Helau und Ahoi,
hier mal eine kommentierte Bilderstrecke zu meinem Holzgriffschalen-Mod.
Am Anfang stand der Wunsch nach einer Clip-Point-(Spitze):
Dann geht es weiter, Schalen runter. Dazu nimmt man ein weiteres 111mm-SAK! 
Als nächstes ab ins Batteriesäurebad (nicht nachmachen).
Jetzt kriegt die Klinge ein leichtes Satin-Finish:
Also mir gefällt's... 
Zwischenschritt: Holz der bevorzugten Wahl besorgen/zurecht sägen und flach schleifen(!). Dabei kühlen, sonst verziehen sich die dünnen Brettchen schnell. Griffschalen als Muster nehmen, die Aussparungen für die Nieten durchbohren (brauchen wir später!):
Mit Band- (oder in diesem Falle old-school Laub-)säge grob aussägen, Strich stehen lassen, wenn ihr wie ich null Ahnung von dem habt, was ihr tut, es aber trotzdem macht! Yolo und so...
Preview...
Damit es nicht zu langweilig wird, Vulkanfiber-Liner ganzflächig aufkleben (Dank an @beaeugt!). Er empfiehlt außerdem, vor dem Verkleben mit dem Messer möglichst viele kleine Löcher zu bohren, damit der 2K besser greifen kann...
Nach dem Vorschliff:
Jetzt die durchbohrten Originalschalen auflegen, Senklöcher anzeichnen und äußerst vorsichtig bohren. Die "schwierigere" Schale (Korkenzieher...) spare ich mir noch auf...
Dazu hab ich mir einen Spindelschleifer gebaut (auf utube "spindle sander" eingeben):
Jetzt greift wieder mal good-ol' @beaeugt ein und stellt mir ein "Opfer-SAK" zur Verfügung. Mit kleinen Stücken doppelseitigen Klebebands verbinde ich Schale mit Liner und kann jetzt etwas "unvorsichtiger" schleifen...
Schale vorsichtig fixiert:
Dann am "DIY Spindle Sander"
Klappt ganz gut... den Kurven ist sonst auch nur schwer beizukommen...
Später habe ich die zweite Schale geschliffen und das Ganze verklebt. Tipp: weniger ist mehr! Habe schon sehr vorsichtig 2K aufgetragen und es hat den Kleber dennoch an den Seiten herausgedrückt. Bei einem Fixed ist das recht einfach mit Aceton zu reinigen, bei d(ies)em SAK sind einem natürlich die Werkzeuge im Wege. Aus Übereifer nahm ich den 5-Minuten-2K, hätte lieber den 90er nehmen sollen, da ich derart mit dem Reinigen beschäftigt war, dass ich zu spät die Klemmen angesetzt habe. Kurzum: auf die letzten Meter hab ich jetzt noch geschludert, was mich ärgert. Foto kommt noch.
So, wir nähern uns dem Ende... die Schalenkonturen habe ich noch mit dem Spindelschleifer nachgearbeitet und mit dem BS die Dicke der Schalen reduziert. Ist sauschwierig, da ja, wie erwähnt, irgendetwas immer im Weg ist. Der letzte Schliff natürlich per Hand. Diese Seite sieht ganz gut aus...
Auf der anderen Seite ist dann aber der Superfail passiert: Die eine verdeckte Bohrung für die Nieten habe ich offensichtlich zu tief gesetzt. Jetzt sieht man den Kleber. Das ist echt mal saublöd. Bin supergestresst, hilft aber nichts. Meine derzeitig favorisierte Option ist, das Loch auszubohren und mit Lötzinn zu füllen. Gibt einen ganz coolen Effekt. GITD wäre auch noch eine Idee. Schleifstaub-Epoxy-Kombi sieht eigentlich nie genau wie das Holz aus... mal sehen...
Den Epoxypunkt habe ich mit einem Messingstift "aufgefüllt" - ganz ok. Das Finale zwei Beiträge weiter unten...
Bis hierhin kann ich schon einmal sagen, dass die ca. €100,00 die man bei den bekannten Moddern für ein Holzschalen-111er ausgeben muss, berechtigt sind! Insgesamt ist mein Projekt geglückt. Einige Details sind aber einfach nicht "perfekt" geworden:
- teils Nanospalt zwischen Liner und Vulkanfiber
- Korkenzieherseite liegt an einer Stelle nicht plan, ca. 1/10mm Abweichung
- Korkenzieher hat Schleifspuren vom BS abbekommen (siehe oben)
- Clip-Point-Spitze kann nur durch unsymmetrische Fase geschärft werden (hängt mit der Klingengeometrie zusammen)
Alle Grüße
o:dee
