Fitness - Wer macht was?

  • Hallo zusammen,


    das Thema Fitness scheint ja doch ein paar Leute mehr zu betreffen, daher dachte ich mir, dass man diesbezüglich durchaus mal einen Thread starten könnte.


    Warum im "Bushcraft Talk"?


    Nun, mir ist im Laufe so mancher Schnitzerei durchaus aufgefallen, dass es an Kraft und Kraftausdauer mangelt. Das war in Zeiten, wo ich noch als Schlosser/Monteur auf Montage bzw. in verschiedenen Werkstätten tätig war, weitestgehend kein Problem, zumal man eben körperlich ganz anderen Belastungen ausgesetzt war, als nun seit knapp 7 Jahren in der IT bzw. im Labor. Ist man handwerklich in irgendeiner Form aktiv, so wird man den Unterschied kaum kennen. Ist man wiederum Bürohengst oder - wie in meinem Falle - Laborratte, dann hat die tägliche Arbeitszeit nichts mit körperlicher Beanspruchung zu tun. Ordner von A nach B schleppen bzw. Reagenzgläser bewegen, zähle ich nicht mit.


    Fitness-Training im Sinne Kraftsport stellt für mich augenblicklich nicht nur eine willkommene Alternative zum gewöhnlichen Joballtag dar, nein, die Sache macht mir derzeit auch wieder richtig Spaß. Damit habe ich, wenn ich ehrlich zu mir selber bin, nach 16-jähriger Abstinenz nicht gerechnet. Es finden sich zwar immer wieder mal Tage, wo man dem inneren Schweinehund unter die Glocken treten muss, aber grundsätzlich brauche ich mich die 3-4 Tage (derzeit) nicht zum Training schleppen, sondern freue mich schon beim Schichtbeginn, nach Feierabend Stahl stemmen zu können.


    Anfängliche Dauermuskelkater haben sich weitestgehend erübrigt und gehören mittlerweile eher der Seltenheit an, es sei denn, man hat einer etwas vernachlässigten Muskelpartie mal wieder etwas Zeit gewidmet - aktuell machen sich die Oberschenkel ein wenig bemerkbar. Um aber nicht stumpfsinnig vorm Spiegel stehend Stahl zu reißen, habe ich in den letzten 6 Wochen zudem die Ernährung angepasst. Nicht Hardcore, aber ich schaue schon, dass ich täglich eine gewisse Menge Eiweiß zu mir nehme, um den Muskelaufbau zu unterstützen. Ich gehöre jetzt weniger zu denjenigen, die knallhart auf sämtliche Kohlenhydrate verzichten, allerdings schaue ich schon etwas penibler, welche ich mir zuführe. Ebenso verhält es sich mit Fett, wo ich mich durch unterschiedliche pflanzliche Variationen probiere.


    Zucker ist ein Gegner, dem man m.E. kaum aus dem Weg gehen kann, wobei Zucker in Maßen nicht einmal so ungesund ist. Natürlich wurde das obligatorische Snickers am Abend durch einen proteinreichen Energieriegel ersetzt, aber schaut man sich die ganzen Nahrungsergänzungsmittel (NEMs) der Sportwelt an, so ist Zucker wesentlicher Bestandteil sehr vieler Produkte.


    5-6 Eier am Tag sind Standard geworden. Fleisch, Wurst und Käse, unterschiedliche Fischsorten (Thunfisch, Makrele, Lachs, Sprotten, ...), Meeresfrüchte und der obligatorische Magerquark als abendlicher Absacker. ... Es ist natürlich eine Umstellung, keine Frage. Dennoch möchte ich für mich sagen, dass ich mit einer recht fleischreichen Ernährung sehr gut zurecht komme. Da ist trockener Thunfisch/Lachs auf Dauer schon eine andere Herausforderung. Gerade in Verbindung mit Reis und Bohnen schaufelt man sich die Löffel eher mühsam rein. Stellt sich nach außen zwar nun so dar, als wenn man sich das Essen runterwürgt, aber dem ist nicht so. Sicherlich achtet man nun darauf, sich in Form unterschiedlicher Saucen nicht zu viel Chemie (Mononatriumglutamat, Farbstoffe, Konservierungsmittel etc.) in die hohle Birne zu kloppen, aber Alternativen (Zitronensaft, Olivenöl, ggfs. Fischsauce, ...) finden sich durchaus.


    Nach 6 Wochen muss ich sagen, dass es mir wesentlich besser geht. Nicht nur alleine das Training macht sich bemerkbar, sondern auch die ernährungstechnische Umstellung. Entsprechend würde mich mal interessieren, wer von Euch welchem Sport nachgeht. Vielleicht in welcher Regelmäßigkeit, vielleicht aus welchem Grund, vielleicht mit welcher Zielsetzung. Wurde zudem die Ernährung angepasst oder war eine notwendige Diät sogar Auslöser des Ganzen? Falls ja: Wie ernährt Ihr Euch und wie hat sich Euer Wohlbefinden seitdem verändert?


    Ich denke, dass die körpereigene Fitness durchaus für viele Outdoor-Aktivitäten wichtig ist. Lasst uns doch mal darüber reden, was Ihr so in Angriff genommen habt bzw. auf welche Erfahrungen Ihr zurückblicken könnt.


    Auf eine angeregte Diskussion!
    Rudi

  • Ich hab gute Gene und lauf eh die ganze Zeit irgendwo durch die Gegend und hack irgendwo drauf ein, da muss ich zum Glück nicht mehr viel anderes machen und kann mir das blöde Krafttraining sparen.


    Das einzige was ich ganz regelmäßig mache ist son bischen Yoga und Stretching, weils Spaß macht erstens und zweitens damit ich immer schön beweglich und und flexibel bleibe.

  • Also ich bin beruflich noch sehr viel auf den Beinen unterwegs.
    Zwei Arbeitsplätze heißen bei uns über alle drei Schichten intern Hamsterrad.
    Zuzüglich gehe ich täglich mit dem Hund durch den Wald ödet auch mal über Wiesen Gelder bzw die Wege dort.
    Vor einiger Zeit war die Überlegung zusätzlich in die Muckibude zu gehen.
    Doch wenn, dann wollte ich in der Früh gleich nach der Arbeit. Doch leider macht die Muckibude erst um 8 oder 9 Uhr in der Früh auf - ist für mich persönlich zu spät.
    Nachmittags habe ichmir meinen Tag anderst eingeteilt.


    Zucker vermeiden?
    Vielleicht geht es wirklich nicht ganz. Aber man kann merklich reduzieren.
    Schon allein, indem man relativ viel auf Fertigprodukte verzichtet.
    Beim Kaffee und Tee komplett den Zucker weglässt. Muß ja nicht unbedingt von jetzt auf gleich sein. Man kann zuerst den Zucker reduzieren und später dann komplett weglassen.


    Ich hoffe, der Beitrag ist themenbezogen im Sinne des Threadstarters

  • @Desertstorm


    Du stehst derzeit ja auch noch voll im Saft. ;)


    Ab Mitte 30 ging's bei mir allmählich abwärts. Fester Tagesablauf, Verpflichtungen und irgendwann war der Ar*** ab, als dass man keine Lust mehr hatte, sich abends noch irgendwohin aufzumachen, um Sport o.d. zu treiben. Man mutiert u.U. schneller zur Couch-Potato als einem lieb ist. Natürlich keine Pauschalaussage, aber ich habe im Laufe der Jahre mehr Leute kennen gelernt, die nach der Schicht und genannten Verpflichtungen (Einkauf, Garten, Ehrenämter, Familie, ...) keinen Bock mehr hatten, auch nur noch einen Finger zu rühren, statt solche, die stetig am Sport dranblieben. Mit Mitte/Ende 20 macht man sich darüber noch keine Gedanken. Ein paar Jahre später werden einem aber manche Sünden bewusst. Da ist es selbstverständlich besser, immer ein wenig am Ball zu bleiben, statt Jahre verstreichen zu lassen, die man anschließend nur mühevoll wieder aufgeholt bekommt.


    Aber apropos blödes Krafttraining: War da nicht mal was mit gewissen Absichten hinsichtlich Calisthenics? 8)


    Stretching? Spezielle Übungen?


    Meine Beweglichkeit schreit derzeit auch noch nach ein wenig Aufmerksamkeit. Hast Du ein paar virtuelle Anlaufstellen zur Hand?


    Edith: @musher


    Ja, die Öffnungszeiten - bei uns ist auch ab 8 auf - bemängel' ich in der Früh- bzw. Mittelschicht auch. Nachmittags, ab etwa 16.30 Uhr, ist's gut überlaufen, da würde es sich anbieten, vor der Schicht trainieren zu können. Manche Studios bieten hier auch rund um die Uhr an, aber das bezahlt man dort dann auch entsprechend. Lege ich monatlich 60-80 Euro für die Muckibude hin, habe ich zwar vielleicht noch ein paar kleine Leckerlis (Sauna, Schwimmbad, ...) mit drin, aber in Relation ist das dann auch schon wieder eine Hausnummer, über die ich mir Gedanken mache.


    Bezüglich Zucker bzw. anderer Nahrungsmittel stimme ich Dir vollkommen zu. Lieber nach und nach Abstand nehmen, statt von heute auf morgen gänzlich darauf zu verzichten. Zumindest eine Herangehensweise, mit welcher ich derzeit auch recht gut fahre. Da war das Stichwort "Fertigprodukte" schon sehr gut angebracht, aber darauf wollte ich später mal ein wenig eingehen. Schauen wir mal, wie sich der Thread bis dahin entwickelt.


    Ich hoffe, der Beitrag ist themenbezogen im Sinne des Threadstarters

    Passt! :thumbup:

  • Gymondo. Im Schichtdienst einfach praktisch. Die Auswahl an Programmen und Rezepte finde ich sehr gut.

    "Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der unbegabten und Faulen."
    – Charles Baudelaire –

  • @08/15 bei uns kostete damals, als ich schaute daß Studio um die 50€. Der Morgentarif war so 5 oder 10€ billiger.
    Aber wie gesagt, macht für mich zu spät auf, da wenn ich gehe gleich nach der Arbeit will und nicht am Nachmittag/Abend vor der Arbeit.
    Von Kollegen hörte ich auch von Studios, die 24Stunden geöffnet haben und nur 15€ im Monat kosten.
    Nur bei uns im Ort gibt es leider nur das Eine Studio.
    So bleibt mir eben nur die Bewegung auf Arbeit und mit Hund.

  • Fit X und McFit haben 24 Std.auf und wer nicht labern sondern trainieren möchte kann ab 22/23 Uhr bis 8/9 Uhr stressfrei und ohne Wartezeit pumpen bis der Arzt kommt.
    Beiträge rund 20 € und bei Fit X gibt es glaube ich noch ne Getränke Flat!

  • @musher
    Der Hinweis war allgemein gehalten und nicht auf dich gemünzt.
    Bei 20 km Anfahrt geht vorher schon die Motivation flöten und der niedrige Beitrag würde sich auch nicht mehr rechnen.

  • Ich habe mir bei der Reha zeigen lassen, wie man mit einer Langhantel umgeht, ohne sich das Kreuz und die Knie zu zerreißen. Als sich die Reha dem Ende zuneigte, habe ich mir so eine Langhantel und ein bißchen Zubehör gekauft und weitergemacht.


    Manchmal muß ich für eine Woche oder drei pausieren, wenn was rumzickt, aber danach geht's weiter.


    Wenn man nicht extra irgendwo hinfahren muß, um was zu machen, dann fällt es leichter, das in das normale Leben einzubauen.


    So wie das Fahrradfahren. Ich habe mir als Rehamobil ein 'lektrisches Fahrrad gekauft und benutze das, um im Moment zwei oder dreimal die Woche zur Arbeit zu fahren, jeweils so eine gute Stunde oder so. Das trainiert ganz gut, aber eben ohne daß man sich völlig zuschanden reitet.


    Und halt die Waldgänge mit dem Hund.


    Mit all dem trainiere ich Kraft und Muskelwiederaufbau, hoffentlich auch ein bißchen Fettwiederabbau, Ausdauer und hoffe, dadurch Koordination und Trittsicherheit zurück zu gewinnen, und die "Augen" an den Füßen.


    Sieht aus, als ob das auch klappen wird, wenn es auch viel länger dauert, als ich gedacht habe. Alles dauert viel länger, als ich gedacht habe. Obwohl ... bergab geht viel schneller als bergauf ...


    Andererseits treibt mich ja auch keiner.

    --

    Der Dachs läßt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.

    (Kenneth Graham in "Der Wind in den Weiden")

  • Ich geh Schornsteinfegen und Messkoffer schleppen. In der Regel haben die Häuser hier in dem Bezirk , in dem ich arbeite , 3-4 Stockwerke. Da kommt an " guten " Tagen eine kleine Bergtour zusammen. Ausser Großeinkäufen , werden alle Erledigungen zu Fuß oder mit dem Rad bewerkstelligt und ansonsten geh ich so oft ich Zeit habe Wandern ( Gestern 28 KM bei teilweise strömendem Regen ). Bis jetzt ist das absolut ausreichend für mich.
    Gruß, Christian

  • So ein hehl um die Ernährung zu machen verstehe ich nicht.
    Wenn 80 Prozent der Nahrung keine Zutatenliste haben ist schon fast alles richtig gemacht. Wenn man dann noch auf Vollwertigkeit achtet und wenig Kohlenhydrate dann ist man ziemlich gut im Saft was Ernährung anbelangt. Es gibt Menschen die Legen dann noch wert auf biologischen Anbau weil chemie im Essen natürlicherweise nix zu suchen hat.


    Mit dem eigenen Körpergewicht zu arbeiten ersetzt das Fitnessstudio komplett, das kann man auch überall machen. Ich hab das sogar schon öfter am Flughafen gemacht. Man hat keine Ausreden mehr und der Mensch ist ja sehr gut darin sich selber zu belügen.


    Die ganzen instruktionen die man aus der Werbung bekommt wie man zu sein hat und wie toll man sein muss ist doch völliger Quatsch.
    Wenn du aus deinem innersten etwas machen willst, dann mach es und überwinde durch Achtsamkeit deine innere Stimme.
    Fitnessstudios sind für Menschen gemacht die Hilfe brauchen und eine Anleitung. In der Natur findet man genug Hilfsmittel um sich fit zu halten.
    So lange man die Einstellungen hat ich MUSS etwas tun quält man sich, dann sollte man es aber auch sein lassen. Man sollte sich nicht quälen, dafür ist das Leben zu kurz.



    Ich finds immer wieder lustig wenn freunde zu mir sagen, ja ich hab keine Zeit weil ich MUSS jetzt noch trainieren. Wer zum henker behauptet denn man muss trainieren? Das ist doch ein wollen weil man etwas für sich macht und Zeit für den eigenen Körper investiert und wohlbefinden.
    Die Einstellung ist irgendwie bei vielen ganz schön auf schiefe bahnen geraten...

  • Wenn 80 Prozent der Nahrung keine Zutatenliste haben ist schon fast alles richtig gemacht.

    Guter Ansatz! :thumbup:
    Jetzt noch bissl auf die Kalorieren achten und Zucker/Alkohol vermeiden bzw. sehr bewusst konsumieren, dann passt das.

    Mit dem eigenen Körpergewicht zu arbeiten ersetzt das Fitnessstudio komplett, das kann man auch überall machen.

    Kommt definitiv auf die pers. Zielsetzung an. Zum "fit" sein kann es allemal reichen.

    Fitnessstudios sind für Menschen gemacht die Hilfe brauchen und eine Anleitung.

    Oder für Menschen die gerne im sozialen Rahmen trainieren und nicht alleine.


    Bei mir ist das auch ganz klein ein Motivationsthema: Nach der Arbeit direkt ne Runde ins Fitness und der ganze Arbeitsstress ist dahin.
    Würd ich jetzt erst nach Hause, evtl. erst Abendessen und mich mit Frauchen austauschen, wäre ich mit Sicherheit noch angespannter als wenn ich schon im Fitness war. Und ob ich danach überhaupt noch mein Popöchen hochbekommen würde, weiß ich auch nicht...


    Edit:
    Ich selbst geh bissl pumpen und hab ein Frauchen das mich gut auf Trab hält. Das reicht mir :saint:

  • @maggot mit dem eigenen Körpergewicht muss ich dich jetzt leider enttäuschen. Wenn du das mal 2 std. gemacht hast, garantiere ich dir das du danach erstmal tot bist.
    Selbst Hochleistungssportler greifen sehr oft darauf zurück als auch Spezialeinheiten.


    Vielleicht aus reiner neugier vielleicht mal 30 Minuten funktionelles Training machen zu Hause mit Anleitung, gibt ja genug kostenlos zum Anschauen. Das haut mehr rein als hier und da ein paar Gewichte zu stemmen... :)

  • Selbst Hochleistungssportler greifen sehr oft darauf zurück als auch Spezialeinheiten.

    Das ist der Punkt!
    Es gibt aber Menschen die schaffen keinen Klimmzug, keinen Situp oder keinen Liegestütz.
    Vor allem nach langer Sportabstinenz, Verletzungspause, Übergewicht, etc.


    Ich hab selbst bisschen Freeletics gemacht bevor ich ins Studio bin und mach es immer noch nebenher. HIIT ist ja nichts Neues.


    Im Prinzip kannst du jedem sagen: Geh klettern und joggen. Dann hast du so ziemlich alles dabei um fit zu bleiben. Aber hat da jeder Lust drauf? Es gibt niemals nur einen Weg nach Rom :)