Supinationstrauma oder Mist schon wieder umgeknickt

  • Aufgrund des häufigen Auftretens diverser Probleme im Bereich des Sprunggelenks, wollte ich einmal kurz Stellung zur häufigsten Version dieser Verletzung nehmen .



    Es passiert meist unerwartet und man knickt einfach um, der Schmerz ist groß, doch größer ist die Sorge um das ,,was nun ?" .


    Wichtig wäre einfache Grundregeln zu befolgen :


    Ein paar schlaue Köpfe erstellten einige Regeln um mit über 90%iger Sicherheit einen Bruch auszuschließen .


    Regeln kurz und knapp zusammengefasst


    Sollten diese Punkte negativ sein, so ist es meist ( man kann es nie sicher sagen ) eine Schädigung von Sehnen ( Überdehnung , Mikrorisse, Risse ) oder mindestens Gewebe / Gefäße.
    Eure erste Maßnahme sollte die Ruhigstellung sein und die Kompression mit starken Socken oder Bandagen , somit schwillt euer Fuß nicht zu stark an und ihr könnt euren Weg , je nach Schmerz und Zustand , fortsetzen oder zum Arzt gehen .


    Ihr solltet kühlen , wenigstens die ersten 20 Minuten , danach ist eine Erhitzung des Gebietes normal und physiologisch.
    In den Pausen müsst ihr das Bein Hochlagern und ihr könnt es gegebenenfalls am ersten Tag etwas durch einen Wanderstock entlasten Bzw so lange ihr es für nötig haltet .
    Auf kurz oder lang werdet ihr einen Gang zum Arzt nicht entrinnen können , denn das Ausmaß der Schäden bedingt die Intervention danach . Eine Physiotherapie ( frühzeitig ) ist anzuraten , da ihr dadurch nicht nur die Heilung fördert , sondern euch körperlich fördert und fordert um dieses Erlebnis nicht wiederholen zu müssen.



    Meine Hinweise dienen nur der Intervention in der Natur Bzw bei euren Trip , diese sind nicht vollständig und würden ,, in der Zivilisation " anders ablaufen .


    Das nur kurz und knapp zu einen häufig auftretenden Problem .



    Gruß Möhre

    Shorts are for wimps, real men wear Kilts!!! :thumbup:

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  • Danke für die Erklärung @Moehre, gestern hatte ich es noch mit meiner Lebensgefährtin von Verstauchungen.
    Super Beitrag. Kommt in den Bergen voll am häufigsten vor!


    Den folgenden Satz hab ich nicht ganz verstanden:


    Ihr solltet kühlen , wenigstens die ersten 20 Minuten , danach ist eine Erhitzung des Gebietes normal und physiologisch. (Begründet, notwendig?)


    Ist es normal dass es sich erhitzt oder soll man erhitzen? Steh grad auf dem Schlauch.... :rotwerd:


    Edit: Habs kapiert, hörte sich für mich grad nur seltsam an, physiologisch beinhaltet den Begriff beruhend ja schon in sich... :Squirrel:

    Die Gebirge sind stumme Meister und machen schweigsame Schüler.
    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Bin auch früher sehr oft umgeknickt.
    Dann habe ich die Lowa Renegate Wanderschuhe neu bekommen und
    danach bin ich nie wieder umgeknickt.
    Scheint offensichtlich was mit den Schuhen zu tun zu haben.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • Viele Schuhe haben einen passiv stabilisierenden Effekt @Konradsky, das Problem welches sich daraus ergibt ist : ohne Schuhe ist man weiterhin instabil , da die Muskulatur durch die Abnahme der Arbeit im Schuh , das rechtzeitige und richtige Gegensteuern/ Anspannen verlernt ( Feedback/Feedforward).


    Gruß Möhre
    Edith : Danke @MeisterGrimbart , du hast recht , zu feste Schuhe begünstigen Frakturen, dann reißt eben nicht nur das Band , dann knickt man richtig um und haut sich eventuell tüchtig was durch .

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  • Eine Physiotherapie ( frühzeitig ) ist anzuraten , da ihr dadurch nicht nur die Heilung fördert , sondern euch körperlich fördert und fordert um dieses Erlebnis nicht wiederholen zu müssen.


    Das kann ich nur unterstreichen. Wenn die Chirurgen durch sind, fängt die Arbeit erst richtig an. Wer hätte das gedacht. Und ein guter Therapeut ist dann wirklich mehr als Gold wert.


    Was Schuhe betrifft - wichtiger als ein hoher, harter Schaft (außerhalb des Hochgebirges mit Schutthalden, Gletschern, usw.) scheint mir mittlerweile eine richtig gute Fersenschale zu sein. Die gibt nämlich richtig Halt von unten, man ist immer noch aktiv im Sprunggelenk und den Mittelfußstrukturen, aber zum Beispiel dreht sich der Schuh im Schräghang nicht unter dem Fuß zur Seite weg. Wenn das nämlich passiert, dann ist man barfuß besser dran.


    Ein bißchen Knöchelhalt ist aber auch nicht schlecht, kann aber, wenn es zuviel ist, im ungünstigen (und wahrscheinlich seltenen) Fall auch richtig bösen Schaden anrichten. Aber ich bin altmodisch und ich habe seit der Kindheit gelernt, daß man draußen ordentliche Schuhe trägt. Lieber nackt und gute Schuhe, hat man damals gesagt. Aber es kann ja sein, daß "gute Schuhe" heute was anderes bedeutet als damals.


    Obwohl, ich schiele ja immer mal wieder auf die Meindl Perfekt. Vielleicht auch aus sentimentalen Gründen. Das sind wahrscheinlich Schuhe, in denen man mal begraben werden kann. Mit unbeschädigten Füßen, egal wie der Rest aussieht. ^^


    Die Lowa Renegade sind jedenfalls richtig gut, im deutschen Mittelgebirge. Nicht zu leicht, nicht zu schwer, nicht zu beweglich, nicht zu fest. Und bequem, die taugen für Strecken. Finde ich.

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

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  • Erstmal, gegen dumm gelaufen, hilft nix, passiert.
    Wo ich aber jetzt völlig überrascht war, war die Tatsache, dass das ewig dauert, bis es wieder gut ist X(
    Wenn man das zum ersten Mal hat und klar, kommt drauf an, wie heftig es war, aber Arzt/Krankenhaus, da wird nur gesagt, in 10 Tagen ist wieder alles
    gut. Ich dachte, damit ist es dann auch wieder gut, sprich 100%. Pustekuchen. Ich bin jetzt in der 7. Heilungswoche. Schwellung
    ist immer noch da und alles kann ich damit immer noch nicht machen, aber geht alles Tag für Tag langsam zurück, aber Schneckentempo.
    Genug gejammert.


    Ich hab einen Tipp...hilft zwar nix, gegen dumm laufen oder Schicksal, aber könnte das Risiko verringern.
    Ich hab im Januar mit Trampolinworkout angefangen. Ich war neugierig, wie das so ist und erstmal denkt man, ok, bissel hüpfen auf dem
    Trampolin hat ja schon als Kind Spaß gemacht, ABER es ist echt heftig, wie schnell da einem die Fußmuskeln weh tun, weil man da nicht mehr
    viel Muskeln hat. Auch für die Wadenmuskulatur ist das Pfeffer, brennt schön am Anfang :chilli: Nach ein paar mal, hat man sich dran gewöhnt und
    macht echt Spaß, wenn auch echt anstrengend.

  • Wo ich aber jetzt völlig überrascht war, war die Tatsache, dass das ewig dauert, bis es wieder gut ist


    Ja, das ist so. Ich habe an der Stelle auch was, und ich denke (haha), daß ich im nächsten Frühjahr wieder fast so gut wie vorher sein werde. Könnte. Eventuell. Das werden dann so zwei Jahre gewesen sein. Kann aber sein, daß das teilweise an meinem vorgerückten Alter liegt. Und vielleicht daran, daß da noch ein, zwei andere Sachen kaputt waren. So lange wird das bei Dir also wohl nicht dauern.


    Aber immer mal wieder war auch ich überrascht, wie langwierig so etwas sein kann.


    Irgendwann wird es aber. :)


    Geduld. :dolldrueck:


    Lymphdrainage (neben Kühlen und Hochlagern) und manuelle Therapie können mit der Schwellung helfen. Krankengymnastik sobald es irgend geht. Gehört habe ich, daß Chirurgen und Orthopäden ohne Schäden am Budget mehr davon verschreiben können als Hausärzte, wenn man in einer öffentlichen Krankenversicherung ist.


    Und laß' Dich so kurz wie irgend möglich ruhigstellen.


    Gute Besserung. Und daß Du Dich alsbald wieder aus der Nebenarm des Lebens namens Gesundheitssystem verabschieden kannst. Gut, daß es das gibt, aber auch gut, wenn man da mal wieder herrauskommt. Die Rolle als professioneller Patient ist nicht für jeden was.

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

  • Am besten hilft wirklich ein Physiotherapeut der Ahnung von Sportphysio hat, ich bekomme meine Sportler mit diesem Trauma nach 1 Woche wieder auf den Platz und nach 21 Tagen bis zu 8 Wochen ist alles wieder schick . Theoretisch hat Gewebe welches geschädigt wurde einen längeren Turnover ( Wiederaufbau je Zeit ) aber mittels Muskelaufbau und Koordinationstraining und Tiefensensibilitätstraining kann man das so positiv beeinflussen dass es ohne Probleme voll und nahezu 80-90% belastbar ist. Das Problem : ich könnte euch sofort helfen, nur ich müsste euch sehen und anfassen :dolldrueck:
    Das gestaltet sich schwer .
    Aber @Mandelaugen sehe ich ja im September und da bekommt sie einige Übungen gezeigt :thumbup:


    Gruß Möhre
    PS : viele Ärzte haben keine Ahnung oder nur wenig Ahnung von den Heilungsphasen und der Intervention in der jeweiligen . Passt auf in wessen Hände ihr euch begebt .

  • Wie @Mandelaugen schon angedeutet hat ist der Aufbau der Fußmuskulatur eine sehr gute Prophylaxe.
    Während meiner "Sportkarriere" hatte ich sehr oft Probleme mit meinen Sprunggelenken.
    Bänderdehnung war schon ganz normal. :Kleenex:
    Durch Barfußlaufen kann man die Fußmuskulatur ganz einfach stärken.
    Einfach mal die dicken Ledertreter ausziehen und frische Luft an die Füße lassen. :thumbup:

    heiajo helo wai-on kaju :racoon: Mni Wiconi
    Jedes Leben hat eine Bestimmung.

  • @Mandelaugen


    Ich denke, das beim trampolieren die Propriozeptoren angesprochen werden, welche dann im Bedarfsfall schneller für eine höhere Vorspannung am Gelenk sorgen.


    @MeisterGrimbart


    Da Ruhigstellungen meinen Lebensunterhalt sichern, können diese gar nicht lange genug appliziert werden :D .


    @all


    Seit die Skistiefel wesentlich höher geschnitten werden, hat sich die Zahl der (verhältnismässig simplen) Sprunggelenksverletzungen massiv hin Richtung (komplizierter/komplexer) Kniegelenksverletzungen verschoben. Dies sollte zu denken geben.