Solare Inselanlage zum Betrieb einer Kühlbox

  • Hi,


    da ich mit meinem Tipi autonom von Strom sein möchte, habe ich gestern mal ein Setup getestet.


    Ich möchte eine Kühlbox betreiben, mein Smartphone laden, sowie Abends eine LED Lampe betreiben. Genutzt habe ich Geräte, welche ich mir für einen anderen Anwendungsfall mal gekauft hatte.
    Die Einspeisung erfolgt mit einer Solarzelle (50 WP) von Wattstunde und hängt mit einem Adapter von MC4 auf 8mm an einem Goal Zero Yeti 150 (150 Wh, 14Ah) Abnehmer ist eine Kühlbox von Aldi, sowie mein Smartphone.
    Da es gestern sehr wechselhaft war, mal Sonne und mal Wolken und Regen, waren es ideale Ausgangsbedingungen für meinen Test.



    Ergebnis nach 5h:

    • Smartphone geladen von 30% auf 100%
    • Kühlbox von 22 auf 12 Grad in 3 Stunden
    • Ladezustand der Batterie bei 40%

    Mit 40% in den Abend bei Beleuchtung und dann in den nächsten Tag,das ist zu wenig.


    Ich geb zu, ich hab nicht viel nachgedacht und mich erst im Nachhinein tiefer mit dem Thema beschäftigt.


    Wenn man nach folgender Anleitung vorgeht, weiß man auch, wieso mein Versuch missglückt ist.
    Dimensionierung einer Inselanlage
    Verbraucher

    • Kühlbox 40W * 12h
    • Smartphone 4 W * 2h
    • LED - Lampe 2 W * 3h

    Gerundet macht dies 500 Wh
    Batteriekapazität
    Kapazität = Tagesverbrauch * 3 Tage Puffer * 1,4 Überdimensionierung der Batterie / 12 V
    Kapazität = 500 Wh * 3 * 1,4 / 12 V = 175 Ah


    Fazit
    Wenn man sich die benötigte Größendimension der Solaranlage (mind. 100 WP) anschaut, das Gewicht der Batterie ca. 44kg und die Kosten ca. 300.-€, ist der Kosten-Nutzen-Faktor nicht gegeben.


    Damit ist mein Anwendungsfall, der Kühlung von Lebensmittel, nicht ohne großen Aufwand realisierbar.
    Hier werde ich auf einen absorber Kühlschrank setzen, dieser kann mit 12V im Auto und 230 V oder mit Gas auf dem Platz betrieben werden.
    Bleibt bei meiner bestehenden Anlage (50WP, 14Ah) nur noch die Verwendung für Licht und Smartphone laden.


    Grüße Dogcrafter

  • Für welchen Zweck willst Du denn dein Setup nutzen?
    Steht man auf einem Stellplatz gibt es genügend Kühlmöglichkeiten. Strom am Stellplatz, vorhandener Gemeinschaftskühlschrank etc.
    Stehst du wild, tut es oft auch ein Bodenkühlschrank oder Wasser.
    Ich seh das als Luxusproblem.

  • @Dogcrafter, es gibt auch richtig dickwandige Kühlboxen
    In diese Boxen legst Du Deine gut gekühlten und wasserdicht verpackten Lebensmittel.
    Dann fühlst Du die Box mit Chrasheis bzw Eiswürfel auf.
    Dieses Eis gibt es inzwischen auch in Deutschland in manchen Supermärkten und Tankstellen zu kaufen.
    Selbst in Afrika lagerten wir so unser Fleisch bis zu einer Woche, ohne daß es schlecht wurde.

  • Es gibt genügend Zeltwiesen ohne Strom und Essen im Boden eingraben bekomme ich meiner Frau nicht vermittelt

    @Dogcrafter
    Vielleicht wüsste ich einen Weg, deine Frau von den Vorteilen des In-den-Boden-Eingrabens zu überzeugen...
    Wenn du nächstes Mal lebende kleine Kaninchen mitnimmst und direkt vor'm Grillen schlachtest, dann ... :whistling:
    Nur so 'ne Idee :saint:
    LG schwyzi

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    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • @schwyzi das würde wahrscheinlich sogar funktionieren, sie ist alles was 4 Beine hat.
    Doch leider esse ich nichts was schreien kann. 8o


    Als ich vor 20 Jahren Vegetarier wurde, hat mich die Frage genervt, was ich denn noch essen würde. Ich sagte dann immer nur, Dinge die ich selbst töten kann und nicht schreien. Das umschreibt exakt was ich esse. ;)

  • Natürlich ist das ein Luxusproblem.

    Nicht unbedingt. Wäre ja schon toll energietechnisch unabhängig zu sein, auch unterwegs. Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten sein Kühles Blondes auch kühl zu bekommen, aber so wäre das doch elegant gelöst gewesen, zumindest für ein stationäres Zelt.

  • Stimmt @Albbaer
    hatte ich auch gedacht, aber weder Kosten noch Wirkungsgrad rechtfertigen den Aufwand für ein kaltes Bier.
    Ehrlich gesagt hatte ich auch eher verderbliche Sachen im Hinterkopf, als ich über unabhängiges Kühlsystem nachdachte.
    Bier bekomme ich immer irgendwie kalt!
    Gruß ins Ländle
    "Seemann"

    Wer vom Weg abkommt, lernt die Gegend kennen!

    Einmal editiert, zuletzt von Seemann () aus folgendem Grund: RS

  • Die Kühlbox mit Kühlakkus pimpen sollte helfen Strom zu sparen. Der Stromverbrauch hängt ja auch von der Temperaturdifferenz zwischen drinnen( in der Kühlbox) und der Außentemperatur ab.


    Ich friere einfach mein Trink/Kaffeewasser in Mehrweg PET Flaschen ein - ist kein zusätzliches Gewicht und hält je nach Wetter bis zu drei Tage ohne Strom durch.

  • Ich betreibe auf einem Segelboot eine Kompressorkühlbox mit Sonnenenergie

    Super Idee, vor allem braucht die noch 12 Watt oder 30% in der kleinsten Größe mehr.


    http://www.ebay.de/itm/PRIME-T…m:mA6ELPlUChJYnXz5Qp4hRiw


    Auf dem Segelboot hat man in der Regel auch größere Solarparneele als in diesem Thread genannt.
    Äpfel und Birnen. :chilli:




    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

    • Offizieller Beitrag

    @Konradsky
    Bevor man einen Neuforisten schon gleich beim zweiten Beitrag rund macht:
    https://www.dometic.com/de-de/…coolfreeze-cfx-28-_-64075


    Bisschen netter tut's auch.


  • Hallo Konrad, das stimmt so nicht ganz.
    Thermoelektrische Kühlboxen haben einen denkbar schlechten Wirkungsgrad. Aus diesem Grund laufen sie dauerhaft bei rund 40 Watt, und erniedrigen die Temperatur in der Praxis um so 10-15 Grad unter Außentemperatur. Durchgängiger Betrieb vorausgesetzt.
    Wenn Du eine Peltierelement von 40 Watt dauerhaft laufen lassen willst, braucht Du entsprechend mindestens 2x40 Wp(Tagnacht)/Wirkungsgrad.


    Kompressorboxen haben einen höheren Anlaufstrom, kühlen dann ordentlich herunter und stoppen dann den Kompressor (und im Gegensatz der TE-Boxen auch den Wärmeaustausch), wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist. Sie schaffen bei gleicher Leistung minus 15° Celsius oder geringer bei Dauerbetrieb.
    Wenn Du eine Kompressorkühlbox bei plus 10-15 Grad einstellst, bist Du bei der Kühlleistung einer Thermoelektrischen KB und der Kompressor rödelt alle halbe Stunde mal für 2 Minuten. Bei 0 bis minus 5° stellt sich der Kompressor bei Sommerhitze (!) alle 10 Minuten für eine Minute an.
    Mit 10 Ah kannst Du da die Kühlbox ohne Probleme 24 Stunden im "Kühlbetrieb" (nicht Gefrierbetrieb) laufen lassen - bei einer Themermoelektrischen KB ist die Batterie danach mausetot.

    ____________
    leicht sarkastisch im Unterton, dabei völlig spaßbefreit
    Ich liebe Fachfragen, Smalltalk nur f2f ;)

  • Joe, das ist mal eine Aussage mit der man was anfangen kann
    und die für mich nachvollziehbar klingt. :thumbsup:


    Gruss
    Konrad

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