Wirbelsäulenprobleme- UL oder doch normale Last?

  • Richtig erkannt @Emil_Strauss, im alpinen Bereich bedeutet leichter unterwegs zu sein auf alle Fälle auch schneller unterwegs zu sein

    Das ist ohne Zweifel richtig.
    Nur ist das klassische UL Trekking eben genau nicht auf den alpinen Bereich ausgelegt, da sind einige Ausrüstungsteile (z.B. Stiefel, Helm etc.) schon von Haus aus nötig. Diese Diskussion wird im UL-Forum alle Jahre wieder geführt... :D
    Aber ich denke, mit den UL-Prinzipien wird man natürlich im Gebirge "schneller" sein als mit UH-Ausrüstung.Und das minimiert mit Sicherheit so manches Risiko. :thumbup:
    LG schwyzi

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  • Finde dieses Thema gerade sehr spannend zumal mich seit ein paar Tagen Ischiasbeschwerden plagen und ich darüber überhaupt nicht begeistert bin, grrr! Vielen Dank schon mal an @Moehre ;)


    Vor ein paar Jahren gingen wir mal regelmäßig in Gymnastikstunden. Der Trainer war zu meinem Glück kein übereifriger Sportstudent welcher seine Schützlinge zu rekordverdächtigen Höchsleistungen anpeitscht, sondern ein Therapeuth aus einer Rehaklinik. Wir sind zwecks aufwärmen auch gern mal ein paar Runden gelaufen und wegen meiner Knieprobleme hab ich ihn mal gefragt ob mir das nicht mehr schadet als nützt. Er hat mich motiviert trotzdem etwas zu laufen da vor allem Gelenke ein gewißes Maß an Stoßbelastung (nicht Überlastung!) gut tun würde. Ich könne ja gerne das Tempo reduzieren und nur gehen wenn was zu schmerzen beginnt. Ich war dennoch verblüft über diese Antwort und geschmerzt hats eigentlich nie. Diese Taktik schlägt in die selbe Kerbe wie @Moehre oberhalb vorschlägt, soweit ich das richtig verstanden habe. Manche Körperteile brauchen ein gewißes Mindestmaß an 'Belastung' oder Stimulation damit zumindest der status quo erhalten bleibt und sich nix zurückbildet und so zu weiteren Problemen führen kann ...


    Richtig erkannt @Emil_Strauss, im alpinen Bereich bedeutet leichter unterwegs zu sein auf alle Fälle auch schneller unterwegs zu sein und dies hat seine Vorteile in der Risikominimierung und ist deshalb unter einem Sicherheitsaspekt zu sehen. Wenn ich schnell unterwegs sein kann so komme ich auch rascher aus Bereichen heraus wo z.B. Absturzgefahr, Lawinengefahr, Gefahr durch Stein- oder Eisschlag besteht oder kann solche gefährdeten Zonen schneller überwinden. Ich kann mich rascher zurückziehen wenn z.B. Gewitter, Schlechtwetterfronten etc. im Anzug sind oder beim Höhenbergsteigen mich schneller in tiefere Lagen begeben wo die Sauerstoffsättigung der Luft verbessert ist um so Ödemen in Lunge/Hirn vorzubeugen die durchaus lebensgefährlich sein können. Anderes Terrain, andere Voraussetzungen und somit etwas andere Prioritäten lieber @schwyzi ;)

    Ich verstehe Moehres Erklärung auch so, dass es um langfristige Entwicklung durch Training geht.
    Diesen Trainingseffekt will oder brauche ich ja aber auf alpinen oder ernsten Touren nicht. Es würde ja keiner auf die Idee kommen zu sagen " wenn ich schon auf den Mount Everest geh, dann pack ich möglichst viel Krempel ein um auch einen maximalen Trainingseffekt zu haben".
    Ich pack mir für Kurztouren Zuhause manchmal den Rucksack voll mit PET-Wasserflaschen. Dann muss ich nichts wiegen weil 1 l Wasser = 1 kg. Und dann stapfte ich mit 8 bis 15 l Wasser durch den Wald einfach um ein Gefühl dafür zu haben was dieses Gewicht für einen Einfluss auf meine Leistungsfähigkeit und mein Wohlbefinden hat. Das ist Training.
    Das bedeutet aber nicht, dass ich 15 kg mit auf einen Klettersteig nehme nur weil ich es kann. Es gibt durchaus Touren bei denen ich recht genau aufs Gewicht achte.

  • Mir ging es darum, dass man vorneweg schon sein Muskelkorsett und alle Bewegungen so schult , dass eine Tour mit nicht reduziertem Gewicht ( was bei jedem anders ist ) möglich und ohne Schäden und ohne Probleme von statten geht .
    Ging mir nur darum dass man sich zwangsläufig nicht erleichtern muss sondern durch Training einen normal vollen Rucksack nutzen kann.

  • Man ändert ja auf langer Strecke auch die Gurte vom Rucksack - Mal hat man das Gewicht auf der Schulter,dann auf der Hüfte und genauso entlaste ich gelegentlich aber NICHT dauerhaft auf die Hände/Arme!

    Na ja, wenn man ständig wechselt, passt da meiner Meinung nach etwas nicht.


    Letztes Jahr auf einer 8Tage Tour habe ich 3 Tage die richtige Rucksackeinstellung gesucht
    und als sie passte habe ich die anderen 5 Tage nichts mehr verändert, weil es optimal war.


    Gruss
    Konrad

    Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege!

    Member of the "Arctic Circle Society"!

  • @Rockdog , @Konradsky, ich denke es ist eine Kombination aus beidem zum Einen streben wir einen möglichst passende Gewichtsverteilung an zum Anderen braucht der Körper in der Regel einige Zeit um sich an die Last auf Schultern, Hüften etc. zu gewöhnen die da normalerweise nicht ist.


    Mein persönliches Fazit, am Anfang wird geschraubt bis es passt, dann wird genossen dass es passt und wenn´s "langweilig" wird wird wieder etwas geschraubt. ...getreu dem Motto meines Physiotherapeuten: "Die beste Haltung ist immer die nächste" ;)

    "...ich will´s ein Bisschen schöner machen, reines Überleben turnt mich ab!"
    Cody Lundin, Survival Duo 1. Staffel

  • So richtig konstant ist das Rucksackgewicht auf mehrwöchigen Touren ja nicht, entsprechend muss man gelegentlich mal anders packen und umjustieren. In der ersten Woche gehen bei mir z.B. 8kg Futter, Brennstoff & Co flöten, ggf. mit deutlich höherer Fluktuation durch Wasser. Allerdings halte ich es wie Konradsky, sofern das Optimum erreicht ist muss nicht mehr allzuviel dran rumgenackelt werden.

    Skal hilse fra fjellet – det evige land,
    hvor moskus og jerven har bolig.
    Min lengsel dit inn er blitt som en brann.
    Kun der får jeg fred og blir rolig...


    Jon Ø. Hov

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  • Es lässt sich eben leichter Gewicht am Rucki sparen, wie am Body ;(
    Zudem ist man ja nur wegen Wohlstandsplautze nicht automatisch unfit...
    Irgendwo sollte man am Körper sein Wohlfühlgewicht erreichen. Zuviel abspecken macht auch keinen Sinn.

  • Ohne meine leichten Dinge im Rucksack könnte ich eben mein Bierchen nicht mitnehmen.


    Gruss
    Konrad, der auf seinen gebraucht gekauften Titan Tragegestellrucksack wartet. Sachen gibts!

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  • mit einem guten Tragesystem. Letztlich sind das im Ruchsack doch meist um ein Kilo Mehrgewicht.
    Der Rest der Ausrüstung kann ja trotzdem leicht sein.

    So sehe ich das auch, trotz Bandscheibenprolaps vor 15 Jahren setzt ich auf gute Rucksäcke mit akuraten Einstellmöglichkeiten, passender Rückenlänge, guten (jedoch schmalen) Polstern und Hüftgurten, die auch wirklich Gewicht von den Schultern nehmen können. Ich bin ein grosser Fan von wasserdichten Rucksackkonstruktionen (von z.B. Arcteryx oder Crux), denn hier kann man von dem eventuellen Mehrgewicht des Rucksackes gleich wieder die diversen Packsäcke und Regencover wegrechnen, somit relativiert sich das höhere Gewicht gleich wieder. Meinen Schlafsack stopfe ich auf Touren immer unten rein, ohne Kompressionssack o.ä. und trotzdem bleibt alles trocken, auch wenn ich den Sack in einer Pfütze abstelle.


    Beim Auf- und Absetzen eines grossen Trekkingrucksacks ist meiner Meinung nach die richtige Bewegung entscheidend, und so viel Körperspannung wie möglich. Ich bin dabei immer gespannt wie ein Flitzebogen 8o . Beim Packen kommen die schweren Dinge (Wasser? Bier? Goldbarren?) so hoch und so eng an den Körper wie möglich. Gut gepackt ist halb getragen.... auch ganz ohne Hexerei.

    I am here by the will of the great spirit

    and by his will I am chief

  • Allerdings sollte man Bittburger Bierdosen unbedingt bei
    einem wasserdichten Rucksack in einen Drybag packen, da sonst
    der Schlafsack bei Dosendefekt auch mal nass ist und nach Bier stinkt.
    Rate mal, woher ich das weiß?


    Gruss
    Konrad

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  • Beim Auf- und Absetzen eines grossen Trekkingrucksacks ist meiner Meinung nach die richtige Bewegung entscheidend, und so viel Körperspannung wie möglich.


    Oh ja.


    Ich habe das mal, für richtig schwere Traglasten, besonders bei Kraxen, so gelernt:


    In die breite Kniebeuge gehen, mit dem Oberkörper aufrecht und dem dominanten Bein zur Seite ausgestellt. Dabei gleichzeitig den Rucksack auf der Seite anheben und auf den nun fast waagerechten, ausgestellten Oberschenkel setzen. Nun ist die Wirbelsäule auch schon gleich wieder von der ungünstigen seitlichen Belastung befreit. Dann kann man in aller Gemütsruhe den dominanten Arm in den Schulterriemen stecken und sich in den Beinen aufrichten. Dabei den Rucksack ganz auf den Rücken schwingen lassen und den anderen Arm in den Schulterriemen stecken. Den Hüftgurt schließen, dann die bis dahin zu lockeren Schulterriemen anpassen.


    Fertig. Ich finde, das ist eine schonende Art und Weise, den Rucksack auf den Rücken zu bekommen.


    Allerdings muß ich auch sagen, daß ich auf Tour dazu neige, den Rucksack - einmal aufgesetzt - selten wieder abzusetzen. Einfach zu faul ... :D

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

  • In der Tat sind die Bitburger Bierdosen gegenüber anderen
    Bierdosenmarken wesentlich dünner. Die gilt auch für die Flaschenverschlüsse.


    Bierdosen aus Titan wäre was für Schwyzi. Da könnte er dann Titankocher bauen.


    Gruss
    Konrad

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  • Na ja, wenn man ständig wechselt, passt da meiner Meinung nach etwas nicht.
    Gruss
    Konrad

    Meiner Meinung nach stimmt da alles!
    Warum sollte ich 20 km lang den Rucksack nur auf der Hüfte, oder nur auf der Schulter tragen wenn mir die Verstellmöglichkeiten erlauben zu variieren?
    Konrad, ich besteige so in Südtirol 3000er Berge während du dich mit deiner Vorgehensweise den Hexentanzplatz von Thale hochquälst :D !
    Warum mache ich das also so?
    Weil ich es kann!!!

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    "Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der unbegabten und Faulen."
    – Charles Baudelaire –