Verwendet Ihr OSM-Karten auf Euren Outdoornavis/GPS-Geräten?

  • Hab vor ca. 2 Jahren ein outdoortaugliches GPS (Garmin eTrex 30) geschenkt bekommen, damit ich wieder heim finde sagte man mir damals dazu ;) Verwende dieses Outdoornavi eher sporadisch, vor allem zur Bestimmung des aktuellen eigenen Standortes und nicht wirklich zur Navigation und Routenfindung. Für die Routenplanung auf Tour sind mir Papierkarten deutlich lieber, da schränkt mich das kleine Display am GPS leider doch sehr ein.


    Würde mich aber als Newbie bezeichnen was die GPS-Navigation betrifft und eine breite Fülle der vom Gerät gebotenen Funktionalität bleibt ungenutzt. Ich war zu Beginn doch sehr überrascht, dass die originale Herstellerkarte für meine Region (Südostnorwegen) nix kann - es waren lediglich befestigte Straßen enthalten und sonst kaum weitere Details. Wenn man schon Geld für so ein outdoortaugliches Gerät ausgibt dann soll das mitgelieferte digitale Kartenmaterial bitte auch was können und nicht der Hardware hinterherhinken ...


    Um Zusatzkosten zu vermeiden hab ich mir daher OSM Karten der Region auf mein Gerät geladen. Bei meinen letzten 2 Wochenendtouren kam ich nun in Verlegenheit mein GPS etwas intensiver für die Wegfindung zu nutzen. Vom ersten Zielgebiet hatte ich keine topografische Papierkarte. Ich hab dann mal die OSM-Karte am Gerät mit div. Onlinekarten verglichen und sie für diese Region als gut befunden. Die OSM enthielt ausreichend Details für dieses beliebte Freizeitgebiet wie z.B. markierte Wanderwege, Forststraßen, Hütten und Gewässer sowie zahlreiche Namen div. Berge, etc.- es blieben also keine Wünsche offen und die Wegfindung war problemlos. Anders beim Gebiet meiner letzten Tour. Hier war lediglich das Höhenprofil auf der OSM mit den 1-2 Schutzhütten der Region, selbst die meisten Seen und Bäche fehlten. War vorerst kein Problem, da ich eine topogr. Papierkarte sowie ein paar Screenshots der Onlinewegbeschreibung mit dabei hatte. Meine Route war leider in der Topokarte zwar nicht als offizieller Wanderweg ausgewiesen, der Trail selbst aber gut markiert. Ich hatte dann die Kartentasche mitsamt Inhalt verloren und mußte aufs GPS zurückgreifen. Hab mich zwar verlaufen was ursächlich nicht den OSM-Karten zuzuschreiben war, dank ausgewiesener Wanderwege hatte ich aber dannach kein Problem mit der Wegfindung, im GPS war mein Wanderweg allerdings nicht hinterlegt! Müsste ich mich alleine auf das GPS-Kartenmaterial verlassen wäre mir das in einer unbekannten Region doch zu dürftig und zu risikoreich gewesen.


    Ich bin etwas überrascht dass diese kostenlosen digitalen OSM-Karten je Region auf so unterschiedlichem Niveau sind. Ich wollte daher mal in die Runde fragen ob ihr selbst digitales OSM-Kartenmaterial nutzt? Für welche Region(en) habt ihr die OSM-Karten im Einsatz? Seit ihr mit der Detailtreue zufrieden oder fehlen wesentliche Infos/Daten die Euch das navigieren erschweren oder gar unmöglich machen? Nutzt Ihr event. Kartenmaterial von kommerziellen Abietern und lohnt sich hier ein Investment? Wo liegen die Vorteile bei ' digitalen Bezahlkarten' gegenüber den freien OSM-Karten?

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    Frischluftdeppert
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  • OSM basiert ja darauf, dass die User Wge einzeichnen also Wanderungen planen und
    diese hochladen. Eben Open Source.


    Man kann sich bei outdooractive https://www.outdooractive.com/de/ wunderschöne Routen planen und diese z. B. auf das GPS
    spielen aber auch als Masstabsgerechte Karten ausdrucken. So plane ich immer meine Routen.
    Lediglich als App kostst das einmalig 10€ und dann hat man so etwas sogar auf dem Schmaatfon.


    gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • @Baumkind kennt sich richtig damit aus und kartographiert wohl auch selbst.


    Ich nutze OSM zuhause am Rechner (z.B. http://www.wanderreitkarte.de), auf dem Handy (Lokus free) und auf dem Etrex. Ich liebe das System und nutze es vor allem dort, wo ich keine Papierkarten habe.
    "Digitale Bezahlkarten" haben den Vorteil, dass sie von Profis erstellt werden. OSM hat den Vorteil, dass Laien schneller sein können. Es gibt aber Regionen, für die sich kein OSMer interessiert. Deswegen gibt es Gegenden mit wenig eingetragenen Details.

    Erst wenn der letzte Fisch gerodet und der letzte Baum gefangen ist werdet Ihr merken, dass Ihr etwas verwechselt habt!
    Letztes Wort, Häuptling der Wildkatzen 1758 - 2029

    „Herr Janosch, wo macht man Urlaub?” - „Überall, wo zwei Bäume sind. Vorausgesetzt, man macht es wie Wondrak und hat immer eine Hängematte dabei. Dann ist das ganze Leben quasi Urlaub.”


    Ich antworte manchmal auf Fragen, die keiner gestellt hat.

  • Wer hat mich gerufen?


    OSM ist eine Datenbank, wo jedermann, der sich berufen fühlt, Straßen, Häuser, Städte, Berge, Wälder eintragen kann.
    Aus dieser Datenbank kann man allerlei Karten generieren, ohne dass man dafür irgendwelche Gebühren berappen müßte.
    Faszinierend an OSM finde ich die hohe Datenqualität, die keinen Vergleich mit "Profi-Karten" zu scheuen braucht. Immer mehr Institutionen, Städte usw. erstellen ihrerseits Karten auf OSM-Basis.


    Aus dieser Datenbank kann man auch Karten erzeugen, die man ins Garmin-Format bringen kann und dann in einem Garmin-GPS-Gerät nutzen kann. Hier findet man eine Liste der Garmin-Karten, die auf OSM beruhen: http://wiki.openstreetmap.org/…SM_Map_On_Garmin/Download
    Ich persönlich nutze meistens die Garmin-Version von wanderreitkarte.de, die - wie schon der Name sagt - auf Wander- und Reitwege spezialisiert ist. In vielen "normalen" OSM-Karten für Garmin werden ausgewiesene Wanderwege nicht dargestellt.


    Meine Empfehlung: Einfach mal ausprobieren... Manche Leute nutzen auch die Radkarten zum Wandern. Die Bezahl-Karten sind auch nicht immer die besten... (ich ärgere mich beispielsweise über den Rad-Routen-Planer NRW, der veraltetes Kartenmaterial verwendet und deshalb teilweise hahnebüchene Umwege vorschlägt...).


    Das Baumkind

  • BTT: Nein. Aber ich verwende auch kein Navi oder GPS- Gerät.
    Ich nutze auf dem IPhone die APP " pocket earth", da lad ich mir den betreffenden Kartenausschnitt runter und kann die Karte offline nutzen, da sind - weltweit - auch kleinste Wanderwege drauf, ist echt Wahnsinn!
    Bisher in Holland, Cornwall, Nordengland ,Schottland und jetzt gerade Tschechien ausprobiert.
    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • Ich nutze auf dem GPS-Gerät fast nur noch OSM-Karten.


    Für Deutschland und den Alpenraum finde ich die bereits genannte "Wanderreitkarte" gar nicht so übel. In anderen Regionen probiere ich immer mal wieder andere OSM-Karten aus. Für Schweden und Norwegen habe ich schon ein paar OSM-Karten ausprobiert und fand sie für meine Verhältnisse vollkommen ausreichend (vernünftige Papierkarte ist bei mir aber dort oben immer Pflicht). In den für mich bislang bewanderten Hochebenen ist die Navigation aber auch nicht besonders schwer. Ein paar höhere Berge, ein paar Täler und Hauptrouten, ein paar Flüsse oder Bäche, fertig! Habe es aber auch schon geschafft im Rondane-Nationalpark trotz Karte und GPS (leider einen halben Tag nicht drauf geschaut, weil ich ja so ein toller Orientierungshecht bin ;) ) ziemlich weit weg von meiner geplanten Route zu landen!

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • Ich finde, die OSM-basierten Karten sind heutzutage meist richtig gut. Manchmal sogar zu gut - ich finde ja, nicht jede schöne Stelle, nicht jeder kleine Weg zu so einer Stelle muß unbedingt für alle sichtbar in Karten eingetragen sein. Aber das ist wieder ein eigenes Thema.


    Vor ein paar Jahren waren OSM Karten eher ein Notlösung, auch um eben nicht nur Lizenzgebühren, sondern allgemeine praktische (und auch philosophische) Probleme zu lösen bzw. zu umgehen. Das hat sich geändert, finde ich. OSM ist keine Notlösung mehr. So wie Linux-basierte Betriebssystem schon lange keine Notlösung mehr sind.


    Es kommt auch immer darauf an, was genau und wie ein Kartenanbieter die OSM Daten in eine tatsächliche Karte kompiliert. Wie genau Laubwald dargestellt wird. Ob Wanderwege mit angezeigt werden. Ob die Karte routingfähig sein soll. Wie oft sie aus dem großen Datenpool aktualisiert wird.


    Deshalb muß man sich die Karte, die auf OSM basiert, auch gut am Verwendungszweck entlang aussuchen. Wenn man nicht einen Fernwanderweg geht, dann stören die fett einzeichneten Wanderwege eher, zum Beispiel. Wenn ich an der Küste auf dem Wasser wandere, dann will ich nautische Dinge in der Karte haben, aber was an Land ist interessiert mich vielleicht nur überblicksweise.


    Persönlich mag ich gern topographische Karten, die auch wie welche (wie früher) aussehen. Runde Höhenlinien, Symbole in dem Stil, Siedlungsflächen, in denen man die einzelnen Gebäude ausmachen kann, etc. Das bringen heutzutage oft nicht mal mehr die offiziellen topographischen Karten der Landesvermessungsämter. Traurig.


    Besonders traurig finde ich auch die beliebten Kompass Wanderkarten oder auch andere Karten, die beliebte Wandergebiete oder -routen abdecken. Wahrscheinlich taugen die, vor allem wenn man einfach nur dem vorgegebenen Fernwanderweg folgen will. Aber ich vergleiche natürlich immer die Gegend, die ich hier genau kenne, mit dem, was ich auf einer Karte sehe. Und da ... hm.


    Ich gehe gern auf Landkarten in meiner Phantasie spazieren. Ich mag Landkarten. Benutzen tue ich die häufig nicht, in dem Sinne, weil ich meist ja doch da unterwegs bin, wo ich mich auskenne. Aber ich sehe vielleicht hinterher mal nach, wo genau ich gewesen bin, etc.


    Ich bin da wie ein Hobbit, die mögen auch Landkarten. Einfach so. Ohne OSM könnte ich mir den Luxus in dem Umfang wohl nur sehr eingeschränkt leisten ... Man überlege mal: Bis zum Ural alle Topokarten in der Hosentasche, in teilweise guter Qualität, für praktisch umsonst. Wer hätte das vor 20 Jahren gedacht?


    OSM ist gut. :)

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

  • Ich benutze wann immer möglich die OSM Karten.Mittlerweile ist das meiste ganz gut erfasst.Vor Jahren habe ich meinen damaligen Wohnort selbst erfasst,da dies ein weisser Fleck mitten im bayerischen Wald war.Tagelang bin ich im Ort rum gefahren und gelaufen um mit meinem Etrex alles zu erfassen.Man kann sich da auch gut einbringen und erkannte Fehler korrigieren oder neue Gebiete erfassen.


    http://www.openstreetmap.org

  • Ich halte es immer so: was nicht erfasst ist, wird erfasst...
    Wobei es auch Ausnahmen gibt. Es gibt Trampelpfade in meinem Haus- und Hofwald, die nicht erfasst sind, und hoffentlich auch nicht erfasst werden.


    Ich gehe gern auf Landkarten in meiner Phantasie spazieren. Ich mag Landkarten. Benutzen tue ich die häufig nicht, in dem Sinne, weil ich meist ja doch da unterwegs bin, wo ich mich auskenne. Aber ich sehe vielleicht hinterher mal nach, wo genau ich gewesen bin, etc.


    Ich bin da wie ein Hobbit, die mögen auch Landkarten. Einfach so.

    Das kenne ich :) ... Schöne Karten kann ich mir stundenlang ansehen, und meiner Phantasie dabei freien Lauf lassen...


    Das Baumkind

  • Ja, die OSM Karten sind zumindest in Gegenden super, wo Leute auch wandern gehen. Das sind aber meist auch die schönen und interessanten Plätze.
    Selbst meine Papierkarten drucke ich mir vorher in DIN A3 aus. Man muss allerdings etwas tricksen um den gewollten Ausschnitt mit der bevorzugten Zoomstufe zu drucken.
    Dafür nutze ich am liebsten http://www.opentopomap.org.
    Auf dem GPS habe ich, wenn ich mich nicht täusche, die http://www.freizeitkarte-osm.de

    "Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der unbegabten und Faulen."
    – Charles Baudelaire –

  • OSM Karten für Skandinavien sind der letzte Rotz. Es gibt aber auch Alternativen, die Karten vom Norwegischen Vermessungsamt gibt es für lau, der versierte Kartenbastler kann sich daraus auch Endgerät-taugliches Kartenmaterial basteln.


    Ich habe immer gerne mein altes Samsung B2910 als Tourlänge dabei. Mit der Java App Trekbuddy kann man das halbwegs als GPS Ersatz nutzen. Für die App kann man mit dem Programm Mobile Atlas Creator aus diversen Kartenquellen sein Material zusammenbasteln. Das geht damit auch für diverse andere Apps/Geräte. Kleiner Tipp, mit der älteren Version der App (1.8) hat man Zugriff auf mehr Datenquellen. Für Schweden habe ich damals die Karten von Eniro genommen, da war 2011 der Kungsleden in jeden scheiß Sumpf drin. Für Norwegen hat man damit Zugriff auf die staatlichen Topos!

    Skal hilse fra fjellet – det evige land,
    hvor moskus og jerven har bolig.
    Min lengsel dit inn er blitt som en brann.
    Kun der får jeg fred og blir rolig...


    Jon Ø. Hov

  • Vielen Dank für die nützlichen Tipps u. Kommentare, sehe schon dass es hier durchaus Optionen bzw. Alternativen gibt um unzureichendes digitales Kartenmaterial zu pimpen etc. Wußte zwar dass generell die Möglichkeit besteht vorab Routen am PC zu planen und diese dann aufs GPS zu laden/übertragen, hatte das aber bis dato noch nie wirklich probiert - ist sicherlich mal einen Versuch wert. Was ich herauslese aus dem Thread oberhalb ist dass OSM-Karten für Mitteleuropa offensichtlich mehr brauchbare Details für den geneigten Wanderer/Trekker bieten, als die Version für z.B. Norwegen/Skandinavien.


    Die App von Norgeskart (offizielles staatl. norweg. Kartographieinstitut) hab ich zwar am heimischen Tablett laufen, allerdings irgendwie vergessen diese auch auf meinem Smartphone zu installieren welches ich normalerweise auf dem Trail mitführe! Die Wanderkarten von ut.no (offizielle Seite des norw. Touristenvereins) lassen sich z.B. auch online auf Tour gut nutzen - Netzabdeckung/Empfang mal vorausgesetzt, was leider beileibe nicht überall gewährleistet ist. Generell besteht das Problem dass Onlineversionen viel an Energie benötigen und wirkliche Akkuvernichter sind. Mein Smartphone ist da meist schon nach 1,5-2,5 Stunden Nutzung leergesaugt ... Bevorzuge aus diesem Grund offline-Apps bzw. das GPS, damit halten die Batterien eindeutig länger.


    Für mich ist Euer Input und die Infos hier vor allem Anlass mich näher und vor allem ernsthafter mit dem Thema GPS/digitales Kartenmaterial/digitale Tourenplanung zu beschäftigen und auseinander zu setzen - thanks hierfür ;)

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    Frischluftdeppert
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  • Also ich kann jetzt ein GPSMAP 64s mein eigen nennen.
    Es ist schon ein riesen Unterschied zum Etrex 30 welches ich vorher hatte. Hammer.


    Ich habe es jetzt am Samstag mal zum testen mitgehabt.
    Ich habe 2 verschiedene OSM Karten auf dem Gerät ausprobiert. 1x Die OSM Wander/Reitkarte und als 2'te Die OSM Karte von Raumbezug.


    Mein Fazit :


    Die Wanderkarte find ich recht gut und zum Wandern geeignet (in meiner Gegend jedenfalls), es wurden mir viele Infos wie z.b. Bänke,Schutzhütten,Rettungspunkte etc angezeit.


    Die Karte von Raumbezug würde ich persöhnlich weniger für das Wandern sondern ehr für's Radfahren nehmen.
    Sie hat eine etwas andere Darstellung und ich glaube weniger bzw andere Infos als die Wanderkarte, dafür ist sie aber Routingfähig.
    Das find ich echt gut für das Radfahren.


    Ich werde jetzt erstmal beide Karten auf meinem Garmin lassen und noch etwas rumprobieren, man kann ja je nach Gegebenheit die Karte wechseln.


    Hier ist nochmal ne gute Seite zum Thema Navigation : https://www.navigation-professionell.de/



    LG: Micha