[Experiment] Kayaktour nah dran am 18./19. Jh

  • Durch meine Frage nach Tipps und Tricks beim Wasserwandern hatte @08/15 mir ja noch etwas in die Richtung "traditionelle Ausrüstung" nachgeholfen. :)


    Nun möchte ich hier einfach mal einen "Begleitblog" schreiben, in dem ich das Vorhaben ein wenig vorstelle, meine Ideen und natürlich auch die Ausrüstung präsentiere.


    Auf gehts also:
    Was ist das Ziel? 5 Tage auf der Mecklenburger Seenplatte in möglichst traditioneller Ausrüstung eine Wasserwanderung durchziehen.
    Mit dabei: Ein Studienfreund, der sich noch gar nicht groß vor die Haustür gewagt hatte und mit dem modernsten daherkommt, was er benötigt.
    Außerdem: zwei Kayaks.


    Wir starten südlich der Müritz, werden diese durchqueren und uns die großen Seen nebst einiger Seitenkanäle anschauen.


    Ich habe mir also überlegt, wie gehe ich vor. Nachdem ich tagelang Listen geschrieben und all mein Wissen zusammengekratzt habe, habe ich zwei wichtige Regeln für die Ausrüstung zusammengestellt:
    -Keine unnötigen Unkosten für nicht vorhandene Dinge
    -Nur Leder, Holz, Metall (gesundheitstechnisch habe ich Alu gegen Edelstahl getauscht) und andere Naturstoffe, soweit möglich.


    Bisher sieht es so aus, dass ich meinen Lederrucksack packen werde.
    Meine wichtigste Liste, die ich abarbeite, ist die mit den 5C. Also habe ich entsprechend gepackt:
    Cover: Da ich kein so schönes Whelen Tarp habe, wie @Randriedi, oder so eine schöne Segeltuchdecke wie @waldhueter, kommt bei mir eine Zeltbahn infrage.
    entweder NVA oder die olive der Bw. Dazu eine Schlafrolle mit zwei Wolldecken und einem Mantel (Backup:3*3m Tarp wenn nichts mehr geht)


    Combustion device: Feuerstein und Schläger mit Zunder. Wenn es mal schnell gehen muss, kommt als Backup ein Feuerstein mit in die Kiste :)


    Cutting Tool: Hier wird es bunt. Da möchte ich einfach mal mehrere meiner Schneidwerkzeuge ausführen und muss noch eine Auswahl treffen.
    Tomahawk, Kukri, Gürtelmesser und zei weitere Exemplare stehen zur Auswahl.


    Container: Ein klassischer Trinkschlauch und als Multiuse einen Edelstahl"becher" mit 1,1l Volumen (und leider nur einem Kunststoffdeckel), Essgeschirr übrigens auch Edelstahl
    wobei ich hier überlege, Holz zu nehmen.


    Cordage: Sisalseil ist hier das Mittel der Wahl. Außerdem, im Sinne von Zusammenhalten, mehrere Fibeln, um mir aus den Decken einen Schlafsack zu bauen


    Nun möchte ich aber nicht nur einfach irgendwie überleben sondern einen schönen Urlaub haben und zumindest die Nacht anständig verbringen.
    Deshalb zwei Decken, damit es nicht zu kalt wird. Dazu kommt ein Paar Wollsocken für die Füße.
    Außerdem werden wir Essen einpacken.


    Licht: Hier kommen Kerzen/Laternen mit


    Soweit dazu.


    Was noch: Ich hab zudem einige Aufgaben, die ich erledigen möchte:
    -meinem Studienfreund 5 schöne Tage bereiten, für ihn soll das ein Erlebnis werden
    -Feuer mit Bowdrill machen
    -Einen traditionellen Jagdbogen bauen ->Survivalbogen inkl. Pfeil
    -verschiedene Tarpkonstruktionen testen, was halt so geht.


    (Bilder folgen, Internetverbindung ist gerade ungünstig)

    "He´s one of them rangers, dangerous folks they are, wandering the wild"
    "Not all who wander, are lost"
    Was ihr den Geist der Zeiten heisst, das ist im Grunde nur der Herren eigner Geist, in dem die Zeiten sich bespiegeln (Faust)

  • Hallo @Ranger in the woods, Deine Idee klingt erstmal sehr gut.
    Doch solltest Du auch an die Sicherheit denken - aber so wie ich es rauslese, ist zumidestens das boot doch etwas neuzeitlicher?
    Und wenn dir der Plastikdeckel nicht gefällt, lass Dir doch von unseren Deckelmann @kahel einen schönen Deckel machen.


    Bin auf weitere Berichte gespannt.


    Viel Erfolg

  • @musher während der Tour sind die Rucksäcke im Bunker. Schwimmen mit Rucksack...äh, nein.

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  • Bastian, ich reihe mich ein. Die Sicherheit geht vor!


    Schau Dich auch beim Albert Dörp um. Absolute Canoe bietet in seiner Galerie eine Menge Inspirationen. Nimm zu ihm Kontakt auf. Er scheint Spezialist im Bereich "Oldshool Wasserwandern".


    Der Franko Kanadier Billy Rioux zeigt in seinem YT Channel ebenfalls wunderbare Eindrücke zum Thema "Oldshool Woodsmen".


    Des Weiteren würde ich, da Deine Reisebegleitung unerfahren scheint, auf einen Canadier zurück greifen. Du hast einfach eine bessere Kontrolle über Deinen Reisepartner. In einem Kajak, sollte er kentern, wäre mir das ein zu großes Risiko. De facto - Sicherheit!


    Zu Deiner Ausrüstung: Mach Dir einen wasserdichten Packsack mit einem kompletten Backup fertig. Das Notwendige eben. Ansonsten probiere mit dem Einfachen auszukommen. Du bist doch kein Dummerchen - nech?


    Der Canadier bietet Dir/Euch eine gute Behausung. Im Grunde funktioniert er ja wie ein Whelen. Auf den Kopf geparkt, aufgestellt und mit den Paddeln das Tarp davor gespannt. Du weißt schon... Die Standardbehausung der Burschen entlang des Yukon. Einfach und effektiv eben.


    Grüße André

  • @musher Dann bin ich ja beruhigt. :) Wir werden die Sicherheit auf dem Wasser nicht zugunsten des "Style" aufgeben, das steht fest.


    @waldhueter Der Canadier auf der Müritz wird wahrscheinlicher kentern. Ich hab ja mit meinem Begleiter hab ich vorher gesagt, was wir vorhaben, mit Kayak kennt er sich aus, war schon häufiger mal mit einem auf Flüssen unterwegs. Er hat halt noch nie richtig draußen übernachtet, abgesehen von "Bei Oma im Garten".
    Die Wanderkayaks gelten auch als "unkenterbar" da mache ich mir nicht so große Sorgen, zumal er Rettungsschwimmer ist.
    Einen Backupsack werde ich definitiv packen. alles andere ist mir zu riskant. Es soll ja auch Spaß machen.
    Deine YT Tipps werde ich mir mal ansehen.


    Bis demnächst :)

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  • Ich bin echt mal gespannt, wer von Euch beiden mehr Spaß an der Sache haben wird.


    I stay tuned! :thumbup:

  • Aktualisierung:


    Zunächstmal das "Notfallpaket": Eine Decke, ein Bw-Poncho und ein ordentlicher Schlafsack haben den Weg hierher gefunden.
    Dazu kommt noch ein kleines Notfallset bestehend aus einem Taschenmesser, Feuerstahl, Rettungsdecke, Zunderdose und Angelhaken
    Diese Sachen kommen in eine Wasserdichte Tasche und werden dann im Kayak verstaut.


    Jetzt zu meiner "Standardausrüstung:


    Der Rucksack

    Wird noch etwas gepimpt, an den Seiten möchte ich kleine Taschen anbringen, um den ganzen Kleinkram besser sortieren zu können.
    Angedacht sind Tascchen für:
    Die Fibeln zum verschliessen der Decke
    Das Feuerschlägerset
    Die Küchengewürze
    Außerdem kommt das Erste-Hilfe-Set aussen dran.
    Am Inhalt bastel ich noch. Bis dahin habe ich wahrscheinlich noch ein oder zwei Testwochenenden, an denen ich verschiedene Dinge ausprobieren werde.



    Das wird mein Backupgürtel.
    Feuerstahl, Kienspan und Alkoholtücher(Reinigungstücher), Wasserreinigung, kleines EH-Pack, Tee/Kaffee und eine Rettungsdecke kommen da rein. Eventuell verstaue ich noch eine Tasse darin.



    Aktuell mache ich mir noch Gedanken um den Aufbau der Bettrolle



    Mein Studienfreund packt seinen Rucksack ganz normal, er nimmt einen Schlafsack und eine Unterlage mit. Ich konnte ihn für die Methode "Hängematte als Einmann-Zelt" begeistern. Darüber kommt als "Zelt" ein Tarp gespannt, mit der Zeltbahn klappt das nicht so ganz.

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  • Aktualisierung:


    Wer Material sparen will, muss lernen. :)
    Auf die Fibeln kann ich nun verzichten, da ich eine Möglichkeit gefunden habe, wie man eine Decke auch ohne Fibeln ordentlich zusammenfalten kann. Es fehlt nur noch eine ordentliche (möglichst auch günstige) Decke, die groß genug ist und gut warm hält.


    Mittlerweile sind auch die Gürteltaschen eingetroffen. Nach einigen ersten Trageversuchen liegen sie jetzt eingeölt zum trocknen aus.
    Demnächst kommen sie seitlich an den Rucksack dran, dann gibt es auch Bilder.


    Der lange Wanderstock kommt auch mit, dann müssen wir nicht immer suchen und können auch mal eine ordentliche Tour zu Fuß unternehmen.


    Ergänzung:
    @08/15 Nachdem ich mich jetzt entschieden habe, einen Longhunter als Vorbild zu nehmen, habe ich mir einige Texte und Videos angesehen und hab jetzt mal wieder eine Richtlinie, davon abgesehen, dass ich das Pferd gegen ein Kajak eintausche :)
    Die Longhunter nutzten ja Schießpulver, das wäre natürlich eine gute Erleichterung, aber den Pulverschein habe ich nicht. Scheidet also aus. Also kam mir eine andere Idee, Bärlappsporen.
    Die dabei zu haben, bringt natürlich einiges an Vorteilen in Bezug auf Feuer machen.


    Die Zusammenstellung der Bettrolle teste ich in den nächsten beiden Wochenenden und werde dann mein Ergebnis hier mitteilen.
    Soviel dazu.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ranger in the woods ()

  • Aktualisierung:


    Am Wochenende hatte ich die Möglichkeit, mein Schlafsetup auszuprobieren.
    Da mir eine Wolldecke zu kurz schien, habe ich also zwei mitgenommen.


    Ergebnis: Sie war zu kurz und mit zweien, etwas diagonal verschoben, hat es super gepasst.
    Das Schaffell bleibt damit zu hause und kommt ins Wintersetup.
    Und: Ich brauchte nicht mal eine Fibel. Aber wie ein weiser @waldhueter mal sagte: Fibeln kann man nicht genug haben :)


    Dann ist bis jetzt alles soweit vorbereitet.
    An der Feuerstelle werde ich nochmal modifizieren und das Feuer machen üben, dann sollte alles soweit funktionieren.


    Und noch ein Nachtrag zu den Bärlappsporen: Die sind auf einem Haufen nicht tauglich, aber ganz fein verteilt in der Luft: Suuuper :)
    Also eher doch nicht geeignet als Anzündhilfe.

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