machen heutzutage Naturvölker immer noch.


    In Skandinavien sind die Menschen nicht so verstockt, wie hier zu Lande :whistling: und warum solche Themen immer wieder in eine Glaubensfrage und blablabla abrutschen müssen, versteh ich echt nicht :/


    Ihr Kleingeister :Skull: :D

  • werde neben Odin sitzen, Met trinken und der holden Weiblichkeit frönen...


    Ich glaube Du verwechselst da etwas. :) 72 Jungfrauen gibt's anderswo. In Walhalla wird getrunken (zugegebenermaßen von (mehr oder weniger) holder Weiblichkeit aufgetragen) und jeden Tag gekämpft und gestorben ...


    (Mehr oder weniger deswegen, weil eine Walküre wahrscheinlich nicht ganz das ist, was in Wagner-inspirierten Comicstrips daraus gemacht wird ... =O )


    Trotzdem eine nette Idee. :)



    Aber ein paar Worte zum Thema (ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder die letzte Wahrheit):


    Historisch gesehen scheint es eher unwahrscheinlich, daß es einen perfekt symmetrisch ums Jahr arrangierten Feste-Kalender gegeben hat, und das auch noch mehr oder weniger universell im gesamten Kulturraum. Und was keltisch und was germanisch ist oder war, ist auch nicht unumstritten.


    Eher wahrscheinlich ist, daß es zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Gegenden Festtage gegeben haben wird, die bestimmte, für diese Gemeinschaft wichtige Gegebenheiten markiert haben könnten.


    Und daraus, aus all diesen Elementen aus verschiedenen Zeiten, aus verschiedenen Gegenden und kulturellen Zusammenhängen ist wohl in eher moderner Zeit (insofern gebe ich Friese recht) und in Ermangelung einer ungebrochenen Tradition ist dieses sog. Jahresrad zusammengestellt und mehr oder weniger universell geworden.


    Das heißt aber nicht, daß das nicht funktioniert. Ich denke, das tut es - unter anderem verbindet es einen, wenn man das denn will, mit dem Jahreslauf, macht einem bewußt (oder holt das unbewußte an die Oberfläche) was so vor sich geht, statt es in täglichem Einerlei an sich vorbeiziehen zu lassen. Das ist ja schon mal nicht schlecht.


    Bushcraft relevant könnte es auch sein - schließlich kann man solche Tage besonders gut draußen in dem, was von der Natur noch übrig ist begehen. Man kann das sehr wohl gut kombinieren.


    So ein starrer, unnatürlich symmetrischer Kalender kann auch sehr schön als Absprungspunkt benutzt werden, in eine organischere Praxis, die sicherlich nicht buchstäblich, aber vom wahrscheinlich tieferen Sinn her, möglicherweise dichter an dem sein könnte, wie unsere Vorfahren das gesehen und gelebt haben könnten. Nehmen wir den jetzt anstehenden Maifeiertag (Betaine, Walpurgisnacht, Tanz in den Mai, Angrillen, wie auch immer). Man muß das nicht unbedingt auf den ersten Mai quetschen. Man kann stattdessen die Natur beobachten und den Tag begehen, wenn der Weißdorn blüht. Samhain, Halloween, Totenfest etc. könnte sein, wenn es den ersten Frost gegeben hat. Die Erntefeste dann, wenn die jeweilige Ernte in der eigenen Gegend tatsächlich beginnt und endet. Nur mal so als Idee.


    Die Wahrscheinlichkeit, daß zur Entwicklung des Jahresrades Geschichte zurechtgebogen sein könnte, sagt jedenfalls nichts über den praktischen Wert solcher Kalender aus, wenn man sie denn lernt zu benutzen.


    Nur mal ein Versuch, konstruktiv zu dem Thema beizutragen. Ich hoffe, es trägt nicht zu irgendeiner weiteren Streiterei bei ...


    :)

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

  • Das hat nix mit @smeagolvomloh´s Beitrag zu tun.
    Aber: Ich muss mich da echt auch ransetzen, und wie ich gesehen habe viel Zeit investieren. Viel mehr als ich dachte. Weil eben überall diese Fallen lauern.
    Und dann, muss ich ehrlich sagen, motiviert es mich nicht wirklich, wenn ich so manchen dazwischengestreuten Beitrag lese.


    Wer sich für so Kram nicht interessiert, muss es nicht lesen. Für den gibt es Stahltabellen, Gear-Reviews, etc. Dann dürfte es leicht fallen denjenigen, die an etwas anderem interessiert sind eine Ecke zu lassen.

    • Offizieller Beitrag

    Mich interessieren die keltischen Feste. Mich interessiert jedoch auch, ob sie tatsächlich keltischen Ursprungs waren.
    Edit Wenn jedoch gar keine Diskussion/Fragen/Hinterfragen/Hintergrundwissen etc. erwünscht ist, halte ich mich auch gerne zurück. Gerne PN an mich.


    Edit2: So, jetzt existiert ein neues, spezifisches Thema und ich lasse euch hier in Ruhe. Sorry, da ist meine kritische Wissbegierde wohl mit mir durchgegangen. @Sharky, ich wollte dir nicht auf den Fuß treten, entschuldige bitte!

  • @Albbaer ich würde es begrüßen, wenn Du hier weiter schreibst, auch wenn was angezweifelt wird.
    Du kannst nicht zu 100% für die Richtigkeit sorgen, da die Ursprünge schon viel zu weit in der Vergangenheit sind.
    Insofern solltest Du dann andere Aussagen dazu nicht als negative Kritik empfangen, sondern als evtl anderen Ansatz.


    Die Aussage von @smeagolvomloh finde ich trotz der interesannten Infos über die mögliche Geschichte der Kelten auch sehr gut nachvollziehbar.
    So sagte ich auch schon oft, ich mag kein Karneval, Fasching und wie es noch genannt wird.
    Durch soetwas will ich mir keine fröhliche Laune aufzwingen lassen müssen.

  • Ich finde eine Auseinandersetzung welche konstruktiv erfolgt ( wie zB von @Friese) ist immer gut und hilft dem Denken. Ich mag keine einseitige Erzählung , ich mag wenn man sich mit Dingen auseinandersetzt :) also gerne so weiter wie bisher , eben konstruktiv und und das Thema betreffend .


    Gruß Möhre

  • Es gibt keinen Beleg keltischer Materieller Kultur für das jetzt Nordostdeutschland ist.


    Von einem möglichst genauen Kalender für alle Völker ab dem Neolithikum muss man ausgehen, denn es ging dabei nicht darum, dass man sich ungefähr Anfang Mai mal mit allen im Dorf betrinken kann, sondern man braucht eine möglichst genaue Zeitmessung. Es geht um Aussaat und Ernte und damit um die Lebensgrundlage sesshafter Ackerbauern.


    Es ist durchaus historisch interessant solche alten Kalender zu rekonstruieren, aber wie Friese schon sagte, ist da sehr vieles Neuzeitliche Fantasie.

  • Sehr spannendes Thema! Vielen Dank für den Thread :thumbup:


    Es ist durchaus historisch interessant solche alten Kalender zu rekonstruieren, aber wie Friese schon sagte, ist da sehr vieles Neuzeitliche Fantasie.

    Genau, und je mehr Kelten und Wikinger "in Mode" kommen, desto mehr werden Dinge falsch verbreitet ;)


    @ Mandelaugen


    Ich kenne jede Menge Christen, die "Jungfrau" nicht mit dem heutigen Begriff von Jungfräulichkeit gleichsetzen.
    Aber das würde hier wohl den Rahmen sprengen. Da ist wohl ein weiterer Thread vonnöten ;)

  • Ich finde dieses Thema sehr interessant.
    Bei uns würde ja die Himmelsscheibe gefunden. Nach möglichen Interpretationen ließen sich ja damit die Sommer- und Wintersonnenwende und Frühling und Herbstanfang ermitteln. Neben dem sinnvollen Einsatz, als Helfer für Zeitpunkt der Saat und Ernte, gehe ich mal davon aus, dass dann auch gefeiert wurde.

  • Servus @Albbaer


    Ich will mal etwas allgemeines dazu sagen, weil ich mich früher viel damit befasst habe (durchs Reenactment):


    Die kalendarische Zuordnung zu den Feiertagen ist falsch. Zu Zeiten keltischer bzw auch germanischer Stämme gab es keinen gregorianischen Kalender, wo nach Wochentagen und Monaten in dem wie wir es kennen, irgendwas bemessen wurde.


    Sämtliche Feiertage (Sabbate und Esbatte) richteten sich nach der Sonne und dem Mondstand.
    Das einzige was fest war, waren die Sonnenfeste (Frühjahr - Winter).
    Alle anderen Tage wie Imbolc, Beldhaine usw usf. gingen, von Wintersonn angefangen, nach den folgenden Vollmonden, so dass bespw Beltane am 4. oder 5. (je nach Stammesglaube) Vollmond NACH Wintersonn gefeiert wurde... ebenso die anderen dann.


    Die Festlegung auf die Tage wie oben im EP erfolgte erst sehr spät, und wurde durch die katholische Kirche vorgenommen.


    Zu Ostern:
    Etymologisch liegt eine Verwandschaft der "Neo" Gottheit Ostara (Friese schriebs ja bereits)... zur Eostrae.
    Wobei, und das ist eher nachvollziehbar: Die Frühlingsgöttin, welcher zur Frhjahrsequinox u.a. gehuldigt wurde, war Freya (bzw ein Aspekt selbiger) welche als Fruchtbarkeits- und Naturschutz Patronin mit angesehen wurde.
    Deutlich wird es, wenn man ihren Bruder Freyr mit hinzuzieht.


    Zusammengfasst:
    Nach DIESEN Kalendarien ein Festlandkeltisches Fest zu feiern, ist "eigentlich" nur christlicher Glaube, in anderem Namen bzw mit anderen Begrifflichkeiten.

  • Hi @Venator,
    die Sache mit den Vollmonden hatte ich auch auf dem Schirm. Habe mich dann aber, wegen für uns besserer Nachvollziehbarkeit auf die festgelegten Daten eingelassen.


    Und @all


    Und ich will gar nix feiern

    Ich glaube auch etwas anderes

    Ich fordere niemanden auf irgend was zu glauben

    Ich fordere auch niemanden auf irgend was zu feiern


    Das grosse Problem ist die riesen Menge an Lesestoff, die man erst mal auseinanderklauben muss. Und dass man automatisch verallgemeinert, nicht jeder Stamm hat das gleich gehandhabt. Und auch nicht zu jeder Zeit wurde es gleich gehandhabt. Ganz ehrlich: würde ich hier weiter "input" bringen, mehr als sehr grobe Beschreibungen könnte ich rein zeitlich nicht machen.


    Vielleicht war die Grafik ein Anstoss für den ein oder anderen sich damit zu beschäftigen, dann wärs ok.
    Ich schau mir das jetzt nur noch für mich an. Denn ich kann weder mit Raben noch mit Eichhörnchen reden, und dass ich nicht nach Walhalla oder ins Nirvana komm weiss ich.

  • @Albbaer
    Sei doch net gleich angesäuert, wenn das Thema hier wieder in Grundsatzdebatten ausartet. Das ist nunmal leider, auch aufgrund der Geschichte, son "Thema für sich".
    Ich finds gut und interessant dass Du den Thread eröffnet hast.


    Sicher lässt sich das "eigentliche" keltische Jahr bzw derer Verständnis davon, nicht mehr auf heute ummünzen, das ist auch logisch.
    MMn wäre es vorteilhafter, dass WENN an solchen feiertagen etwas gefeiert wird (WANN sei jetzt mal dahingestellt, ob nun zu den Mond und Sonnenfeiern, oder eben nach dem greg. Kalender) es auch auf UNSERE Zeit heute anzupassen.
    Allerdings eben NICHT, wie es leider oftmals der Fall ist, da dann irgendwelche Fantasiesachen und Herr der Ringe Klischees reinzuschmeissen, oder noch schlimmer, ein Potpourrie aus allem zu machen, hauptsache es klingt "heidnisch".
    Sowas macht mehr kaputt, als komplett etwas "Neues" zu erschaffen.
    Wenn ich daran denke, was für ein Blödsinn bei den Externsteinen Jahr um Jahr abgezogen wird, ist das mehr als beschämend.


    In meiner Gegend gibt es noch Überbleibsel von keltischen Traditionen, die zwar jetzt in einem "teil-christlichen" Gewand daherkommen, aber immernoch existent sind. Ich vermute mal, in Schwaben wird es dass auch ähnlich geben.