Hallo Freunde der historischen Freiluftbeschäftigung,
Da es ja gewissermassen mein Beruf ist, möchte ich mich hier mal ein wenig zum 18. und 19. Jahrhundert, der Besiedlung und Bewirtschaftung Nordamerikas und einigen bekannten "Pionieren" beschäftigen.
Was soll hier entstehen?
Ich möchte historisches Wissen sammeln, Vorlagen bieten, Informationen geben.
Vielleicht auch mal die eine oder andere Technik erläutern, den Hintergrund von Ausrüstungsgegenständen und deren Entwicklung beleuchten.
Dazu werde ich selbst Berichte schreiben oder auch mal Berichte zitieren.
Welchen Sinn hat das ganze? Wer nach einer Vorlage sucht - warum auch immer - kann sich hier gerne bedienen.
Anfangen werde ich hier allgemein mit den unterschiedlichen Begriffen Trapper, Mountain men und Longhunter.
Die Bezeichnung Waldläufer lässt sich da als Sammelbegriff leicht erklären.
Aus dem französischen Coureur de Bois ist bei uns der Waldläufer geworden. Daraus haben sich sämtliche Bezeichnungen des Rangers bzw Mounties im Englischen ergeben.
Diese Bezeichnung ist ein Sammelbegriff und nicht etwa ein Beruf.
Sie umfasst alle der oben genannten Begriffe und noch einige mehr. "Ruhm" erlangte dieser Begriff mit dem gleichnamigen Roman, der in den nordamerikanischen Gegenden spielt.
Viele dieser Berufe waren eng mit der Hudson Bay Company verbunden. Durch den Einfluss des französischen Empire und der britischen Krone sind viele Bezeichnung natürlich aus den beiden Sprachen entlehnt.
Neben der Hudson Bay Company gab es noch verschiedene Companien, die den Handel von den Kolonien zum Mutterland organisierten und durch ihr Auftreten und ihre (finanzielle sowie militärische) Macht bald ein wirtschaftliches Monopol aufbauen konnten. Doch wie es so ist, dreht sich das Rad der Geschichte und so sind auch diese Companien wieder untergegangen.
Die bekannteste ist die Westindische Compagnie der Niederlande (WIC). Sie ist das Pendant zur Ostindien-Compagnie, der späteren Vereenigte Ostindien Compagnie (VOC)
Was hat Ostindien nun mit den Amerikanischen Kontinenten zu tun? Kolumbus dachte ja, er hätte den Seeweg nach Indien gefunden. Also musste es, wenn man nach Westen einen Weg nach Indien fährt, Ostindien sein. Viele Westindische Companien sind übrigens tatsächlich nach Indien gefahren.
WIC wurde 1621 gegründet und erhielt das Monopol für Handel in Atlantik und Pazifik. Kern der WIC war die Karibik. Stützpunkte gab es aub den ABC Inseln (Aruba, Curacao und Bonaire). Amerikahandel und Kriegsführung gegen Spanien und Portugal waren die wesentlichen Ziele. Die Engländer gründeten später die Royal African Company, die als Konkurrenz zu den Niederlanden gedacht war. 1791 Ging die WIC dann Bankrott, unter anderem weil die Piraterie und das Aufbringen der englischen Schiffe nicht so viel an Plündergut einbrachte, wie es kostete.
Wenn uns also eine Piratenserie weismachen will, dass die East India Company der Briten in der Karibik operierte - falsch
Die Royal African Company ist übrigens Gegenspieler der Hudson Bay Company gewesen.
Erstere Hatte das Monopol auf den westafrikanischen Handel, zweitere das Monopol in Kanada auf dem Gebiet Hudson Bay und Hudson River.
Erstere wurde durch Sklavenhandel reich, letztere durch Pelzgeschäfte.
Kaperbriefe und genauere Beschreibungen der späteren Monopolerweiterungen lagen natürlich bei.
Wie kann man nun aber den lukrativen Pelzhandel günstig halten und gleichzeitig Massen an Pelzen jedes Jahr erlangen?
Richtig, durch die erweiterung der Angestellten durch freiberufliche Jäger und Sammler.
Das soll es erst einmal gewesen sein. Wen es tiefergehender Interessiert:
Rolf Walter, Geschichte der Weltwirtschaft, Köln, Weimar, Wien 2006, S. 143 - 167.
Demnächst mehr, dann mit den ganzen Freelancern