Schneidhelden des Alltags - nichts zum Angeben

  • Wirklich jeden Tag in Gebrauch sind zwei meiner Küchenmesser:



    oben: Küchenmesser von Schulte-Ufer und unten mein kleines Windmühlenmesser (gibt's bei REWE)
    Da macht Schneiden wieder Spaß!


    Gruß
    Amon

  • Moin.


    Da ich keine Bilder hochladen kann :


    Tops Tibo.
    Für alles außerhalb der Küche.
    Kl: 7cm und eigentlich immer am Mann...

  • Hallo zusammen,
    ich hatte ja weiter oben schon meine Schneidhelden des Alltags fürs Rausgehen gezeigt, aber @Amon hat natürlich Recht wenn er auf die täglich Indoor in der Küche genutzten Schneidhelden des Alltags verweist.
    Deshalb hier mal mein von der Oma geerbtes J.A.Henckels Friodur (oben) und sein irgendwann mal Nachfolger Sabatier Carbone (Mitbringsel aus dem Urlaub, noch nie benutzt)das, wenn das Friodur aufgebraucht ist zum Einsatz kommen soll.
    Gruß"Seemann"

    Wer vom Weg abkommt, lernt die Gegend kennen!

  • @Onkel Binke , und haben wir daraus gelernt? Kein ganz arg böses Batoning mehr fürs Opi?

    batoning? - noch schimmer, ich wollte was hebeln und war zu faul dafür nen Stock aufzuheben...
    Kategorie: "Selberschuld"



    @Onkel Binke
    wenn Du willst ... kannst Du den "Schrott" bei mir entsorgen ... :D
    Ich wüsst noch was daraus zu machen! ;)


    lieben Gruß
    kahel

    Danke, aber das wird mein nächstes Projekt (kleiner Schnitzmesser-Umbau) :) .

  • Für heimische Wälder eine unbedingte Empfehlung zu einem wirklich guten Kurs: Cold Steel - Finn Hawk.
    Hat alles. Auch einen ernsten Mangel. Es ist neu einhändig nahezu unziehbar, da die Scheide derart straff sitzt, dass man Angst haben muss, sich beim Entfernen derselben zu verletzen. Aber das leiert sich aus. Da bin ich sicher.



    Schönes Messer.

  • 47,23 € bei den Finnen @Bushdoctor.
    Ich finde es von Handlage und Klingengeometrie gelungener als die Moras - is natürlich Geschmackssache. Auch die Verarbeitung scheint mir besser. Der Griff ist etwas gummiartig, was ich gut finde.
    Außerdem ist es grüner. :D
    Nee... An der Pieke stimmt einfach alles.

  • Schon lange bin ich Fan meines kleinen Löwenmessers von Lütters & Cie mit seiner 7 cm kurzen Klinge, sogar so sehr daß ich ihm eigens eine kleine Kydex für den Hals gönnte.
    Doch letztens, als ich mit einem Kumpel aus dem Forum in der Vorweihnachtszeit über die Flohmärkte tingelte, viel mir ein Messer auf, dessen 12 cm langer Holzgriff mit grellgrüner Lackfarbe verschmiert und dessen 10 cm lange Klinge mit einem zementartigen Kitt belegt war. Trotz der Verschmutzungen öffnete das Messer geschmeidig und zeigte eine erstaunlich starke Federspannung. Ein Hestellernahme auf der Klinge war zunächst vor lauter "Gnießt" nicht zu erkennen, doch beim Öffnen war ganz klein der Name Joseph Feist an der Klingenwurzel zu lesen.


    Die Geschichte dieser Firma ist recht schnell erzählt. 1880 wird die Solinger Firma mit dem Nemen Omega Werk von der jüdischen Familie Feist gegründet, die es 1941 schafft dem Holocaust zu entkommen indem sie sich nach Lissbon flüchtet. Schon 1930 produzierte die Firma mit über 100 Mitarbeitern ein umfangreiches Angebot verschiedenster Schneidwaren. Nach der Enteignung 1941 hieß das Werk dann Omega Werk Hartmann & Co. 1997 wechselte erneut der Besitzer und ab 2003 wurden dort hach einem weiteren Besitzerwechsel nur noch billigste Haushaltsmesser für den türkischen Markt produziert. Heute ist diese Firma nicht mehr existent und deren Gebäude werden zur Zeit abgerissen.


    Nachdem ich das Messer von seiner extravaganten Patina befreit hatte hielt ich einen Ebenholzgriff in der Hand und auf der Klinge war nun der Omegaschriftzug zu lesen. Demzufolge muss das Messer aus der Zeit vor 1941 stammen. Die 3,5 mm starke Klinge ist fast bis auf Null ausgeschliffen und besitzt nur eine sehr kleine Schneifase, die warscheinlich vom Nachschärfen der vergangenen Jahrzehnte herrührt. Dies macht das Messer aber zu einem echten Schneidhelden. Damit zu werkeln ist eine ware Freude.



    Zeit und Schneid von unterschiedlichen Firmen. Größenverhältniss vom Löwen zum Omega.



    Kydex für das Löwenmesser.

    Miteinander, Füreinander!


    ZEIT DIE ICH MIR NEHME, IST ZEIT DIE MIR WAS GIBT.

  • Mal ein Schneidheld im nicht ganz so herkömmlichen Sinne ...


    Vor einiger Zeit erwähnte ich in einem anderen Forum - in einem ähnlichen Thread - das Messer meines Großvaters. Egal an was ich mich in meiner Kindheit zurückerinnere, das Messer war mit von der Partie. Morgens, beim Kaffee, wurde damit Butter und Quark aufgetragen. Mittags wurde das Fleisch damit zerteilt, abends die Stulle damit geschmiert. Im Garten kam es zum Einsatz, und ich weiß nicht wie viele Nägel damit in Krippen gezimmert wurden. Kurz gesagt: Das Messer war der Schneidheld und das Universalwerkzeug meines Großvaters.


    Entgegen jeder Vermutung handelte es sich aber weder um ein Taschenmesser, noch um ein Outdoormesser in möglicher Vielfalt. Es war ein ganz einfaches Tafelmesser der Firma AWS Wellner.


    Ich hatte damals lange keinen Kontakt zu meinen Großeltern, so besuchte ich meine Großmutter erst einige Zeit nachdem mein Großvater gestorben war. Da sich die Erbschleicher bereits bemerkbar gemacht und gesundgestoßen hatten, wurde ich von meiner Großmutter gefragt, was ich denn haben wollte. "Nix!" Wofür auch? Aber doch, es gab lediglich eine einzige Sache, die mich Zeit meines Lebens immer an meinen Großvater erinnerte - jenes Messer.


    Meine Frau war so nett, es mir im Keller zu suchen, da ich es in besagtem Thread bereits vorgestellt haben wollte. Leider geriet es wieder in Vergessenheit. Umso erfreuter war ich, als ich die Tage nach Hause kam und es auf meinem Schreibtisch liegen sah.


    So wie ich eben Fotos davon machte kam mir die Idee, einfach mal zu recherchieren, wie alt es denn sein könnte. Gewisse Merkmale lassen auf einen Zeitraum von 1946-1958 schließen. Der Zustand des Messers macht es aber nicht sonderlich einfach, das genaue Modell zu bestimmen, so dass ich den Entstehungszeitraum vielleicht etwas genauer eingrenzen könnte. Na, bei Zeiten. Ich weiß zumindest schon, dass es sich um eine "nicht rostende" Klinge (vermutlich Steckerl) handelt. Die Griffschalen, insofern man sie als solche tatsächlich bezeichnen kann, sind versilbert ( "90" ). Vielleicht stammt es auch noch aus der Zeit von 1918 bis 1946, aber egal wie es auskommt, es hat mittlerweile einige Jahrzehnte auf dem Buckel, sicherlich einige Tausend Nägel gesehen und noch mehr Dinge zu erzählen.


    Das Silber werde ich bei Zeiten sicherlich mal aufpolieren, aber ansonsten bleibt es wie es ist. Charme kann man m.E. durch nichts ersetzen.






  • Endlich!
    Mann, wie lange war ich da hinterher! Ein Notschlachter-Messer, auch noch von Loewenmesser/Lütters! Die sind qualitativ noch besser als die von Otter - und werden seit geraumer Zeit nicht mehr hergestellt.
    Manchmal ist's doch gut, mal auf's Land zu fahren und in so'n kleinen Waffenladen zu gucken ^^
    Seht meinen SCHAATZsss :


    Zum Vergleich ein handelsübliches Bic-Feuerzeug
    ...und zusammengeklappt:


    Das ist mal ein Taschenmesser!
    Klinge 12 cm, Gesamtlänge 25 cm, Gewicht -jenseits von UL, 164 g.
    LG schwyzi

  • @schwyzi: Feines Teil!


    [OT=ON]
    Dennoch möchte ich zu bedenken geben, dass für das gezeigte Messer Solinger Bauart eher die Bezeichnung "Sicherheitsschließmesser" passt. Diese Begrifflichkeit bezieht sich natürlich in erster Linie auf den Verschlussmechanismus.
    "Notschlachtmesser" werden auch andere klassische Solinger Taschenmesser bezeichnet, die keine Arretierung haben.


    Beispielsweise würde auch ein Carl Schlieper Sodbuster oder andere "Hippeknieps" (aus dem lokalen Dialekt übersetzt: "Ziegenmesser") anderer Hersteller in diese Kategorie passen:



    Ob Lütters (Löwenmesser) tatsächlich bessere Qualität als Otter bietet, möchte ich in Frage stellen. Ich habe (hatte) von beiden Herstellern einige klassische Schneidteufelchen. Unter anderem das Sicherheitsschließmesser von Otter:



    An dem Teil gibt es hinsichtlich qualitätiver Ansprüche mal gar nichts zu meckern und dazu wurde es auch noch auf dem Solinger Messer-Gabel- und Scherenmarkt im Industriemuseum Solingen "fürn Appel und en Ei" erworben.


    Die etwas heruntergezogene Spitze deines Löwenmessers (die "Hechtklinge" lässt grüßen) ist auch nicht so unbedingt typisch für Taschenmesser aus traditioneller Solinger Fertigung.
    [OT=OFF]


    Aber abschließend möchte ich die begrifflichen Spitzfindigkeiten in Bezug auf regionale Messerkulturen auch nicht auf die Spitze treiben (was für ein Wortspiel).


    Viel Freude mit dem Teil!


    Schneidige und schmunzelnde Grüße
    Guido

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



    7 Mal editiert, zuletzt von smeagolvomloh ()

  • @smeagolvomloh
    Naja, das Teil stand vor X Jahren unter dem Begriff halt im Loewenmesser-Katalog...
    Und ich meinte nicht die Verarbeitung der Otter-Messer, sondern die Stahlqualität; meine Otter-Messer sind alle nicht so schnitthaltig wie meine Löwenmesser.
    LG schwyzi

    One man's trash is another man's treasure!
    Tough enough to wear pink.
    Member of the Hateful fifteen

  • @schwyzi:


    Messerdiskussionen sind doch immer wieder lustig und grundsätzlich vollkommen sinnlos! Trotz meines scheinbar besserwisserischen Einwandes (ich bin halt aus der Region stammend und bekennender Messerjockel) wollte ich auch in erster Linie einen weiteren Beitrag zur Belanglosigkeit der Messerjockelei bringen! :D :D :D :D :D


    Das Ding muss schneiden - und das tun ja eigentlich die meisten Messer! Ich denke, dass dein Teil (trotz meiner regional geprägten, messerphilosophischen Ergüsse) seinen Dienst leisten wird. ^^


    Gruß Guido

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)



  • Was ganz Einfaches:



    Dieses kleine Küchenmesserchen ist mir vor über 20 Jahren an einem "Grabbeltisch" aufgefallen. Seitdem verrichtet es in der Küche seinen Dienst. Rostet nicht, geht nicht kaputt und macht genau das, was ein Messer können muss: Schneiden.


    Preisleistungsverhältnis: Unschlagbar!

    "Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor."

    Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. - 43 v. Chr.)